Editorial

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So ein Wahnsinn
19.9.2019

Liebe Insider,
die Marken-Euphorie ist definitiv passé, die kritische Auseinandersetzung mit dem Label über der Hotel-Tür hat weltweit eingesetzt. Nur die Mega-Player umklammern sie noch, weil sie diese Marketing-Kinder selbst geboren oder adoptiert haben.
"Marken haben eine Bedeutung – etwas Sexuelles, Frisches, Modernes", steigert sich Sébastien Bazin in seine 38 Hotel- und New Business-Marken hinein. Die Betreiber und Berater, die Susanne Stauss und ich befragt haben, sehen das alles weniger sexy: Es gibt handfeste Gründe gegen Marken, manche Marken sind sogar zu Opfern von Ketten geworden… ; es gibt aber auch Gründe dafür, Marken am Leben zu erhalten.
Wir haben 25hours gefragt, Design-Hotels, Ruby, TUI Hotels, Choice, prizeotel und Hilton. Experten geben aller Kritik zum Trotz keine Entwarnung: Der aktuelle Marken-Wahn erleichtert sogar noch Fusionen. Nächste Woche lassen wir zu dem Thema Investoren und Eigentümer zu Wort kommen.
Auf der Investment-Seite geht's grad genauso irre zu: Der ROI fällt und fällt, aber die Investoren bezahlen zumindest in Deutschland immer noch Wahnsinnspreise für Hotel-Immobilien. Warum? Sie lieben sie! Wie Bazin. Bulwiengesa hat gestern seine "Fünf Prozent"-Studie vorgestellt und dabei auch die Hotellerie betrachtet – allerdings emotionslos.
Aus diesen Irrungen und Verwirrungen führt uns Macy Marvel heute heraus – nach Südostasien: Er hat einzelne Länder mit Blick auf die Ketten-Penetration analysiert; in dieser Region steht der Zeiger voll auf Wachstum. Würde jemand den Asiaten bitte mal raten, einen Blick Richtung Westen zu werfen? Danke.
Tief nach unten muss man schauen, wenn man in der brandneuen "Gehaltsbiografie" die Hotel- und Gaststätten-Branche sucht. Nach oben, in die Höhen von Bad Gastein im Salzburger Land, wandert unser Blick heute mit Travel Charme Hotels, die ein paar Details mehr zu ihren aktuellen Projekten verraten haben. Eine Vision für den kleinen Klagenfurter Flughafen hat ein grosser Unternehmer in Österreich: 1 Million will er investieren, Hotel inklusive. Auf volle Transparenz setzt jetzt TripAdvisor, schockiert durch das jüngste Urteil in Italien, das das Unternehmen tief getroffen hat. Zu lesen, wie viele Bewertungen man bekommt und wie man sie filtert, ist allerdings hochinteressant.
Und möchten jetzt Ihren Blick auf unser "Investment Barometer" lenken: Es sind nur wenige Clicks, die Erhellendes über den Hotel-Immobilien-Markt zutage fördern können. Machen Sie bitte mit direkt unter diesem Link. Unser Kooperationspartner, die Union Investment, und wir danken herzlichst!


Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin


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Der gefürchtete Blick hinter die Kulissen
12.9.2019

