Unter Druck: Die Pressefreiheit

Unter Druck: Die Pressefreiheit

Weltkarte_der_Pressefreiheit_2023
Freedom of the Press 2023 - auf einen Blick. Die Lage ist instabil, so die Reporter ohne Grenzen. / © Reporters sans frontieres

"Die Aggressivität gegenüber Medienschaffenden steigt weiter. Viele Regierungen und gesellschaftliche Gruppen versuchen, kritische Berichterstattung zu unterbinden." Das ist nur ein Statement zur weltweiten Pressefreiheit. Selbst Deutschland ist in der Rangliste abgerutscht.

Jedes Jahr veröffentlicht die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF - Reporters sans frontières) zum Internationalen Tag der Pressefreiheit ihre globale Rangliste. Sie vergleicht den Grad der Pressefreiheit von Medienschaffenden und Medien in 180 Ländern oder Gebieten.

So haben Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht, resümiert RSF.

Hetze und Desinformation

Entwicklungen wie die fast völlige Unterdrückung unabhängiger Berichterstattung in Russland infolge des Ukraine-Kriegs, massenhafte Festnahmen von Medienschaffenden in der Türkei und die weiter gestiegenen Aggressionen gegenüber Reportern am Rande von Demonstrationen in Deutschland sorgten dafür, dass viele Länder auf der Rangliste abrutschten. Die teils deutlichen Abstiege und gleichzeitigen Aufstiege vieler anderer Länder zeigen, wie volatil die weltweite Lage in einer Zeit von Krisen, medienfeindlicher Hetze und Desinformation ist.


RSF-Vorstandssprecher Michael Rediske: "Demokratische Regierungen müssen Medien in ihren eigenen Ländern unterstützen, den Druck auf autoritäre Regime erhöhen und auch Exil-Medien stärken. Desinformation darf nicht die Oberhand behalten."


Die Lage der Pressefreiheit ist der RSF-Skala zufolge in 31 Ländern "sehr ernst", in 42 "schwierig", in 55 gibt es "erkennbare Probleme", und in 52 ist die Lage "gut" oder "zufriedenstellend". Die Arbeitsbedingungen für Medienschaffende sind also in rund 70 Prozent der Länder weltweit problematisch, ähnlich wie im Vorjahr. Drei Länder sind dieses Jahr in die schlechteste Kategorie "sehr ernst" abgerutscht: Tadschikistan, Indien und die Türkei. In 118 Ländern, also zwei Drittel aller Länder, gab eine Mehrheit der Befragten an, dass politische Akteure in ihrem Land in massive Desinformations- oder Propaganda-Kampagnen involviert sind.

Bewertung

Die Rangliste beruht auf einer Punktzahl von 0 bis 100, die jedem Land oder Gebiet zugewiesen wird. Die bestmögliche Punktzahl (der höchstmögliche Grad an Pressefreiheit) ist 100, die schlechteste ist 0.

Dieser Wert wird auf der Grundlage zweier Komponenten errechnet:

  • einer quantitativen Erfassung von Übergriffen gegen Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Tätigkeit sowie gegen Medienunternehmen;
  • einer qualitativen Analyse der Situation in jedem Land oder Gebiet, die anhand der Antworten von Spezialisten für Pressefreiheit (Journalisten, Forscher, Wissenschaftler, Menschenrechts-Aktivisten und anderen) auf einen in 23 Sprachen vorliegenden Fragebogen von RSF erstellt wird.

Die Weltkarte der Pressefreiheit gibt einen Überblick über die Punktzahlen aller in der Rangliste aufgeführten Länder. Die Farben werden je nach Punktzahl wie folgt vergeben:

  • [85 - 100 Punkte] gute Lage (grün)
  • [70 - 85 Punkte] zufriedenstellende Lage (gelb)
  • [55 - 70 Punkte] erkennbare Probleme (hellorange)
  • [40 - 55 Punkte] schwierige Lage (dunkelorange)
  • [0 - 40 Punkte] sehr ernste Lage (dunkelrot)

Quelle: Reporter ohne Grenzen



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