Bei Wikipedia wird FoodPrint – in Anlehnung an den CO2 Footprint – als Lebensmittelabdruck definiert. Auch er bezieht sich auf Umwelt-Belastungen, allerdings auf solche, die durch den Lebensmittelbedarf entstehen. Dieses Thema rückt immer mehr in den Fokus, wie aus einer weltweiten Umfrage des Marine Stewardship Council (MSC) hervorgeht, die zum 8. Internationalen Tag des Meeres am 8. Juni 2024 veröffentlicht wurde.
Von gut 27.000 befragten Menschen in 23 Ländern haben mehr als 80% ihre Essgewohnheiten in den letzten zwei Jahren verändert. In Deutschland waren es 1.087 von 1.375 Konsumenten. 55% der Befragten nannten dabei die Sorge um die Umwelt als einen Hauptgrund für das veränderte Essverhalten, neben gesundheitlichen Aspekten und Kostengründen.
Gemüse ist der Gewinner
Die grösste Verhaltensänderung gab es beim Verzehr von rotem Fleisch wie Rind- oder Lammfleisch: 48% der in Deutschland Befragten haben ihren Konsum in den letzten zwei Jahren reduziert. Grösster Gewinner dieser Entwicklung ist das Gemüse: 38% der Bundesbürger, so das Ergebnis der Umfrage, essen heute mehr Gemüse als vor zwei Jahren. Was den Fischkonsum betrifft, essen 32% der in Deutschland Befragten heute weniger Fisch und Meeresfrüchte als vor zwei Jahren, 6% essen mehr. Jeder Dritte sagte, er würde häufiger zu Fisch oder Meeresfrüchten greifen, wenn sichergestellt wäre, dass der Fischfang die Gesundheit der Meere nicht gefährdet.
In der deutschen Öffentlichkeit nimmt das Wissen der Menschen um die ökologische Bedeutung des Meeres zu. 64% der in der Deutschland Befragten gaben zum Beispiel an, dass sie angesichts der Extremwetter-Ereignisse der vergangenen Jahre nun ein stärkeres Verlangen verspüren, die Meere zu schützen.
Mehr Nachhaltigkeit in der Fischerei
Gleichzeitig ist sich ein wachsender Teil der Öffentlichkeit der Bedeutung von nachhaltiger Fischerei für den Erhalt gesunder Fischbestände bewusst: 57% der in Deutschland Befragten verbinden nachhaltigen Fischfang mit einem besseren Schutz gefährdeter Arten, 40% mit dem Erhalt gesunder, nicht überfischter Bestände. Beides sind Schlüsselelemente des MSC-Umweltstandards.
Die nach diesem Standard zertifizierte Fischereien haben in den letzten drei Jahren mehr als 400 Massnahmen umgesetzt, u.a. zum Schutz gefährdeter Meerestiere und mariner Lebensräume. Die Studie wurde von MSC in Auftrag gegeben und von GlobeScan, einem weltweit tätigen Marktforschungsunternehmen, durchgeführt.
Hotels beeinflussen die Esskultur
Auch die Hotelvereinigung Relais & Châteaux ermuntert ihre Betriebe zu nachhaltigem Handeln. Seit 2009 engagiert sie sich an der Seite der NGO Ethic Ocean für den Schutz der Meeres-Ressourcen. Nun hat sie eine neue Kampagne gestartet – SOSforBiodiversity –, um ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. In den Restaurants der Mitgliedshotels sollen keine überfischten Arten mehr serviert werden, angefangen beim Aal, und stattdessen eben nachhaltige Arten bevorzugt werden. Weitere Informationen zu nachhaltigem Fischfang gibt es auf der Website des Marine Stewardship Council (MSC). / ots, kn