Liebe Insider,
Premier Inn pusht sich nach vorn. Das Ziel: 300 Hotels in Deutschland, und das möglichst schnell. Die Whitbread-Tochter will Accor mit 380 Hotels und andere wohl das Fürchten lehren. Ein neuer Kopf im Unternehmen hat die neue Strategie festgezurrt: "Mixed Use ist mein Ding", sagt Dr. Michael Hartung, ein Profi aus Bau und Retail. Er hätte gerne auch Partner aus anderen Branchen, nicht nur aus der Hotellerie. Und ab 2020 akzeptiert er nur noch Partner mit Affinität zu BIM. Der Mann ist auch ein Digital-Freak. Premier Inn auf der Überholspur?
Jung-Unternehmer Ritesh Argawal bei Oyo denkt auch quer, lässt aber Zweifel an seiner Integrität als Geschäftsmann aufkommen. In Indien rücken ihm jetzt nämlich die Gesetzeshüter auf die Pelle, wegen unfairer Praktiken gegenüber Privathoteliers. Sarah Douags Mühen, mehr zu erfahren, waren endlich von Erfolg gekrönt und sie hat dabei noch viele Details mehr rund um das Startup erfahren, das man nicht fürchten, aber doch genau im Auge behalten muss.
Genauer hinschauen muss man auch auf die schöne Ferienwelt in Österreich. Eine kleine Elite diktiert die Qualität und sichert 50% der Wertschöpfung. Die restlichen Resorthotels raufen sich um die andere Hälfte des Umsatzes. Ferienidylle sieht anders aus. Fred Fettner lässt die Zahlen sprechen.
Die Zahlen von Fairmas über die aktuelle Performance in den deutschen Top 6-Städten vermitteln ebenfalls ein anderes, weniger optimistisches Bild als das was Immobilien-Profis anhand von Neubau-Projekten ermitteln. Beide Meldungen zusammen gelesen lassen die Sonne eher sinken als aufgehen.
In Italien freut sich die Branche darüber, dass Investoren inzwischen Hotel-Assets jeder anderen Asset-Klasse vorziehen! Da ist Bewegung im Markt. Chinesische OTAs werden immer stärker und setzen absehbar die US-Plattformen unter Druck. Und beim Hogan Lovells Hotel Day diese Woche in Hamburg habe ich gestaunt, wie sehr sich Investoren und Entwickler gegen nachhaltige Gebäude sperren. Die meisten interessiert einfach nur die Rendite, sonst nichts.
Last but not least heute ein Vorgeschmack auf das Expo Real-Konferenzprogramm, das am ersten Messetag wieder Top-Themen bietet, z.B. zu Hospitality-Hybriden in der Mikro-City, zum Verdrängungswettbewerb unter den Ketten, zu Resorts und Ferienwohnungen, zu Asset Light und HR. Suchen Sie auf www.exporeal.net im Konferenz-Programm nach dem "Hospitality Industry Dialogue". Ein Zusatzpanel zur Digitalisierung unter dem Titel "Real Estate as a service" gibt's zusätzlich am Dienstag.
Und damit starten wir heute wieder unsere Online-Umfrage, das alljährliche hospitalityInside INVESTMENT BAROMETER in bewährter Kooperation mit der Union Investment. Machen Sie mit! Ihre Meinung interessiert uns. Oder macht der scheinbare aktuelle Boom Sie nicht nervös? Alle Infos auf unserer Seite 1. Mitmachen können Sie hier sofort: Click & Go!

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Von Sehnsucht und Abzocke
5.9.2019

Liebe Insider,

zu den schönsten Ferienorten gehören sicherlich Berg-Almen. Ein Sehnsuchtsort für Städter, mit idyllischen Bildern von Wiesen, Kühen und Brotzeit in der Hütte. Nach dem Salzburger Land presst nun auch Tirol diese Idylle in eine Marketing-Schublade. Im Jargon der Profis klingt das "Produkt Alm" ziemlich kommerziell. Aber es ist ein Mega-Trend, selbst wenn in diesem Kontext Medien über "Killer-Kühe" und wilde Wölfe berichten.

Sehnsüchte weckt auch das landschaftlich wunderschöne Aserbeidschan mit seinen Schlamm-Vulkanen, Palästen und Weinen. Bärbel Schwertfeger war dort und stellte fest: Baku hat ein junges, frisches Gesicht bekommen. 2012 haben wir erstmals über Baku berichtet, seitdem hat sich die Hotellerie deutlich professionialisiert. Der deutsche Hotelier Martin Kleinmann liebt es, etwas bewegen zu können – bei der nationalen Kette Absheron wie auch als Präsident des zehn Monate alten Hotelverbands Aserbeidschans. Das grosse Ziel: wettbewerbsfähige Standards wie im Westen zu bekommen.

