Sommer in Frankreich: RevPAR steigt, Belegung sinkt
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Sommer in Frankreich: RevPAR steigt, Belegung sinkt

Biarritz, France - Beach
Die französischen Küstenorte schwächeln. Nur die südliche Atlantik-Küste mit Biarritz konnte in der Belegung zulegen. / © Gauthierpous pixabay

Die Sommersaison in Frankreich endet mit guten RevPAR-Zahlen, obwohl die  Belegung vor allem an den Küsten zurückging – eine Folge der  schwindenden Kaufkraft. Die Bergdestinationen waren die grossen  Gewinner.

Die französische Hotellerie konnte im Sommer 2023 einen leichten Anstieg  des RevPAR (um 1,7%) auf 90 Euro im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen,  so die vorläufigen Zahlen der in Paris ansässigen MKG Consulting, die  anmerken, dass der RevPAR des Sommers 2023 dennoch um 21,9% über dem  entsprechenden Wert für 2019 lag. Dies ist auf die steigenden  Zimmerpreise zurückzuführen, die in den letzten drei Jahren um 28,2%  gestiegen sind.


Ein Rückgang der Belegung um 2,2 Prozentpunkte auf 71,3% im Sommer  2023 wurde durch einen Anstieg der ADR um 4,8% auf 126 Euro mehr als  ausgeglichen. Der Rückgang der Hotelauslastung ist auf die schwächelnde  Kaufkraft in Frankreich, die extreme Hitze, die Angst vor Übertourismus  und die Konkurrenz durch alternative Unterbringungsformen (Camping,  Ferienvermietung, Zweitwohnsitze) zurückzuführen.

Küstenorte meist rückläufig

Hinter der minimalen Veränderung der Umsätze auf nationaler Ebene  verbergen sich einige unterschiedliche Trends in den verschiedenen  Regionen des Landes in diesem Sommer. Insgesamt ging die Belegung in den  Küstenorten am stärksten zurück – um 3,5 Prozentpunkte im Vergleich zum  Vorjahr. Vor allem in den Badeorten war ein Rückgang der inländischen  Ankünfte zu verzeichnen. So mussten die Hotels in den Badeorten am  Ärmelkanal im Vergleich zum Vorjahr einen Belegungsrückgang von 6,1  Prozentpunkten hinnehmen.

Die korsische Küste, normalerweise ein  beliebtes Sommerurlaubsziel, erlebte einen dramatischen  Nachfrage-Rückgang. Die Belegung sank sowohl 2019 als auch 2022 um 3,5  Prozentpunkte bzw. 6,5 Prozentpunkte unter das Niveau des Vorjahres.  Darüber hinaus sank die ADR um 1,2%, was zu einem Einbruch des RevPAR um  9% im Vorjahres-Vergleich führte.


Von den sechs grossen  Küsten-Regionen Frankreichs – östliches Mittelmeer, westliches  Mittelmeer, Bretagne, Ärmelkanal, nördliche Atlantik-Küste – konnte nur  die südliche Atlantik-Küste, an der insbesondere Biarritz liegt, mit einem leichten Anstieg von 1,2 Prozentpunkten eine höhere Belegung als  im Vorjahr verzeichnen, als die Region von grossen Waldbränden betroffen  war. Der RevPAR der Region entwickelte sich jedoch besser und stieg im  Vergleich zum Vorjahr um etwa 5%. In den anderen Küstenregionen war er  dagegen gleichbleibend oder rückläufig.

Nördliche und inländische Reiseziele schneiden besser ab

Ansonsten schnitten die Regionen im Norden und im Landesinneren im  Durchschnitt besser ab als die Küsten-Regionen. So ging die Belegung in  der Region Ile-de-France ausserhalb von Paris im Vergleich zum Vorjahr  nur um 0,6 Prozentpunkte zurück. Im Grand Est (Elsass, Champagne-Ardenne  und Lothringen) war die Belegung um 1,3 Prozentpunkte niedriger als im  Vorjahr und in Les Hauts de France (Region nördlich von Paris an der  Grenze zu Belgien) ging die Belegung im Vergleich zu 2022 um 2  Prozentpunkte zurück.


Mountains in France - Haute Savoie

Frankreichs hitzefreie Berge gehörten in diesem Sommer zu den Nachfrage-Gewinnern.luke vodell unsplash

Mountains in France - Haute Savoie



Die Berg-Destinationen waren die grossen Gewinner der Sommersaison  2023 in Frankreich. Starke RevPAR-Zuwächse gegenüber 2022 gab es nicht  nur in den traditionell führenden Ferienorten in den Nordalpen (Savoie  und Haute Savoie), wo die Umsätze im Durchschnitt um 13,2% gegenüber dem  Vorjahr stiegen. Auch weniger prestigeträchtige Berg-Regionen erzielten  eine solide Leistung, wie die Pyrenäen, wo die Einnahmen um 7% stiegen,  oder die "Moyenne Montagne" (Jura, Vogesen, Zentralmassiv), wo sie um  7,7% zunahmen. Die Berg-Regionen und die ländlichen Gebiete bieten in  der Tat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine Möglichkeit, den  aufeinanderfolgenden Hitzewellen zu entkommen.

Belegung in Paris gesunken, aber Preise explodiert

Die Rückkehr der Touristen ist deutlich spürbar, wie der Anstieg der  Passagierzahlen auf den Pariser Flughäfen um 7,5% im Vergleich zum  Vorjahr (9,8 Mio im Juli) zeigt. Dies reichte jedoch nicht aus, um die  Auslastung der Pariser Hotels über das Niveau von 2022 bzw. 2019 zu  heben (Rückgang um 2,3 bzw. 2 Prozentpunkte). Kein Grund zur Sorge, denn die Pariser Hoteliers verdienen mit Sicherheit gutes Geld, da die  Preise seit 2019 um 40% gestiegen sind und der RevPAR um 37% über dem  Niveau vor Corona liegt! Auch der RevPAR ist im Vergleich zum Vorjahr um  über 4% gestiegen.

Während die Hotels in der Île de France im  Sommer 2023 insgesamt ein Umsatzwachstum erzielten, gelang dies nur vier  Regionen der Provinz, darunter: Auvergne-Rhône-Alpes,  Nouvelle-Aquitaine, Grand Est und Burgandy-Franche-Comté). In drei  Regionen (Bretagne, Pays de la Loire und Centre-Val de Loire) blieben  die Preise mehr oder weniger stabil, während sie in den fünf anderen  Regionen zurückgingen.

Erreichen die Preise eine Grenze?

Vanguelis Panayotis, CEO von MKG Consulting, stellt fest, dass "die  ADR es den Hoteliers ermöglicht hat, eine Rekordsommersaison in Bezug  auf die Einnahmen zu realisieren. Was jedoch die Nachfrage, d. h. die  Belegung, betrifft, so haben wir das Gefühl, dass wir die Grenze dessen  erreicht haben, was die Kunden zu zahlen bereit sind".

Aufgrund  der gestiegenen Urlaubskosten, der extremen Hitze und des Übertourismus  planen immer mehr Menschen, ausserhalb der Hochsaison zu verreisen. Dies  zeigt sich in einem leichten Rückgang der Belegung im August, während der Juni ein hervorragender Monat war, in dem die Gesamtbelegung um 2  Prozentpunkte und der RevPAR um 21% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen  sind. Darüber hinaus lag Mitte August die für September gebuchte  Hotelauslastung landesweit bereits bei 41,6%, während sie im vergangenen  Jahr nur 35% betrug. / Macy Marvel

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