Editorial

Editorial

Nicht noch mehr Unisex-Lounges!
23.2.2017

Liebe Insider,
keine Woche ohne Sébastien Bazin: Der AccorHotels-CEO liebt Drehbücher mit den Mächtigen dieser Welt. Jetzt erlöst er sogar noch einen französischen Ex-Präsidenten aus seiner politischen Statistenrolle und gibt ihm die Hauptrolle als Stratege im Transformationsdrama der grössten französischen Hotelkette. Ça va! Ja, die beiden kennen sich gut.
Eine Niederlage aber musste Bazin wohl im Bieten um die Plattform der kanadischen Luxury Retreats einstecken – die schnappte sich Airbnb. Ärgerlich. 4.000 Luxushotels auf einen Streich – das wäre perfekt gewesen für die eigene Vertriebsplattform. Jetzt muss er halt kleinere Pakete zusammensammeln. Wer seine Luxushotels behalten will, sollte in Deckung bleiben. Die Umsatz- und EBIT-Zahlen für das Geschäftsjahr 2016, vor zwei Tagen veröffentlicht, werden Bazin nämlich weiter Flügel verleihen.
Doch es gibt auch noch Hotelgruppen, die nicht geschluckt werden wollen und selbst agieren: Letzte Woche bekannte sich Kempinski, wie berichtet, per Shareholder-Wechsel zu seiner Zukunft als eigenständige Boutique-Hotel-Gruppe, gestern nachmittag kündigte auch Vienna House aus Wien einen neuen 100 Prozent-Aktionär an: ebenfalls ein thailändisches Unternehmen, mit einem milliardenschweren börsennotierten Mischkonzern im Hintergrund. Simoner, selbst ein ex-Kempinski-Topmanager, kennt die Eigentümer von BTSG noch aus alten Kempinski-Tagen, ansonsten aber seien der zeitliche Parallele und der gleiche Fokus absoluter Zufall, beteuert er uns gegenüber. Aber: Die Familie, die selbst Hotels in Asien betreibt, möchte Vienna House nicht im Merger-Brei untergehen sehen.
Endlich also der Anti-Trend zum Trend! Die Hotellerie braucht Vielfalt – sie lebt davon… Wir brauchen nicht noch mehr Unisex-Lounges!
In England schüttelt der harte Brexit die Hoteliers gerade durch. Immer klarer werden die immensen Kosten und Nachteile für die Branche. Experten und die British Hotel Association sehen fast nur noch schwarz. Und Frank Marrenbach, CEO der deutsch-stämmigen Oetker Collection, die das Lanesborough London betreibt, erinnert mit Blick auf die geplante Ausgrenzung vonMitarbeitern an dieses Bild: Das beste Curry kommt nicht von einem Briten!
Unsere Rechtsexperten analysieren heute die schwierige Abgrenzung zwischen Wohnung und Serviced Apartment in Deutschland – ein wichtiger Beitrag im Kontext dieses boomenden Segments. Weitere Meldungen beschäftigen sich mit den 2016 Bilanzen von AccorHotels, Choice und IHG, von den stagnierenden Übernachtungszahlen 2016 in der Schweiz und einer investigativen EU-Kommission contra Meliá Hotels und Reiseveranstalter.
Und schliesslich beschreiben wir weitere drei Panels, die Sie am ITB Hospitality Day am 9. März besuchen sollten und das IHIF hat im Vorfeld des 20. Geburtstag den "Young Leader Award" verkündet: Die junge Dame kommt aus Berlin. Viel Spass beim Lesen!


Yours, Maria Puetz-Willems, Editor-in-Chief


Your opinion? maria@hospitalityInside.com

 

