Editorial
Liebe Insider,
es gibt doch noch Politiker, die sich nicht beweihräuchern, sondern sich auch aufmerksam Kritik anhören. Lag es bei unserer HOT-Premiere vergangene Woche vielleicht daran, dass dieser erste Dialog unter dem Namen "Window to Politics" von drei Frauen dominiert wurde? Es klang einfach alles pragmatisch. Und der einzige Mann in dieser Runde war eine perfekte Abrundung, denn als COO von Extendam, einem europäischen Private Equity-Unternehmen, wusste Matthieu Dracs ebenfalls flott und forsch Investoren-Interessen zu formulieren.
Sarah Douag hat den frischen Wind durch das Fenster gespürt. Moderatorin Ufi Ibrahim, heute Chief Executive des Investoren-Clubs Energy and Environment Alliance (EEA), kennt Politik auch von innen (u.a. durch das WTTC) und brachte die Statements zum Punkt; Susanne Kraus-Winkler, frischgebackene Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der österreichischen Wirtschaftskammer, kritisierte in ihrer Lobbyisten-Rolle die EU mehrfach und deutlich. Doch Dr. Nikolina Brnjac, MEP (Mitglied des Europäischen Parlaments) und ehemalige kroatische Tourismusministerin, hielt allem stand – und forderte die Hospitality-Branche am Schluss eindringlich auf, mit der EU zusammenzuarbeiten.
Gehen Sie aufeinander zu! Und nutzen Sie die neue Nähe zur EU auch bei der HOT-Edition 2 nächstes Jahr (wir arbeiten am Datum!).
Liebe Insider,
es war eine heisse Woche in Paris, aber die Hitze vergeht und Hotels Tomorrow wird bleiben! Ja, es wird eine 2. HOT-Ausgabe in 2026 geben, wieder in Paris! Wir gehen jetzt in die Abstimmung des Datums. Nach so vielen positiven Reaktionen, Tipps und glücklicherweise auch kritischen Kommentaren werden wir das Profil der "Unconference" weiter schärfen.
Marius, Marc und ich (die 3 Gründer-M's) bedanken uns auch auf diesem Weg herzlich bei rund 180 Gästen aus 100 Unternehmen, 24 Ländern und natürlich bei unseren 48 Experten und Rednern, die uns mit ihrer Reputation und ihrem Wissen einen immensen Vertrauensvorschuss gegeben haben. Und das gilt natürlich auch für unsere internationalen Sponsoren aus der Investoren- und Betreiber-Welt!
HOT Nr. 1 war mehr als ein Networking-Event, schreibt meine Kollegin Beatrix Boutonnet heute im Fazit, es war "ein notwendiger Kompass in einer zunehmend komplexen Welt – mit ehrlichen Analysen, mutigen Forderungen und einem klaren Ziel: die Zukunft der – europäischen – Hotellerie aktiv zu gestalten."
Liebe Insider,
noch vier Tage bis Paris. Dort wird es mit 35 Grad heiss werden, passend zum HOT. Hotels Tomorrow feiert seine Premiere. Die letzten vier Wochen waren heftig im Hintergrund, viele Anmeldungen sind erst last minute gekommen. Das Level der 48 Speaker ist hoch und bunt – schauen Sie ins Programm. Über 100 Unternehmen aus rund 20 europäischen Ländern reisen an. Drücken Sie den "3M's" (den Gründern Maria, Marius Gomola und Marc Werner) die Daumen! www.hotelstomorrow.eu
Wissen Sie es schon? Die Hotellerie ist schuld am Über-Tourismus! Für den Airbnb-Gründer Brian Chesky ist das ganz klar. Und für die Wohnungsnot kann Airbnb auch nichts. Er fühlt sich unfair behandelt. Jetzt halten Forscher mit Fakten und Zahlen heftig dagegen. Allein in Paris besetzt Airbnb rund 4% der Wohnungen, rund um das Louvre Museum sind es schon 15%. Quer durch Europa zeigen jetzt Gemeinden und Regierungen mit dem Zeigefinger auf den vermeintlich sozialen Anbieter unter dem unantastbaren Schirm der "Sharing economy". Welch ein schöner Name, welch eine Fake-Story.
