Details verändern Storys
Verwandte Artikel
Milliarden-Entschädigung von Booking nach der Sammelklage?
Liebe Insider,
ich habe sie vor zwei Wochen selbst gesehen: die unzähligen, unbelegten Strandliegen an der italienischen Mittelmeerküste. Sie sind für mich das Urlaubsbild des Jahres. Weder Einheimische noch Touristen wollen über 30 und schon gar nicht 50 oder 60 Euro pro Tag für Liegen und Schirm bezahlen. Die Beweise liegen wenige Meter weiter im Sand: auf dem Handtuch, unter dem eigenen, kleinen Sonnenschirm, wie die Sardinen in der Büchse nebeneinander. Es ist billiger.
In unserer heutigen, äusserst umfangreichen Ausgabe nach der Sommerpause poppt dieses Thema immer wieder hoch, u.a. auch in den acht Ketten-Bilanzen der vergangenen Wochen wie auch bei mittelständischen Hotelgruppen. Der Konsum sinkt, die Nachfrage fängt an zu bröckeln. Es ist nicht mehr zu übersehen und zu überhören.
Nicht weinen, weiterlesen. Ich habe ein Gute-Laune-Thema für die Booking.com-Hasser unter Ihnen. Mindestens 15.000 Hotels haben sich bis heute der pan-europäischen Sammelklage gegen den OTA und gegen die Bestpreisklausel angeschlossen, meldete die HOTREC gestern. Dazu gehören die grössten Ketten Europas genauso wie die kleinen Pensionen. Der führende Anwalt hinter dieser Klage und Koordinator früherer Booking-Prozesse ist sich sehr, sehr sicher, diesen Fall zu gewinnen. Der Kartellrechtsexperte aus der renommierten deutschen Kanzlei Schneider Geiwitz & Partner erklärt seine Logik in einem sechs Seiten-Interview. Er erwartet eine "zehnstellige Zahl" als Entschädigungssumme. Es geht also um Milliarden.