
Liebe Insider,
die Flut der Kundenkarten spürt jeder am eigenen Portemonnaie: Hat die Plastikkarte da noch Platz, "punktet" man gerne auch noch bei diesem Unternehmen. Wird die Geldbörse zu dick, bleibt die Karte draussen. Wie also bringt man sich ins Gedächtnis des Kunden? Ohne lange nachzudenken, hat sich die Hotellerie dem Trend angeschlossen und glaubt, ihr sei der gleiche Erfolg beschieden wie beispielsweise den Fluggesellschaften. Dem widersprechen heute Experten: Bonuskarten eignen sich längst nicht für jedes Hotelsegment - und wirtschaftlich sind sie erst recht nicht. Alle Hotels locken mit dem Gleichen, es findet keine Differenzierung statt. Das ist der Anfang vom Ende der CRM-Programme. Unser Schwerpunkt-Thema heute.
Aufs Trittbrett der Gesundheitswelle schwingen sich die gerade gegründeten "Healing Hotels": Hinter dieser vermeintlichen Kooperation stecken geschäfte-suchende Berater. Die Tatsache, dass man einen englischen Begriff wählte, mag den internationalen Anspruch ja unterstreichen. Wie aber übersetzt man "Healing" in Deutsche? Der Begriff Heilen bleibt hierzulande der Medizin vorbehalten. Und die Kriterienliste der Gruppe lässt Zweifel aufkeimen, wie realistisch das Ganze ist...
Auf die Differenzierung kommt es an, wie man in Berlin sieht: Die beiden führenden und durchaus miteinander konkurrierenden Business Clubs der Bundeshauptstadt grenzen sich gegeneinander als "Business" und "Social" Club ab. Wer dort Mitglied ist, war von keinem der beiden zu erfahren. Nur eines ist klar: Ein wenig Kleingeld braucht man schon für die Aufnahme in diesen Zirkeln. Zwischen den Zeilen hörten wir heraus, dass sich kaum Hoteliers in die elitäre Schar von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Medien mischen. So profitieren nur die beiden Hotels, in deren Umfeld der China Club und der Berlin Capital Club platziert sind.
Viel Vergnügen bei den anstehenden Weihnachtsfeiern und "Plätzchen-Talks"! Passen Sie dabei auf, dass es Ihnen nicht ergeht wie dem Direktor des im Umbau befindlichen Dolder Grand Hotels in Zürich: Santa Claus besuchte ihn am Nikolaustag, mit einem Team des Schweizer Fernsehens im Gefolge. Vor laufender Kamera - und später ausgestrahlt zur besten Sendezeit - konfrontierte der gute Mann im roten Gewand den überraschten Thomas Schmid mit Vorwürfen der Gewerkschaft UNIA: Das Dolder zahle den deutschen Bauarbeitern noch nicht einmal den Mindestlohn! Pfui - wo doch jeder weiss, dass der Dolder-Umbau gerade 600 Millionen Schweizer Franken verschlingt! Schmids Ausrede, das sei Sache der Baufirma, wirkte da fad...
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com