Ob Airbnb schon Voicebots hat, mit denen man die Buchungen noch schneller einsammeln kann? Immer mehr Reisende freunden sich jedenfalls mit dieser KI-Stimme an und geniessen es, die Online-Buchung nur noch mündlich zu machen. Der Voicebot hat den Chatbot überholt. Unsere neue Autorin Catherine Bouchon wird das Themenfeld KI für uns künftig intensiv erforschen.
Liebe Insider,
wie pusht man die Qualität von Hotels? Türkische Behörden schliessen ohne Vorwarnung (4.000) Hotels, Marokko gibt Hotels, Apartments, Riads, Biwaks und anderen Herbergen zwei Jahre Zeit, ihr Produkt und ihre Services zu verbessern, inklusive Sicherheit und Brandschutz. 800 Kriterien müssen einem Mystery Check standhalten. Das nordafrikanische Land soll nicht nur wegen der FIFA Fussball-WM 2030 eine high-end Destination werden. Das wird hart, vor allem für die kleinen Familienbetriebe.
Ich stelle mir gerade vor, wie gross der Aufschrei nach einer solchen Ankündigung in Zentraleuropa wäre. Wer identifiziert eigentlich die "Hotel-Ruinen" in dieser Region? Ich kenne niemanden. Vermutlich verkümmern in jedem Land zehntausende von Herbergen. Dafür aber sind die wohlhabenden Länder Weltmeister im Ankündigen immer neuer Häuser.
Türkische Hoteliers sind frustriert, weil das sich jetzt anbahnende Sommer-Drama existenziell wird. Die Behörden pochen aber auch hier auf "Reset". Investoren, Betreiber wie Gäste trifft es sehr hart. Sarah Douag zeigt beide "Transformationsmodelle" auf. Einfach krass.
Liebe Insider,
Falkensteiner Hotels und die Holding FMTG starten jetzt durch: In Italien verkündete die Hotelgruppe Details ihrer neuen Crowdinvest Plattform: Family Offices und Private Equity sind schon unbemerkt aufgesprungen, jetzt schärfen CEO Otmar Michaeler und die FMTG Invest-Chefin Anne Aubrunner die Expansion der Hotels in Kombination mit (Branded) Residences. Das Kapital dafür besorgen sie sich selbst. Übung haben sie: In 14 Crowdfundings kamen 102 Millionen Euro von 5.000 aktiven Investoren zusammen. Alles, was jetzt kommt, ist grösser, teurer, ROI-gesteuert. Clever: FMTG nimmt die Gemeinden mit ins Boot. Otmar Michaeler wird über diese Form der alternativen Finanzierung auch bei "Hotels Tomorrow" (HOT) sprechen, sh. unten.
In diesen stressigen, nebligen Zeiten ist Klartext erwünscht. Das übernimmt Vince Limpens von der EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency) heute: In einem Gebäude, das 40 Jahre lang lebt, sind nur 9% der Kosten aufs Bauen und auf die Energie gerechnet. Die übrigen 90% der Kosten liegen in der Operations; sie nimmt die Upsides mit. Deshalb muss der Developer ein "gesundes" Hotel bauen. "Gesunde Gebäude sind nicht teuer; ungesunde sind nur billig, killen Eure Marke, Eure Leute und die Bottom Line", sagt er cool.
Liebe Insider,
nach dem HITT kommt jetzt der HOT! Das Spiel mit diesen Kürzeln für den HospitalityInside Think Tank und das neue Format Hotels Tomorrow ist übrigens purer Zufall… Unser hauseigenes Event, dieses Jahr in Brüssel, hat über die Jahre eine wissenshungrige Community gefunden. Das liest man auch aus der Zusammenfassung von Sylvie Konzack und Sarah Douag über den 2. HITT-Tag, den Innovation Day, der sich den "emerging technologies" widmete - der KI, Virtual Reality und VoiceBots. Der Wandel ist da: Von Tools zu einem neuen Mindset. Diesen Beitrag stellen wir heute erneut FREI – sharing is caring!
