Editorial
Liebe Insider,
die Ferienzeit in Zentraleuropa geht zu Ende, und auch wir steigen wieder voll ein: Macy Marvel zeigt heute detailliert auf, wie Jin Jiang und Oyo Hotels das jahrzehntelang etablierte, fast bewegungslose Ranking der globalen Top Ten-Hotelketten durchschütteln. Hilton, IHG, Wyndham, Accor, Choice mussten ihre Plätze räumen. Der Trend: Die Hotelwelt spricht künftig chinesisch, denn die nächsten grossen Ketten aus dem Reich der Mitte haben sich im Ranking schon auf Plätze zwischen 10 und 20 vorgekämpft.
Und wieder ist es ein Chinese, der die Tour Operator-Welt verändert: Fosun hat Thomas Cook unter seine Kontrolle gebracht. Sarah Douag hat die Details recherchiert. Auch das wird ein neues Kapitel…
Banken und Payment-Provider kämpfen auf einer anderen Baustelle: gegen die Kreditkarten-Betrüger. Die Hotellerie muss hier mitziehen, denn die Gauner kennen vor allem die Lücken in der Online-Bezahlung. Hotelgruppen beschreiben ihre härtesten Fälle, Susanne Stauss hat zwecks Betrugsverhinderung Tipps und Kontakte recherchiert.
Greta Thunberg kämpft auf ihre Weise weiter, erst mit den Ozeanwellen Richtung New York und heute mit dem Demo-Schild streikend vor den Vereinten Nationen... Begrüsst wurde sie zu Wasser von der UN mit 17 Booten – als Symbol für deren 17 "Sustainable Development Goals". Fred Fettner hat derweil die Aktivitäten von Tourismus-Anbietern und Destinationen im Alpenraum untersucht und hat dabei viele Schnecken gefunden: "Der Tourismus hat in drei Jahrzehnten der Diskussion um sanftes Reisen im Alpenraum nur homöophatische Fortschritte gemacht", formuliert es der erfahrene Nachhaltigkeitsberater Peter Zimmer von Futour charmant.
Marriott baut nun eine eigene Plattform für Allinclusive-Resorts – selbst die kleinste Nische soll noch besetzt werden. Auch das ein Zeichen für den inzwischen heftigen Wettbewerb zwischen den globalen Giganten – sh. oben. Nach vielen anderen Ketten hat ein Hackerangriff nun auch Choice getroffen. Die Schweiz freut sich über einen leichten Anstieg der Übernachtungen im ersten Halbjahr, ebenso wie IHG, Marriott, Motel One, NH und Orascom sich in ihrer Bilanz über positive sechs Monate freuen…
In unserem sehr langen News Mix heute finden Sie auch noch Meldungen aus unseren Ferienwochen – weil wir auch unser Archiv aktuell halten wollen und einige nach ihrem Urlaub auch noch Dinge nachlesen möchten. Und auch hier zeigt sich die aktuelle Marktsituation: EasyHotel befindet sich im Übernahme-Prozess, Gründer Stelios Haji-Iannou wehrt sich aber noch.
Ab jetzt sind wir bis Weihnachten aber wieder jeden Freitag für Sie da und wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Anregungen. Die Hotel-Welt jedenfalls geht mit gemischten Gefühlen Richtung Jahresende. Die Zeit der verlässlichen Superlative ist vorbei.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
Saadiyat Island in Abu Dhabi wartet mit einem traumhaften Strand und viel heissem Sand auf, ein touristischer Hotspot ist die Stadt aber immer noch nicht, trotz hochfliegender Kulturpläne. Mit einem Star-Museum allein, dem Louvre, ist noch kein Staat zu machen, und am Beach stehen heute nur fünf statt 29 Hotels. Die Destination dümpelt vor sich hin. Ein Direktor erklärt, warum; Bärbel Schwertfeger hat es aufgeschrieben.
Fred Fettner hörte aufmerksam zu, als österreichische Branchengrössen wie Susanne Kraus-Winkler, die ehemalige HOTREC-Präsidentin, und andere berichteten, dass man mit Online-Riesen wie Google die Hotel-Sterne neu verhandelt. Beide Seiten streben eine einheitliche Lösung an, die "hotel stars" online wie offline glaubwürdig glänzen zu lassen. Spannend.
