Editorial
Liebe Insider,
wer ist Huazhu? Das ist nach der Übernahme der Steigenberger Hotels AG die Frage der Woche, wie ich seit der News in fast jedem Gespräch feststellte. Die CEO der chinesischen Hotelgruppe, Jenny Zhang, jedenfalls fand Zeit für unsere Fragen und liefert Ihnen Infos und Kommentare aus erster Hand. Abgesehen von der offensichtlichen Expansionsbeschleunigung für die beiden Top-Steigenberger-Marken scheint es zwischen den neuen Partner auch einen Grundkonsens in Qualität und Anspruch zu geben.
Die Zahlen von Huazhu klingen gigantisch, im eigenen Land aber ist die Gruppe mit ihren über 5.000 Hotels noch eine von den mittelgrossen. Egon Steigenbergers Vermächtnis und das Knowhow einer soliden deutschen Hotelgruppe wandern nun nach China. Der ganz grosse Gewinner dieses Deals ist Hamed El-Chiaty. Der Ägypter hat durch den Verkauf ein Vielfaches des ursprünglichen Kaufpreises erzielt.
Und da gab es noch eine interessanten Nebenaspekt bei diesem Deal. Huazhu verbindet mit Accor seit 2014 eine Überkreuz-Beteiligung; zudem haben beide ihre Loyalty Programme miteinander verknüpft. Von diesem Loyalty Programm soll nun bald auch Steigenberger profitieren… Buhlen um die gleichen Kunden? Das wird echt spannend.
Und noch prickelnder wurde es gestern morgen durch diese Meldung von Accor: Sie gehen eine strategische Partnerschaft mit Alibaba ein. Das ist der grösste Rivale von Ctrip. Was hat das mit Huazhu und Steigenberger zu tun? Antwort: Der Gründer von Huazhu gründete zuvor Ctrip… Wird das nun die Verbindung von Accor zu Huazhu belasten? Es bleibt super-spannend.
Es gibt aber noch andere Themen: Fred Fettner bringt vom WTM London Einschätzungen und Folgen zum Immer-noch-nicht-Brexit mit. Die Briten zögern inzwischen bei ihren Urlaubsbuchungen. Das passt zu den Ergebnissen der jüngsten Deloitte Hotel Investment Survey.
Die kontinental-europäische Welt jedenfalls bleibt frohgemut und sieht in Hospitality-Hybriden und Mixed Use-Quartieren den nächsten erfolgversprechenden Trend. Sie sind die Vorboten der neuen urbanen "Neighbourhoods". Voraussetzung: Der Mix braucht bunte Menschen und viele Events als Meeting Point. Die Expo Real-Diskussion war lebendig.
Als Hotel-Investor mit Herzblut outet sich Josef Brandhuber von SoReal Invest. Deren neuer Hotel-Fonds konzentriert sich auf B- und C-Standorte. Der gelernte Hotelier und Banker sagt, weshalb sich diese Strategie lohnt. Zum einen sieht er keine Angebotsknappheit in diesen Locations, zum anderen will er natürlich auch Wachstum, "aber nicht um jeden Preis. Verantwortung und Nachhaltigkeit, gepaart mit Anstand, sind für mich 25 Jahre gelebte Praxis".
Mit rosaroten Waschmaschinen in der Mega-Lobby will das neue MA Living-Konzept zum Markenzeichen unter den Serviced Apartments werden. Die Macher verrieten am Mittwoch den Medien die ersten Details, die ersten zwei Häuser eröffnen 2020 in München. Dieses und noch mehr in einer sehr bunt gefärbten Ausgabe heute.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Umdenken
Liebe Insider,
die "Bits & Pretzels"-Konferenz für Gründer und Startups am Lederhose & Laptop-Standort München versprach vieles und konnte vor vier Wochen einen Mega-Promi anziehen: Barack Obama. Er kritisierte u.a. die Tech-Giganten und mahnte mit Blick auf deren Einfluss auf die Menschen: "Man muss mit denen sprechen, die betroffen sind". Bärbel Schwertfeger war bei diesem 5.000 Leute-Spektakel mit dabei, sah wenig Bescheidenheit und viel Selbstbeweihräucherung. Gründer und Startups feierten sich selbst.
