Weltweiter Mangel: CFOs verzweifelt gesucht!

Weltweiter Mangel: CFOs verzweifelt gesucht!

Manager in his office
Die Nachfrage nach CFOs ist aktuell so hoch wie nie – ebenso wie die Ansprüche an ihre Leistung. / © Getty Images, Unsplash

Die internationale Nachfrage nach Chief Financial Officers ist das zweite Jahr in Folge auf Rekordniveau. Dabei wird der Druck auf sie immer grösser und die Fluktuation steigt. Ebenso wie der Frauenanteil im Finanzressort.

Standen sie früher im Schatten der CEOs, rücken sie nun immer stärker in den Mittelpunkt: die Chief Financial Officers (CFOs) internationaler börsennotierter Unternehmen. Sie sind mittlerweile gesuchter als CEOs. Das zweite Jahr in Folge erreicht die weltweite Nachfrage nach Finanzchefs und Finanzchefinnen ein Rekordniveau: Bis Ende Q3 2024 wurden in diesem Jahr von den Unternehmen der zwölf global führenden Börsenindizes insgesamt 224 neue CFOs ernannt, nach 233 im Vorjahreszeitraum.


Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden von den betreffenden Unternehmen nur 161 neue CEOs berufen – fast ein Drittel weniger. Das ist das Ergebnis des globalen CFO-Index, der seit fünf Jahren von der Personalberatung Russell Reynolds Associates ermittelt wird.


Weniger als fünf Jahre im Amt

Mit der verstärkten Nachfrage steigt auch die Fluktuation unter den CFOs und erreicht im Zeitraum von Januar bis Oktober einen neuen Höchstwert. Die durchschnittliche Verweildauer eines CFOs in seinem Amt sinkt auf den Tiefstwert (seit Beginn der Erhebung vor fünf Jahren) von 5,6 Jahren.


Im deutschen Leitindex DAX 40 fällt die durchschnittliche Verweildauer eines CFOs sogar erstmals unter fünf Jahre (4,6 Jahre). Im Vorjahreszeitraum betrug sie noch 7,5 Jahre. DAX 40-CEOs, die 2024 ausschieden, waren hingegen im Schnitt 7,7 Jahre im Amt, mehr als zwei Jahre länger.


"Wir erleben das zweite Jahr in Folge eine nie dagewesene Nachfrage nach CFOs. Der Markt läuft heiss", sagt Daniela Nienstedt, Partnerin bei Russell Reynolds Associates und auf Finanzexperten spezialisiert. "In den wirtschaftlich schwierigen Zeiten dreht sich alles um die Finanzkennzahlen. Die CFOs rücken immer stärker in den Fokus. Sie bekommen Aufmerksamkeit wie nie zuvor. Damit wächst aber auch der Druck. Läuft es wirtschaftlich nicht rund und müssen Prognosen kassiert werden, werden sie stärker als in der Vergangenheit dafür in die Verantwortung genommen."


Fortschritte bei der Geschlechter-Diversität

Obwohl Frauen in CFO-Positionen weiterhin unterrepräsentiert sind, waren von den im Zeitraum Januar bis Oktober dieses Jahres ernannten 224 neuen CFOs insgesamt 60 Frauen – die höchste Zahl an weiblichen CFO-Ernennungen seit Beginn der Erhebung vor fünf Jahren. Der Frauenanteil unter den Neuernennungen liegt erstmals über der 30%-Marke und springt auf 37%. Im Jahr 2020 hatte der Anteil im Vergleichszeitraum noch bei 19% gelegen. - Hier geht's zum Russell Reynolds Global CFO Turnover Index. / red

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