Und schliesslich war Martin Löcker in Plauderlaune. Der COO der UBM Development AG in Wien will sich weiter als grösster Hotel-Entwickler Europas positionieren. Grosse Ketten sind ihr Partner, dabei soll es auch bleiben. Aber die Häuser werden grösser und man legt mehr Wert auf ein Quentchen Pfiff. Der Wettbewerb forciert hier den Qualitätsgedanken. Ein gutes Vorhaben.
Unsere Meldungen beschreiben heute den Relaunch der verblassten IHG-Marke Crowne Plaza, TripAdvisors neue Liebe zu Destinationen, das Urteil des Europäischen Gerichtshof zu Facebooks "Like" Button und wie sich die Unternehmen in diesem kniffligen Fall auf der sicheren Seite bewegen. Accor, Hyatt, Radisson wie auch die italienischen Hotelgruppen HNH und Starhotels haben ihre Quartals- oder Halbjahres-Ergebnisse veröffentlicht.
Dazu, last but not least, ein Update der HospitalityInside-Aktivitäten an der Expo Real: mit weiteren Ausstellern und einem Save the date für unser Networking-Event an einem anderen Tag. Alles auf unserer Seite 1.
Wir werden erst wieder am Freitag, 30. August, mit der nächsten Ausgabe erscheinen. Zunächst gönnen wir uns und unserem Team eine Ferienpause, ab 19. August ist das Büro wieder besetzt – wir arbeiten am bevorstehenden Relaunch unserer Webseite weiter. Wir werden Sie in drei Wochen jedenfalls garantiert wieder mit neuen spannenden Inhalten begrüssen!
Schöne Ferien…
Ihre Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside-Team
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Liebe Insider,
irgendwie ist bei diesen Hotel-Bewertungen einiges aus dem Ruder gelaufen. Ein Roundtable mit HolidayCheck, dem Arzt-Empfehlungsportal Jameda, dem Arbeitgeber-Bewertungsportal Kununu und der Verbraucherzentrale zeigte, wie alle gegen Fakes und um die eigene Glaubwürdigkeit kämpfen. Die Fälscher sind immer schneller als das Gesetz oder eigene Massnahmen. Klare Regeln fordert deshalb die Verbraucherberatung: "Die Selbstregulierung von ein paar ambitionierten Portalen wird das Problem nicht lösen".
Das Geschäft mit gekauften Bewertungen jedenfalls boomt kräftig in fast allen Branchen und ist im Extrem absolut abstrus, wie HolidayCheck-Direktor Georg Ziegler berichtet: So würden in der Türkei inzwischen sogar Bankkredite nur noch ab einer bestimmten Bewertung bei HolidayCheck vergeben… Bewertungen sind der reinste Zirkus geworden, fasst Bärbel Schwertfeger zusammen.
Sie hat am Rande dieses Roundtables auch noch die Geschäftsführerin von Kununu, Sarah Müller, interviewt. Das Portal zählt pro Monat 50.000 Bewertungen und 400 Beschwerden. Die Suche nach Hotel-Bewertungen endet in einem diffusen Bild, wie unsere herausgepickten Beispiele von bekannten Ketten und Einzelhotels zeigen. Da macht die Hotellerie keine gute Figur, Kununu als Portal aber auch nicht.
Und schon kommt die nächste Online-Bewertung um die Ecke: Online Birds aus München hat einen Algorithmus entwickelt, durch den man die Online-Marketing-Performance jeder Webseite analysieren kann – also der eigenen wie auch der Konkurrenz. So leicht wie propagiert ist der Abruf dann doch nicht, das System funktioniert vorerst nur für Einzelhotels; es könnte aber ein spannendes Benchmarking draus werden. Die IHA jedenfalls hat Online Birds jüngst den Innovationspreis gegeben.
Unsere News haben wieder viel Buntes für Sie: Da gibt's ein neues Wikkelhouse, ein Ferienhäuschen aus Karton. Sie können aber auch ein Büro oder einen Meetingroom daraus machen. Die meisten der deutschen Top 10-Städte sehen laut Dr. Lübke die KPIs ihrer Hotels inzwischen ins Minus driften, weil die Nachfrage nachlässt bzw. der Supply zu hoch ist. Auch deshalb prognostiert American Express der Hotellerie für 2020, dass sie nur leicht höhere Hotelpreise durchsetzen wird. Hapimag, Hilton und Scandic legen ihre Zahlen fürs 2. Quartal bzw. fürs 1. Halbjahr vor.