Erfolgreiche Menschen werden oft erst bescheiden, wenn Krankheit, beruflicher Niedergang oder andere Ereignisse sie in die Knie zwingen. Da werden Therapeuten zum Lebenscoach, so wie es immer öfter im Chiva-Som in Hua Hin passiert. Das berühmte thailändische Health Resort gehört weltweit zu den Pionieren und eröffnet heute wieder, nach sechs Monaten Schliessung und einer 28 Millionen Euro teuren Renovierung. Luxus ist jetzt sichtbar, die Therapien bleiben diskret. Und bald gibt es ein zweites Chiva-Som in Qatar.
Die Hotel-Immobilien-Branche kennt derzeit keine innere Einkehr dank des anhaltenden Booms. Wohl aber zwingt es Asset Light-Unternehmen, wieder stärker über Asset Heavy nachzudenken, wie Berater Christoph Härle an der Expo Real-Hotelkonferenz den Führungskräften von AccorInvest, Premier Inn, Hyatt und Covivio herauskitzelte. Bahnt sich da angesichts der Krise etwa ein Umdenken an?
Alle Zeichen zeigen jedenfalls nach unten! Unsere aktuelle Investment BAROMETER Umfrage, die wir seit 2013 mit der Union Investment machen, hat sich in all ihren Indices massiv verschlechtert: Die Erwartungen an das eigene Geschäft, zum Markt, zum Development und zu den Umsatz-Erwartungen der Branche sind gesunken. Eine Zusammenfassung auf unserer Seite 1. Abonnenten finden die vollständige Auswertung im Magazin.
Aus den Meldungen: Aroundtown und TLG, heute schon zwei Giganten, arbeiten an einer freiwilligen Fusion. Daraus würde einer der grössten Konzerne Europas für Büro-, Hotel- und Wohnimmobilien entstehen. Das dürfte den Markt erheblich aufwirbeln, meint unsere Spezialistin Beatrix Boutonnet. Darüber hinaus finden Sie Neues zu den Plänen der King's Hotels München, zur Verwendung der Mehrwertsteuer in Mallorca und anderem mehr.
Bis nächsten Freitag,
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Liebe Insider,
die Ketten legen ihre Stirn durchaus in Sorgenfalten, wenn man sie auf den deutlich verschärften globalen Wettbewerb anspricht. Doch weder Karin Sheppard von IHG noch Duncan O'Rourke von Accor und Thomas Willms von Steigenberger wollten sich ihren Schneid abkaufen lassen. Alle drei waren in der Expo Real-Diskussion über die Zukunft der Branche fest davon überzeugt, dass ihre Gruppen überleben werden und sich vor allem ihre Marken-Strategien als richtig erweisen. Dazu sage ich heute nur kühl: Abwarten.
Die Italiener sind gerade sauer. Die Bürokratie und der Staat nerven sie immer wieder, so wie es auch oft in anderen Ländern der Fall ist. Die italienische Hospitality-Branche wurde soeben mal kurz "übersehen", als es um die Zuteilung staatlicher Incentives für die Einstellung neuer Mitarbeiter gab. Massimiliano Sartis gesammelte Zahlen zeigen, wie stark andere Industrien bevorzugt werden.
Dass das Hotel-Geschäft immer schwieriger wird, zeigt sich auch an Orten, an denen jede Kette unbedingt sein möchte – z.B. in Singapur. Macy Marvels Exkurs in die Stadt des Merlion zeigt: Sie bleibt ein Hotspot für Ketten, wächst deshalb, verliert aber an Performance. Für mich zeigt das alles: Der Markt-Mechanismus bleibt halt immer der gleiche, egal wie die Destination heisst.
Das gilt auch für das Wintersport-Land Österreich, dass zur kommenden Winter-Saison eine Flut an neuen Betten erwartet. Die meisten davon sind Apartment-Burgen ohne Gastronomie. Demgegenüber erweitern nur wenige klassische Hotels ihre Zimmer – und wenn, dann auch um Apartments. Also noch mehr kalte Betten nach der kalten Jahreszeit!
Da ist es gut zu wissen, wie viel Kaufkraft denn Reisende aus diversen Ländern haben. Eine Studie hat das über 42 Länder hinweg untersucht. Lindner Hotels haben aus den Erfahrungen ihres Alltags nun ihre HR-Strategie weiter verfeinert und stellen erste Fortschritte im Finden und Binden von Mitarbeitern fest. Weitere News beziehen sich auf den Hotelmarkt Budapest, auf Neues aus der digitalen Welt und der Immobilien-/Projekt-Welt. Ach ja, die Leading Hotels haben einen neuen CEO – besser gesagt: eine neue CEO!