Qualität kontra Konsolidierung
16.2.2017

Liebe Insider,
Kempinski contra Konsolidierungswut: Obwohl "alle" in den letzten zwei Jahren Schlange standen, um Kempinski zu kaufen, so liess CEO Markus Semer zwischen den Zeilen durchblicken, haben sich die beiden Gesellschafter aus Thailand und Bahrain gestern für eine qualitätsorientierte Langfrist-Strategie entschieden – und nicht für einen Adhoc-Verkauf mit kurzfristiger Top-Rendite. Die "Breaking News" zum Switch der Anteile zwischen den beiden Eigentümern gab es gestern, heute führt Semer weitere Argumente dafür an, weshalb Kempinski als einzelne Boutique-Gruppe gute Chancen hat.
Und wo trifft Luxus auf seine Grenzen? Schmunzelnd formuliert: bei den Budget-Ketten, die sich ein "luxuriöses" Aussehen gönnen und das Wörtchen Luxus teilweise schon in ihrem Namen tragen. Motel One treibt die Aufrüstung in seinem Budget-Design konsequent weiter und sorgt damit für viel Gespräch. 17 qm und Upgrading ohne Ende? Wer zieht mit? Offenbar fast alle. Wir haben explizit nachgefragt bei Motel One, prizeotel, Ruby, AccorHotels/ibis, Super 8 und B&B. 2 und 4 Sterne rücken jedenfalls flächenmässig enger zusammen, weshalb Projekt-Entwickler GBI sagt: Budget ist nicht out – aber im Wandel.
Der italienische Hotel-Markt ist, wie schon mehrfach beschrieben, ebenfalls stark im Wandel. Doch erneut stellt mein Kollege Massimiliano Sarti, dieses Mal im Gespräch mit den Horwath HTL-Experten, fest, dass wichtige Markt-Zahlen immer noch stark auseinander klaffen. Die Ketten bzw. Marken-Hotels haben 2016 punktuell zwar weiter aufgeholt, die Privaten bleiben aber rein statistisch noch übermächtig. Summa summarum: Italien bleibt auf Wachstumskurs, wie viele Zahlen zeigen.
Das Wörtchen "Wachstum" hat Sébastien Bazin AccorHotels inzwischen in die DNA gepflanzt: Offenbar steht der Kauf der türkisch-stämmigen Rixos Hotels an, wie hospitalityInside.com erfuhr. Das Luxus-Puzzle wird noch grösser!
Auch auf Technologie-Seite gehen die Fusionen weiter, jetzt im Metasearch-Segment. Neue Marken-Namen drängen unterdessen weiter nach Deutschland. Derweil freut sich Best Western über die Synergien seines europäischen Netzwerkes aus zehn Ländern: Es greift. Hilton, Hyatt, Marriott, Rezidor und Wyndham haben ihre Ergebnisse für 2016 bzw. das vierte Quartal bekannt gegeben.
Das war eine spannende Woche zwischen Breaking News und News.

Bis nächste Woche,
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin


Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com 

 

Imperien-Puzzle, Budget-Bilder
9.2.2017

Liebe Insider,
wenn ich Trump wäre, würde ich meine Website auch so abschotten wie die der Trump Hotels. Da finden Medien keine downloadbaren Fotos, keinen Login und keine Kontakte. All das, was bei anderen Hotelgruppen Standard ist. Rückrufe vom Unternehmen gibt es auch nicht. Also sind wir doch froh, dass alle Trumps so gerne twittern und ihr Tun preisen. Der POTUS und sein Familien-Imperium erzürnen aber immer mehr "Watchdogs". Sarah Douag fasst die Konflikt-Themen in Sachen Hotels zusammen. Wir haben beschlossen, diesen Artikel gleich als Teil 1 zu labeln. Denn Fortsetzungen in dieser dramatischen POTUS-Soap Opera sind wohl garantiert.
easyHotels starteten einst mit vollmundigen Ankündigungen, dann blieb die Expansion stecken. Jetzt hat easy-Gründer Stelios Haji-Ioannou nichts mehr zu sagen, und die Expansion rollt wieder an… Der neue Franchise-Direktor Wolfgang Gold berichtet Details, mit denen er neue Franchise-Nehmer begeistern will.
An Griechenlands touristische Zukunft glauben ganz fest namhafte Fonds, die gerade 250 Millionen Euro für die Weiterentwicklung der Ikos/Sani Group bereitgestellt haben. Diese Marken sollen All-Inclusive auf Luxus-Level à la Four Seasons neu definieren und ein Mega-Destination Resort pushen.
AccorHotels hat diese Woche – per Ankündigung – seinem wachsenden Luxus-Marken-Imperium ein weiteres Puzzleteil hinzugefügt: Travel Keys. Irgendwie spannend, dass Sébastien Bazin kauft und kauft und vorerst nur er das fertige Bild sieht. Marriott zerfleddert sich auch gerade: Ausgerechnet der feinfühlig aufgesetzten Wohlfühl-Marke Element pflanzt man jetzt Gemeinschafts-"Suiten" im Sharing Economy-Stil ein.
Motel One hat aus seinem ursprünglichen Subtitle "Low Budget Design" Hotelgruppe still das Wörtchen "Low" gestrichen und laut die nächsten hochwertigen Produkt-Verbesserungen im neuen Motel One Upper West Berlin angekündigt. Immer stiller müsste eigentlich Airbnb werden, aber die jüngste Rekord-Strafe der Stadt Amsterdam trifft zuerst einmal wieder die Vermieter und nicht das Unternehmen.
Die neue Honestis AG hat Dorint Hotels gekauft, was den bisherigen Gesellschafter E&P offiziell hinter sich lässt. Worldhotels sind hingegen an einen komplett neuen US-Partner verkauft worden und wollen mit diesem nun gemeinsam auf MICE-Pfaden Europa neu entdecken. In Berlin feierte die deutsche Branche ihre Preisträger des Jahres, und aus den Personal-Abteilungen mehrerer Unternehmen dringen neue Namen ans Ohr.
Und: Wir können Ihnen heute das Programm des "ITB Hospitality Day" an der ITB Berlin vorstellen: sechs bunte Talkrunden über Hostels, Automatisierung/Künstliche Intelligenz, Food Design, Safety&Security, heraufordernde Länder und Metasearch. Schauen Sie auf unsere Seite 1!
Genug für heute, genug zum Lesen, genug zum Staunen.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin


Ihre Meinung?maria@hospitalityInside.com 

 

Erfolgsstories und Leidensgeschichten
2.2.2017

Liebe Insider,
die Erfolgsstory von Motel One setzt sich fort und CEO Dieter Müller hat keinerlei Ambitionen, momentan auch nur irgendetwas an der Strategie der Low Budget Design-Gruppe zu verändern. Er und seine Frau Ursula Schelle-Müller, Chief Marketing Officer & Design, sehen noch viel Potenzial durch Finetuning am Produkt und in der Digitalisierung. Wie lange funktioniert die Aufrüstung noch bei Budget-Preisen? Ich traf das Unternehmer-Ehepaar letzte Woche im Campus-Hotel der Gruppe.
Die Story österreichischer Hotels driftet leider genau in die andere Richtung ab. Studien der Tourismusbank ÖHT und der Hoteliervereinigung ÖHV zeigen drastisch: Die meisten Hotels können sich wirtschaftlich gerade so über Wasser halten. Nur die Top-Betriebe konnten ihre Erträge nachhaltig steigern. 1.250 Häuser sollten besser vom Markt verschwinden. Jetzt fördert die Regierung wieder Finanzierungen.

Theorie und Praxis klaffen halt weit auseinander. Das war deutlich zu hören beim ersten "Sustainability Roundtable", zu dem Invesco Real Estate sieben grosse Ketten eingeladen hatte. Dort sassen die Praktiker, wirtschaftlichkeitsorientierte Fachleute. Und von ihnen hält nicht jeder Zertifizierungen für sinnvoll, man verlässt sich lieber auf eigene, faire Benchmarks.
Die touristischen Verlierer und Gewinner unter den Destinationen belegt eine neue europäische Statistik mit den Zahlen für 2016: im Prinzip nichts Neues, aber zahlen-unterlegt. Leidenden Berghotels in der Schweiz soll u.a. die neue Kategorie "Schneehotels" helfen. Startup-Liebling Airbnb verdient erstmals Geld und will weiter Unternehmen kaufen. Geld hingegen spielt keine Rolle bei einem neuen, ungewöhnlichen Startup-Wettbewerb, an dem sich jeder mit seiner Idee bewerben kann und Experten-Knowhow erntet. Und Four Seasons meldet sich auch mal wieder mit Ankündigungen zur Wort. Dazu gibt's noch interessante Personalien heute – also eine bunte Ausgabe. Viel Spass beim Lesen!

