Scholz sagte bei dem Treffen in Dubai vor zahlreichen Regierungschefs: "Als Mitglieder des Klimaclubs treten wir dafür ein, gemeinsam die richtigen Strategien und Standards für eine kohlenstofffreie Industrie zu entwickeln." Es gehe insbesondere darum, Methodiken abzustimmen, damit die Bemühungen vergleichbar werden. "Dies wird uns ermöglichen, die Leitmärkte für klimaneutrale Industrieprodukte wie klimafreundlichen Stahl und Zement oder klimafreundliches Aluminium auszubauen." Dies werde Schritt für Schritt durch den Austausch von Gütern, Know-how und Technologien geschehen.
Zu den 36 Mitgliedern zählen neben der EU und den G7-Ländern auch Indonesien, Ägypten, Südkorea, Chile, die Schweiz sowie die Ukraine, Kenia, Mosambik und Kasachstan. Nicht mit dabei sind aber grosse Staaten mit starker Industrie und einem Ausstoss von Treibhausgasen wie China, Indien und Russland. Auch Brasilien fehlt auf der Liste.
In etlichen Wirtschaftszweigen ist es sehr aufwendig, klimaschädliche Emissionen zu vermeiden – etwa bei der Produktion von Zement, Stahl, Dünger und Chemikalien. Gleiches gilt für die Luft- und Schifffahrt sowie den Frachtverkehr auf der Strasse. Zusammengenommen sind diese Sektoren verantwortlich für rund ein Drittel aller weltweiten Emissionen.
Sauberes Wachstum fördern
Scholz sagte, der Klimaclub wolle, dass dekarbonisierte Industrieproduktion das Geschäftsmodell der Zukunft werde. "Wir wollen sauberes Wachstum fördern. Und zwar schnell." Als Beispiel für erste Schwerpunkte nannte er Kriterien für emissionsfreien Stahl und Zement. "Wir brauchen Definitionen, die für uns alle sinnvoll sind."
Scholz betonte, der Club sei von Anfang offen und integrativ angelegt gewesen und habe auf weit mehr Mitglieder abgezielt als nur den ursprünglichen Gründungskreis der G7. "Wenn ich mich hier im Raum umschaue, ist diese Idee Wirklichkeit geworden. Der Klimaclub vereint Entwicklungsländer, Schwellenländer sowie neue und alte Industrieländer."
Bei seiner Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate trifft der SPD-Politiker Scholz auf rund 170 andere Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Zu dem zweiwöchigen Mammuttreffen sind 70 000 Teilnehmer angereist. / dpa