Alleinreisende schätzen vor allem die Unabhängigkeit

Alleinreisende schätzen vor allem die Unabhängigkeit

Solo Traveler - Waldorf Astoria Beijing
Solo-Geniesser geben 72% mehr aus als der durchschnittliche Essensgast. / © Hilton

Immer mehr Menschen schätzen es, flexibel zu sein und verreisen daher auch häufiger allein. Diese Entwicklung hin zu Solo-Erlebnissen betrifft auch Restaurants – "Dinner for one" ist ein beliebtes Ritual. 

Alleinreisen und Solo-Restaurantbesuche gewinnen unter Deutschen zunehmend an Beliebtheit. Ist das eine Entwicklung einer bestimmten Generation, oder zieht sich dieser Trend durch alle Altersgruppen? Das hat die Reise-Suchmaschine Kayak in Kooperation mit der Restaurant-Buchungsplattform OpenTable im Rahmen einer Datenauswertung und Studie herausgefunden. So zeigen Daten der beiden Plattformen, dass der Anteil der Alleinreisenden heute rund 10% höher liegt als noch vor fünf Jahren. Die Zahl der Solo-Restaurantbesucher ist um fast ein Fünftel (18%) gegenüber 2023 gestiegen.


Über 80% der Befragten haben schon einmal Erfahrungen mit Solo-Reisen gesammelt, wobei fast zwei Drittel (62%) sogar mehrmals im Jahr allein unterwegs sind. Zudem plant fast die Hälfte der Befragten (45%) auch in den kommenden zwölf Monaten einen Solo-Trip. Städtetrips sind dabei die beliebteste Urlaubsform unter den Solo-Reisenden (71%), gefolgt von klassischen Resort-Urlauben mit Strand, Entspannung oder Spa (50%) sowie Trips in die Natur wie z.B. Wandern (45%).


Freiheit und Flexibilität 

Über alle Generationen hinweg schätzen Solo-Reisende dabei vor allem eines: Unabhängigkeit. Mehr als die Hälfte der Gen Z (Altersgruppe ca. 18 bis 26 Jahre) legt Wert darauf, Urlaube ganz bewusst entlang der eigenen Vorstellungen zu gestalten (57%). Aber auch unter den Millennials (ca. 27 bis 42 Jahre), der Gen X (ca. 43 bis 53 Jahre) und den sogenannten Baby Boomern (ca. 59 bis 77 Jahre) schätzt es die Mehrheit der Alleinreisenden, sich bei ihren Reiseplänen nicht nach anderen richten zu müssen. 


Unterschiedliche Beweggründe gibt es dennoch: Fast die Hälfte der Gen Z gibt an, sich auf Solo-Reisen vor allem selbst beweisen zu wollen (46%), bei den älteren Semestern gibt hingegen mehr als jeder Dritte an, durch das Reisen ohne Partner oder Gruppe dem Alltag zu entkommen und endlich einmal Zeit für sich zu haben.


Unabhängig vom Alter fällt es fast jedem Vierten (24%) leichter, auf Reisen neue Leute kennenzulernen, wenn er oder sie allein unterwegs ist. Sechs von zehn Befragten (58%) geben auch an, im Urlaub schon Bekanntschaften geknüpft zu haben, die die Reise überdauerten – von der lockeren Freundschaft bis zur romantischen Beziehung. Fast die Hälfte derjenigen, die sich Solo-Reisen vorstellen könnten, geben an, dabei auch offen für einen Urlaubsflirt zu sein. Ein Schelm, der Böses denkt: Rund ein Viertel (25%) der Solo-Reisenden entscheidet sich sogar schon bei der Planung für das gesellige Doppel-, statt das klassische Einzelbettzimmer.


Ein Abendessen als "Me-Time"

Auch ein "Dinner for one" ist unter Deutschen mittlerweile ein beliebtes Ritual. Fast 90% der Befragten haben schon einmal allein ein Restaurant, Cafe oder eine Bar besucht, fast die Hälfte (48%) tut das mindestens einmal im Monat. Fast 50% geben an, dass der häufigste Grund für ein Abendessen allein darin besteht, dass sie allein reisen, wobei mehr als ein Drittel (34%) angibt, dass sie die "Zeit für sich selbst" besonders schätzen. Am häufigsten möchten deutsche Verbraucher neue Restaurants ausprobieren und auswärts essen (56%), wenn sie beim Reisen solo essen gehen.


"Solo essen zu gehen ist einer der herausragenden Trends des Jahres 2024, mit einem Anstieg von 18% gegenüber dem Vorjahr. Dabei geben Solo-Geniesser 72% mehr aus als der durchschnittliche Essensgast. Beim Solo Dining geht es nicht nur um die "Zeit für mich selbst", sondern es bietet auch die Freiheit, Mahlzeiten nach eigenen Vorstellungen zu geniessen, jederzeit und überall. Restaurants greifen diesen Trend auf, indem sie Sitzgelegenheiten an der Theke und vielfältige Menüs anbieten, um eine angenehme, einladende Atmosphäre zu schaffen", so Lea Stadler von OpenTable Germany.


"Die Zeiten der Stigmatisierung Alleinreisender sind längst vorbei. Im Gegenteil: Solo-Reisen ist en vogue, das Konzept passt genau in den gesellschaftlichen Trend, möglichst unabhängig und frei zu leben und mehr Ruhe und Inspiration bei sich selbst zu finden", sagt Jesse Woods von Kayak. / red

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