Online-Plattformen dominieren bei Ferienunterkünften
Methodische Hinweise:
Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten experimentellen Daten werden im Rahmen einer Vereinbarung zwischen Eurostat und den vier grossen Plattformbetreibern Airbnb, Booking.com, TripAdvisor und Expedia zur Verfügung gestellt. Erfasst werden dabei die monatlichen Übernachtungen, die über eine dieser vier Plattformen in Ferienwohnungen und -häusern in Deutschland gebucht wurden.
Die Übernachtungszahlen beziehen sich auf den Wirtschaftszweig NACE 55.2, der Ferienwohnungen- und -häuser sowie ähnliche Unterkünfte zur Kurzzeitvermietung umfasst. Die Hotellerie und Campingplätze werden in den Plattformdaten nicht erfasst.
Das Alleinstellungsmerkmal der Plattformdaten ist, dass es keine Mindestbettenzahl gibt, ab der ein Betrieb erfasst wird. Das heisst, in die erfassten Daten fliessen alle Unterkunftsgrößen ab einem Bett ein. In der amtlichen Beherbergungsstatistik werden dagegen lediglich Betriebe mit mehr als zehn Betten beziehungsweise Stellplätzen erfasst. Knapp 95 Prozent der in den Plattformdaten erfassten Betriebe verfügen, wie oben dargestellt, über weniger als zehn Betten. Die Daten gewähren somit einen Einblick in einen Bereich, der bisher in der amtlichen Statistik nicht abgebildet wird.
Bezogen auf die in der monatlichen Tourismusstatistik insgesamt erfassten Übernachtungszahlen (487,1 Millionen im Jahr 2023) machen die Plattformdaten (46,0 Millionen) eine relativ kleine Ergänzung aus. Schaut man sich jedoch nur die Betriebsart der Ferienwohnungen- und -häuser an, so stellen die Plattformdaten etwa halb so viele Übernachtungen dar wie die amtliche Tourismusstatistik (95,2 Millionen).
Erfasst werden Übernachtungen, die über die vier Plattformen online gebucht wurden. Daten zu Buchungen, die über weitere Plattformen oder direkt bei den Unterkünften erfolgen, sind nicht verfügbar. Die dargestellten Zahlen sind daher als Untergrenze der tatsächlich erfolgten Übernachtungen in Ferienwohnungen und -häusern anzusehen. / red
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