Wir wünschen Ihnen eine gute Woche!
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Liebe Insider,
diese Ausgabe reflektiert noch weitere Expo Real-Themen. An der Hotel-Konferenz lobten Falkensteiner, Valamar, Hirmer und Marriott das Potential von Resorts, in all seinen Facetten vom klassischen Ferienhotel über Glamping bis zu privaten Villen. Letzten Freitag sorgte dann in Deutschland der kleine, feine Newcomer Arborea für Schlagzeilen. Gleich das erste Resort an der Ostsee wechselte zu RIMC als neuem Betreiber. Wir haben deshalb hinterfragt, weshalb es so schwierig ist, Resort-Marken aufzubauen. Hotour, Horwath HTL und der Privathotelier Jens Sroka haben die Gründe dafür genannt. Auf die Investoren kommt es an.
Im Falle der Digitalisierung sind sowohl Investoren wie Betreiber gefordert, sich ins Thema tief hineinzudenken. Die Lust beider auf Innovation ist allerdings sehr gering. Die Parteien schaffen es offenbar immer noch nicht, sich über Investitionen und Verteilung der Kosten-Einsparungen zu einigen. Das zeigte eine Expo Real-Diskussion mit Hilton, citizenM und Art-Invest am Dienstag. Da herrscht in der Branche noch eine konservative und kleinteilige Haltung vor, gemessen an dem motivierenden, grenzenlos denkenden Appell von Drees & Sommer-Geschäftsführer Klaus Dederichs aus Aachen; er forderte erneut und dringlich zum grossen Umdenken auf.
In der Immobilien-Welt bleiben Hotels beliebt, es gibt zwei neue geschlosssene Hotel-Fonds. Für alle Immobilien-Typen verschärfen die Banken unterdessen ihre Kriterien zur Kreditvergabe. Parallel dazu geht die Konsolidierung unter den Hotelgruppen weiter: Generator Hostels hat gerade eine Mini-Gruppe zugekauft. Und seit gestern gehören die schweizerischen Seiler Hotels zu Aevis Victoria, der Muttergesellschaft der Victoria-Jungfrau Collection. Aus dem neuen Geschwisterpaar soll mehr werden.
Kempinski meldet die ersten personellen Veränderungen seit Martin Smuras Amtsantritt, der IPK World Travel Monitor berichtet vom anhaltenden Strom der Touristen aus Asien. Betten, Mitarbeiter und Manager werden also weiter gebraucht werden...
Zur Entspannung schauen Sie sich einfach unsere Videos von der Expo Real an: vom Networking-Event BRICKS & BRAINS und vom Gemeinschaftsstand World of Hospitality. Viel Vergnügen beim Click auf diese Links!
Last but not least: In der vergangenen Ausgabe stellten wir das aktuelle Treugast Investment Ranking vor. Aufgrund eines Fehlers in den Treugast-Unterlagen war B&B Hotels als potentieller Absteiger genannt: Sie gehören zu den potentiellen Aufsteigern! Das stellen wir hier gerne klar.
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Liebe Insider,
die Expo Real München schaffte wieder einen Teilnehmer-Rekord und Partys gab es viele rund um die Messe, auch für die Hotel-Branche. Alle feiern aber nah am Klippenrand. Es riecht nach 2007/2008. Viele Indikatoren mahnen zur Vorsicht, aber der Run auf Locations und Projekte findet unverändert statt. Wir haben Experten zugehört und Hotelgruppen befragt: Alle sind sich der Absturz-Gefahr bewusst, aber kaum einer ändert sein Verhalten – wie die Lemminge.
Dass die Branche aus der Balance gerät, hat Robin Rossmann von STR an der Expo Real-Hotelkonferenz mit Zahlen und Fakten aus einer anderen Sicht heraus dargestellt: Er zeigte die Überkapazitäten und RevPAR-Rückgänge auf sowie die neuen Disruptoren aus Indien und China, die bisherige West-Giganten wie IHG und Accor von ihren Plätzen unter den Top Ten-Hotelketten der Welt verdrängt haben.
