Die Disruption ist da: ein Modell zur Befreiung von den OTAs

Die Disruption ist da: ein Modell zur Befreiung von den OTAs

Maria Pütz-Willems

Liebe Insider,

anspannen, entspannen, Profit und Protest, share and pay back… Das sind die gegensätzlichen Wortpaare unserer Top-Stories heute, in denen Widersprüche ein neues Bild formen. Auch wenn Developer und Broker in Deutschland wachsende Transaktionsvolumen nur so herbei beten, bleiben Hotel-Finanzierungen einfach schwierig. Investoren (Art-Invest, Union Investment), Berater (Hotour, Select Hotel) und Banken (BNP Paribas) mit den Füssen auf dem Boden leugnen das heute nicht. Doch auch sie schauen leidend auf anderen EU-Länder, wo es Kredite regnet und Renditen Flügel bekommen. 

In Mallorca brodelt es erneut seit dieser Woche. "Bleibt zu Hause", forderten sieben Umweltorganisationen und Anti-Tourismus-Vereinigungen in einem Brandbrief von den Touristen, den Verursachern des Overtourism. Der Druck im öffentlichen Meinungskessel steigt, trotzdem bleiben unsere Gesprächspartner cool, aber kritisch: Arabella Hospitality Espana-CEO Francisco Vila, Geschäftsführer Björn Spaude vom Castell Son Claret, Rolf Seelige-Steinhoff vom Bahia del Sol und der mallorquinische Hotelverband FEHM machen klar, dass die Proteste nicht repräsentativ sind, vieles politisiert ist und Wachstum positive Synergieeffekte generiert. 

Disruptiv wirkt dieses Modell: Erstmals können Hoteliers die Kontrolle über ihre Daten behalten. Eine unabhängige Organisation aus der Schweiz will ihre OTA-Abhängigkeit beenden und verschafft ihnen Zugang zu hochwertigen Branchen-Daten, Echtzeit-Marktinformationen und Markt-Analysen. Und ein Drittel der generierten Einnahmen fliesst an die teilnehmenden Hotels zurück. Wir sind heute eines der ersten Medien, die darüber schreiben. Sarah Douag hat zudem Christopher Meignier, den Chairman der HCommunity Foundation, interviewt. Und wir werden an diesem sehr spannenden Thema dranbleiben.Zufällig hat die HotellerieSuisse diese Woche erneut feststellen müssen, dass das "Lex Booking" seit zwei Jahren nicht geholfen hat und die OTAs ihre Macht weiter behalten… Frust pur. 


Beim Überblick zum deutschen Investment-Markt 2024/25 bezeichnet sich Christie & Co heute selbst als Optimist, die Google-Mutter Alphabet wehrt sich heftig gegen eine potenzielle EU-Strafe in Milliardenhöhe, und in Salzburg fürchten sich Vermieter nicht angemeldeter Ferienwohnungen inzwischen vor den städtischen Kontrolleuren, die durchgreifen.


Müde von so viel Dynamik? Eine Energie-Tankstelle sind Wellnesshotels. Doch deren Trendanalyse ergab, dass selbst die Sauna-Freaks nach noch mehr Experience schreien. Vorschlag: Legen Sie sich bald auf die zwei Millionen Kubikmeter von neu aufgeschüttetem Sand auf der Insel Sylt, reservieren Sie sich einen Platz in den vielen neuen Nachtzügen, die Europa erobern, oder reisen Sie noch in das Bergdorf San Bernadino, bevor das Kapital daraus ein Mega-Ski-Resort gemacht hat.


Dieses und mehr in unserer heutigen Ausgabe… Und behalten Sie unseren HITT Think Tank im Auge: Diese Woche hat Olivier Garaïalde, der CEO von Center Parcs Europe, zugesagt. Schnuppern Sie im Programm und lassen Sie sich auf Positives ein: Hospitality kann regenerativ sein, ja. Natur und neue Profit-Lines lassen sich miteinander verschmelzen! Brüssel, 26./27. Mai – dieser Link bringt Sie zu klugen Köpfen und neuen Ideen. 


Ihre Maria Pütz-Willems

Chefredakteurin

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Hoteliers, mehr denn je Getriebene

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14.3.2025

Liebe Insider,


die französische Regierung hat die Branche jetzt auf ihre "Liste der Berufe mit Mitarbeiter-Mangel" gesetzt und beschleunigt u.a. die Anstellung von Migranten ohne Papiere. Die Not ist gross: Seit 2021 fehlen 100.000 Mitarbeiter, 150.000 Stellen sind zudem unbesetzt. Jedes Land, jede Stadt und Hotelgruppe hat inzwischen das gleiche Trauma: Maritim und das Rosewood Amsterdam suchen derzeit gemeinsam nach 700 Mitarbeitern; die Eröffnungen stehen vor der Tür.  Beide locken mit viel Flexibilität und Bonbons, ebenso wie amerikanische Hotels. Aber ist das in der Praxis umsetzbar? Sarah Douag hat Details. 


Ist die Software gut, die ich grade gekauft habe? Das hofft jeder Betreiber, aber wer durchschaut schon den IT-Dschungel allein an der ITB. Und jetzt auch noch KI… Wir sehen: Kapital in Millionenhöhe füttert aktuell die Tech-Giganten, die selbst wieder investieren, um weiterhin Herr der Distribution zu sein. Die "KI" besteht jetzt aus vernetzten "Agenten-Tools" – digitalen Helfern in spezifischen Bereichen. In seinem Kommentar warnt Martin Kemmer, Hotelier mit Tech-Verstand, seine Kollegen davor, "erneut nur Zuschauer dieser Entwicklung zu sein".  

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