Expansion mit reduziertem Risiko
Steigenberger-CEO Puneet Chhatwal über Projekte ausserhalb von Europa
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Copy & Paste
Wiesbaden. Alle lechzen nach Lifestyle. Das klingt nach einem spassigen, schönen, schicken Leben – und da passt das Hotel als Bühne perfekt dazu. Vermutlich aber auch, weil der Begriff so schön schwammig ist und sich jede Lifestyle-Lust in jedem Land anpassen lässt. Deshalb vermutlich überschwemmen die Ketten inzwischen den Markt mit immer neuen Labels in immer kürzeren Intervallen. Viel Individuelles liefern sie in Wahrheit nicht, sondern leere, austauschbare Worthülsen. Unser Vergleich zeigt: Die Kreativität der Lifestyle-Marken-Erfinder lässt sich kurz gesagt auf "copy & paste" reduzieren. Dabei hat alles doch mal so ehrlich angefangen.
Raus aus der Box
Frankfurt. Nun ist Puneet Chhatwal offiziell im Amt, doch schon bei unserem Treffen kurz vor Weihnachten formulierte der neue Steigenberger-CEO Gedanken, die eingefahrene Steigenberger-GMs aufhorchen lassen. An den ersten Meetings in den Wochen zuvor hat der Inder einige Mitarbeiter offenbar nicht nur durch sein fliessendes Deutsch überrascht. Seine bisherige multinationale Arbeit und seine eigene multikulturelle Erfahrung haben den heute 48jährigen deutlich geprägt: Er wünscht sich eine Hotelgruppe, die genau wie er "out of the box" denkt und den internationalen Wettbewerb genauso gut kennt wie den deutschen. Puneet Chhatwal stellt zur Zeit jeden und alles in Frage, selbst bisher akzeptierte strategische Grundpfeiler wie die Grandhotels. Er beurteilt Steigenberger Hotels nicht aus deren unternehmenseigener Brille, sondern definiert ihren Wert durch ihren Status im Gesamtmarkt. Auf Chhatwal kommt eine Menge Arbeit zu.