Im südlichen Europa, genauer gesagt den ligurischen Touristenstädten Rapallo und Zoagli, wagt eine Gruppe von Hoteliers den Widerstand gegen die neuen "Standards" von Booking.com. Der OTA will über sein Preferred Partner-Programm kleine Hotels sichtbarer machen, verspricht aber Zweifelhaftes und zockt sie dann über erhöhte Kommissionen ab. In Italien hat das Wellen geschlagen, jetzt wollen weitere Hoteliers Booking.com in die Enge treiben.

Die IT-Profis und ihre grossen Versprechen – sie fallen auch in einer brandneuen globalen CRM-Studie auf. Sie fand heraus: CRM-Systeme bringen oft überbordende System-Funktionalitäten mit sich, die auch zwei Jahre später lange noch nicht genutzt werden. Profi-Gastgeber sind also Opfer der IT-Profis. Tabellen, Zahlen und Fakten sprachen eine klare Sprache. Hilfe verspricht auch die Datenbank Hotelhero, die in den Dschungel von 500 Software-Anbietern und 700 -Systemen Ordnung bringen will. Wie? Wir haben nachgefragt.

Ums Kaufen und Verkaufen geht's auch in unserem Update zur Konsolidierungswelle unter den Hotel-Betreibern und um Verschiebungen auf Eigentümer-Seite. Neues gibt es von Meininger, Motel One, Interstate, Palladium und anderen. Etwas mehr Gelassenheit strahlt unterdessen der Hotelmarkt in Paris aus, er hat sich weiter deutlich erholt. In Amsterdam hat sich der britische Prinz Harry mit anderen grossen Namen zu einer "grünen" Initiative verpflichtet – und zwar mit den Giganten Booking.com, Tripadvisor, Ctrip, Skyscanner und Visa. Gemeinsam sei man stärker. Noch aber ist es nur eine PR-Aktion.

In unseren "Digi News" und "Markt News" finden Sie weiter viele interessante Kurz-Meldungen rund um Hotel-Eröffnungen, Finanzierungen und Digital-Themen. Eine bunte Ausgabe, mal wieder so bunt wie die Branche.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin


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Kämpferische Zeiten
29.8.2019

