Editorial

Editorial

Grandioses, Lifestyliges, Ärgerliches
1.12.2016

Liebe Insider,
mit der offiziellen Eröffnung des Westin Hotel Elbphilharmonie Hamburg am Mittwochabend hat auch das lange Warten der Schörghuber-Tochter Arabella Hospitality und von Starwood Hotels ein Ende gefunden. 13 Jahre nach der ersten Konzept-Präsentation profitiert das Hotel jetzt von einem irren Besucher-Ansturm auf das neue Konzerthaus: 9.000 Besucher strömen täglich zur öffentlichen "Plaza" der Elbphilharmonie, und einige steuern auch die "Bridge Bar" des Westin an. Direktorin Dagmar Zechmann vermarktet jetzt "Aussicht mit Zimmer" statt "Zimmer mit Aussicht" – dank dieses grandiosen Kultur-Monuments, das ab sofort sicherlich zu den eindrucksvollsten Landmarks Europas zählen wird. Ein erster Eindruck heute, mehr nächste Woche.
"AccorHotels wird uns pampern", meinen 25hours-CEO Christoph Hoffmann und Mit-Gesellschafter Prof. Stephan Gerhard zu ihrer neuen 30%-Liaison mit AccorHotels: "Wir sind ja schon ein Lifestyle-Konzern." Wie die Kreativen künftig zur Kette passen und wie es zu dem bislang einzigartigen Deal in der Branche kam, erzählen die beiden mit ihrem eigenen Humor und unerschütterlichem Selbstbewusstsein.
Während die einen also ihre Marke "versilbern", halten andere an ihrer Eigenmarke ebenso überzeugt fest. Susanne Stauss fragte die Betreiber Ruby Hotels, Rilano, prizeotel, die gerade im Aufbau befindlichen Gambino Hotels und die Resort-Marke Arborea – alles deutsche Unternehmen. Deutsche sind ja bekannt fürs Klammern. "Der Return ist ein anderer", sagen sie.
Von einer Finanz-Konferenz in London brachte Macy Marvel konkrete Statements britischer Hoteliers zu den Brexit-Folgen mit: Jetzt schon zeichnen sich deutlich höhere Lohnkosten, Food-Preise ab und heftige Erhöhungen für importierte Waschmaschinen oder Kühlschränke. Alles negative Auswirkungen des schwachen Pfunds. Noch schlimmer aber wird es auf dem Arbeitsmarkt: Zu Weihnachten fehlen bereits qualifizierte Köche.
Das Marriott-Marken-Bündel ist nun geschnürt: Es bleibt bei 30 Marken, jetzt aber neu sortiert in die vier Segment Luxury, Premium, Select und Longer Stays und in Sub-Kategorien. Barcelona hat nun die Nase voll von falschen Versprechen und straft Airbnb und Homeway mit je 600.000 Euro Strafe für das Listen unlizenzierter Wohnungen ab. Die beiden asiatischen Konkurrenten Shangri-La Hotels und Taj bündeln ihre Marketing-Kräfte. Der starke US-Dollar hat dieses Jahr laut "World Travel Monitor" die Reiselust der Amerikaner deutlich getrieben.
Dieses und mehr in unserer heutigen Ausgabe, die ich gestern in der obersten  Etage im Westin Elbphilharmonie fertig redigiert habe, mit sensationellem Blick auf den Hafen, begleitet von Schiffshörnern und einem beeindruckenden Lichter-Meer in der Nacht.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com


