
Die vernetzte Immobilie braucht keine Haustechniker mehr, nur noch IT-Experten. Letzte Woche erläuterte Drees & Sommer den HITT-Teilnehmern die digitale Welt auf dem Campus von Aachen.Foto: HI
Aachen. Networking rund um die Digitalisierung: Diesen Austausch fördert HospitalityInside künftig stärker im Rahmen seines HospitalityInside Think Tanks: Konkret hat der Verlag die HITT Community erstmals zu einem Frühstück nach Berlin eingeladen, im Kontext von IHIF und ITB. Letzte Woche traf sich zudem ein kleiner Kreis zu einem spannenden Workshop mit Drees & Sommer an der Uni Aachen, um mehr über die vernetzte Immobilie zu lernen. Solche Networking- und Post-Events dienen dazu, dass jeder von jedem lernt. Der nächste Hotspot wird der Think Tank am 19./20. Mai 2019 sein, wieder in Berlin und wieder auf dem Schiff. Ein Update in Inhalten und Terminen.
DAS 1. HITT Breakfast: Über 70 Gäste haben sich zu dieser Premiere angemeldet, auch um Yaning Liu zu lauschen, dem Director & Deputy General Manager von Diaoyutai MGM Hospitality aus Beijing. Das Unternehmen, ein spannendes Joint Venture der chinesischen Hotel-Marke Diaoyutai und der amerikanischen MGM Resorts, wird im Sommer sein erstes Haus innerhalb Europas eröffnen, The Diaoyutai Mansion in Frankfurt. Umso interessanter ist sicherlich die Perspektive von Yaning Liu auf den europäischen Hotelmarkt und über Digitalisierung in Deutschland… Co-Host und Sponsor dieses Events ist die Beratungsgesellschaft mrp hotels mit Büros in Amsterdam, Berlin und Wien.
DAS 2. HITT POST-EVENT: Drees & Sommer war bereits bei der HITT-Premiere letzten Juni Sponsor des HITT. Der international agierende Projektsteuerer, der am Berliner Hauptbahnhof die Umsetzung von Europas "smartester Immobilie", The Cube, begleitet, lud die HITT-Teilnehmer auf den Campus der RWTH Aachen ein, wo Drees & Sommer selbst ein Büro unterhält und sich unter 40 unterschiedlichsten Unternehmen bewegt, die alle zum Thema Digitalisierung forschen. Eine inspirierende Atmosphäre, wie die Teilnehmer beim Rundgang feststellen: Fast alle Räume sind verglast, jeder sieht jeden, man kommt leicht ins Gespräch und man tauscht sich sogar regelmässig bei einem "Cluster Frühstück" aus.

'Lernen von anderen' ist das Motto des HITT Thinks Tanks 2019. Dazu gehört auch der persönliche Austausch beim 1. HITT Breakfast und bei Post-Events.Foto: HI
Genau so offen war auch die Diskussion der HITT-Teilnehmer, inspiriert von dem Vortrag von DreSo-Niederlassungsleiter Klaus Dederichs, der viele Beispiele aus der digitalisierten Welt ausserhalb der Hotellerie lieferte. Und so wurde eines rasch klar: Wer Immobilie digital neu denkt, muss die Immobilie "neu designen" – mit weniger Hardware und mehr Software. Das Gebäude ist künftig mehr als eine steinerne Hülle, es ist ein Center für Dienstleistungen, über die man den Profit pro Quadratmeter erhöhen kann.
Beispiel: DreSo baut in einer Stadt ein gigantisches Quartier zum Wohnen, Arbeiten und Spass haben. Bei 10.000 Wohnungen gibt es aber nur 1.000 Parkplätze. Die Lösung: Der Investor finanziert in die Logistik zwischen Parkhaus und Wohnhäusern und in den eShuttle-Service für alle Bewohner – welche den Shuttle logischerweise bezahlen und damit refinanzieren.
Zwei andere Beispiel mit Hotelbezug: Leere Parkplätze werden über einen externen Dienstleister nachts zur Weitervermietung freigegeben. Das ist Flächeneffizienz pur, weil es per Mausklick Zusatz-Umsatz in die Kasse des Eigentümers/Betreibers spült. Oder: Ein edles Apartment-Haus für Longstay-Gäste verursacht deutliche Mehrkosten gegenüber der Standard-Immobilie, lässt sich aber refinanzieren durch ein Spa und Car Sharing im Haus. Bei beidem können sich die Hausbewohner per App einbuchen bzw. ein Auto mieten. Oder über die gleiche App Pizza vom Italiener um die Ecke bestellen, für die man wieder Provision kassiert.
Alles durch die Userbility-Brille
Dederichs' Fazit: "Wer Geld verdienen will, sollte künftig über seine Immobilien-Plattform nachdenken!" Das Gebäude entwickelt sich zur Plattform für Services. Künftig zählt nur noch die "Userbility", die Entwicklung von Dienstleistungen aus der Nutzer-Sicht. Wer diese Brille aufsetzt, kann sich im Hotel vieles mehr vorstellen: Vielleicht gibt's ja bald auch Paket-Stationen in einem Hotel, eine Reinigung oder eine Anlieferungsstation für die Einkäufe vom nächsten REWE-Markt. Sensoren, Beacons, RFID… all diese neuen "Tools" wurden geboren, um massgeschneiderte Services für die Bewohner und Nachbarn einer Immobilie zu liefern. Das gilt auch für Hotels.
Verständlich, dass mit dem Grad der Digitalisierung auch die Cyber Security steigen muss. Den klassischen Haustechniker wird es künftig nicht mehr geben, dafür aber Teams aus IT-Experten und Programmieren, die – im Falle des Hotels – auch der Support für die Operations- und eCommerce-Teams sein werden. Die Immobilie wird künftig nur noch über IT gesteuert werden. Das belegte die Forschungswelt am Aachener Campus eindrucksvoll: Die HITT-Gäste wandelten durch eine unendliche Welt aus Computern, Kabelschränken, Sensoren und Kameras.
Das erste Post-Event …
HITT-Teilnehmer erhalten nach IHIF/ITB weitere Informationen zu den Inhalten des DreSo-Workshops. Das erste Post-Event dieser Art, nach dem HITT 2018, fand letzten September bei Sabre Hospitality Solutions in Frankfurt statt; dort legten die Teilnehmer fest, welchen Weg der HITT künftig einschlagen soll. Ein Wunsch war es, bei der Diskussion um die Digitalisierung sowohl Investoren/Eigentümer wie Betreiber und Digital-Experten mit ins Boot zu holen. Sie alle wollen nämlich nur eines: die massgeschneiderte Immobilie für die passende Zielgruppe bauen und betreiben.
DER NÄCHSTE HITT steht vor der Tür: Am 19./20. Mai 2019 legt das Seminarschiff mit den nächsten Teilnehmern wieder in Berlin ab. Dieses Mal starten wir in Spandau. Die Teilnehmer-Zahl bleibt limitiert. Auch nach dem HITT 2019 wird es wieder Post-Events geben.
Infos, Preise, Programm, Testimonials und Updates unter www.hitt.world
Das Video von der Premiere.
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