Liebe Insider,
die Ferienzeit in Zentraleuropa geht zu Ende, und auch wir steigen wieder voll ein: Macy Marvel zeigt heute detailliert auf, wie Jin Jiang und Oyo Hotels das jahrzehntelang etablierte, fast bewegungslose Ranking der globalen Top Ten-Hotelketten durchschütteln. Hilton, IHG, Wyndham, Accor, Choice mussten ihre Plätze räumen. Der Trend: Die Hotelwelt spricht künftig chinesisch, denn die nächsten grossen Ketten aus dem Reich der Mitte haben sich im Ranking schon auf Plätze zwischen 10 und 20 vorgekämpft.
Und wieder ist es ein Chinese, der die Tour Operator-Welt verändert: Fosun hat Thomas Cook unter seine Kontrolle gebracht. Sarah Douag hat die Details recherchiert. Auch das wird ein neues Kapitel…
Banken und Payment-Provider kämpfen auf einer anderen Baustelle: gegen die Kreditkarten-Betrüger. Die Hotellerie muss hier mitziehen, denn die Gauner kennen vor allem die Lücken in der Online-Bezahlung. Hotelgruppen beschreiben ihre härtesten Fälle, Susanne Stauss hat zwecks Betrugsverhinderung Tipps und Kontakte recherchiert.
Greta Thunberg kämpft auf ihre Weise weiter, erst mit den Ozeanwellen Richtung New York und heute mit dem Demo-Schild streikend vor den Vereinten Nationen... Begrüsst wurde sie zu Wasser von der UN mit 17 Booten – als Symbol für deren 17 "Sustainable Development Goals". Fred Fettner hat derweil die Aktivitäten von Tourismus-Anbietern und Destinationen im Alpenraum untersucht und hat dabei viele Schnecken gefunden: "Der Tourismus hat in drei Jahrzehnten der Diskussion um sanftes Reisen im Alpenraum nur homöophatische Fortschritte gemacht", formuliert es der erfahrene Nachhaltigkeitsberater Peter Zimmer von Futour charmant.
Marriott baut nun eine eigene Plattform für Allinclusive-Resorts – selbst die kleinste Nische soll noch besetzt werden. Auch das ein Zeichen für den inzwischen heftigen Wettbewerb zwischen den globalen Giganten – sh. oben. Nach vielen anderen Ketten hat ein Hackerangriff nun auch Choice getroffen. Die Schweiz freut sich über einen leichten Anstieg der Übernachtungen im ersten Halbjahr, ebenso wie IHG, Marriott, Motel One, NH und Orascom sich in ihrer Bilanz über positive sechs Monate freuen…
In unserem sehr langen News Mix heute finden Sie auch noch Meldungen aus unseren Ferienwochen – weil wir auch unser Archiv aktuell halten wollen und einige nach ihrem Urlaub auch noch Dinge nachlesen möchten. Und auch hier zeigt sich die aktuelle Marktsituation: EasyHotel befindet sich im Übernahme-Prozess, Gründer Stelios Haji-Iannou wehrt sich aber noch.
Ab jetzt sind wir bis Weihnachten aber wieder jeden Freitag für Sie da und wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Anregungen. Die Hotel-Welt jedenfalls geht mit gemischten Gefühlen Richtung Jahresende. Die Zeit der verlässlichen Superlative ist vorbei.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Sterne, Sand, Sommerpause
1.8.2019

Liebe Insider,
Saadiyat Island in Abu Dhabi wartet mit einem traumhaften Strand und viel heissem Sand auf, ein touristischer Hotspot ist die Stadt aber immer noch nicht, trotz hochfliegender Kulturpläne. Mit einem Star-Museum allein, dem Louvre, ist noch kein Staat zu machen, und am Beach stehen heute nur fünf statt 29 Hotels. Die Destination dümpelt vor sich hin. Ein Direktor erklärt, warum; Bärbel Schwertfeger hat es aufgeschrieben.
Fred Fettner hörte aufmerksam zu, als österreichische Branchengrössen wie Susanne Kraus-Winkler, die ehemalige HOTREC-Präsidentin, und andere berichteten, dass man mit Online-Riesen wie Google die Hotel-Sterne neu verhandelt. Beide Seiten streben eine einheitliche Lösung an, die "hotel stars" online wie offline glaubwürdig glänzen zu lassen. Spannend.
Und schliesslich war Martin Löcker in Plauderlaune. Der COO der UBM Development AG in Wien will sich weiter als grösster Hotel-Entwickler Europas positionieren. Grosse Ketten sind ihr Partner, dabei soll es auch bleiben. Aber die Häuser werden grösser und man legt mehr Wert auf ein Quentchen Pfiff. Der Wettbewerb forciert hier den Qualitätsgedanken. Ein gutes Vorhaben.
Unsere Meldungen beschreiben heute den Relaunch der verblassten IHG-Marke Crowne Plaza, TripAdvisors neue Liebe zu Destinationen, das Urteil des Europäischen Gerichtshof zu Facebooks "Like" Button und wie sich die Unternehmen in diesem kniffligen Fall auf der sicheren Seite bewegen. Accor, Hyatt, Radisson wie auch die italienischen Hotelgruppen HNH und Starhotels haben ihre Quartals- oder Halbjahres-Ergebnisse veröffentlicht.
Dazu, last but not least, ein Update der HospitalityInside-Aktivitäten an der Expo Real: mit weiteren Ausstellern und einem Save the date für unser Networking-Event an einem anderen Tag. Alles auf unserer Seite 1.
Wir werden erst wieder am Freitag, 30. August, mit der nächsten Ausgabe erscheinen. Zunächst gönnen wir uns und unserem Team eine Ferienpause, ab 19. August ist das Büro wieder besetzt – wir arbeiten am bevorstehenden Relaunch unserer Webseite weiter. Wir werden Sie in drei Wochen jedenfalls garantiert wieder mit neuen spannenden Inhalten begrüssen!

