Trotz dieser schwierigen Umstände betont das Unternehmen, dass die Implementierung der neuen Unternehmens-DNA erfolgreich verlaufen ist und eine solide Basis für die Zukunft darstellt.
Das operative Minus sei entstanden durch die multiplen Kosten einerseits, die sich seit dem Ukraine-Krieg für alle aufbauen, aber konkret auch Expansions-bedingte Ausgaben, die Kosten für einen neuen Web-Auftritt, vor allem aber durch die Gastronomie, die ein Schwergewicht in den arcona-Betrieben ist. "Wir haben in der Gastronomie viel Geld verloren", so Gerhard, "die im Januar neu aufkommenden 19% (statt bisher 7%) Mehrwertsteuer würden alles nur noch schwerer machen." Mit den 7%, die noch bis Jahresende gelten, hätten man das Minus evtl. noch auffangen können. Trotz gleichbleibender Gästezahl in der Gastronomie war in den letzten Monaten ein Umsatz-Rückgang von 20% bereits schmerzhaft.
Die 500 Mitarbeiter wurden vor einer Stunde informiert. Ihre Gehälter sind durch das Insolvenz-Ausfallgeld bis Ende Januar gesichert, so dass Zeit für die nächsten Sanierungsschritte bleibt.
Die Betriebe laufen weiter mit Ausnahme des TRIFORÊT alpin.resort in Hinterstoder/Oberösterreich, das am 15. Dezember eröffnen soll. Dieses Projekt hat arcona Hotels vor einigen Tagen an den Eigentümer zurückgegeben. Nicht betroffen von der Insolvenz in Eigenverwaltung sind das Erika Boutiquehotel in Kützbühel, Österreich, und das Barefoot Hotel in Mallorca.
Arcona Hotels & Resorts
- Wyn Strandhotel Sylt
- Vju Hotel Rügen
- Koopmanns Hotel und Lädchen, Göhren auf Rügen
- Arcona Living Appartements First Sellin
- Hotel Kaiserhof Heringsdorf
- Hotel Elephant Weimar
- Romantik Hotel auf der Wartburg Eisenach
- Erika Boutiquehotel Kitzbühel
- Barefoot Hotel Mallorca
- Künstlerquartier Seezeichen, Ahrenshoop
arcona Hotels & Resorts mit Sitz in Rostock in seiner heutigen Form wurde 2008 gegründet und ist auf den Betrieb und die Entwicklung von Freizeit- und Ferienhotels spezialisiert.
Hintergrund: Zur ursprünglichen Arkona Gruppe, eine Tochter der Deutsche Seereederei, gehörten das Steigenberger Hotel Sonne sowie das Hotel Die Kleine Sonne in Rostock, die Steigenberger Hotels Baltic in Stralsund, Hotel Stadt Hamburg in Wismar, Hotel Thüringer Hof in Eisenach, Hotel Remarque in Osnabrück, das Golf- und Wellnesshotel Schloss Teschow in der Mecklenburgischen Schweiz, das Apartmenthaus Goethe87 in Berlin sowie das 5-Sterne-Hotel auf der Wartburg in Eisenach.
Alexander Winter, langjähriger Arkona-Vorstand und Stephan Gerhard hatten die Arkona Stadthotellerie im Rahmen eines Management Buy-Out von der Deutschen Seereederei GmbH in Rostock erworben.
2019 zählte die Gruppe über 20 Hotels, von denen 17 City-Hotels sowie zwei Projekte an Vienna House aus Wien verkauft wurden. Darunter befanden sich alle arcona Living Hotels und die fünf Steigenberger-Franchise-Betriebe. / map, sst