Andermatt. Die Baggerschaufeln fressen sich unermüdlich durch das Ursener Tal. 1,5 Millionen Quadratmeter Brache werden bis zum Schluss umgepflügt sein. Den versprengten Erdhaufen geben momentan nur die Erklärungen des Bauleiters ein Gesicht: In Andermatt in der Schweiz sind langsam die Umrisse von "Andermatt Swiss Alps" zu erkennen, dem Mega-Destination-Resort, das der Ägypter Samih Sawiris bis 2016 aus dem Nichts entstehen lässt. Rund 850 Hotelzimmer, 490 Apartments und mindestens 20 Villen/Ferienhäuser, ein gewaltiges Sport- und Freizeitzentrum, Kongresse, Konzerte, Golf und Ski sollen Touristen in diesen bislang unbekannten und wenig populären Flecken zwischen Graubünden und Wallis locken. Die erste Millionen-Villa und die ersten zwei Gebäude mit Condos sind verkauft. Seit wenigen Wochen wirbt das Team der Sawiris-eigenen Orascom Development Holding AG nun in Grossbritannien, Deutschland, Österreich und Italien um Käufer für die Ferienimmobilien. Denn letztlich ist für den Landentwickler aus Kairo das Ganze kein touristisches Vergnügen, sondern ein knallhartes, langfristig angelegtes Immobilien-Geschäft, das enorme Wertzuwächse einbringen soll. Sawiris' Business-Modell ist kein gängiges in Europa, weder in der geographischen Dimension noch in der Detail-Denke.