Augsburg. Zum Jahresende häufen sich in der Hotellerie die Personalien: Zum einen feuern Unternehmen ihre Manager, andere geben selbst auf und kündigen. Mit der Formulierung "Ich kann nicht mehr" umschreiben diese Führungskräfte unterdessen mehr als körperliche Erschöpfung. In beiden Situationen sind sie häufig Opfer einer "systemischen Ketten-Führung", die ihnen Verantwortung und Freiräume nimmt, Frust aufbaut und krank macht. Der Laie empfindet sein Unternehmen als "Chaos", der Akademiker spricht von fehlendem "Komplexitätsmanagement". Und davon sind Ketten-Manager wesentlich stärker betroffen als die die Führungskräfte in mittelständischen Betrieben, meint Franz-Josef König, ein Spezialist für "Systemisches Management" in Tourismus und Hotellerie. Seine Erklärungen decken sich mit den Beobachtungen von Marc Hildebrand, der über 20 Jahre lang Führungspositionen bei Hapag-Lloyd, American Express, TQ3 und zuletzt bei Accor Deutschland innehatte.