Bernhard Bohnenberger, Präsident von Six Senses, zieht sich fünf Monate nach der Übernahme durch IHG zurück. Und Kempinski hat nach vier Wochen endlich seinen neuen CFO offiziell bestätigt. Heute gibt's wieder unsere "Digi News", ebenso wie den regulären News Mix.
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Liebe Insider,
verstopfte Autobahnen, verstopfte Dörfer und schwitzende Zimmermädchen…. Es ist wieder Sommer! Herzlich willkommen. Erschrecken Sie nicht, wenn Ihre Gäste dieses Jahr noch häufiger im Stau stehen als sonst und genervt ankommen: Österreich sperrt in der Hochsaison an mehreren Autobahnen die Ausfahrten, damit die kleinen Dörfer nicht von den Blechlawinen im Transit-Verkehr überrollt werden. Die Einwohner sollen ihren Bäcker wieder in 5 und nicht in 30 Minuten erreichen können. Diesen neuen Erlass in Tirol und im Salzburger Land kommentiert der ADAC als "Unding" zu Urlaubszeit. Die Österreicher aber sehen darin keine Nachteile für ihren Tourismus. Fred Fettner hat die heikle Lage betrachtet.
Der Tourismus boomt. Wer aber glaubt, dass deshalb die stark strapazierten Zimmermädchen in Deutschland, Österreich oder gar Spanien mehr Geld verdienen oder besser behandelt werden, hat sich getäuscht. Nichts hat sich geändert. In diesem "People Business" gibt es Manager, die ihr Housekeeping aus Kostengründen weiter outsourcen und dabei sehr wohl akzeptieren, dass die beauftragten – unabhängigen – Firmen den Druck auf die Hausperlen gnadenlos weitergeben, um selbst mehr zu verdienen. Ein frustrierendes Fazit, ist doch das Zimmer die Seele eines komfortablen Aufenthalts und das ordentlich arbeitende Zimmermädchen ein Garant für gute Hotel-Bewertungen. Aber welchen Controller interessiert das schon? Wir sind also gespannt, welche wilden Zimmermädchen-Stories die Fernsehsender und Social Media diesen Sommer wieder hochspülen werden.
Auch bei den Algorithmen muss man hinter die Fassade schauen und darf diesen automatisierten, "vermummten" Analyse-Tools nicht einfach blind vertrauen. Schon gar nicht bei der Personal-Auswahl: Plumpe KI kann Menschen stigmatisieren. Trotzdem warnt Dr. Jörg Dräger vor extremer Entweder-Oder-Denke. Die Bertelsmann Stiftung erforscht derzeit die "Ethik der Algorithmen" und ihr Vorstand appelliert heute im Interview mit Bärbel Schwertfeger an die Menschen, die Maschinen zu kontrollieren.
Ohne KI und vernetztes Denken/Arbeiten geht bald nichts mehr. Studenten einer Hochschule aus Baden-Württemberg haben es nun in acht Monaten geschafft, die digitale Immobilie "seamless" zu programmieren – von der Grundstückssuche über Planung und Finanzierung bis hin zu den Objekt- und Operationsdaten; heute dazu ein erster Eindruck dieses Projekts. Dessen Reality Check steht aber noch bevor.
In Italien muss TripAdvisor 100.000 Euro Strafe zahlen, weil es in puncto Bewertungen die Verbraucher getäuscht hat. Und aus England kommt ein neuer Franchise-Report für Europa mit vielen Zahlen. Viel Spass beim Lesen…
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
alte, starre Property Management Systeme sind für Hotel-Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung ein grosser Hemmschuh. Newcomer starten durch, können aber auch nicht die Mauern der PMS durchbrechen. Ein IT-erfahrener Hotelier kritisiert die PMS-Anbieter heftig: Ihre Systeme wären heute bereits zu 95 Prozent in der Lage, die Customer Journey digital abzubilden. Das wollen sie aber nicht, weil sie damit ihr eigenes Geschäftsmodell zerstören würden. Ausserdem haben wir den Entwickler und Investor Art-Invest und den jungen Betreiber Ruby Hotels nach ihrer Meinung gefragt. Dazu liefert ein Whitepaper von The Hague kritische Ansätze in der Einordnung der PMS und eine PMS-Studie unter Hoteliers weltweit dokumentiert deren grosse Lust auf Veränderung.