Die News, über die sich alle am meisten unterhielten, war die Ankündigung der Kooperation zwischen Investor/Entwickler/Betreiber 12.18 und Kempinski Hotels: Beide wollen bis Ende 2022 insgesamt 20 Hotels und Resorts realisieren – zumindest in grossen Teilen. CEO Martin Smura gibt Gas: Er will wohl schnell liefern. Und auch positive News, nachdem er letzte Woche in der deutschen Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" ankündigte, dass Kempinski 13 Verträge verliert. Wann und aus welchem Grund diese Häuser ausscheiden und welche es sind, wollte die Gruppe auf unsere Anfrage nicht verraten. Da frage ich mich: Weshalb macht dann ein CEO sein Unternehmen zuerst schlecht? Damit die 12.18 News besser aussieht?
Ein Grossteil der neuen Kempinski-Projekte werden Resorts sein. Damit liegen sie durchaus im Trend: Der Aufschwung der Ferienhotels hält an, wie die Treugast anlässlich der Expo Real in ihrem Ranking und ihrer Prognose-Umfrage zeigt. Darüber hinaus haben wir weitere News von der Expo Real in einem separaten News-Mix zusammengestellt. Heute ein erster Eindruck auf unserer Seite 1, mehr dann nächste Woche.
Auch die Aussteller an unserem Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" waren bestens beschäftigt an der Messe. Über das "volle Haus" freuen auch wir uns, ebenso wie über die vielen hochkarätigen Gäste bei "Bricks & Brains". Weitaus lebendiger als im Vorjahr verliefen die Diskussion an der Hotel-Konferenz – auch das ein Zeichen für den hohen Wettbewerbsdruck am Markt. Denn jeder fühlte sich bemüssigt, mehr zu erklären.
Bis nächsten Freitag,
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Liebe Insider,
die Hotellerie hat keine Lust auf Krise. Vor der Expo Real, die am Montag startet, gibt sich die Branche fast unerschütterlich. Im Vergleich der Asset-Klassen scheint in diesem Segment immer noch die Sonne, allenfalls leicht verhangen von zarten Schleierwolken. Mehrere Umfragen bestätigen das gute "Hotelklima". Nächsten Freitag wissen wir dann, ob es wirklich eine Show des Schulterklopfens war oder sich die Stirnfalten vertieft haben.
HospitalityInside ist, wie immer, mittendrin im Hotel-Geschehen: Wenn Sie uns noch nicht kennen, lernen Sie uns doch einfach bei einem Kaffee kennen! Die "World of Hospitality" ist auch wieder grösser geworden: Neben dem Hauptstand haben AccorInvest und GSH/Gorgeous Smiling Hotels Sonderflächen besetzt. Sie finden uns wieder in Halle A2 mit den beiden Standnummern 140 und 040.
Die Profile unserer 29 Co-Aussteller und den Standplan finden Sie heute auch in unserem brandneuen Expo Real SPECIAL, das wir auf unserer Webseite vorne beschreiben. Es ist übrigens das 10. Sonderheft, erstmals mit einer Auflage von über 4.000 Print-Exemplaren, nur für die Expo Real. Sie bekommen das Heft auf der Messe und in über 60 Münchner Hotels. Oder klicken Sie auf das SPECIAL-Banner auf unserer Seite 1, das Sie zum Online-Magazin führt.
In diesem Extra-Heft finden Sie übrigens auch das Konferenz-Programm für Montag und das Extra-Panel über Digitalisierung am Dienstag.
Zum Networking-Event BRICKS & BRAINS erwarten wir über 200 Gäste. Da könnte es zeitweise kuschelig werden, aber die Stimmung ist ja, wie gesagt, heiter… Wir sehen uns in München!
Zu unserer Ausgabe heute: Beim Hogan Lovells Day in Hamburg gab es Mitte September mehrere Vorträge über den Run auf die Städte. 300 Städte generieren 80% der Wertschöpfung weltweit. Und dann strömen auch noch immer Touristen dorthin… Ein Thema, das voll zur Expo Real passt, berührt sie doch nachhaltige Stadtentwicklung, Mixed Use-Quartiere und eine städtisch kontrollierte Hotel-Planung, wie Hamburg sie z.B. andenkt.
In diesen "Urban Jungle" passt auch Mama Shelter. Susanne Stauss sprach in dem gerade eröffneten Hotel in Lille mit der Eigentümerfamilie Trigano über ihren Erfolg mit standardisiertem Lifestyle. Ein Konzept mit grellem Design und viel F&B, das offenbar einen Top-Profit bringt.
