Liebe Insider,
können Sie sich vorstellen, dass in der indischen Hotellerie ein Mitarbeiter-Mangel herrscht? Bei 1,4 Milliarden Menschen und 500 Millionen Reiselustigen? Puneet Chhatwal, CEO Taj Hotelgruppe, muss angesichts der geplanten Expansion binnen fünf Jahren 100.000 Mitarbeiter finden. Dafür baut er grade 50 "Skilling" Center im Land auf. Das wird Knochenarbeit werden. Aber er steigert damit den ethischen Wert des Unternehmens, den wirtschaftlichen Wert der Immobilien und den Mehrwert in der Markt-Kapitalisierung. Der Market Cap von Taj ist in den vergangenen fünf Jahren um 850% gestiegen, sagt er.
Weshalb erzähle ich das? Der Blick über den Tellerrand lohnt sich immer. Puneet machte im Development Karriere bei Rezidor, fünf Jahre lang war er der CEO von Steigenberger Hotels, heute ist er selbst ein VIP in Indien. Der indische Europäer bzw. der europäische Inder hat deshalb auch eine eigene Meinung bei Immobilien: Asset heavy sichert jedes Unternehmen, Asset light zahlt sich nicht aus.
Dazu passend kündigte Gilles Clavie, der CEO von Essendi (ex Accor-Invest) während der neuen "Hotels Tomorrow" Unconference in Paris vor drei Wochen an, wieder zum stärkeren Eigentümer zu werden. Das ist nur eine Lehre aus der Beinahe-Pleite von Europas grösstem Hotel-Investor und Operator. Gilles sass neben Puneet auf der Bühne und neben Serge Trigano, dem Erfinder der Lifestyle-Marke Mama Shelter. Dort lebt man Werte auf pragmatische Art – durch die Liebe zu den Locals um die Ecke, durch fancy food auf den Tellern und schöne Bilder auf Insta.
Wenn Sie beide Artikel heute lesen, erkennen Sie, welche Rolle Kultur, Instinkt und Verantwortung die Hotellerie von heute prägen. Das sind unbezahlbare Werte, die langsam, aber sicher auf die Markt-Kapitalisierung einzahlen werden. Wir brauchen also wieder mehr emotionale und vernetzt denkende CEOs, weniger coole und rationale Köpfe. Das Hirn letzteren Typus' wird ohnehin durch KI ersetzt.
Und damit sind wir bei Prof. Egger, der uns verrät, wie die KI dabei ist, den Reisemarkt zu revolutionieren. Sie wird sogar OTAs und Suchmaschinen wie Google an die Seite drängen: KI kann nämlich schon beraten, automatisch buchen und teils komplexe Aufgaben lösen, wie ein persönlicher Assistent. Hotels brauchen folglich deutlich mehr Reichweite im eigenen Direktvertrieb.
Die marktbereinigenden Deals nehmen kein Ende: Jetzt kaufen Pandox, Ejendomme und Scandic die irische Dalata Gruppe – in Phasen und Stücken. Es ist eine neue, rekordverdächtige Konstellation im Immobilien-Markt – im Wert von 1,4 Milliarden Euro. Hotels bleiben interessant: In diese bunte Immobilien-Welt wollen nun zwei neue Partner vorstossen, gestützt von 500 Millionen Euro im Rücken.
Ob sich Buchungsplattformen wie Booking noch im Spiegel anschauen können? Schon wieder droht Frankreich dem OTA mit Mega-Millionen-Strafen, jetzt pro Tag, falls er seine Verträge nicht anpasst.
Unsere Personalien und der umfangreiche News Mix gehören zu unserem wöchentlichen Standard. Mit jedem Quartal- und Halbjahres-Ende melden sich auch heute gleich vier Unternehmen retour: MHP/Munich Hotelpartners, Pandox, Scandic und die GHA – alle auf Erfolgskurs und zu finden auf unserer Seite 1.
Unsere Public News auf dem "Marketplace" oder unter "Aufgepickt" warnt mit jeder neuen Woche über neue Verbote für Touristen: nicht halbnackt rumlaufen, wandern mit Mautgebühren akzeptieren und bitte wieder Mallorca buchen: Nach all den Protesten auf der Urlaubsinsel hält der Hotelverband jetzt gegen: Sie wollen die bösen Buhrufe vergessen machen und die Sommer-Saison retten. Tauchen Sie ein in tiefgründige Themen!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
In Indien leben 1,4 Milliarden Menschen, 500 Millionen (werden) reisen. Die Hospitality-Branche gilt als "Luxus-Branche", aber der Mitarbeiter-Mangel ist heftig. Puneet Chhatwal, der CEO der Taj Hotelgruppe, benötigt für seine Expansion im Land bis 2030 etwa 100.000 neue Mitarbeiter. Ein Gespräch über Werte, Börse, Investitionen, Ikonen, viel Asset Heavy und wenige Marken.
Die Künstliche Intelligenz ist auch dabei, den Reisemarkt zu revolutionieren. Sie wird sogar OTAs und Suchmaschinen wie Google an die Seite drängen: KI kann beraten, buchen und teils komplexe Aufgaben lösen, wie ein persönlicher Assistent. Hotels brauchen folglich deutlich mehr Reichweite im eigenen Direktvertrieb.
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