Schöne Ferien…
Ihre Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside-Team



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Der grosse Bewertungs-Zirkus
25.7.2019

Liebe Insider,
irgendwie ist bei diesen Hotel-Bewertungen einiges aus dem Ruder gelaufen. Ein Roundtable mit HolidayCheck, dem Arzt-Empfehlungsportal Jameda, dem Arbeitgeber-Bewertungsportal Kununu und der Verbraucherzentrale zeigte, wie alle gegen Fakes und um die eigene Glaubwürdigkeit kämpfen. Die Fälscher sind immer schneller als das Gesetz oder eigene Massnahmen. Klare Regeln fordert deshalb die Verbraucherberatung: "Die Selbstregulierung von ein paar ambitionierten Portalen wird das Problem nicht lösen".
Das Geschäft mit gekauften Bewertungen jedenfalls boomt kräftig in fast allen Branchen und ist im Extrem absolut abstrus, wie HolidayCheck-Direktor Georg Ziegler berichtet: So würden in der Türkei inzwischen sogar Bankkredite nur noch ab einer bestimmten Bewertung bei HolidayCheck vergeben… Bewertungen sind der reinste Zirkus geworden, fasst Bärbel Schwertfeger zusammen.
Sie hat am Rande dieses Roundtables auch noch die Geschäftsführerin von Kununu, Sarah Müller, interviewt. Das Portal zählt pro Monat 50.000 Bewertungen und 400 Beschwerden. Die Suche nach Hotel-Bewertungen endet in einem diffusen Bild, wie unsere herausgepickten Beispiele von bekannten Ketten und Einzelhotels zeigen. Da macht die Hotellerie keine gute Figur, Kununu als Portal aber auch nicht.
Und schon kommt die nächste Online-Bewertung um die Ecke: Online Birds aus München hat einen Algorithmus entwickelt, durch den man die Online-Marketing-Performance jeder Webseite analysieren kann – also der eigenen wie auch der Konkurrenz. So leicht wie propagiert ist der Abruf dann doch nicht, das System funktioniert vorerst nur für Einzelhotels; es könnte aber ein spannendes Benchmarking draus werden. Die IHA jedenfalls hat Online Birds jüngst den Innovationspreis gegeben.
Unsere News haben wieder viel Buntes für Sie: Da gibt's ein neues Wikkelhouse, ein Ferienhäuschen aus Karton. Sie können aber auch ein Büro oder einen Meetingroom daraus machen. Die meisten der deutschen Top 10-Städte sehen laut Dr. Lübke die KPIs ihrer Hotels inzwischen ins Minus driften, weil die Nachfrage nachlässt bzw. der Supply zu hoch ist. Auch deshalb prognostiert American Express der Hotellerie für 2020, dass sie nur leicht höhere Hotelpreise durchsetzen wird. Hapimag, Hilton und Scandic legen ihre Zahlen fürs 2. Quartal bzw. fürs 1. Halbjahr vor.
Bernhard Bohnenberger, Präsident von Six Senses, zieht sich fünf Monate nach der Übernahme durch IHG zurück. Und Kempinski hat nach vier Wochen endlich seinen neuen CFO offiziell bestätigt. Heute gibt's wieder unsere "Digi News", ebenso wie den regulären News Mix.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin


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Verstopfte Dörfer, strapazierte Zimmermädchen, vermummte Algorithmen
18.7.2019