Sehr hochwertig ging's dagegen zu Füssen von Schloss Neuschwanstein zu: Dort eröffnete vor zwei Wochen ein Ameron Hotel, das zur Althoff-Gruppe gehört. Mit der Upscale-Marke wächst diese am schnellsten weiter, doch auch das erste Urban Loft ist jetzt im Bau. Thomas H. Althoff beschreibt den Status Quo.
Viel Spass beim Lesen heute – und einigen von Ihnen eine gute Anreise zur Expo Real!
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Liebe Insider,
unser erster Artikel über den Marken-Wahnsinn letzte Woche hat schon Leserreaktionen hervorgerufen, die erneut wertvollen Input für eine weitere, verschärfte Story geben. Heute lassen wir aber nach den Betreibern erst einmal die Investoren und Finanzierer zu Wort kommen. Ihre Botschaft ist eher ein Flehen nach weniger Marken – aber bitte mit mehr Substanz. Und einer meinte: Die Betreiber sollten sich besser mal um die essentiellen Probleme der Branche kümmern… Ein tolles Thema, super Stoff für die Diskussionen an der Expo Real…
Im Zuge der Thomas Cook-Pleite gab's seit letzter Woche jeden Tag Neuigkeiten. Wir haben das Wichtigste zusammengetragen, natürlich mit Blick auf die Hotellerie. Merkwürdig ist: Thomas Cook lehnte sogar Hilfsangebote von Mittelmeer-Hoteliers ab. Die Ferienhoteliers in Spanien, Griechenland und der Türkei sind schwer gestraft.
Kleine Hotels fürchten um ihre Existenz, TC-CEO Peter Fankhauser aber hat, wie der britische "Telegraph" berichtet, seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014 umgerechnet rund 9,4 Millionen Euro verdient, davon 3,3 Millionen Euro als Bonus.
Da würde man sich eine Greta gegen die Gier wünschen. Auf jeden Fall bringt das Thema Klima jetzt auch die Mobilitätsexperten in Schwung - und da sollten auch Hoteliers zuhören. Denn wenn die Gäste künftig weniger fliegen und mehr Bahnfahren, ändern sich auch Abholservice und Mobilität am Urlaubsort. Fred Fettner hat der Diskussion zwischen dem österreichischen Bundesbahnen und dem CEO von Austrian Airlines zugehört.
Aus den News: Wyndham strebt die Zahl von 10.000 Franchise-Betrieben an. Falkensteiner Hotels geht in seine vierte Crowd-Investing-Runde an. Dorint Hotels hat sich bei seiner 60 Jahr-Feier diese Woche bei seinen Anlegern fürs Durchhalten in schwierigen Zeiten bedankt. Und Bewerber beklagen sich in einer Studie, dass Arbeitgeber keine Gehälter in ihren Anzeigen nennen.
Und in der Immobilien-Branche geht's munter weiter mit Neueröffnungen und neuen Marken, wie unser News-Mix heute erneut zeigt. Es gibt also Themen satt, wenn es in 10 Tagen in München wieder heisst: Hospitality meets Real Estate. Doch bis dahin geben einige von uns nochmals richtig Gas. Vor der Expo Real gibt natürlich nochmals eine weitere Ausgabe von uns…
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Liebe Insider,
die Marken-Euphorie ist definitiv passé, die kritische Auseinandersetzung mit dem Label über der Hotel-Tür hat weltweit eingesetzt. Nur die Mega-Player umklammern sie noch, weil sie diese Marketing-Kinder selbst geboren oder adoptiert haben.
"Marken haben eine Bedeutung – etwas Sexuelles, Frisches, Modernes", steigert sich Sébastien Bazin in seine 38 Hotel- und New Business-Marken hinein. Die Betreiber und Berater, die Susanne Stauss und ich befragt haben, sehen das alles weniger sexy: Es gibt handfeste Gründe gegen Marken, manche Marken sind sogar zu Opfern von Ketten geworden… ; es gibt aber auch Gründe dafür, Marken am Leben zu erhalten.
Wir haben 25hours gefragt, Design-Hotels, Ruby, TUI Hotels, Choice, prizeotel und Hilton. Experten geben aller Kritik zum Trotz keine Entwarnung: Der aktuelle Marken-Wahn erleichtert sogar noch Fusionen. Nächste Woche lassen wir zu dem Thema Investoren und Eigentümer zu Wort kommen.