Bei Hotels Tomorrow (HOT) bin ich eine von drei Gründern, von denen jeder andere Talente und Kontakte mitbringt. Wir, die "3 M's" (Marius, Marc, Maria) gehen mit dieser "Europa"-Idee neue Wege – zu einem ungewollt perfekten Zeitpunkt. Mit dem Blick nach vorne und zurück: HospitalityInside ist inzwischen 20 Jahre alt geworden – auf der Basis von Qualität und einem seriösen Netzwerk. Das ist auch das Ziel von HOT. Die geopolitischen Turbulenzen helfen uns sogar noch. Und wir helfen gerne der Branche. Deshalb habe ich heute den Hintergrund von HOT beschrieben und den Weg zu den Hotels von Morgen. Es sind nur noch drei Wochen bis Paris, stellen Sie mit uns neue Weichen! Das Programm hat an Gewicht gewonnen. www.hotelstomorrow.eu
Die Technologie hat sich zu einem Disruptor entwickelt, stellt zunächst alles in Frage und baut dann neu auf. Genau das hat Hotel-Quereinsteiger Martin Kemmer getan: Gestern launchten er und seine Geschäftsführer-Partnerin Daniela Schade in Berlin "9dots": eine System-Plattform, durch die hilflose Individualhotels und frustrierte Franchisees ihr Hotel rundum digitalisieren können. Sie können sich aus über 100 Softwares und Tools modular bedienen und trotzdem Gastgeber bleiben. "Hotels as a Service" lautet der neue Begriff. Wir freuen uns, Ihnen heute morgen ein vielversprechendes Modell bereits ausführlich vorstellen zu können, Preise und Kalkulationsbeispiele inklusive.
Liebe Insider,
mit unserem 8. HITT Think Tank diese Woche in Brüssel ist gefühlt auch die 8. HITT-Patchwork-Familie entstanden. So intensiv, kritisch und familiär geht es selten unter Kollegen, Geschäftspartnern, Wissenschaftlern, Querdenkern und anderen Newbies zu. Es wurde viel gelacht und wieder konzentriert zugehört. Die Nachhaltigkeitsexperten wie auch die Investoren und Betreiber nutzten ihre Chance, um ihre konkrete Kritik an Politik und Gesetzgebung Misa Labarile ins Notizbuch zu diktieren. Die Tourismusbeauftragte aus der EU Kommission hat viel mitgeschrieben. Wir werden diesen Austausch beim HITT weiter pflegen.
Thematisch ging es am ersten Tag um "Regenerative Hospitality": Das ist ein langer Heilungsprozess für die Natur und kein Trigger zur schnellen CO2-Reduktion in einem Gebäude. Es geht um viel mehr, um vernetztes Denken und ganz stark um Soziales. Da sollte die Hospitality-Branche mithalten können. Wie keine andere Branche hat sie die richtige DNA für diesen Prozess!
Auf sechs spannenden Seiten fasst Sarah Douag die Hürden und Chancen zusammen – alles Live-Zitate von den leidenschaftlichen Experten und wissenshungrigen Teilnehmern. Wir stellen den Artikel heute VOR die Paywall – Sie dürfen den Artikel also durch die Welt schicken. Sharing is caring! – Über Tag 2, den Innovation Day, berichten wir nächsten Freitag. Klicken Sie heute aber schon auf die lebendigen Fotos vom HITT 2025.
Liebe Insider,
für seine erste Premium-Marke wählte Adina nicht den Standort München, sondern Wien, Österreichs Serviced Apartment-Hochburg, in der sich bereits viele internationale Wettbewerber tummeln. Der sensationelle Pool auf dem Dach mit City-Blick pur verrät es: A by Adina macht den Unterschied. Zudem gibt’s 120 stylische Zimmer in einem Donau-wellenartigen Tower, in dem die Spitzen-Apartments eine eigene Terrasse haben. Es atmet mehr Hotel als die service-schlankere Apartmenthaus-Schwester, die auch schon in Wien wohnt. Sylvie Konzack erklärt den Unterschied.