Bei Robotise, der kleinen Roboter-Manufaktur in München, gibt's dieses Jahr keine Sommerpause. Die Produktion der rollenden und sprechenden Service-Allroundkraft namens Jeeves läuft drei Jahre nach Firmengründung jetzt richtig an. Co-Gründer Johannes Fuchs erklärt, weshalb und wie sie den Minibar-Chatbot gebaut haben.
Für Italien zeichnet Massimiliano Sarti wieder kleine Schritte der Veränderung nach: Langsam trauen sich immer mehr lokale Investoren an Sekundär-Standorte, während die internationalen immer den gleichen "Big 4"-Städten nachjagen.
In Deutschland ist der Markt definitiv leergefegt, melden die Immobilien-Broker einheitlich fürs 1. Halbjahr 2019. Und zwar massiv! Der Markt bricht jetzt deutlich ein. Anders in Österreich: Dort bahnt sich ein Rekordjahr der Transaktionen an. Unter den Hotel-Betreibern haben Dorint Hotels und ihre Mutter Honestis AG sowie Novum Hotels ihre Bilanzzahlen 2018 bekannt gegeben. Überall geht es aufwärts.
Befeuert wird der Boom auch von Bewegungen wie dieser: Letztes Jahr wurden in Europa über 200.000 neue Reisemobile und Caravane neu zugelassen. Die Karawane zieht weiter, es ist schier unglaublich. Der Hotel-Bann in Amsterdam hat der Branche nicht geschadet, die Preise gehen kräftig nach oben. Keine Freude aktuell bei Marriott: Nach dem DSGVO-Verstoss in Europa durch den Daten-Skandal bei Starwood Hotels will die Kette die auferlegten 109 Millionen Euro Strafe nicht bezahlen.
Eine News-Woche so bunt und durchwachsen wie das Wetter… Bis nächsten Freitag!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
der Höhenflug von Airbnb findet kein Ende: Vor dem geplanten Börsengang legt die Online-Plattform noch einmal richtig zu; sie will den gesamten Markt mit allen Nischen und Segmenten abdecken. Keine Zielgruppe soll mehr an Airbnb vorbeirauschen. Die globale Krake greift inzwischen disruptiv ins Hotel Pricing ein, belegt eine Studie. Zunehmenden Widerstand erfährt Airbnb hingegen in seinem ursprünglichen Kerngeschäft, dem Vermieten von Privatzimmern und -wohnungen auf Zeit. Sarah Douag bringt uns auf den neuesten erschreckenden Stand.
Wie ein idyllischer Spaziergang mutet dagegen die Expansion der Atlantic Hotels an, der soliden, kleinen Hotel-Tochter des milliardenschweren deutschen Bauunternehmens Zech Group. Zu den 13 Atlantic Hotels und drei Luxushotels mit Eigennamen soll demnächst eine smarte Lifestyle-Budget-Marke stossen. Wir schauen mit Ihnen hinter die Kulissen.
Sie haben noch nie etwas vom Kompetenzzentrum für Tourismus in Deutschland gehört? Damit sind Sie nicht alleine. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt befasst es sich seit 2017 mit der Generierung von Wissen und Daten für die Tourismuswirtschaft in Deutschland. Ein Zeichen dafür, dass die Bedeutung des Tourismus im Land allmählich ernster genommen wird.
Die Hospitality-Branche erlebt nach wie vor eine enorme Dynamik, viele weitere Puzzleteile dieser Ausgabe unterstreichen dies. Besonders stark entwickelt sich der Serviced Apartment-Sektor in ganz Europa weiter, dessen Wachstum inzwischen das der traditionellen Hotels deutlich übertrifft. Aber auch neue Hotelmarken machen sich weiterhin in Europa breit. IHG enthüllt heute hier seine Pläne und die Eckdaten für die Low-Budget Marke Avid, die 2021 ihr Europa-Debut in Frankfurt gibt. Und in Italien boomt der Tourismus ebenfalls weiter, umso mehr Wirbel warfen Gerüchte rund um die Smeralda Holding an der Costa Smeralda auf.