Auf der Investment-Seite geht's grad genauso irre zu: Der ROI fällt und fällt, aber die Investoren bezahlen zumindest in Deutschland immer noch Wahnsinnspreise für Hotel-Immobilien. Warum? Sie lieben sie! Wie Bazin. Bulwiengesa hat gestern seine "Fünf Prozent"-Studie vorgestellt und dabei auch die Hotellerie betrachtet – allerdings emotionslos.
Aus diesen Irrungen und Verwirrungen führt uns Macy Marvel heute heraus – nach Südostasien: Er hat einzelne Länder mit Blick auf die Ketten-Penetration analysiert; in dieser Region steht der Zeiger voll auf Wachstum. Würde jemand den Asiaten bitte mal raten, einen Blick Richtung Westen zu werfen? Danke.
Tief nach unten muss man schauen, wenn man in der brandneuen "Gehaltsbiografie" die Hotel- und Gaststätten-Branche sucht. Nach oben, in die Höhen von Bad Gastein im Salzburger Land, wandert unser Blick heute mit Travel Charme Hotels, die ein paar Details mehr zu ihren aktuellen Projekten verraten haben. Eine Vision für den kleinen Klagenfurter Flughafen hat ein grosser Unternehmer in Österreich: 1 Million will er investieren, Hotel inklusive. Auf volle Transparenz setzt jetzt TripAdvisor, schockiert durch das jüngste Urteil in Italien, das das Unternehmen tief getroffen hat. Zu lesen, wie viele Bewertungen man bekommt und wie man sie filtert, ist allerdings hochinteressant.
Und möchten jetzt Ihren Blick auf unser "Investment Barometer" lenken: Es sind nur wenige Clicks, die Erhellendes über den Hotel-Immobilien-Markt zutage fördern können. Machen Sie bitte mit direkt unter diesem Link. Unser Kooperationspartner, die Union Investment, und wir danken herzlichst!
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Liebe Insider,
Premier Inn pusht sich nach vorn. Das Ziel: 300 Hotels in Deutschland, und das möglichst schnell. Die Whitbread-Tochter will Accor mit 380 Hotels und andere wohl das Fürchten lehren. Ein neuer Kopf im Unternehmen hat die neue Strategie festgezurrt: "Mixed Use ist mein Ding", sagt Dr. Michael Hartung, ein Profi aus Bau und Retail. Er hätte gerne auch Partner aus anderen Branchen, nicht nur aus der Hotellerie. Und ab 2020 akzeptiert er nur noch Partner mit Affinität zu BIM. Der Mann ist auch ein Digital-Freak. Premier Inn auf der Überholspur?
Jung-Unternehmer Ritesh Argawal bei Oyo denkt auch quer, lässt aber Zweifel an seiner Integrität als Geschäftsmann aufkommen. In Indien rücken ihm jetzt nämlich die Gesetzeshüter auf die Pelle, wegen unfairer Praktiken gegenüber Privathoteliers. Sarah Douags Mühen, mehr zu erfahren, waren endlich von Erfolg gekrönt und sie hat dabei noch viele Details mehr rund um das Startup erfahren, das man nicht fürchten, aber doch genau im Auge behalten muss.
Genauer hinschauen muss man auch auf die schöne Ferienwelt in Österreich. Eine kleine Elite diktiert die Qualität und sichert 50% der Wertschöpfung. Die restlichen Resorthotels raufen sich um die andere Hälfte des Umsatzes. Ferienidylle sieht anders aus. Fred Fettner lässt die Zahlen sprechen.
Die Zahlen von Fairmas über die aktuelle Performance in den deutschen Top 6-Städten vermitteln ebenfalls ein anderes, weniger optimistisches Bild als das was Immobilien-Profis anhand von Neubau-Projekten ermitteln. Beide Meldungen zusammen gelesen lassen die Sonne eher sinken als aufgehen.
In Italien freut sich die Branche darüber, dass Investoren inzwischen Hotel-Assets jeder anderen Asset-Klasse vorziehen! Da ist Bewegung im Markt. Chinesische OTAs werden immer stärker und setzen absehbar die US-Plattformen unter Druck. Und beim Hogan Lovells Hotel Day diese Woche in Hamburg habe ich gestaunt, wie sehr sich Investoren und Entwickler gegen nachhaltige Gebäude sperren. Die meisten interessiert einfach nur die Rendite, sonst nichts.
