Britisches Paar in ägyptischem Hotel starb an Insektizid

Britisches Paar in ägyptischem Hotel starb an Insektizid

Steigenberger Aqua Magic Hurghada, Egypt
Die Ursache ist geklärt. Der Betreiber sieht keine Schuld bei sich. / © Steigenberger

Der Fall erregte 2018 grosses mediales Interesse: Ein Ehepaar aus Grossbritannien starb auf mysteriöse Weise im Steigenberger Aqua Magic Hotel im ägyptischen Hurghada. Jetzt ermittelte ein Richter die finale Todesursache: Insektizide und keine Darm-Bakterien. 

Das ist das Ergebnis einer richterlichen Untersuchung zu den beiden Todesfällen, wie die Nachrichtenagentur PA am Freitag aus einem Gericht im englischen Preston meldete. Danach hat das Ehepaar eine Vergiftung durch Insektizide erlitten. Die Senioren starben in ihrem Zimmer an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, nachdem ein angrenzendes Hotelzimmer mit einer Mischung aus Chemikalien gegen Bettwanzen behandelt worden war.


Der 69 Jahre alte Mann und die 63-jährige Frau, die im August 2018 mit ihrer Tochter und deren Familie im Urlaub waren, starben innerhalb weniger Stunden nach dem Einsetzen von Beschwerden. Der ägyptische Generalstaatsanwalt machte damals Darm-Bakterien für den Tod des Ehepaars verantwortlich. Der Reiseveranstalter Thomas Cook quartierte daraufhin alle seine Gäste in andere Unterkünfte um.


Nachdem dpa, die Deutsche Presse Agentur, letzte Woche über die richterliche Untersuchung berichtet hatte, fragte hospitalityInside direkt im Steigenberger Aqua Magic Hotel nach, in dem der ägyptische Projekt-Entwickler Aldau Development, eine Tochter der ägyptischen Sami Saad Holding, der Betreiber ist. Wir wollten wissen, ob sich der Betreiber nach der richterlichen Untersuchung verantwortlich fühlt und ob es sich bei dem Reinigungsteam in dem benachbarten Zimmer um ein eigenes Mitarbeiterteam handelte oder um Outsourcing-Kräfte. 


Aktuelle Reaktion des Hotels 

Darauf ging Hotel Manager Shady Ibrahim in seiner eMail gar nicht ein. Er verwies auf die früheren "gründlichen Inspektionen" und darauf, dass der Fall von der ägyptischen Staatsanwaltschaft nach der umfassenden Untersuchung abgeschlossen sei, bei der kein Problem im Hotel gefunden wurde, das die Todesfälle verursacht haben könnte. "Ausserdem wurde bestätigt, dass weder in den Zimmern noch im Hotel Kohlenmonoxid gefunden wurde, das zuvor als mögliche Ursache vermutet worden war", schrieb er wörtlich. 


Der Name Steigenberger litt unter einer immensen Image-Schädigung, wie der damalige Steigenberger-CEO Thomas Willms am 13. September 2018 in hospitalityInside.com berichtete. Steigenberger musste damals viele Pressefragen beantworten, obwohl die Gruppe dieses Haus nicht betreibt, sondern nur (bis heute) Franchisegeber ist. / dpa, map

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