hospitalityTALK / Noblesse oblige - Das Hotel Adlon Kempinski Berlin feierte 100. Geburtstag
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Noblesse oblige

Das Hotel Adlon Kempinski Berlin feierte 100. Geburtstag

Berlin. "Ich glaube, Lorenz Adlon wäre zufrieden mit uns", beschloss  Fundus-Chef und Adlon-Visionär Anno August Jagdfeld seine Rede. Felix Adlon, der Ur-Urenkel des Adlon-Gründers, bekannte, zuhause in Los Angeles täglich mit Adlon-Silber zu speisen... Noblesse oblige! Mit einem Festakt am Vormittag und einem rauschenden Fest am Abend feierte das Hotel Adlon Kempinski Berlin letzten Montag seinen 100. Geburtstag. 1.000 Prominente aus Politik, Wirtschaft und Medien mischten sich mit Hoteliers-Kollegen und Kempinski-Veteranen. Den 100.000 Flaschen Champagner, die seit der Wiedergeburt der Hotellegende am Brandenburger Tor vor 10 Jahren getrunken wurden, gesellten sich noch hunderte dazu. Einen Abend lang glänzte das Grand Hotel in vollem Ornat.

Den Gastgebern, der Fundus AG und Kempinski, gebührt ein Kompliment für die ungekünstelte Inszenierung eines denkwürdigen Hoteljubiläums. Glamouröse Höhen und dunkelste Tiefen haben die Geschichte des Grand Hotels seit 1907 geprägt. Vor zehn Jahren lebte es dank einer Investition von über 400 Millionen Euro wieder auf.

Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit dankte Fundus-Chef Jagdfeld für seine Vision, dieser Legende wieder Leben einzuhauchen. Jagdfeld dankte der Dresdner Bank dafür, dass sie mit ihrer 200 Million Euro-Spritze für das neue Adlon war, was "Kaiser Wilhelm II. einst für das alte Adlon war". Er würdigte die Verdienste des im Jahr 2000 verstorbenen Kempinski-Pioniers Karl Theodor Walterspiel, der 1957 Hedda Adlon den Namen Adlon und das Vorkaufsrecht für das Grundstück am Brandenburger Tor abgekauft hatte und damit nach der Wende die Renaissance des Hotels überhaupt ermöglichte.

Der erste Adlon-Direktor der neueren Geschichte, Gianni van Daalen und seine FrauMarylea, mit Fundus-Chef Anno August Jagdfeld und seiner Frau,der Designerin Anna-Maria Jagdfeld. 

Mit Wohlwollen registrierten alle Walterspiels Wittwe Mechthild und Kempinskis Alt-Vorstand Michael D. Maass unter den Gästen. Permanent umringt von Gästen waren später Gianni und Marylea van Daalen, die als "Eröffnungsdirektorenpaar" das Grand Hotel wieder in Berlins aktueller Society verwurzelten.

Sichtlich bewegt liess Jagdfeld die jüngere Geschichte des Adlon Revue passieren. "Man muss schon gläubig sein, um das durchzustehen", sagte er rückblickend auf die vielen kritischen Stimmen und 300 Presseartikel, die einst seine Vision zunichte machen wollten. Heute darf er sich einmal mehr freuen, denn Betreiber Kempinski verkaufte ihm vor Jahren die Rechte am Namen "Adlon". Der daraufhin gegründeten "Adlon Holding", geleitet von seinem Sohn Julius Jagdfeld und Fundus-Co-Geschäftsführer Martin Smura, scheint er in den nächsten Jahren eine bedeutendere Rolle zukommen lassen zu wollen; so klang es zwischen den Zeilen durch.

Lorenz Adlon,der Gründer von 1907.                  Fotos: Pütz-Willems

Schrittweise wird die Südseite des mächtigen Hotelkomplexes, in der der China Club platziert ist, weiter belebt werden: ab November mit einem Day Spa und ab Mai 2008 mit einem japanisch-chinesischen Restaurant. Ausserdem soll die Adlon-Stube zu einer „Weinhandlung Lorenz Adlon" umgebaut werden. Drei Sterne-Köche sollen das Adlon künftig in der Feinschmecker-Welt etablieren. Das Berliner Grand Hotel gehört für seinen Investor jetzt schon zu den Besten der Welt, seiner Meinung nach absolut vergleichbar mit einem Peninsula Hongkong.

Der amtierende geschäftsführende Direktor des Adlon Kempinski, Stephan Interthal, verstand es locker, das Adlon als aktuellen Promi- und Polit-Treff von Welt zu beschreiben - was Kempinski-CEO Reto Wittwer am Schluss die kürzeste Rede des Tages bescherte: Er bedankte sich einfach bei allen und wünschten allen viel Spass. Die Berliner Society nahm's am Abend wörtlich und feierte bis zum Morgen. Noblesse oblige! / map

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