Merkwürdige Welten
24.11.2016

Liebe Insider,
hat Ihre Hotel-Immobilie das Schild "deutsch" auf seinem Dach? Dann kriegen Sie momentan vermutlich einen guten Preis dafür. Wenn Sie schlau sind, versuchen Sie es über einen Off Market-Deal. Bieter-Verfahren entwickeln sich zu hitzigen Gefechten mit überhitzten Preisen. Das ist nicht meine Meinung, sondern stammt aus Gesprächen mit namhaften Beratern, Anwälten und Investoren. Die Immobilien-Branche ist nämlich im Jahresend-Rausch und rast von Deal zu Deal. Andere bleiben trotzdem cool: 2016 ist nicht mit 2007 vergleichbar.
Bei Airbnb gibt es jetzt auch zweierlei "experiences": jene, die der Reisende bisher automatisch und kostenlos mitbekam, wenn er bei einem "Local" übernachtete und der ihm aus Freundschaft Wissenswertes oder Witziges aus der Nachbarschaft vermittelte oder zeigte. Letzten Freitag hat Airbnb nun "Trips" vorgestellt, eine ganze Welt voller bunter Erlebnisse. Diese "experiences" – Ausflüge und Aktivitäten – haben jetzt aber ein fettes Preisschild drauf. Damit riskiert Airbnb sein USP und driftet ab in die austauschbare Welt der OTAs… Auch weil man künftig sogar Flüge und andere Services vermitteln will. Sarah Douag tut sich schwer, weiterhin die Einzigartigkeit von Airbnb zu sehen, selbst wenn deren neue App super aussieht.
Eine ganze andere Brille zog sich Fred Fettner auf: die Virtual Reality-Brille. Auf dem "VR-Summit" in Salzburg traf er auf grosse Szene-Namen aus der virtuellen Welt, die sich u.a. über Entertainment mit Drama und über Eye Tracking unterhielten. All das, verpackt als Virtual, Augmented oder Mixed Reality, hält jetzt langsam Einzug in den Tourismus.
Österreich und die Schweiz haben noch viel Platz für Serviced Apartments, nahm Susanne Stauss als Message aus einer anderen Konferenz mit. In der OTA-Welt flirtet Booking.com seit Neuestem auch mit Reisebüros und bietet Hotels an, aktualisierte Inhalte und Fotos jetzt noch schneller zu übermitteln. Asiaten reisten in diesem Jahr bisher so viel wie nie zuvor, ziehen allmählich aber Strandurlaube dem City-Sightseeing vor, sagt der neueste Reise-Monitor. Die Deutschen wählten 2016 ihr Ferienhaus auch am liebsten im eigenen Land, sagt ein neuer Report.
In genau vier Wochen ist Weihnachten. Werden Sie nicht atemlos – Besinnung ist wichtig in einer Zeit, in der Wirklichkeit, Reality Shows und virtuelle Welten immer häufiger ineinanderfliessen.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Vorsicht, zerbrechlich!
17.11.2016

Liebe Insider,
Brexit und Trump, Terror und Krieg zeigen langsam Wirkung: Die Erwartungen für 2017 gehen überall zurück, vereinzelt zeigen die Zeiger schon auf Stagnation. Ob World Travel Monitor oder globale Business Travel-Analyse oder Brexit-Stimmen vom WTM London letzte Woche: Skepsis und Vorsicht fassen überall Fuss – selbst wenn STR dem europäischen Hotelmarkt an der Deloitte-Konferenz letzten Mittwoch immer noch ein verhältnismässig starkes nächstes Jahr voraussagte.
Jedoch: Das Gesamt-Umfeld ist deutlich fraglicher geworden, das spüren alle – selbst wenn es seitens der Deloitte-Redner hiess, dass der Zyklus zumindest in Kontinental-Europa noch 18 Monate schaffen würde. Doch das war, wie gesagt, eine Einschätzung aus der Zeit vor der Trump-Wahl.
Insofern passt da auch das Ergebnis der Herbst-Umfrage unseres INVESTMENT Barometers in Kooperation mit der Union Investment dazu: In der boomenden Immobilien-Branche hat nur eine kleine Mehrheit Lust auf mehr Risiko, um die Rendite zu halten, während fast genau so viele eine geringere Rendite mit weniger Risiko vorziehen… Die öffentliche Auswertung finden Sie auf unserer Seite 1, unsere Abonnenten die ausführlichere Version im Magazin und die Teilnehmer bekommen die vollständige Auswertung zugesendet.
Kennen Sie MOOCs? Massive Open Online Courses? In der Hotellerie hat es sich offenbar noch nicht herumgesprochen, dass Unternehmen diese – überwiegend noch kostenlose – Online-Weiterbildung in ihre eigenen Karriere-Förderungspläne einbinden könnten. Hochkarätige Professoren renommierter internationaler Universitäten geben ihr Wissen so inzwischen weiter. Bärbel Schwertfeger beschreibt Beispiele und nennt die wichtigsten Plattformen.
Einen Blick über den Tellerrand habe auch ich jüngst in Berlin geworfen, wo der Deutschland-Geschäftsführer von Uber einem kleinen Kreis Rede und Antwort stand. Am Schluss war ich ziemlich ernüchtert: "Sharing" ist auch hier nur das Deckmäntelchen für eine langfristig geplante, knallharte kapitalistische Strategie zur Beherrschung grosser Marktanteile: Uber will nicht Autofahren, sondern Autos fahren lassen – ohne diese überflüssigen Menschen. Und schon kratzt dieses Modell auch wieder an den Türen von Hotellerie und Gastronomie.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com