 

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung?maria@hospitalityInside.com 

 

Editorial 27.1.2017: Zwischen Druck und Trüffeln
26.1.2017

Liebe Insider,
Österreich ist seit Januar ohne Ratenparität, doch die Diskussion bei der ÖHV-Jahrestagung letzte Woche zeigte, dass die Privathotels weiterhin stark abhängig bleiben von den OTA-Riesen. Zusätzlich kommen immer wieder neue, junge Unternehmen in den Markt. Fred Fettner über den anhaltenden Druck.
Entspannter die Lage auf der Immobilien-Seite: Selbst Sachverständige suchen Hotels inzwischen wie Trüffel. Die Asset-Klasse mit ihren hohen Renditen lockt derzeit wie keine andere. Beatrix Boutonnet war an der BIIS-Jahrestagung mit auf Trüffel-Suche.
Für Elisabeth Gürtler, der Grande Dame vom Hotel Sacher in Wien, sind die Mitarbeiter die Diamanten in der Beziehung zum Gast. Nun wagt sie im Ferienort Seefeld in Tirol, was schon in den Sacher City-Hotels Wien und Salzburg gelang: ein echtes Luxus-Haus zu schaffen - unter den Spa-Resorts. 23 Millionen Euro steckt sie in das Astoria Relax & Spa-Resort, das im Juni eröffnet. Ich traf sie in Wien, wir plauderten über das Projekt und den wahren Luxus.
Unsere Korrespondenten steuern heute viele interessante News bei: Die Erdbeben in Italien vergraulen die Touristen jetzt spürbar; Spanien verzeichnet ein Super-Jahr bei Transaktionen und die Fitur in Madrid enthüllte so manche lokale Neuigkeit. In Frankreich baut sich die nächste Hostel-Marke auf, als Konkurrenz zu AccorHotels' Jo&Joe.
Das gestrige CEO-Karussell zwischen NH und Carlson überraschte; ist es ein Hinweis auf die bevorstehende Fusion von NH und Rezidor – sobald letztere in Kürze auch von HNA übernommen sein sollten? Wir werden ausführlich berichten, wenn die Faktenlage klar ist.
Bei uns gibt es übrigens keine "alternativen Fakten"… Wen immer ich in den letzten Tagen sprach, seit Trumps Entgleisungen gegenüber den US-Medien, diese Formulierung entsetzt einfach jeden. Ich wünsche den amerikanischen Kollegen viel Kraft, um diesem Polit-Neuling seine Grenzen aufzeigen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auf einen bemerkenswerten Brief der US-Presse verlinken, die Donald Trump drei Tage vor seiner Vereidigung die journalistischen Spielregeln erklärte.

 

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Winter, Sommer, Sonne, Lichtblicke
19.1.2017

Liebe Insider,
welche Zahlen lieferte das vergangene Jahr, welche Trends müssen alle im neuen berücksichtigen? Die Österreicher wissen aufgrund aktueller Umfragen jedenfalls schon, dass ihre Landsleute im Sommer mehr reisen, mehr Geld ausgeben und früher buchen wollen. Der Winter liess das Tourismusland Österreich im Dezember noch im Stich, der Januar mit seinem vielen Schnee wird's wohl wieder richten, entsprechend viele Einheimische setzen auf die anhaltende Attraktivität des Wintersports.
Die Italiener blicken auf ein Rekord-Investment-Jahr in der Hotellerie zurück und auf eine überraschende Wende im Verkauf der Boscolo Hotels.
In Spanien kämpfen die Zimmermädchen schon länger um gerechte Arbeitsbedingungen im Outsourcing, nachdem viele Hotelgruppen ihnen bewusst die Verträge gekündigt haben und über Service-Unternehmen wieder billiger re-beschäftigen wollten. Interessant: Eine neue Protest-Vereinigung namens Las Kellys formierte sich dabei durch die Social Media.
Gute Nachrichten für die Hoteliers weltweit: Airbnb ist längst nicht so erfolgreich wie das Portal rund um den Globus Glauben machen will. STR hat Hotels und Airbnb in 13 Märkten analysiert: In den allermeisten erzielten die Hotels deutlich bessere Belegungen und Raten. Dazu passend aus den Personalien: Chip Conley, der Hotelier von Airbnb, hat das Unternehmen verlassen.
Jean-Gabriel Pérès, der neue CEO von Kerzner International, berichtete jüngst in Paris, dass er nicht nur mit den Marken One & Only und Atlantis Gas geben wird. Viele weitere kleine Markt-Meldungen sammeln sich heute im News-Mix.
Die Mega-Branchen-Treffs des Frühjahrs rücken näher: Die "World of Hospitality", unser Gemeinschaftsstand an der ITB, wartet dieses Jahr mit einem neuen Design auf, das wir Ihnen auf unserer Startseite vorstellen. Die Organisation des "ITB Hospitality Day" liegt in den letzten Zügen. Neu ist dieses Jahr unsere Medienpartnerschaft mit dem IHIF Berlin, dem International Hotel Investment Forum, das übrigens seinen 20. Geburtstag feiert. Mit dem IHIF-Veranstalter, Questex Hospitality & Travel in New York, erarbeiten wir für dieses Event ein White Paper; erste Details heute auf unserer ersten Seite, weiteres in den nächsten Wochen.

