Mövenpick treibt das Erlebnis
Nach dem Deal: Die Akquise von Neu-Geschäft wird zum AccorHotels-Mantra
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BREAKING NEWS: AccorHotels kauft Mövenpick
Paris/Zurich. Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: AccorHotels hat heute morgen gemeldet, dass es mit der Mövenpick Holding und Kingdom Holding einen Vertrag zur Übernahme von Mövenpick Hotels & Resorts unterschrieben hat – für einen Bar-Betrag von 560 Millionen Schweizer Franken.
Die Transaktion beruht auf einem 14,9fachen EBITA Multiple vor Synergien inklusive Transaktionskosten bzw. einem weniger als 10fachen EBITDA auf einer um Synergieeffekte und vereinbarte Projekt-Pipelines bereinigten Pro-Forma Basis. Die Transaktion wird vom ersten Jahr an einen positiven Einfluss auf die Erträge der Gruppe haben.
1973 in der Schweiz gegründet betreibt Mövenpick Hotels & Resorts heute 84 Hotels in 27 Ländern und verfügt über eine besonders starke Präsenz in Europa und dem Mittleren Osten. Mövenpick Hotels & Resorts plant ebenso, bis 2021 42 weitere Hotels zu eröffnen, was rund 11.000 Zimmer impliziert – erneut mit einer signifikanten Expansion im Mittleren Osten, Afrika und in Asien-Pazifik. Die Gruppe, die über eine starke Expertise in den wichtigen Hotel-Dienstleistungen verfügt, beschäftigt weltweit 16.000 Mitarbeiter.
Sébastien Bazin, Chairman und CEO von AccorHotels, sagte: "Mit der Akquise von Mövenpick konsolidieren wir unsere Führung im europäischen Markt und beschleunigen unser Wachstum in den 'emerging markets', vor allem im Mittleren Osten, Afrika und in Asien-Pazifik. Die Marke Mövenpick ist die perfekte Kombination aus Moderne und Authentizität und ergänzt unser Portfolio ideal. Durch den Anschluss an AccorHotels profitiert sie von unserer Power, vor allem in der Distribution, beim Loyalty-Programm und im Development. Die Transaktion veranschaulicht die Strategie, die wir durch den Einsatz von AccorInvest-Kapital verfolgen: bei taktisch klugen Gelegenheiten zuzupacken, um unsere Position und unseren Führungsanspruch zu stärken wie auch unserem Wachstum neue Hebelkraft zu verleihen".
Mövenpick Hotels & Resorts wird durch AccorHotels' Loyalty-Programm, seine Vertriebskanäle und seine operatives System seine Performance optimieren können. Die Transaktion unterliegt noch der Zustimmung der Behörden. Sie sollte in der zweiten Hälfte 2018 abgeschlossen sein. / red
Vor der grossen Marken-Explosion
Amsterdam/Paris. Trotz diverser Ankündigungen für 2017 hörte man im vergangenen Jahr nicht viel von Louvre Hotels. Allerdings bewegte sich viel im Hintergrund. Pierre Frédéric Roulot, CEO Louvre Hotels Group und Jin Jiang International, erläuterte Sarah Douag nun im Interview die Neuigkeiten: So platzte ein erhoffter Deal in Deutschland, dafür lernte man mehr über den Markt. Den Markt China nutzt Louvre als Teil von Jin Jiang zunehmend als Experimentierfeld für neue Marken. Davon gibt es jede Menge und einige davon werden sofort in allen grossen Städten rund um die Welt eingeführt. Die Kette mit bisherigem Fokus im 3- und 4 Sterne-Segment startet jetzt aber auch im Luxus-Segment: Roulot kündigt hier gleich vier neue Marken an. Und aus 1,000 Hotels könnte man sofort eine eigene Luxushotel-Division kreieren.
Der emotionale Gorilla
Berlin. "Es ist ein fast perfekter Deal und Mix", freute sich AccorHotels-CEO Sébastien Bazin über den Verkauf von 55% an AccorInvest auch noch eine Woche später, bei einem Zwischenstopp am IHIF in Berlin. Entspannt und fröhlich berichtete er drei deutschen Journalisten, wie er die frisch gewonnenen 4,4 Milliarden Euro in seiner Kasse verwenden will und unter welchen Abmachungen die mächtigenFonds sich bewegen dürfen. AccorHotels ist zwar nicht der vierte Mega-OTA auf dem Globus geworden, dafür sieht er das Unternehmen aber als einen der "acht Gorillas", die die Welt künftig bewegen werden.
Die Scheidung
Paris. AccorHotels unterzeichnete vergangenen Dienstag den Verkauf von 55% an AccorInvest an einen Pool französischer und internationaler Investoren. Der Deal bringt dem Unternehmen 4,4 Milliarden Euro in bar, die für den Rückkauf von Aktien, der Ausschüttung von Dividenden und zur Fortsetzung der Akquise-Strategie verwendet werden sollen. Ausserdem verliert Europas grösste Hotelkette mit diesem Deal die Kontrolle über ihr Immobilien-Geschäft – mit dem Ziel, sogar bis zu 70% der AccorInvest-Anteile zu verkaufen. CEO Angesichts des Deals gab sich CEO Sébastien Bazin sehr euphorisch.
"Wir probieren Dinge aus"
Paris. Vorgestern gab AccorHotels Rekord-Einnahmen für 2017 bekannt sowie beträchtliche RevPAR-Zuwächse in beinahe allen Märkten. Die Gruppe eröffnete 2017 die Rekordzahl von 301 Hotels und möchte diese Zahl 2018 und darüber hinaus verdreifachen. Zu dem Plan, Anteile seines Immobilien-Unternehmens AccorInvest zu verkaufen, sagte CEO Sébastien Bazin nicht viel, nur, dass französische und internationale Käufer interessiert seien und der Deal innerhalb weniger Wochen abgeschlossen sein wird. Er verteidigt weiterhin seine Vision. Sarah Douag hat genau zugehört.
Ueli Prager ist tot
Zürich. Mövenpick-Gründer Ueli Prager starb am 15. Oktober 2011 im Alter von 95 Jahren. Beerdigt wird er am heutigen Freitag in Zürich. 1948 legte er den Grundstein zur heutigen, weltweit tätigen Mövenpick-Gruppe. Seit 1993 lebte er in Holypert nahe dem Windsor-Parks bei London. In England hatte Ueli Prager seine Hotelkarriere begonnen - als Page im berühmten Savoy und als Rezeptionist im Mayfair Hotel.