Luxus ist aber mehr als eine Top-Lage und schickes Design. Denn wenn die akustische Qualität in Räumen nicht stimmt, verursacht das bei den Gästen schlaflose Nächte oder Stress beim Dinner im Restaurant. Gute Architekten "beruhigen" die Räume mittels Absorbern. Dass darunter das Interior Design-Konzept nicht leiden muss, zeigt Kirsten Posautz anhand von Beispielen und vielen Feinheiten.
Hinter jeder Marke steckt die Leidenschaft ihrer Erfinder und Designer. Die Europäer sind in den letzten 30 Jahren so kreativ geworden, dass ihre Marken von den lifestyle-hungrigen US-Ketten absorbiert werden. Und trotzdem haben die Giganten immer noch nicht diesen reisefreudigen Markt penetriert – auch weil der (deutschsprachige) Mittelstand nicht aufhört, eigene Marken zu gebären.
Liebe Insider,
grosse Veränderungen fangen immer klein an. 0,9 Prozent weniger Übernachtungen im Winter 2024/25 können sich die Österreicher noch schön reden, im Vergleich der Umsätze von Hotels und Ferienwohnungen aber lässt sich nichts mehr verstecken. Superbeispiel Wien: In der letzten Dekade haben sich die Betten in gewerblichen Ferienwohnungen verdreifacht, der Übernachtungsumsatz noch massiver gesteigert. Dazu haben auch hunderte Hotels beigetragen, die aus Zimmern Serviced Apartments mit Selbstverpflegung machten. Service ist Schnee von gestern, sagt Fred Fettner über einen drastisch veränderten Markt mit schwerwiegenden Folgen für die lokale Struktur.
Kleine, feine Veränderungen gibt es in Deutschlands MICE-Branche: Zu Veranstaltungen und Event strömen immer mehr internationale Gäste, Online und Hybrid sind dafür out. Kongresse und Konferenzen wachsen kräftig, die Umsätze in den Tagungshotels aber haben sich kaum erhöht. Sylvie Konzack über ein Segment, das wieder mehr Spass hat.
Uns hat auch der 3. Teil unserer Serie über CO2 und Kompensation Freude gemacht – weil Prof. Willy Legrand unser aller Gewissen heute aufrüttelt: "Hören Sie auf, Ihr Klimagewissen auszulagern!" hält er vor. Kompensationen (der sogenannte "Ablasshandel" – Zahlen und vergessen) sind das letzte Mittel. Richtig ist es, anzupacken, aktiv Emissionen vor Ort anzugehen. Das schaffen auch kleine Hotels. Willy gibt gerne wieder konkrete Ratschläge, auch den Grossen.
Liebe Insider,
Sie sparen im Hotel bestimmt schon Wasser, Ihre Gäste auch? Wenn Ihr Gast 25 Minuten duscht, ist das Klimaziel schon verfehlt. Kohlenstoff-Reduktionen lassen sich nicht im Alleingang erzielen, ruft uns der Nachhaltigkeitsexperte Prof. Willy Legrand ins Gedächtnis. Er beschreibt heute anschaulich, weshalb und wie man die Gäste wie auch die Zulieferer mit ins Boot holen muss – Teil 2 unserer Serie über die Bekämpfung von CO2.
Von grossem Gewicht ist zudem die neue "Green Stay Audit Plattform" von HRS, mit der nachhaltige Hotels ihre Buchungen steigern können. Man kann an so vielen Ecken und Enden alternativ denken. Das hat eine Hotelfachfrau gemacht und ein "Dschungel-Zimmer" in einem Schweizer Lab Hotel entworfen. In diesem und fünf weiteren Themen-Zimmern kann jeder übernachten. Statt Pflanzen gibt's z.B. einen Vertical Garden im Zimmer. Und die VR-Brille liegt quasi auf dem Nachttisch. Nicola Kübler hat nachgefragt.
Von den Feindseligkeiten zwischen den USA und China wird der europäische Tourismus profitieren, sagen Daten-Experten voraus. Antalya, Florenz, Berlin, Brüssel, Prag, Wien, Mailand und Stockholm dürfen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 10-12% bei den Übernachtungen im Zeitraum 2024 bis 2026 rechnen. Der wichtigste Performance-Indikator wird in diesem Jahr die Belegung sein.