Ein grosses Problem für die gesamte Branche bleibt angesichts all dieser Erfolgsmeldungen der mangelnde Berufsnachwuchs. Digitalisierung und Technologie werden definitiv nicht alle Jobs in der Branche übernehmen können, dies unterstreicht auch das jüngste Whitepaper der Hotelschool The Hague. Die Ecole Hôtelière de Lausanne wird im Herbst 2021 einen neuen Campus in Singapur eröffnen.
Unser Messe-"Campus" heisst im Oktober Expo Real. Die Messe wächst weiter mit einer neuen Halle, und wir geben Ihnen auf unserer Seite 1 einen ersten Überblick über die Aussteller der "World of Hospitality". Es gibt Bewegung in den Reihen und erstmals eine Sonderfläche neben dem Hauptstand.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
heute gehört unsere Ausgabe wieder ganz den Betreibern und Marken. Massimiliano Sarti hat in Mailand Sir Rocco Forte getroffen: Italien ist der neue Quell für die Expansion der Gruppe. Von "neumodischen" Vertriebswegen wie OTAs will er trotzdem nichts wissen, er schwört auf klassische Reisebüros. Genauso überzeugt ist er vom Brexit. Warum auch nicht: Der Grossteil seiner Hotels liegt ausserhalb Grossbritanniens.
Der deutschsprachige Raum ist für Dorint Hotels momentan noch gross genug, vor allem für die junge Marke Essential by Dorint. Ich habe mir die "Essentials" dieser Marke live in Stuttgart angesehen und gelernt: Hinter dem unauffälligen Konzept stecken viele Details rund um F&B und Nachbarschafts-Netzwerke. Schrille Tapeten oder einen Billiardtisch in der Lobby gibt es nicht. Das Hotel ist trotzdem voll. Die ersten Fonds haben sich bereits als Partner angemeldet, sagt CEO Karlheinz Pawlizki.
Damit einher geht ein Portrait der Halbersbacher Privathotels, die sich über zwei Eigenmarken – darunter eine Budget-Variante – und als Franchise-Nehmer von Dorint Hotels weiterentwickeln. CEO Arne Mundt setzt sich in eine feine Nische: in die der kleinen, profillosen Hotels. Für diese entwickelt er kreative Konzepte.
Für die Radisson Hotel Group bedeutet Kreativität aktuell eher "Finetuning" – die Gruppe passt ihre Marken hierzulande an chinesische Bedürfnisse und adaptiert ihre Standards für die Expansion in China. Der neue Eigentümer Jin Jiang hat als erstes dem Radisson Blu-Logo chinesische Schriftzeichen hinzu gefügt: ein Willkommenssymbol für Gäste aus dem Reich der Mitte. Den Kick-off zum globalen Roll-out des neuen Co-Brands gab's am Mittwochabend in Frankfurt. Radisson-CEO Federico González lieferte die Hintergründe dazu.
Von allen europäischen Ferien-Destinationen sind Istanbul, Barcelona und Budapest diejenigen mit der besten Performance in diesem Sommer, sagt eine Analyse der entsprechenden Flug-Buchungen.. Immer mehr Serviced Apartment-Anbieter gibt es in Österreich und der Schweiz. Bewegung in der Geschäftsreise: Amex kauft DER Business Travel. A&O Hostels haben vor dem EU-Gerichtshof gegen die staatliche Subventionierung einer Berliner Jugendherberge gewonnen.
Die Branche schwitzt, so wie derzeit ganz Europa… Weiterhin viel Sonnenschein im Geschäft wünscht Ihnen
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Liebe Insider,
nach dem HR-Special im April warten wir heute mit einem "Sustainability Special" auf: ein Thema, das ebenso strategisch betrachtet und vom CEO bis zum Praktikanten gelebt werden muss. Die Mitarbeiter würden sich gerne stärker engagieren, aber die Chefs lassen sie nicht. Ähnlichkeiten zu "Fridays for Future" sind sicher rein zufällig...
