Mehr Zirkularität, weniger CO2
HITT Post-Event mit Drees & Sommer: Bau & Immobilien sind in der Pflicht
WAS IST WAS? Fachbegriffe erklärt
- CPR (Construction Products Regulation): Die Verordnung bietet eine gemeinsame Fachsprache für die Bewertung der Leistung von Bauprodukten. Sie soll sicherstellen, dass Experten, Behörden und Verbrauchern zuverlässige Informationen zur Verfügung stehen, damit sie die Leistung von Produkten verschiedener Hersteller in verschiedenen Ländern vergleichen können.
- eLCA: Der digitale Gebäude-Ressourcenpass soll alle im Gebäude verbauten Materialien dokumentieren, um ihre Umweltleistung messbar und vergleichbar zu machen und einen Beitrag zur Transparenz über die verbauten Materialien, die Treibhausgasemissionen von Gebäuden sowie deren Kreislauffähigkeit leisten. Er wird derzeit im Auftrag des Bundeinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entwickelt.
- Embodied Carbon: Meint "unsichtbare" Emissionen, die bei Herstellung, Transport und Entsorgung von (Bau-)Materialien entstehen.
- EPD (Environmental Product Declaration): Wird auf Deutsch mit Umwelt-Produktdeklaration übersetzt. Dabei handelt es sich um standardisierte Datensätze, die Informationen zur Umweltauswirkung von Baustoffen und Produkten transparent darstellen. Damit können Gebäude anhand einer Ökobilanz über den gesamten Lebenszyklus hinsichtlich ihres ökologischen Fussabdrucks bewertet werden – von der Herstellung über den Einbau bis zum Recycling.
- ESPR (Ecodesign Directive for Sustainable Products): Bezeichnet die Ökodesign-Richtlinie für nachhaltige Produkte. Sie wird die derzeitige Version (2009/125/EG) ersetzen und mehr Ökodesign-Kriterien für ein breiteres Spektrum von Produkten einführen. Sie zielt darauf ab, nachhaltige Produkte zur Norm auf dem EU-Markt zu machen.
- Europäische BauprodukteVO: Mit der voraussichtlich 2024 in Kraft tretenden Neufassung werden die seit 2011 geltenden Rechtsvorschriften aktualisiert. Die neue Verordnung (VO) enthält harmonisierte EU-Vorschriften für Bauprodukte, beseitigt Hindernisse für ihren freien Verkehr auf dem Markt, verringert den Verwaltungsaufwand durch digitale Lösungen und stellt sicher, dass diese Produkte mit den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft und neuen Bautechnologien im Einklang stehen.
- LCA (Lifecycle Assessment): Systematische Analyse der potenziellen Umweltwirkungen und der Energiebilanz während des gesamten Lebensweges eines Gebäudes. Neben der Effizienz wird auch bewertet, wie umweltfreundlich und nachhaltig Baustoffe und Immobilien langfristig sind. Das beginnt bei der Gewinnung der Rohstoffe, der Herstellung und Verarbeitung der Baumaterialien bis hin zu Transport, Betrieb, Abriss und Entsorgung.
LESETIPPS
Circular Economy Taxonomy Study - Assessing the market-readiness of the proposed Circular Economy EU Taxonomy criteria for building; February 2023.
Die Studie wurde durchgeführt von der DGNB gemeinsam mit dem spanischen und dänischen Green Building Council, der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft, der Climate Positive Europe Alliance, der Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft und dem niederländischen Green Building Council. Download der Studie auf der DGNB-Seite.
Dossier - Bauindustrie im Abfalldilemma - Wie Materialausweise die Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Zum Download des Reports von Drees & Sommer.
Autor

Kirsten Posautz
studierte Vergleichende Literaturwissenschaften in Mainz, absolvierte im Anschluss ein Volontariat und war danach in Fachverlagen und Unternehmen unterwegs wie auch als freiberufliche Journalistin für Printmedien und PR-Agenturen. Als Schwerpunkt kristallisierte sich früh die Hotellerie heraus. Dieser Branche widmete sie sich bei der Fachzeitschrift Top hotel, später auch als Mitautorin einer B2C-Hotelführerreihe und als Projektleiterin von Spa- und Wellness-Fachbüchern. Zuletzt war Kirsten Posautz als Stellvertretende Chefredakteurin für das Fachmedium hotelbau beschäftigt, bevor sie im Februar 2024 in gleicher Position zu hospitalityInside.com wechselte.