Deutschland polarisiert (sich)

Deutschland polarisiert (sich)

Politik INSIDE Berlin: Kolumne von Frank Tetzel

Der Berliner Reichstag / c_Aron Marinelli, unsplash
/ © Aron Marinelli, unsplash

Bauernstreik, Anti-Rechts-Demos und Bahnstreik: Deutschland geht auf die Strasse – zu Fuss oder mit Traktoren. Die Gesellschaft polarisiert sich. Ein unruhiges Jahr hat begonnen. 



FAKTEN: Deutsche Wirtschaft ohne Rückenwind ins Jahr 2024


Die Hoffnung auf eine baldige Konjunktur-Erholung in Deutschland schwindet. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung zum Jahresende 2023 geht Europas grösste Volkswirtschaft ohne Rückenwind in die kommenden Monate. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank nach vorläufigen Daten im 4. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,3%. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag, 30.1.2024, eine erste Schätzung. 


Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland damit auf einem der hinteren Plätze. Zu den wachstumsstärksten Ländern, die bislang Zahlen vorlegten, zählten Spanien mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6% zum Jahresende und Portugal mit einem Plus von 0,8%. Im Nachbarland Frankreich stagnierte das BIP, in Italien wurde ein leichtes Plus von 0,2% verzeichnet. 


Nach vorläufigen Angaben der Statistiker gab es zum Jahresende 2023 vor allem bei den Bauinvestitionen und Investitionen der Unternehmen in Ausrüstungen wie Fahrzeuge und Maschinen im Vergleich zum Vorquartal ein deutliches Minus. 


"Für das erste Quartal 2024 zeichnet sich erneut ein Rückgang der Wirtschaftsleistung ab", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Dafür spreche der Abwärtstrend der Industrieproduktion, der jüngste Rückgang der Auftragseingänge sowie das niedrige Niveau des Ifo-Geschäftsklimas. "Nach einem Ende der Rezession ist kein kräftiger Aufschwung in Sicht." 


Viele Volkswirte senkten ihre Prognosen und gehen von einem Wachstum von teils deutlich weniger als 1% aus. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) rechnet bestenfalls mit einer Stagnation. Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellte am Dienstag ein Wirtschaftswachstum von 0,5% für Deutschland in Aussicht. Im Oktober hatte das IWF-Expertenteam noch einen Zuwachs von 0,9% erwartet.


Einige Volkswirte schliessen auch einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im Gesamtjahr 2024 nicht aus. / dpa 

Autor

Frank Tetzel

Frank Tetzel

schreibt u.a. über Nachhaltigkeit, Internationale Politik, aber auch über die Entwicklung von Städten und das Thema Tourismus und Hotellerie. Zudem ist er bestens vernetzt im politischen Berlin.

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