Kennen Sie Bad Ischl an der Traun? Nein? Aber sicher haben Sie schon mal von Hallstadt gehört, das zu Berühmtheit gelangte, da das malerisch gelegene Örtchen von Instagram-Jüngern auf der Suche nach einem Fotomotiv regelrecht heimgesucht wird. In China ist der Ort so beliebt, dass er 2012 sogar nachgebaut wurde. Inzwischen sind rund 10.000 Touristen täglich so eine grosse Belastung für die Anwohner, dass erste Beschränkungen erlassen wurden, um dem Overtourism entgegenzutreten.
Warum sich ausgerechnet das bereits jetzt unter Touristenmassen ächzende Salzkammergut um Bad Ischl, St. Wolfgang, Gmunden oder Hallstadt als Kulturhauptstadt beworben hat, bleibt rätselhaft. Vielleicht kann ja die eine oder andere der insgesamt 23 Gemeinden dennoch von dem Titel profitieren? Wer sich für die zahlreichen Aktionen wie Konzerte und Ausstellungen interessiert, kann sich eine Kulturcard für 49 Euro kaufen. Bereits jetzt sind schon über 200 Veranstaltungen geplant. Weitere Infos unter salzkammergut-2024.at.
Bodø
Kulturhauptstadt in Norwegen ist Bodø, und somit erstmals eine Stadt nördlich des Polarkreises, welche diesen Titel trägt. 2016 wurde Bodø mit dem vom norwegischen Ministerium für lokale und regionale Entwicklung ausgelobten Preis für nachhaltige Stadtentwicklung zur attraktivsten Stadt Norwegens gekürt. Die Kleinstadt hat rund 52.000 Einwohner. Seit die Hurtigruten-Schiffe dort Halt machen und der Ort mehrfach in einem beliebten Reiseführer erwähnt wurde, finden auch immer mehr Touristen ihren Weg an die Norwegische Westküste. Neben den Seeadlern, die auf den Inseln vor der Küste brüten, ist der weisse Mjelle-Sandstrand eine örtliche Attraktion, ebenso wie die Gastfreundschaft der Studentenstadt.
Das Programm 2024 beginnt am 3. Februar und bietet Kultur satt: Über 200 Events rund um Musik, Tanz, Theater, Revue, Kunst, Gastronomie und Literatur sind geplant sowie Outdoor- und Sport-Veranstaltungen. Auch ein Lichtfestival soll stattfinden. Weitere Infos unter bodo2024.no.
Tartu
Die zweitgrösste Stadt Estlands, Tartu, ist die dritte Kulturhauptstadt im Jahr 2024 und liegt nicht weit von Tallinn, das im Jahr 2011 Kulturhauptstadt war. Viele Museen, Theater und Galerien tragen zum lebendigen Kulturangebot der Stadt bei, ebenso wie die Universität Tartuensis.
Das Kulturprogramm 2024 steht unter dem Motto "Künste des Überlebens", welche als Einzigartigkeit, Nachhaltigkeit, Bewusstsein und Ko-Kreation – "das Wissen, die Fähigkeiten und die Werte, die uns helfen werden, in Zukunft ein gutes Leben zu führen" bezeichnet werden. Alle Events drehen sich um die Schwerpunkte Erde, Menschheit, Europa und Universum. Weitere Infos unter tartu2024.ee. / red