Die spanischen Aussteller auf der ITB machen alle lange Gesichter. Das vergangene Jahr lief nicht besonders gut, die Konkurrenz im Ausland ist gewachsen. Haben Sie Sorge, dass ihre neuen Projekte zum falschen Zeitpunkt eröffnen?
Roeland Vos: Nein, absolut nicht. Der harte Wettbewerb der Spanier mit Destinationen wie der Türkei oder Bulgarien findet im unteren Preissegment statt. Unsere Häuser wenden sich an eine andere Zielgruppe. Außerdem, das sollte man nicht vergessen, ist Spanien hinter Frankreich und noch vor den USA und Italien nach wie vor der zweitgrößte Incoming-Markt der Welt.
Sie eröffnen auch ein Haus im Syrien. Gleichzeitig herrscht zwischen den USA und dem Mittleren Osten ein äußerst angespanntes Verhältnis. Ist dieses Risiko nicht zu groß?
Vos: Der Mittlere Osten ist immer ein instabiler Markt gewesen. Wir sind dort aber seit vielen Jahren vertreten und können auf diese Erfahrung aufbauen. Wir würden niemals Leute in Länder schicken, in denen tatsächlich akute Gefahr besteht. Wir können uns dem Mittleren Osten nicht verschließen und wir haben dort auch großen Erfolg. Häuser in Dubai haben eine durchschnittliche Belegung von 95 bis 100 Prozent.
Und wer soll nach Algerien kommen?
Vos: Algeriens Tourismus hat bisher deshalb keine Bedeutung, weil es kein entsprechendes Angebot gibt. Das wird sich mit unserem Haus ändern. Algerien liegt nur eine halbe Flugstunde von Frankreich entfernt und bietet gewiss künftig viel touristisches Potenzial.
Auf der ITB kursieren Gerüchte, Rezidor hätte Interesse an Le Méridien. Dabei arbeitet doch Starwood seit eineinhalb Jahren an diesem potenziellen Partner. Was weit ist ihr Due Dilligence-Verfahren bezüglich Le Méridien?
Vos: Wir werden uns dazu erst wieder äußern, wenn wir etwas zu sagen haben. Das Verfahren ist definitiv noch nicht beendet. / sst
P.S. Wie die Redaktion im Hintergrund erfahren hat, verzögert sich die Übernahme der Meridien-Hotels durch interne Querelen im Aufsichtsrat von Le Méridien.