Liebe Insider,
verstopfte Autobahnen, verstopfte Dörfer und schwitzende Zimmermädchen…. Es ist wieder Sommer! Herzlich willkommen. Erschrecken Sie nicht, wenn Ihre Gäste dieses Jahr noch häufiger im Stau stehen als sonst und genervt ankommen: Österreich sperrt in der Hochsaison an mehreren Autobahnen die Ausfahrten, damit die kleinen Dörfer nicht von den Blechlawinen im Transit-Verkehr überrollt werden. Die Einwohner sollen ihren Bäcker wieder in 5 und nicht in 30 Minuten erreichen können. Diesen neuen Erlass in Tirol und im Salzburger Land kommentiert der ADAC als "Unding" zu Urlaubszeit. Die Österreicher aber sehen darin keine Nachteile für ihren Tourismus. Fred Fettner hat die heikle Lage betrachtet.
Der Tourismus boomt. Wer aber glaubt, dass deshalb die stark strapazierten Zimmermädchen in Deutschland, Österreich oder gar Spanien mehr Geld verdienen oder besser behandelt werden, hat sich getäuscht. Nichts hat sich geändert. In diesem "People Business" gibt es Manager, die ihr Housekeeping aus Kostengründen weiter outsourcen und dabei sehr wohl akzeptieren, dass die beauftragten – unabhängigen – Firmen den Druck auf die Hausperlen gnadenlos weitergeben, um selbst mehr zu verdienen. Ein frustrierendes Fazit, ist doch das Zimmer die Seele eines komfortablen Aufenthalts und das ordentlich arbeitende Zimmermädchen ein Garant für gute Hotel-Bewertungen. Aber welchen Controller interessiert das schon? Wir sind also gespannt, welche wilden Zimmermädchen-Stories die Fernsehsender und Social Media diesen Sommer wieder hochspülen werden.
Auch bei den Algorithmen muss man hinter die Fassade schauen und darf diesen automatisierten, "vermummten" Analyse-Tools nicht einfach blind vertrauen. Schon gar nicht bei der Personal-Auswahl: Plumpe KI kann Menschen stigmatisieren. Trotzdem warnt Dr. Jörg Dräger vor extremer Entweder-Oder-Denke. Die Bertelsmann Stiftung erforscht derzeit die "Ethik der Algorithmen" und ihr Vorstand appelliert heute im Interview mit Bärbel Schwertfeger an die Menschen, die Maschinen zu kontrollieren.
Ohne KI und vernetztes Denken/Arbeiten geht bald nichts mehr. Studenten einer Hochschule aus Baden-Württemberg haben es nun in acht Monaten geschafft, die digitale Immobilie "seamless" zu programmieren – von der Grundstückssuche über Planung und Finanzierung bis hin zu den Objekt- und Operationsdaten; heute dazu ein erster Eindruck dieses Projekts. Dessen Reality Check steht aber noch bevor.

In Italien muss TripAdvisor 100.000 Euro Strafe zahlen, weil es in puncto Bewertungen die Verbraucher getäuscht hat. Und aus England kommt ein neuer Franchise-Report für Europa mit vielen Zahlen. Viel Spass beim Lesen…

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Zwischen verhassten PMS und beliebten Reisemobilen
11.7.2019