 

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Im Zeichen des Roten Feuerhahns
12.1.2017

Liebe Insider,

das hospitalityInside-Team wünscht Ihnen allen ein gutes neues Jahr, mit guten Geschäften in einem ruhigeren Umfeld mit positiven Nachrichten!

Mein Rückblick auf das vergangene Jahr ist deshalb eher ein Kommentar geworden: Die Gewichte in der Hospitality-Welt haben sich vergangenes Jahr durch die Fusionswelle deutlich verschoben. Chinesische Gruppen, Marriott und AccorHotels haben sich 2016 Grösse und Dynamik einfach gekauft. Das war mutig, aber nicht wirklich innovativ. Bis jetzt haben die Alphatiere damit ihre Expansionsziele nur in Hochgeschwindigkeit justiert. Privathotels und kleinere Gruppen sollten den Giganten deshalb genau auf die Finger schauen: Die Konsolidierung der Grossen bieten nämlich neuen Raum für die Kleinen. Dafür aber braucht es auch auf dieser Seite neuen Mut!
2017 wird uns Bewegung, klare Worte und ein Mehr an Miteinander mitbringen, heisst es in den Beschreibungen zum chinesischen Jahr des "Roten Feuerhahns", das am 28. Januar beginnt. Es fordert und fördert auch die Menschen, die den Überblick behalten…
Da liegen wir mit unserer neuen China-Kolumne wieder goldrichtig: Mit Prof. Dr. Wolfgang Arlt möchten wir ab heute in regelmässigen Abständen interkulturelle Brücken nach Fernost bauen. Er reist seit über 30 Jahren nach China, baute mit seiner Expertise das China Outbound Tourism Research Institute in Hamburg auf und wurde jüngst von der UNWTO in den Kreis der 500 global führenden Tourismus-Experten berufen. Er wird für uns künftig sowohl touristische Marktzahlen analysieren wie auch Feinheiten des chinesischen Reiseverhaltens erläutern. Zum Einstieg heute wählte er ein sanftes Thema: Kein chinesisches Essen für chinesische Reisende bitte!
Auch Elisabetta Fabri, CEO der italienischen Starhotels, geht voller Mut ins neue Jahr: Sie will stärker ausserhalb Italiens expandieren und künftig auch externe Investment-Partner ins Boot holen, erläutert sie im Interview. Mit ihrem Bruder Francis liegt sie allerdings gerade im Clinch.
Die Transaktionszahlen 2016 für den Hotel-Investment-Markt Deutschland und Österreich sind da: Mit dem letzten Quartal haben sich doch noch neue, unglaubliche Rekorde manifestiert! Es bestätigt den immensen Drang des Kapitals nach einem "sicheren Hafen". Hoteliers in der Region Brüssel nehmen derweil dankbar ein Steuergeschenk an, das Ende Dezember beschlossen wurde.
Wir fassen zudem für Sie die europäischen Fusionen zusammen, die zum Jahresende hin offiziell vollzogen wurden oder in Kürze kommen werden. Das neue Jahr hält auch wieder etliche Job-Wechsel bereit, in der internationalen Hotellerie wie unter den Hotel-Beratern.
Wir freuen uns, mit Ihnen und für Sie in weiteren 46 aktuellen Ausgaben und in zwei Sonderheften neue interessante Themen aufzuarbeiten! Für Ihre Ideen, Sorgen und Nöte haben wir auch in 2017 immer ein offenes Ohr.