Die einen glauben an Greta, wir glauben an die Kraft des Marktes. Deshalb diskutieren wir heute Sustainability als Teil der CSR in diversen, praktischen Facetten: Lebensmittel-Abfälle sind für den Klimawandel wesentlich schädlicher als Kunststoffe; sie produzieren das Treibhausgas Methan. Jedes Jahr landen Abfälle im Wert von einer Billion Dollar in der Tonne. Das Mövenpick Amsterdam hält dagegen und rettet seine Frühstücksreste über eine App.
Es gibt viele positive Beispiele zur Reduzierung des Lebensmittel-Abfalls, von Energie und CO2. Kleine Schritte, mit Bedacht gewählt, bringen Hoteliers deutlich weiter als Schubladen-Lösungen. Xenia zu Hohenlohe, Partnerin der spezialisierten Beratungsgesellschaft Considerate Group, appelliert an kleine wie grössere Hotelgruppen, sich jedes Jahr neue Performance-Ziele zu setzen. Die Oetker Collection geht diesen Weg der kleinen Schritte, in der Karibik genauso wie in den französischen Alpen. CEO Frank Marrenbach zu Anstrengungen und Ergebnissen.
Eine intakte Natur sichert allen das Überleben, auch Tourismus-Ländern wie Österreich. Studien räumen nun mit Vorurteilen gegen das Skifahren auf: Ein Sommerurlaub mit dem Auto belastet die Energiebilanz mehr als ein Winterurlaub, der mit einer Bahnreise beginnt, heisst es da.
Und schliesslich widmen wir uns nachhaltiger Kosmetik am Beispiel der Marke Vinoble aus der Steiermark. Ein Startup hat zudem eine Lösung ohne Chemikalien erfunden, die alle Oberflächen reinigt: Ozonwasser. Alle Mitarbeiter der spanischen Room Mate-Gruppe tragen inzwischen voll recycelte Uniformen. Wie stark Sustainability heute sich durch viele Segmente zieht, zeigen der passende News Mix und weitere Meldungen.
Die unglaubwürdigste Nachhaltigkeits-Meldung dieser Woche liefert Bahrain: Das Land hat gerade eine ausgemusterte Boeing auf den Meeresgrund versenkt. Das Flugzeug ist das Highlight des neuen Unterwasser-Tauchparks, alles umweltfreundlich natürlich... Es ist einfach ein falsches Signal.
Tauchen Sie ein in ein Thema, das auch die Zukunft Ihres Unternehmens gravierend beeinflusst!
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Liebe Insider,
ich habe mich über die vielen Rückmeldungen gefreut, die seit Dienstag bei uns eingegangen sind. Es gab Lob für eine unemotionale, faktische Berichterstattung rund um den CEO-Wechsel bei den Kempinski Hotels und Dank dafür, dass "nicht mit Dreck geschleudert wurde". Die Führungskräfte anderer Hotelgruppen schätzen unsere Bemühungen, ein schwieriges Thema transparent zu machen – sie verfolgen den Wechsel mit kollegialem Interesse und haben noch Fragen, die wir heute nicht beantworten können. Das kann wohl am Besten Martin Smura selbst. Wir bleiben unserer Linie treu, werden die Entwicklung bei Kempinski auch in der nächsten Ära begleiten. Aber alles ganz unaufgeregt und zu seiner Zeit.
Jetzt eine Quiz-Frage: Wie nennt man die Kinder von Millennials? Gen Alpha – oder iGeneration. Diese Kinder sind nach 2010 geboren und beziehen ihr ganzes Wissen schon aus dem Internet. 2025 – also in sechs Jahren – wird es zwei Milliarden dieser extrem tech-versierten Generation geben. Damit nehmen 9jährige heute schon massiv Einfluss auf den Familien-Urlaub: Sie entscheiden mit über Location, Experiences und das Budget, das Mama und Papa aufzubringen haben. Sarah Douag präsentiert Zahlen und Vorlieben der Gen Alpha.