Liebe Insider,
alte, starre Property Management Systeme sind für Hotel-Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung ein grosser Hemmschuh. Newcomer starten durch, können aber auch nicht die Mauern der PMS durchbrechen. Ein IT-erfahrener Hotelier kritisiert die PMS-Anbieter heftig: Ihre Systeme wären heute bereits zu 95 Prozent in der Lage, die Customer Journey digital abzubilden. Das wollen sie aber nicht, weil sie damit ihr eigenes Geschäftsmodell zerstören würden. Ausserdem haben wir den Entwickler und Investor Art-Invest und den jungen Betreiber Ruby Hotels nach ihrer Meinung gefragt. Dazu liefert ein Whitepaper von The Hague kritische Ansätze in der Einordnung der PMS und eine PMS-Studie unter Hoteliers weltweit dokumentiert deren grosse Lust auf Veränderung.
Bei Robotise, der kleinen Roboter-Manufaktur in München, gibt's dieses Jahr keine Sommerpause. Die Produktion der rollenden und sprechenden Service-Allroundkraft namens Jeeves läuft drei Jahre nach Firmengründung jetzt richtig an. Co-Gründer Johannes Fuchs erklärt, weshalb und wie sie den Minibar-Chatbot gebaut haben.
Für Italien zeichnet Massimiliano Sarti wieder kleine Schritte der Veränderung nach: Langsam trauen sich immer mehr lokale Investoren an Sekundär-Standorte, während die internationalen immer den gleichen "Big 4"-Städten nachjagen.
In Deutschland ist der Markt definitiv leergefegt, melden die Immobilien-Broker einheitlich fürs 1. Halbjahr 2019. Und zwar massiv! Der Markt bricht jetzt deutlich ein. Anders in Österreich: Dort bahnt sich ein Rekordjahr der Transaktionen an. Unter den Hotel-Betreibern haben Dorint Hotels und ihre Mutter Honestis AG sowie Novum Hotels ihre Bilanzzahlen 2018 bekannt gegeben. Überall geht es aufwärts.
Befeuert wird der Boom auch von Bewegungen wie dieser: Letztes Jahr wurden in Europa über 200.000 neue Reisemobile und Caravane neu zugelassen. Die Karawane zieht weiter, es ist schier unglaublich. Der Hotel-Bann in Amsterdam hat der Branche nicht geschadet, die Preise gehen kräftig nach oben. Keine Freude aktuell bei Marriott: Nach dem DSGVO-Verstoss in Europa durch den Daten-Skandal bei Starwood Hotels will die Kette die auferlegten 109 Millionen Euro Strafe nicht bezahlen.
Eine News-Woche so bunt und durchwachsen wie das Wetter… Bis nächsten Freitag!

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Disruption trifft auf Solidität
4.7.2019

Liebe Insider,
der Höhenflug von Airbnb findet kein Ende: Vor dem geplanten Börsengang legt die Online-Plattform noch einmal richtig zu; sie will den gesamten Markt mit allen Nischen und Segmenten abdecken. Keine Zielgruppe soll mehr an Airbnb vorbeirauschen. Die globale Krake greift inzwischen disruptiv ins Hotel Pricing ein, belegt eine Studie. Zunehmenden Widerstand erfährt Airbnb hingegen in seinem ursprünglichen Kerngeschäft, dem Vermieten von Privatzimmern und -wohnungen auf Zeit. Sarah Douag bringt uns auf den neuesten erschreckenden Stand.
Wie ein idyllischer Spaziergang mutet dagegen die Expansion der Atlantic Hotels an, der soliden, kleinen Hotel-Tochter des milliardenschweren deutschen Bauunternehmens Zech Group. Zu den 13 Atlantic Hotels und drei Luxushotels mit Eigennamen soll demnächst eine smarte Lifestyle-Budget-Marke stossen. Wir schauen mit Ihnen hinter die Kulissen.
Sie haben noch nie etwas vom Kompetenzzentrum für Tourismus in Deutschland gehört? Damit sind Sie nicht alleine. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt befasst es sich seit 2017 mit der Generierung von Wissen und Daten für die Tourismuswirtschaft in Deutschland. Ein Zeichen dafür, dass die Bedeutung des Tourismus im Land allmählich ernster genommen wird.
Die Hospitality-Branche erlebt nach wie vor eine enorme Dynamik, viele weitere Puzzleteile dieser Ausgabe unterstreichen dies. Besonders stark entwickelt sich der Serviced Apartment-Sektor in ganz Europa weiter, dessen Wachstum inzwischen das der traditionellen Hotels deutlich übertrifft. Aber auch neue Hotelmarken machen sich weiterhin in Europa breit. IHG enthüllt heute hier seine Pläne und die Eckdaten für die Low-Budget Marke Avid, die 2021 ihr Europa-Debut in Frankfurt gibt. Und in Italien boomt der Tourismus ebenfalls weiter, umso mehr Wirbel warfen Gerüchte rund um die Smeralda Holding an der Costa Smeralda auf.
Ein grosses Problem für die gesamte Branche bleibt angesichts all dieser Erfolgsmeldungen der mangelnde Berufsnachwuchs. Digitalisierung und Technologie werden definitiv nicht alle Jobs in der Branche übernehmen können, dies unterstreicht auch das jüngste Whitepaper der Hotelschool The Hague. Die Ecole Hôtelière de Lausanne wird im Herbst 2021 einen neuen Campus in Singapur eröffnen.
Unser Messe-"Campus" heisst im Oktober Expo Real. Die Messe wächst weiter mit einer neuen Halle, und wir geben Ihnen auf unserer Seite 1 einen ersten Überblick über die Aussteller der "World of Hospitality". Es gibt Bewegung in den Reihen und erstmals eine Sonderfläche neben dem Hauptstand.