Der Trump-Schock
10.11.2016

Liebe Insider,
der Trump-Schock sitzt. Ich war am Mittwochmorgen in London, wo ich an der Deloitte Hotel-Konferenz 400 entsetzte Gesichter sah. Die CEOs von Hyatt und Mandarin Oriental, Mark Hoplamazian und James Riley, äusserten sich im CEO-Panel vorsichtig zu ersten Folgen für den Tourismus: Vor allem Visa-Einschränkungen wären für die Reisenden wie auch für die Einstellung von Mitarbeiter ein echtes Handicap. Aber wer weiss schon, was kommt? Im Vergleich zu diesem Trump-Tsunami empfinden die Engländer ihren Brexit nur noch als schwaches Erdbeben. Ein Stimmungsbild von Mittwoch.
Die Stimmung in der AccorHotels-Zentrale in Paris war am Montag noch bestens gewesen, schliesslich stiess man vor der Presse mit 25hours-CEO Christoph Hoffmann – dem neuen 30 Prozent-Kollegen im Konzern – mit Champagner an. AccorHotels-CEO Sébastien Bazin gründet nach der Luxus- jetzt auch noch eine Lifestyle-Division. Und im Juli geht die Transformation des Unternehmens weiter, verriet er hospitalityInside in einem kurzen Gespräch am Rande.
Über Erwartungen und Ergebnisse diskutierten an der Expo Real auch pan-europäische Owner Operator. Sie alle erzielen offenbar bessere Ergebnisse, wenn sie den Daumen auf der Operations haben. Damit beschliessen wir auch unsere Berichterstattung über die Expo Real-Hotelkonferenz.
Über den Tellerrand schauen liebend gerne die F&B-Profis. International agierende Hoteliers und Restaurateure wägen heute Outsourcing, Konzepte, Ambiente und Umsatztreiber ab.
Marriott-CEO Arne Sorenson hat im Analysten-Call erstmals seit der Fusion mit Starwood konkretere Zahlen und Top-Prioritäten genannt. Airbnb hat in San Francisco eine juristische Schlappe erlitten; ausserdem gibt es neue Zahlen zu London und Amsterdam. prizeotel – ein 49%-Kind von Rezidor – hat sein erstes Hotel ausserhalb von Deutschland unterzeichnet. Und auch die Meeting- und Event-Branche wird weltweit weiter wachsen.
Ich wünsche uns allen eine Woche ohne neue Schocks und Kastrophen-Meldungen.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Pendel der Potentiale
3.11.2016

