Auch Deutschland hatte ein gutes Tourismusjahr 2023, und die europäischen Nachbarländer hoffen sehr, dass das auch so bleibt. Umso besorgter sind diese aktuell über die deutsche Depression und Rezession. Mehrere Leser haben uns in den vergangenen Wochen ihr Herz ausgeschüttet, so dass wir heute mit einer Serie unter dem Titel "Deutschland hustet" starten. Wir haben Statements von Deutschland-Kennern und Führungskräften aus anderen Ländern gesammelt.
Zum Auftakt lassen wir den CEO von Deutschlands grösster Kette HRG zu Wort kommen. Im Land der Disziplin und Zuverlässigkeit hat Ruslan Husry seit 2008 sein unternehmerisches Glück gemacht, jetzt sieht er das Land abdriften. Er wünscht sich, dass Deutschland zurückfindet zu Qualität, Verantwortung und Zukunftsmut. Aus den Niederlanden heraus beobachtet Jan Hein Simons die Deutschen. Der Director Hotels Benelux bei der Beratungsgesellschaft Colliers benennt die Schwächen der Nachbarn klar, gibt Rat und sagt: "Viele westliche Länder, auch die Holländer, haben ähnliche Probleme ... Bei uns ist das Glas aber immer halbvoll, bei den Deutschen halbleer."
Zuversicht und Optimismus prägt hingegen die aktuelle Stimmung in Frankreich – zumindest im touristischen Paris und in der Region Île-de-France. Die Olympischen Sommerspiele 2024 lassen die Kassen bereits hörbar klingeln, und genau wie in der Hotellerie zieht auch Airbnb jetzt seine Preise hoch: 2.000 Euro für zwei oder drei Nächte. Airbnb ist (wie Accor) offizieller Partner der Spiele und verspricht der Stadt eine Milliarde Umsatz in dieser Zeit. Trotzdem ist Airbnb stark in der Kritik.
Absolut kritisch bleiben muss man beim Thema KI. Eine Professorin der New York University hat selbst ausgetestet, wie einseitig KI in der Bewerberauswahl sein kann und wie der Mensch die Software ebenfalls austricksen kann. Der schwarze Peter liegt bei den Unternehmen: Sie stehen bei der Bewerbersuche so stark unter Druck, dass sie Fragwürdiges einfach übersehen.
Und nochmals hagelt es Kritik – in Italien, wo die Behörden OpenAI und ChatGPT Datenschutz-Brüche vorwerfen. Das Gute an allem: Die Menschen fangen an, sich intensiver mit den Digital- und Tech-Hypes auseinander. Weiter so! Das gilt auch für den Bereich Robotics, der sich kontinuierlich weiterentwickelt, in Absatzzahlen wie auch in der Wendigkeit der Maschinen.
KI wollen übrigens viele Mitarbeiter lernen, wie eine Marktforschung zeigt. Andere Experten registrieren plötzlich den gewaltigen Strombedarf, den Rechenzentren durch die stark ansteigenden KI-Anwendungen benötigen. Dabei sind die Strom-Netzwerke in Europa oft über 40 Jahre alt! Andererseits kann KI das Leben erleichtern: Vielleicht müssen wir nie wieder eine zweite Sprache erlernen? Diese Seiteneinblicke geben Ihnen heute unsere Meldungen im – öffentlichen – Marketplace und in der Rubrik "Aufgepickt".
Und im Februar denken wir bereits an Oktober und damit an die Expo Real 2024: Ab sofort können Sie sich bereits bei unserer "World of Hospitality" anmelden! Bis 15. März profitieren Sie von den Early Bird-Preisen!
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin