Editorial

Editorial

Proteste, Reset, Klagen – eine ganz neue Hospitality-Welt
20.6.2025

Liebe Insider,


wie pusht man die Qualität von Hotels? Türkische Behörden schliessen ohne Vorwarnung (4.000) Hotels, Marokko gibt Hotels, Apartments, Riads, Biwaks und anderen Herbergen zwei Jahre Zeit, ihr Produkt und ihre Services zu verbessern, inklusive Sicherheit und Brandschutz. 800 Kriterien müssen einem Mystery Check standhalten. Das nordafrikanische Land soll nicht nur wegen der FIFA Fussball-WM 2030 eine high-end Destination werden. Das wird hart, vor allem für die kleinen Familienbetriebe.


Ich stelle mir gerade vor, wie gross der Aufschrei nach einer solchen Ankündigung in Zentraleuropa wäre. Wer identifiziert eigentlich die "Hotel-Ruinen" in dieser Region? Ich kenne niemanden. Vermutlich verkümmern in jedem Land zehntausende von Herbergen. Dafür aber sind die wohlhabenden Länder Weltmeister im Ankündigen immer neuer Häuser.


Türkische Hoteliers sind frustriert, weil das sich jetzt anbahnende Sommer-Drama existenziell wird. Die Behörden pochen aber auch hier auf "Reset". Investoren, Betreiber wie Gäste trifft es sehr hart. Sarah Douag zeigt beide "Transformationsmodelle" auf. Einfach krass.

Rein ins Crowdinvest, weg mit den Kosten, her mit der Zukunft.
13.6.2025

Liebe Insider,


Falkensteiner Hotels und die Holding FMTG starten jetzt durch: In Italien verkündete die Hotelgruppe Details ihrer neuen Crowdinvest Plattform: Family Offices und Private Equity sind schon unbemerkt aufgesprungen, jetzt schärfen CEO Otmar Michaeler und die FMTG Invest-Chefin Anne Aubrunner die Expansion der Hotels in Kombination mit (Branded) Residences. Das Kapital dafür besorgen sie sich selbst. Übung haben sie: In 14 Crowdfundings kamen 102 Millionen Euro von 5.000 aktiven Investoren zusammen. Alles, was jetzt kommt, ist grösser, teurer, ROI-gesteuert. Clever: FMTG nimmt die Gemeinden mit ins Boot. Otmar Michaeler wird über diese Form der alternativen Finanzierung auch bei "Hotels Tomorrow" (HOT) sprechen, sh. unten.


In diesen stressigen, nebligen Zeiten ist Klartext erwünscht. Das übernimmt Vince Limpens von der EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency) heute: In einem Gebäude, das 40 Jahre lang lebt, sind nur 9% der Kosten aufs Bauen und auf die Energie gerechnet. Die übrigen 90% der Kosten liegen in der Operations; sie nimmt die Upsides mit. Deshalb muss der Developer ein "gesundes" Hotel bauen. "Gesunde Gebäude sind nicht teuer; ungesunde sind nur billig, killen Eure Marke, Eure Leute und die Bottom Line", sagt er cool.

Hotels as a Service und mehr: Tech treibt die Zeitenwende
6.6.2025

Liebe Insider,


nach dem HITT kommt jetzt der HOT! Das Spiel mit diesen Kürzeln für den HospitalityInside Think Tank und das neue Format Hotels Tomorrow ist übrigens purer Zufall… Unser hauseigenes Event, dieses Jahr in Brüssel, hat über die Jahre eine wissenshungrige Community gefunden. Das liest man auch aus der Zusammenfassung von Sylvie Konzack und Sarah Douag über den 2. HITT-Tag, den Innovation Day, der sich den "emerging technologies" widmete - der KI, Virtual Reality und VoiceBots. Der Wandel ist da: Von Tools zu einem neuen Mindset. Diesen Beitrag stellen wir heute erneut FREI – sharing is caring! 


Bei Hotels Tomorrow (HOT) bin ich eine von drei Gründern, von denen jeder andere Talente und Kontakte mitbringt. Wir, die "3 M's" (Marius, Marc, Maria) gehen mit dieser "Europa"-Idee neue Wege – zu einem ungewollt perfekten Zeitpunkt. Mit dem Blick nach vorne und zurück: HospitalityInside ist inzwischen 20 Jahre alt geworden – auf der Basis von Qualität und einem seriösen Netzwerk. Das ist auch das Ziel von HOT. Die geopolitischen Turbulenzen helfen uns sogar noch. Und wir helfen gerne der Branche. Deshalb habe ich heute den Hintergrund von HOT beschrieben und den Weg zu den Hotels von Morgen. Es sind nur noch drei Wochen bis Paris, stellen Sie mit uns neue Weichen! Das Programm hat an Gewicht gewonnen. www.hotelstomorrow.eu 


Die Technologie hat sich zu einem Disruptor entwickelt, stellt zunächst alles in Frage und baut dann neu auf. Genau das hat Hotel-Quereinsteiger Martin Kemmer getan: Gestern launchten er und seine Geschäftsführer-Partnerin Daniela Schade in Berlin "9dots": eine System-Plattform, durch die hilflose Individualhotels und frustrierte Franchisees ihr Hotel rundum digitalisieren können. Sie können sich aus über 100 Softwares und Tools modular bedienen und trotzdem Gastgeber bleiben. "Hotels as a Service" lautet der neue Begriff. Wir freuen uns, Ihnen heute morgen ein vielversprechendes Modell bereits ausführlich vorstellen zu können, Preise und Kalkulationsbeispiele inklusive. 

Hospitality hat die richtige DNA
30.5.2025

Liebe Insider,


mit unserem 8. HITT Think Tank diese Woche in Brüssel ist gefühlt auch die 8. HITT-Patchwork-Familie entstanden. So intensiv, kritisch und familiär geht es selten unter Kollegen, Geschäftspartnern, Wissenschaftlern, Querdenkern und anderen Newbies zu. Es wurde viel gelacht und wieder konzentriert zugehört. Die Nachhaltigkeitsexperten wie auch die Investoren und Betreiber nutzten ihre Chance, um ihre konkrete Kritik an Politik und Gesetzgebung Misa Labarile ins Notizbuch zu diktieren. Die Tourismusbeauftragte aus der EU Kommission hat viel mitgeschrieben. Wir werden diesen Austausch beim HITT weiter pflegen. 


Thematisch ging es am ersten Tag um "Regenerative Hospitality": Das ist ein langer Heilungsprozess für die Natur und kein Trigger zur schnellen CO2-Reduktion in einem Gebäude. Es geht um viel mehr, um vernetztes Denken und ganz stark um Soziales. Da sollte die Hospitality-Branche mithalten können. Wie keine andere Branche hat sie die richtige DNA für diesen Prozess! 


Auf sechs spannenden Seiten fasst Sarah Douag die Hürden und Chancen zusammen – alles Live-Zitate von den leidenschaftlichen Experten und wissenshungrigen Teilnehmern. Wir stellen den Artikel heute VOR die Paywall – Sie dürfen den Artikel also durch die Welt schicken. Sharing is caring! – Über Tag 2, den Innovation Day, berichten wir nächsten Freitag. Klicken Sie heute aber schon auf die lebendigen Fotos vom HITT 2025.  

Marken schaffen, Transformation erleben
23.5.2025

Liebe Insider,

für seine erste Premium-Marke wählte Adina nicht den Standort München, sondern Wien, Österreichs Serviced Apartment-Hochburg, in der sich bereits viele internationale Wettbewerber tummeln. Der sensationelle Pool auf dem Dach mit City-Blick pur verrät es: A by Adina macht den Unterschied. Zudem gibt’s 120 stylische Zimmer in einem Donau-wellenartigen Tower, in dem die Spitzen-Apartments eine eigene Terrasse haben. Es atmet mehr Hotel als die service-schlankere Apartmenthaus-Schwester, die auch schon in Wien wohnt. Sylvie Konzack erklärt den Unterschied.

Luxus ist aber mehr als eine Top-Lage und schickes Design. Denn wenn die akustische Qualität in Räumen nicht stimmt, verursacht das bei den Gästen schlaflose Nächte oder Stress beim Dinner im Restaurant. Gute Architekten "beruhigen" die Räume mittels Absorbern. Dass darunter das Interior Design-Konzept nicht leiden muss, zeigt Kirsten Posautz anhand von Beispielen und vielen Feinheiten.  

Hinter jeder Marke steckt die Leidenschaft ihrer Erfinder und Designer. Die Europäer sind in den letzten 30 Jahren so kreativ geworden, dass ihre Marken von den lifestyle-hungrigen US-Ketten absorbiert werden. Und trotzdem haben die Giganten immer noch nicht diesen reisefreudigen Markt penetriert – auch weil der (deutschsprachige) Mittelstand nicht aufhört, eigene Marken zu gebären. 

Die Märkte verändern sich, leise und laut.
16.5.2025

Liebe Insider,


grosse Veränderungen fangen immer klein an. 0,9 Prozent weniger Übernachtungen im Winter 2024/25 können sich die Österreicher noch schön reden, im Vergleich der Umsätze von Hotels und Ferienwohnungen aber lässt sich nichts mehr verstecken. Superbeispiel Wien: In der letzten Dekade haben sich die Betten in gewerblichen Ferienwohnungen verdreifacht, der Übernachtungsumsatz noch massiver gesteigert. Dazu haben auch hunderte Hotels beigetragen, die aus Zimmern Serviced Apartments mit Selbstverpflegung machten. Service ist Schnee von gestern, sagt Fred Fettner über einen drastisch veränderten Markt mit schwerwiegenden Folgen für die lokale Struktur.


Kleine, feine Veränderungen gibt es in Deutschlands MICE-Branche: Zu Veranstaltungen und Event strömen immer mehr internationale Gäste, Online und Hybrid sind dafür out. Kongresse und Konferenzen wachsen kräftig, die Umsätze in den Tagungshotels aber haben sich kaum erhöht. Sylvie Konzack über ein Segment, das wieder mehr Spass hat.


Uns hat auch der 3. Teil unserer Serie über CO2 und Kompensation Freude gemacht – weil Prof. Willy Legrand unser aller Gewissen heute aufrüttelt: "Hören Sie auf, Ihr Klimagewissen auszulagern!" hält er vor. Kompensationen (der sogenannte "Ablasshandel" – Zahlen und vergessen) sind das letzte Mittel. Richtig ist es, anzupacken, aktiv Emissionen vor Ort anzugehen. Das schaffen auch kleine Hotels. Willy gibt gerne wieder konkrete Ratschläge, auch den Grossen. 

Wachstumswelle oder Insolvenzwelle? Es ist windig.
9.5.2025

Liebe Insider,


Sie sparen im Hotel bestimmt schon Wasser, Ihre Gäste auch? Wenn Ihr Gast 25 Minuten duscht, ist das Klimaziel schon verfehlt. Kohlenstoff-Reduktionen lassen sich nicht im Alleingang erzielen, ruft uns der Nachhaltigkeitsexperte Prof. Willy Legrand ins Gedächtnis. Er beschreibt heute anschaulich, weshalb und wie man die Gäste wie auch die Zulieferer mit ins Boot holen muss – Teil 2 unserer Serie über die Bekämpfung von CO2.


Von grossem Gewicht ist zudem die neue "Green Stay Audit Plattform" von HRS, mit der nachhaltige Hotels ihre Buchungen steigern können. Man kann an so vielen Ecken und Enden alternativ denken. Das hat eine Hotelfachfrau gemacht und ein "Dschungel-Zimmer" in einem Schweizer Lab Hotel entworfen. In diesem und fünf weiteren Themen-Zimmern kann jeder übernachten. Statt Pflanzen gibt's z.B. einen Vertical Garden im Zimmer. Und die VR-Brille liegt quasi auf dem Nachttisch. Nicola Kübler hat nachgefragt. 


Von den Feindseligkeiten zwischen den USA und China wird der europäische Tourismus profitieren, sagen Daten-Experten voraus. Antalya, Florenz, Berlin, Brüssel, Prag, Wien, Mailand und Stockholm dürfen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 10-12% bei den Übernachtungen im Zeitraum 2024 bis 2026 rechnen. Der wichtigste Performance-Indikator wird in diesem Jahr die Belegung sein. 

Ketten-Wettrennen um den Lifestyle. Und HITT und HOT.
2.5.2025

Liebe Insider,


es ist erst Mai und die M&A Dynamik nimmt zu. Gross kauft aber nur Klein. Aber die Preise sind beachtlich, was den Schmerz der Kleinen lindert. Marriotts aktuelle Akquise von citizenM oder der IHG/Ruby-Deal erzählen uns aber noch anderes: Die Ketten-Giganten kaufen Lifestyle-Marken hinzu, weil sie über die Jahrzehnte selbst alt, unbeweglich und langweilig geworden sind. Und jetzt stürzen sich alle auf Lifestyle, um sich die Nachfrage und den Anschluss im Markt sichern wollen. Accor hat diesen Trend schon früh gerochen und ist um das Jahr 2000 mit dem Kauf von Hoxton und der Gründung von Ennismore den anderen Ketten davongesegelt.


Die mächtige First Lady aus der US-Hotelwelt hat eine sehr selbstbewusste Franchise-Enkelin adopiert, die aus diesen freidenkenden Nieder-Landen kommt, am allerliebsten querdenkt und Standards bricht. High Heels meets Sneakers. Es bleibt spannend – und erinnert mich an die schwierige und emotionsgeladene Integration der völlig anders denkenden Design Hotels in den Marriott-Konzern. Sarah Douag wirft in ihrem Marriott/citizenM-Artikel noch viele andere Fragen zu diesem Deal auf. 


Eine andere Frage an die Senior Executives heute: Ist Ihr (variables) Gehalt auch schon an Incentives gekoppelt, wenn Sie die ESG-Ziele erfüllen? In Europa haben fast alle Unternehmen zum neuen Modell gewechselt; positives Vorbild ist Japan.

Politiker-Action? Elastisch bleiben.
18.4.2025

Liebe Insider,

Trump zertrampelt die Welt – und tritt auch den Tourismus heftig mit Füssen. Aus den drei intensiv recherchierten Aufmachern voller Fakten, Zahlen und Experten-Kommentare lernen wir, dass alle jetzt elastisch bleiben wie ein Gummiband. US-Hotels haben bereits 2,1 Milliarden Dollar an Umsatz verloren. Die Menschen möchten noch reisen, ja, aber sie sind verunsichert. Ein Fünftel der Amerikaner haben ihre Reisen bereits abgesagt, aufgrund steigender Preise für Flug und Unterkunft. Die Zölle machen den Unternehmen noch mehr zu schaffen, Hotelbauten werden teurer, das Mitarbeiter-Drama bleibt. Die KI kann Ihnen schon helfen, ihre Gäste-Zielgruppen neu zu filtern. 

Sarah Douag beschreibt in dem Artikel "USA-Buchungen brechen ein" die Misere und gibt Tipps. Und in ihrem weiteren Beitrag über nachhaltige Innovationen zeigt sie, dass vor allem europäische CEOs ihre Dekarbonisierungsziele beibehalten werden – das ist nachhaltiger als unkontrollierte Politiker-Action. Die ersten Unternehmen melden bereits gesteigerte Einnahmen nach klimabezogenen Investitionen. Übrigens, es gibt eine Plattform, in die Unternehmen, Städte und Regierungen freiwillig ihre Umweltdaten eingeben.

Unglaublich bleibt Trumps Feldzug gegen das Klima und ESG. Eine Stiftung aus Washington listet seit 2023 auf, welche Executive Orders der Welt schaden. Die geplante Abschaffung der DEI-Richtlinien (für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion) würde der Hotellerie rund um den Globus schwer zusetzen. Macy Marvel listet detailliert auf, was der Branche noch alles schaden kann. Wenigstens rollen jetzt die ersten Klagen gegen die US-Administration an. 

Wege aus dem Chaos. Und ein HITT.
11.4.2025

Liebe Insider,


Zölle, Steuern, Preise, Börsen-Crash… Auch die Balken unserer Börsen-Grafik sind heute tiefrot. Eine dramatische Momentaufnahme.    


In diesem globalen Chaos gibt die neu geformte deutsche Regierungskoalition Hotellerie und Gastro ihre 7% Mehrwertsteuer auf Speisen zurück. Das ist für ein überteuertes Land eine gute Nachricht. Dafür wird der Mindestlohn 2026 nochmals steigen. Die Hitzewallungen in den Personalabteilungen bleiben. Unser Politik-Kolumnist Frank Tetzel in Berlin analysiert.      


Innerhalb Europas beschliessen immer mehr Länder eine Touristensteuer – wie jüngst die Niederlande. Mit dem Geld der Urlauber soll der Glanz der Destination gerettet werden. Jetzt prüft London sogar eine Steuer von 5%. Die Hoteliers unter hohem Finanzdruck beginnen zu zittern: Der RevPAR könnte einbrechen, der Wettbewerb verzerren. Sarah Douag hat mehrere Länder beleuchtet.        

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