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Sir Rocco, Essentials, Privathotels und Jin Jiang
27.6.2019

Liebe Insider,
heute gehört unsere Ausgabe wieder ganz den Betreibern und Marken. Massimiliano Sarti hat in Mailand Sir Rocco Forte getroffen: Italien ist der neue Quell für die Expansion der Gruppe. Von "neumodischen" Vertriebswegen wie OTAs will er trotzdem nichts wissen, er schwört auf klassische Reisebüros. Genauso überzeugt ist er vom Brexit. Warum auch nicht: Der Grossteil seiner Hotels liegt ausserhalb Grossbritanniens.
Der deutschsprachige Raum ist für Dorint Hotels momentan noch gross genug, vor allem für die junge Marke Essential by Dorint. Ich habe mir die "Essentials" dieser Marke live in Stuttgart angesehen und gelernt: Hinter dem unauffälligen Konzept stecken viele Details rund um F&B und Nachbarschafts-Netzwerke. Schrille Tapeten oder einen Billiardtisch in der Lobby gibt es nicht. Das Hotel ist trotzdem voll. Die ersten Fonds haben sich bereits als Partner angemeldet, sagt CEO Karlheinz Pawlizki.
Damit einher geht ein Portrait der Halbersbacher Privathotels, die sich über zwei Eigenmarken – darunter eine Budget-Variante – und als Franchise-Nehmer von Dorint Hotels weiterentwickeln. CEO Arne Mundt setzt sich in eine feine Nische: in die der kleinen, profillosen Hotels. Für diese entwickelt er kreative Konzepte.
Für die Radisson Hotel Group bedeutet Kreativität aktuell eher "Finetuning" – die Gruppe passt ihre Marken hierzulande an chinesische Bedürfnisse und adaptiert ihre Standards für die Expansion in China. Der neue Eigentümer Jin Jiang hat als erstes dem Radisson Blu-Logo chinesische Schriftzeichen hinzu gefügt: ein Willkommenssymbol für Gäste aus dem Reich der Mitte. Den Kick-off zum globalen Roll-out des neuen Co-Brands gab's am Mittwochabend in Frankfurt. Radisson-CEO Federico González lieferte die Hintergründe dazu.
Von allen europäischen Ferien-Destinationen sind Istanbul, Barcelona und Budapest diejenigen mit der besten Performance in diesem Sommer, sagt eine Analyse der entsprechenden Flug-Buchungen.. Immer mehr Serviced Apartment-Anbieter gibt es in Österreich und der Schweiz. Bewegung in der Geschäftsreise: Amex kauft DER Business Travel. A&O Hostels haben vor dem EU-Gerichtshof gegen die staatliche Subventionierung einer Berliner Jugendherberge gewonnen.
Die Branche schwitzt, so wie derzeit ganz Europa… Weiterhin viel Sonnenschein im Geschäft wünscht Ihnen

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