Last but not least heute ein Vorgeschmack auf das Expo Real-Konferenzprogramm, das am ersten Messetag wieder Top-Themen bietet, z.B. zu Hospitality-Hybriden in der Mikro-City, zum Verdrängungswettbewerb unter den Ketten, zu Resorts und Ferienwohnungen, zu Asset Light und HR. Suchen Sie auf www.exporeal.net im Konferenz-Programm nach dem "Hospitality Industry Dialogue". Ein Zusatzpanel zur Digitalisierung unter dem Titel "Real Estate as a service" gibt's zusätzlich am Dienstag.
Und damit starten wir heute wieder unsere Online-Umfrage, das alljährliche hospitalityInside INVESTMENT BAROMETER in bewährter Kooperation mit der Union Investment. Machen Sie mit! Ihre Meinung interessiert uns. Oder macht der scheinbare aktuelle Boom Sie nicht nervös? Alle Infos auf unserer Seite 1. Mitmachen können Sie hier sofort: Click & Go!
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zu den schönsten Ferienorten gehören sicherlich Berg-Almen. Ein Sehnsuchtsort für Städter, mit idyllischen Bildern von Wiesen, Kühen und Brotzeit in der Hütte. Nach dem Salzburger Land presst nun auch Tirol diese Idylle in eine Marketing-Schublade. Im Jargon der Profis klingt das "Produkt Alm" ziemlich kommerziell. Aber es ist ein Mega-Trend, selbst wenn in diesem Kontext Medien über "Killer-Kühe" und wilde Wölfe berichten.
Sehnsüchte weckt auch das landschaftlich wunderschöne Aserbeidschan mit seinen Schlamm-Vulkanen, Palästen und Weinen. Bärbel Schwertfeger war dort und stellte fest: Baku hat ein junges, frisches Gesicht bekommen. 2012 haben wir erstmals über Baku berichtet, seitdem hat sich die Hotellerie deutlich professionialisiert. Der deutsche Hotelier Martin Kleinmann liebt es, etwas bewegen zu können – bei der nationalen Kette Absheron wie auch als Präsident des zehn Monate alten Hotelverbands Aserbeidschans. Das grosse Ziel: wettbewerbsfähige Standards wie im Westen zu bekommen.
Im südlichen Europa, genauer gesagt den ligurischen Touristenstädten Rapallo und Zoagli, wagt eine Gruppe von Hoteliers den Widerstand gegen die neuen "Standards" von Booking.com. Der OTA will über sein Preferred Partner-Programm kleine Hotels sichtbarer machen, verspricht aber Zweifelhaftes und zockt sie dann über erhöhte Kommissionen ab. In Italien hat das Wellen geschlagen, jetzt wollen weitere Hoteliers Booking.com in die Enge treiben.
Die IT-Profis und ihre grossen Versprechen – sie fallen auch in einer brandneuen globalen CRM-Studie auf. Sie fand heraus: CRM-Systeme bringen oft überbordende System-Funktionalitäten mit sich, die auch zwei Jahre später lange noch nicht genutzt werden. Profi-Gastgeber sind also Opfer der IT-Profis. Tabellen, Zahlen und Fakten sprachen eine klare Sprache. Hilfe verspricht auch die Datenbank Hotelhero, die in den Dschungel von 500 Software-Anbietern und 700 -Systemen Ordnung bringen will. Wie? Wir haben nachgefragt.
Ums Kaufen und Verkaufen geht's auch in unserem Update zur Konsolidierungswelle unter den Hotel-Betreibern und um Verschiebungen auf Eigentümer-Seite. Neues gibt es von Meininger, Motel One, Interstate, Palladium und anderen. Etwas mehr Gelassenheit strahlt unterdessen der Hotelmarkt in Paris aus, er hat sich weiter deutlich erholt. In Amsterdam hat sich der britische Prinz Harry mit anderen grossen Namen zu einer "grünen" Initiative verpflichtet – und zwar mit den Giganten Booking.com, Tripadvisor, Ctrip, Skyscanner und Visa. Gemeinsam sei man stärker. Noch aber ist es nur eine PR-Aktion.
In unseren "Digi News" und "Markt News" finden Sie weiter viele interessante Kurz-Meldungen rund um Hotel-Eröffnungen, Finanzierungen und Digital-Themen. Eine bunte Ausgabe, mal wieder so bunt wie die Branche.
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