DACH-Report: Branche muss kreativer werden

DACH-Report: Branche muss kreativer werden

Basel bridge over the river rhine
In der Schweiz bauten die Hotelketten ihr Portfolio um 9% aus. / © Albrecht Fietz, Pixabay

Deutschland, Österreich und die Schweiz sind ein perfekter Mikrokosmos, um die Branche als Ganzes zu betrachten. Ein aktueller Report sagt: In der Projekt-Finanzierung muss die Branche kreativer werden.

Die Befürchtungen, dass 2023 aufgrund des zunehmenden Drucks auf die Lebenshaltungskosten eine Verlangsamung eintreten könnte, haben sich als übertrieben erwiesen, viele Märkte verzeichneten Rekord-Ergebnisse. Selbst aussergewöhnliche Temperaturen, Waldbrände und Überschwemmungen haben der Begeisterung der Reisenden keinen Abbruch getan. Der Branche ermöglichte dies, den dringend benötigten Cashflow zu generieren und einen Teil des negativen Drucks abzumildern.


Und: Die unglaublich starke Nachfrage hat die meisten Märkte über die Höchststände von 2019 hinausgetrieben und der Branche die Chance geboten, die Durchschnittspreise auf ein Niveau anzuheben, von dem die meisten Eigentümer nicht einmal zu träumen wagten.


Dies sind die positiven Aspekte des neuen "DACH Region Hotel & Chains Report 2023" von Horwath HTL, der auf 22 Seiten einen tiefen Einblick in den Status Quo der Hotellerie in diesen drei Ländern gibt.


Zinssätze sorgten für Schockwellen

Gleichzeitig haben die Massnahmen der Zentralbank zur Eindämmung der Inflation durch die Anhebung der Zinssätze Schockwellen bei Entwicklern und Banken ausgelöst, da die Zahlen nicht mehr stimmen und Projekte nicht mehr realisierbar sind. Infolgedessen sind die Transaktionszahlen auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt, da sich die Kluft zwischen den Erwartungen der Käufer und der Verkäufer als zu schwer zu überbrücken erweist.


Horwath HTL geht davon aus, dass die Branche kreativer werden muss, um ihre Projekte zu finanzieren und erwartet einen Zustrom von Unternehmen und Fonds, die neu in die Branche einsteigen, um die Lücke zu schliessen, wenn auch zu horrenden Zinssätzen. Union Investment führt weiterhin die Rangliste der institutionellen Investoren mit 56 Objekten und fast 13.900 Zimmern an, gefolgt von AccorInvest, Aroundtown und Covivio.


Projekt-Entwickler haben sich zudem voll auf das spezialisiert, was früher als alternative Unterkünfte bezeichnet wurde, letztendlich aber eine weitere Betreiber-Immobilien-Art ist, die sich schnell zu einer bedeutenden Anlageklasse entwickelt. Die Branche selbst ringt weiterhin mit ESG-Themen, eine Herausforderung, die noch lange nicht von der Branche verstanden werden wird.


Die wichtigsten Erkenntnisse:


  • In der DACH-Region stellen unabhängige Hotels immer noch die Mehrheit der verfügbaren Zimmer. In Deutschland machen Markenhotels 40% des Gesamtangebots aus, während in der Schweiz und in Österreich die Marken-Durchdringung mit 31% bzw. 17% des Gesamtangebots noch geringer ist. Das Wachstum der Markenhotel-Ketten ist jedoch unbestreitbar. In den Grossstädten machen diese Ketten inzwischen etwa zwei Drittel der Zimmer-Kapazität aus. Unabhängige Hotels sind eher in sekundären Städten und in Leisure-Destinationen anzutreffen, was die geringere Markendurchdringung in der Schweiz und Österreich erklärt.


  • Die Hotelketten in der DACH-Region bauen ihr Portfolio weiter aus. Infolgedessen ist die Zahl der Zimmer in Hotelketten mit 489.813 Zimmern so hoch wie nie zuvor, davon 81% in Deutschland, 10% in Österreich und 9% in der Schweiz.


  • Eine stärkere Markt-Durchdringung der Markenhotellerie ist insbesondere in Grossstädten wie Berlin, München, Frankfurt, Wien und Hamburg zu beobachten. Mit fast 900 Hotels in allen Segmenten und rund 162.000 Zimmern verfügen diese Metropolen über ein Drittel der gesamten Zimmerkapazität des DACH-Markenhotel-Marktes.


  • Das aggressivste Wachstum ist in den Markt-Segmenten Budget und Economy, den Limited-Service-Produkten, zu beobachten, angetrieben durch die Expansion internationaler Marken wie B&B Hotels, ibis und Holiday Inn. In der DACH-Region ist B&B (182 Hotels/19.747 Zimmer) der grösste Akteur in der Budget-Kategorie, ibis (116 Hotels/15.089 Zimmer) ist führend im Economy-Segment, Motel One (71 Hotels/20.222 Zimmer) im Midscale; Radisson Blu (28 Hotels/6.694 Zimmer) ist die grösste Upscale-Marke und Kempinski (9 Hotels/1.848 Zimmer) ist der Marktführer unter den Luxusmarken.


  • Trotz der deutlichen Verlangsamung bei der Entwicklung neuer Hotels, die hauptsächlich auf die hohen Zinssätze und die um fast 20% gestiegenen Baukosten zurückzuführen ist, befinden sich in der Region derzeit mehr als 36.000 neue Zimmer in 237 Markenhotels in fortgeschrittenen Bauphasen. Mehr als 40% dieser Zimmer sind im Midscale-Segment angesiedelt und fast 80% davon in Deutschland. Zu den drei Top-Destinationen in der Pipeline gehören Hamburg mit 13, Frankfurt/Main mit 12 und Wien mit 14 neuen Hotels.


Den "DACH Region Hotel & Chains Report 2023" von Horwath HTL können Sie hier downloaden. Oder lesen Sie das anhängende PDF. / red


Relevante Dokumente

{"host":"hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","accept-encoding":"gzip, br, zstd, deflate","cp-paywall-state":"free","x-forwarded-for":"3.135.194.245","x-forwarded-host":"hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"17fef66d9534","x-real-ip":"3.135.194.245"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1