Den Gastgebern, der Fundus AG und Kempinski, gebührt ein Kompliment für die ungekünstelte Inszenierung eines denkwürdigen Hoteljubiläums. Glamouröse Höhen und dunkelste Tiefen haben die Geschichte des Grand Hotels seit 1907 geprägt. Vor zehn Jahren lebte es dank einer Investition von über 400 Millionen Euro wieder auf. Der erste Adlon-Direktor der neueren Geschichte, Gianni van Daalen und seine FrauMarylea, mit Fundus-Chef Anno August Jagdfeld und seiner Frau,der Designerin Anna-Maria Jagdfeld. Lorenz Adlon,der Gründer von 1907. Fotos: Pütz-Willems
Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit dankte Fundus-Chef Jagdfeld für seine Vision, dieser Legende wieder Leben einzuhauchen. Jagdfeld dankte der Dresdner Bank dafür, dass sie mit ihrer 200 Million Euro-Spritze für das neue Adlon war, was "Kaiser Wilhelm II. einst für das alte Adlon war". Er würdigte die Verdienste des im Jahr 2000 verstorbenen Kempinski-Pioniers Karl Theodor Walterspiel, der 1957 Hedda Adlon den Namen Adlon und das Vorkaufsrecht für das Grundstück am Brandenburger Tor abgekauft hatte und damit nach der Wende die Renaissance des Hotels überhaupt ermöglichte.
Sichtlich bewegt liess Jagdfeld die jüngere Geschichte des Adlon Revue passieren. "Man muss schon gläubig sein, um das durchzustehen", sagte er rückblickend auf die vielen kritischen Stimmen und 300 Presseartikel, die einst seine Vision zunichte machen wollten. Heute darf er sich einmal mehr freuen, denn Betreiber Kempinski verkaufte ihm vor Jahren die Rechte am Namen "Adlon". Der daraufhin gegründeten "Adlon Holding", geleitet von seinem Sohn Julius Jagdfeld und Fundus-Co-Geschäftsführer Martin Smura, scheint er in den nächsten Jahren eine bedeutendere Rolle zukommen lassen zu wollen; so klang es zwischen den Zeilen durch.
Der amtierende geschäftsführende Direktor des Adlon Kempinski, Stephan Interthal, verstand es locker, das Adlon als aktuellen Promi- und Polit-Treff von Welt zu beschreiben - was Kempinski-CEO Reto Wittwer am Schluss die kürzeste Rede des Tages bescherte: Er bedankte sich einfach bei allen und wünschten allen viel Spass. Die Berliner Society nahm's am Abend wörtlich und feierte bis zum Morgen. Noblesse oblige! / map
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