 

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung?maria@hospitalityInside.com

 

Der Schrei nach Stille
22.12.2016

Liebe Insider,

ein anstrengendes Jahr geht zu Ende, flankiert von Extremen, zwischen Immobilien-Boom und Terror, zwischenleidenden Menschen und Super-Reichen, zwischen frustrierten Wählern und unberechenbaren Staatsmännern. 2017 wird nicht einfacher – aber darüber mache ich mir erst in unserer nächsten Ausgabe am 13. Januar Gedanken. Diesem Jahr traue ich bis zu Silvester durchaus noch weitere Überraschungen zu.
Zu den meistgebrauchten Wörtern 2016 gehört "Disruption". Deswegen räumen wir zum Jahresausklang mit einer Fehleinschätzung auf: Airbnb und Uber z.B. sind überhaupt keine disruptiven Unternehmen! Das sagt Harvard-Professor Clayton Christensen – der Mann, der den Begriff Disruption erfunden hat. Bärbel Schwertfeger traf ihn in Wien und hat ihn über Innovation ausgefragt. Eine Muss-Lektüre für Top-Manager heute!
Derart beruhigt können wir uns dann den schöneren Dingen des Lebens zuwenden: Vor einem Jahr startete in den italienischen Alpen ein Familien-Hotel, in dem man neun Monate lang immer zwischen dem 24. und 26. Weihnachten feiern kann. Im Mirtillo Rosso Hotel sitzt Santa Claus im August am Pool. Hotelier Stefano Cerutti erläutert im Gespräch mit Massimiliano Sarti die Herausforderungen seiner Idee.
Eine gute Idee hatte auch Bayern Tourismus: Sie hat "Stade Zeiten" buchbar gemacht – auf Bauernhöfen, in Klöstern und extrem ruhigen Hotels. Marktforscher bestätigen: Nach dem Sommer-Sonne-Strand-Urlaub sehen sich immer mehr Menschen nach Ruhe und absoluter Stille, nach Loslassen… Über 90 Anbieter haben sich bereits für 2017 zusammengefunden – auch solche, die Stille kostenlos anbieten. "Der Schrei nach Stille", ein Trend der Zeit.

Damit zieht sich auch das hospitalityInside-Team zurück in seine Weihnachtsferien.
Wir sind ab 9. Januar 2017 wieder im Büro erreichbar,
und die nächste Ausgabe erscheint am Freitag, 13. Januar.

Für uns geht ebenfalls ein anstrengendes, aber auch ein gutes Jahr zu Ende. Dazu haben Sie, liebe Leser, unsere Geschäftspartner, Mitaussteller und Sponsoren beigetragen: zu jeder einzelnen Ausgabe des Online-Magazins wie auch zu den Messen und Events. Wir freuen uns vor allem über den Erfolg an der Expo Real, wo die Hotellerie endlich ihren internationalen "Showroom" in der Immobilien- und Investment-Branche gefunden hat. Die Branche braucht einen Platz für Profile! Wir werden 2017 das Unsere gerne weiter dazu beitragen.
Ein herzliches Dankeschön gebührt an dieser Stelle auch unseren eigenen Mitarbeitern, den Autoren und Übersetzern, einem Kern-Team von über 20 Köpfen, ohne deren Zuverlässigkeit und Kompetenz hospitalityInside.com nicht in sein 12. Jahr gehen würde.

Wir wünschen allen Frohe Weihnachten und ein friedliches neues Jahr!