Liebe Insider,
München hat Schnupfen. Die Hotel-Kennziffern sind für dieses Jahr ins Taumeln bekommen. Terror und Amok hinterlassen Spuren, aber es sind nicht die einzigen Gründe, die die bayerische Erfolgsstory abbremsen. Zum Oktoberfest litten alle Hotel-Kategorien. Das war aber nur der sichtbare Höhepunkt nach neun Monaten. Münchner Hoteliers berichten. Die Gäste shoppen jetzt Hotelpreise.
Resorts streben endlich einer neuen – zarten – Blüte entgegen, sogar im saison-limitierten Deutschland/Europa. Eine Expo Real-Talkrunde dazu machte Mut: Es gibt wieder Finanzierungen, neue Betreiber und neue Marken.
Auch Italien kommt als Zielmarkt für internationale Hotelgruppen langsam aus der Deckung. Interessenten für Projekte jedenfalls gibt es genug, aber das Land muss noch deutlich an Bürokratie abbauen. Einzelne Destinationen jedenfalls versprechen hohe Preise. Massimiliano Sarti traf Italien-Fans und Skeptiker.
Ein Jahr nach Einführung des "Macron-Gesetzes" in Frankreich haben sich die Hoteliers noch nicht befreit von den OTAs. Vor allem Booking.com versucht offenbar immer noch, eigene Bedingungen durchzusetzen – was EMEA-Boss Peter Verhoeven im Kurz-Interview mit uns abstreitet.
Intensiv haben sich die französischen Gewerkschaften zudem mit der Bewältigung des Tourismus-Desasters dieses Jahres auseinander gesetzt: Aus dieser Krise hilft eigentlich nur noch ein Wunder. Deshalb freut sich Paris über einen 23 Millionen Euro-Marketingplan ab 2017.
Erstmals sucht die deutsche Immobilien-Branche nach den besten Start-up-Ideen für die Welt von morgen, die deutschen Touristiker haben erfolgreich gegen eine nachteilige Veränderung der Pauschalreise-Richtlinie protestiert, und Österreichs populäre Ferien-Region Tirol freut sich über ein dickes Plus im Sommer-Geschäft. Und eine britische Private Equity-Firma hat die deutschen Welcome Hotels gekauft, mit Christian Kettlitz als neuem CEO an der Spitze.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Gierige Tiere und behäbige Märkte
27.10.2016

Liebe Insider,
hungrige Chinesen treffen auf gierige Heuschrecke: HNA meets Hilton. Man mag die 25%-Beteiligung des fernöstlichen Konglomerats an der bekanntesten Hotelgruppe der Welt in dieser Woche ganz nüchtern nur als weiteren Beweis der globalen Konsolidierung werten, aber: HNA breitet sich inzwischen in der internationalen Hotellerie wie eine Krake aus – und greift schon nach den nächsten Gruppen, bevor man die ersten überhaupt verdaut hat. Diese Deals sind noch nicht vollzogen bzw. hängen vor Gericht. Jin Jiang verfährt nach einem ähnlichen Muster: Fühler ausstrecken, erst kleine Beteiligungen wagen oder gleich ganz gross einkaufen. Weshalb müssen sich westliche Unternehmen eigentlich im Gegenzug bei Unternehmensgründungen/-beteiligungen in China so kontrollieren und limitieren lassen? So sieht es schlicht nach einem Ausverkauf der westlichen Hotellerie aus – allerdings: Auch der ist selbstgewählt. Blackstone hat seine Hilton-Anteile selbst zum Verzehr freigegeben. Heuschrecke meets Octopus.
Die kleinen News provozieren oft die meisten Fragen, doch auch unsere Berichte über die Hotel-Entwicklung in Griechenland und Italien zeigen, dass auch dort viel diskutiert wird. Die Griechen haben es 2016 nicht geschafft, die Saison wirtschaftlich zu nutzen. Potential hat dieses wunderschöne Reiseland – das Interesse der internationalen Marken an ihm lässt nicht nach.
Eine andere Art von Hilflosigkeit herrscht in Italien, wie auf der Konferenz "Tourism Investment" klar wurde. Wie einst in Deutschland klammern sich auch dort viel zu viele Familien-Unternehmen noch an die eigene Marke und das eigene Können. Nur einige der nationalen Betreiber scheren aus – und wachsen. Die internationale Marken-Hotellerie hat es in diesem National-Geflecht trotzdem noch schwer.
Ketten werden gelegentlich sogar im ketten-gewohnten Markt Deutschland ausgesteuert: Wenn kleine Budget-Unternehmen sich als exzellente Kenner der Mikro-Märkte erweisen, eine gute Location finden und darauf ein pfiffiges Konzept samt durchdachter Kalkulation setzen. So hinterliessen Letomotel, Cocoon/Buddy und MQ an der Expo Real-Konferenz einen guten Eindruck – neben dem Giganten Plateno mit seiner neuen Soft-Marke PAI.
New York nimmt Airbnb jetzt an die ganz kurze Leine und droht mit hohen Strafen – wann ziehen andere Städte so konsequent nach? Gestern hat Airbnb überraschend nachgegeben. Dieses Thema, das die Märkte ebenfalls massiv beeinflusst, wird uns weiter in Atem halten. Ebenso das: Deutsche Reise-Veranstalter haben in diesem Touristikjahr über eine Milliarde Minus gemacht; die Reiseströme verändern sich heftig. In den Alpen bleibt das Winter-Geschäft eindeutig wichtiger als der Sommer, auch wenn Wetter-Wandel und Alpen-Bashing das Gegenteil vermuten lassen. HRS ist der erste OTA, über dessen App man nun buchen und bezahlen kann…
Nichts bezahlen müssen Sie, wenn Sie sich heute an unserem "Investment Barometer" für den Herbst 2016 beteiligen! Wir machen es Ihnen heute ganz einfach: mit nur noch einem Klick! Folgen Sie in unserem Newsletter heute Morgen einfach der Beschreibung unten. In drei Wochen erhalten die Teilnehmer dann per Mail die komplette Auswertung.