Der Co-Working-Markt in Europa wächst, meldete gestern die BNP Paribas. Susanne Stauss hat die vielen "Co's" gerade hinterfragt: Sie zeigt die Verschmelzung von Co-Working und Co-Living auf – gepaart mit jeder Menge Community-Aktionismus. Heisst: Das Bett sollte gleich neben dem "Desk" stehen, und wenn's abends keine Action oder Networking gibt, zieht der Nomade sowieso weiter. Anbieter nutzen deren Socialising-Hunger brutal aus: Da kostet ein spartanisches, 10 qm kleines Zimmer in einer WG auch schon mal 469 Euro im Monat. Für 25hours-CEO Christoph Hoffmann ist diese "Co"-Hysterie irgendwie "Bullshit" und meint, Hotels können auch ohne "Co" leben.
Weitere News: Im stabilen deutschen Markt hat der Hotelwert einen neuen Rekord erreicht, vor allem im Upscale-Segment, so die Analyse zweier Investment-Unternehmen. Die Hotelverbände in Deutschland und Österreich haben in ihrer dritten Umfrage zur Digitalisierung herausgefunden, dass die Hotellerie die Notwendigkeit dieses Themas nun endlich begriffen hat. Scandic sucht jetzt Mitarbeiter per Video-Bewerbung, im Gardaland Resort entsteht ein drittes Hotel. Darüber hinaus wie immer Personalien und unser News-Mix.
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Liebe Insider,
vor drei Wochen berichteten wir, dass das Serviced Apartment-Segment "fliegt". Es gibt etliche neue Anbieter am Markt, doch zwei Beiträge heute zeigen, dass es gar nicht so einfach ist, trotz Boom schnell zu wachsen – selbst wenn die Wachstumsziele klar definiert sind. Die Dubliner Staycity-Gruppe mit mehreren Shareholdern im Hintergrund gibt derzeit international viel Gas und hat keine Scheu, als Aparthotel viel Shortstay zu akzeptieren. Brera Apartments aus München machen es genau anders herum: Sie setzen nur auf echtes Longstay, einen Touch Viva Italia und organisches Wachstum aktuell nur in Deutschland. Beide Gruppen sind schon länger am Markt und zeigen: Die Konzepte unter dem Oberbegriff "Serviced Apartments" gehen weit auseinander. Jeder Serviced Apartment-Neuling wird dazwischen seine Nische finden müssen.
In Österreich muss sich gleich eine ganze Regierung neu finden. Nach "ibizagate" agiert die Politik in einem Vakuum und darunter leiden auch Tourismus und Hotellerie: Etliche Massnahmen, die immens wichtig wären für die Branche liegen jetzt auf Eis. Dabei braucht diese jeden Spielraum…
Ebenso unberechenbar wie Politiker scheinen deutsche Richter zu werden: Es ist in meinen Augen ein Skandal, dass ein Gericht zuerst HRS wegen der Bestpreis-Klausel verurteilt und dann vier Jahre und vier Monate braucht, um Booking.com in derselben Frage das Gegenteil zu erlauben, nämlich an der Bestpreis-Klausel festzuhalten. Da ist nicht nur der Hotelverband Deutschland sprachlos.
Eine grossartige, vielversprechende Nachricht kommt aus Dresden: Dort gründete sich am 1. Juni an der SRH Hochschule Berlin das "Institute of Global Hospitality Research". Ab sofort forschen dort Hochschulen von Weltruf gemeinsam: die Hong Kong Polytechnic University, Modul University Vienna, University of the South Pacific, Kansas State University, Haaga Helia University Helsinki und natürlich auch die SRH. Institutsleiter ist Prof. Dr. Hartwig Bohne, SRH.
Weitere bunte News beziehen sich auf über 40 neue Reports, die jetzt zum Thema Brexit verfügbar sind, und ein Möbelhersteller arbeitet an "Roboter-Möbeln" für Mikroapartments.
Unser News Mix und Personalien runden die heutige Ausgabe ab und leider auch mit einer traurigen Nachricht: Mark Pearce, der Senior VP International Division von Choice Hotels, starb heute vor einer Woche völlig überraschend am Morgen nach seinem 60. Geburtstag. Nach 25 Jahren bei Choice hinterlässt dieser ebenso professionelle wie sympathische Manager eine gewaltige Lücke, nicht nur bei seinen Kollegen.
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