Ihre Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside-Team

Offene Türen, viele Chancen
15.12.2016

Liebe Insider,
seit 100 Tagen ist Olivier Chavy CEO von Mövenpick Hotels. Nun spricht er über seine Pläne und Markt-Einschätzungen. Interessant: Er ist offen für alles – für Gespräche mit Leuten, die sich für Mövenpick interessieren und für Gruppen, die Mövenpick selbst kaufen könnte. Die Marke frischt er gerade auf, innovative Ideen sind im Test. Das Unternehmen mit der Möwe im Logo soll lockerer und lifestyliger werden. Er denkt übrigens auch über eine Zweitmarke nach. Ich meine, er sollte es lassen. Denn die Marke Mövenpick hat es geschafft, dass selbst deutschsprachige Menschen heute die Möwe – den Vogel – mit "v" schreiben…
In Italien wird der Markt wieder transparenter und attraktiver: Das Land erholt sich in grossen Schritten, immer mehr internationale Investoren klopfen an, vor allem in Mailand. Jedoch, die Hotel-Häppchen sind oft zu klein für die interessierten Fonds und HNWIs. Gleichzeitig setzt Italien auf Privat-Eigentümer, die Problemen länger die Stirn bieten als Fonds. Massimiliano Sarti zum aktuellen Trend.
Am "International Hotel Investment & Design Club Forum" im Wiener Hotel Sacher drehten sich im November etliche Gespräche um den neuen Aufschwung in Osteuropa, der – genau wie in Italien – internationale Investoren anlockt. Vor allem Kroatien sticht hervor und damit wieder das Segment der Resorts. Das wird auch 2017 ein Thema bleiben.
Airbnb muss sich immer wärmer anziehen: Paris zwingt die P2P-Plattform jetzt per Gesetz, ihre Umsätze zu melden. Danach wird das Unternehmen dann besteuert. Ein Alarmsignal kommt auch wieder aus der Schweiz: Dort dringt Airbnb schnell und heftig weiter in den Hotel-Markt vor.
Erst vor vier Wochen hatte der deutsche Airbnb-Klon 9flats den Wettbewerber Wimdu gekauft – und ihn kurz danach an Novasol weiter verkauft. Damit hat auch Wyndham in seinem Vacation-Netz eine P2P-Plattform.
News aus der Immobilien-Welt: Soravia Capital aus Österreich will tiefer in die Branche eintauchen, gründet dazu eine eigene Hospitality Development AG und lockt mit einem neuem Modell. Ein ungewöhnliches Experiment wagten 81 Luxus-Unternehmen aus Paris: Sie zeigten betuchten Gästen die City über Erlebnisse, die man mit Geld nicht kaufen kann. So sollen sie in ihrer Heimat zu Botschaftern für die Terror-geschädigte Metropole werden. Lesen Sie das und mehr… Bis nächsten Freitag, bis zu unserer letzten Ausgabe für dieses Jahr.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com


Oktopus-Strategien und fragwürdige Strategien
8.12.2016

Liebe Insider,
die Fusionswelle rollt weiter: AccorHotels sichert sich jetzt Anteile bei den Banyan Tree Hotels. Aber torpediert das nicht die Top-Hotels von Raffles und Fairmont in Asien? Es bleibt spannend. Gaurav Bhushan, Global Chief Development bei AccorHotels, hat uns gestern adhoc Fragen beantwortet.
Auch die Chinesen werden uns mit ihrer "Oktopus"-Strategie weiter in Atem halten. Reden aber werden sie nicht viel darüber. Ausgelöst durch den "China Market Day" der Pandox in Stockholm haben wir drei China-Experten und eine chinesische EHL-Studentin gefragt, wie chinesische Unternehmen z.B. über Investitionen im Ausland, die Europäer, über Arbeitskräfte und Culture Clashes denken… Prof. Dr. Wolfgang Georg Arlt vom Forschungsinstitut COTRI, Jileen Loo von CBRE und Cornelia Kausch von Pandox antworten.
Die überwältigende Resonanz auf die neue Elbphilharmonie in Hamburg bringt auch dem integrierten Westin Hotel viel Freude, spült aber auch Herausforderungen in der Infrastruktur rund um das neue Landmark hoch. Letzte Woche haben wir kurz von der offiziellen Eröffnung berichtet – heute nochmals Ausführlicheres über die Wahl der Marke Westin, ein fehlendes Fine Dining-Restaurant, fehlende Parkplätze und volle Besucherterrassen.
Mit Zukunftsszenarien beschäftigt sich der neue "Lausanne Report", der jetzt online ist; mit der Sharing Economy setzten sich nun auch die Experten des "World Travel Monitor Forum" in Pisa auseinander. Dieses und mehr in unserer heutigen, bunten Ausgabe.
Noch drei Wochen bis zum Jahresende, wieviele Fusionen/Beteiligungen werden wir noch sehen? In der besinnlichen Zeit stellt sich auch die Frage nach dem Sinn vieler Firmen-Verschmelzungen.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com


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