2024 wird besser werden als 2023 und 2025 wird besser werden als 2024, kündigte Sébastien Bazin am diesjährigen IHIF EMEA in Berlin voller Optimismus an und reiht sich damit in die positiven Prognosen der CEOs von Hyatt, Minor und Louvre/Radisson ein. Reiselustige Touristen aus Asien – vor allem aus Indien – sollen in den nächsten zehn Jahren die Treiber sein und für eine positive Umsatzentwicklung in der Branche sorgen. Accor sieht sich mit Hotels und Marken rund um den Globus für den erhofften Ansturm bestens aufgestellt. Mit Superyachten und Branded Residences will der Konzern zusätzlich das Geschäft ankurbeln. Denn auf mehreren Beinen steht es sich einfach besser.
Weniger als stabiles Standbein, sondern mehr als "Achillesferse" der Betriebe erweist sich hingegen die Hotel-Gastronomie. Sie war noch nie der grosse Margen-Star, seit der Pandemie leidet sie unter weiter sinkenden Gewinnspannen. Auf dem IHIF gab es dazu eine Roundtable-Diskussion mit dem Titel "Food for Thought". Unser Autor Macy Marvel war dabei, analysiert die Zahlen und stellt mögliche Lösungsansätze vor: Sind sogenannte Geisterküchen eine gute Idee? Oder sind vielmehr ein erstklassiges Gästeerlebnis und eine dynamische Preisgestaltung der Ausweg aus dem Margen-Dilemma?
Ein Dauerthema mit zunehmender Brisanz ist der Mitarbeiter-Mangel, der sich in Österreich ebenso massiv auftut, wie in vielen anderen Ländern. Ein Problem, das sich nicht auf die lange Bank schieben lässt, denn unmittelbar damit verbunden ist das Schreckgespenst der sinkenden Umsätze. Grund genug für die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) und die Wirtschaftskammer (WKO), sich bei ihren Frühjahrs-Veranstaltungen in Graz und Obertauern der Problematik anzunehmen. Autor Fred Fettner hat sich das Pro und Contra angehört, mit Branchenvertretern gesprochen und ist dem Thema auf den Grund gegangen. Die zentrale Frage: Wie werden Arbeitsplätze im Tourismus attraktiver und wie lassen sie sich familienfreundlicher gestalten?
Die im Beitrag genannten Hotel-Best Practices sind zwar "made in Austria", können aber gut als Blaupause jenseits der Grenzen der Alpenrepublik dienen. Vorbildcharakter hat auch das Projekt der ABURY Foundation, bei dem eine Hospitality Academy jungen Frauen aus Marrakesch neue Perspektiven eröffnet, um sie aus der Arbeitslosigkeit zu holen und ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern.
Als Gradmesser für die wirtschaftliche Gesamtsituation der Branche halten ein Stück weit die Gehälter von CEOs aus der Hospitality-Branche her. Sie haben sich ähnlich wie die Aktienkurse entwickelt und zeigen nach längerer Pandemieflaute wieder einen Aufwärtstrend. Eine Studie inklusive Ranking der Bestverdiener gibt spannende Einblicke in die für Spitzenpositionen gezahlten Saläre. Neugierig? Wir waren es.
Neugierig dürfen Sie auf jeden Fall auf unsere Think Tank-Premiere in Amsterdam sein, die am 17./18.Juni über die Bühne geht. Das Programm wurde jetzt um einen weiteren illustren Impulsgeber ergänzt: Sylvain Morgaine – VP Innovation Lab von Accor. Denn Inspiration und Innovationsfreude sind ein probates Mittel gegen Zukunfts-Pessimismus. Schauen Sie in das aktuelle Programm rein und seien Sie dabei: www.hitt.world
Kirsten Posautz
Stv. Chefredakteurin