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Zwischen Erlebnis und Skalierung
20.10.2016

Liebe Insider,
Hyatt-Developer Peter Norman fasste den Kardinal-Fehler der Hotellerie in Sachen "Airbnb & Co" in eine knackige Formulierung: In der Branche gäbe es ein "lack of excitement" – zu uniformiert sei alles über die Jahre geworden. Und wer wie Hyatt die Wohnungsvermittlungs-Plattformen analysiert hat, sieht die nächsten Fights kommen. Wie sehr sich P2P-Plattformen auch schon in den Projekt-Entwicklungsalltag hinein gedrängt haben, hat GBI-Vorstand Reiner Nittka bei eigenen Serviced Apartment-Projekten erlebt. Fast jeder verlangte nach nationalen oder städtischen Regulierungen, aber die Städte haben es nicht leicht, wie der Münchner Stadtrat Christian Müller aufzeigte. Lesen Sie heute den zweiten und abschliessenden Teil über die spannende Expo Real-Talkrunde zum Thema "Airbnb & Co".
Derweil rollt in der Hotellerie die Übernahme-Welle weiter – was meiner Meinung nach Unternehmen wie Airbnb sogar noch eher stärken als schwächen wird. Doch die fusionierten Unternehmen sehen erst einmal nur die eigenen Skalen-Effekte, was Manager wie David Etmenan von Novum in Sachen Expanion nur weiter antreibt nach dem Motto "grösser-schneller-besser"… Branchen-"Veteran" Ingo Peters vom Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten hingegen sieht die Welt differenzierter. Die Expo Real-Diskussion über Fusionen zeigte Licht und Schatten.
Wer seine eigene Belastbarkeit ausprobieren möchte, ist bei seiner Expanision in Afrika gut aufgehoben. Der Kontinent hat eigene Spielregeln, winkt aber dafür mit enorm positiven Zahlen und grossem Potential. Überall mangelt es an Marken-Hotels.
Peninsula stellt sich genau dort hin, wo es bereits viele Luxus-Konkurrenten gibt – und will noch besser sein – was die kleine, feine Kette in der Tat auch häufig schafft. COO Peter Borer und die neue Direktorin des Peninsula Paris berichteten uns von den neuesten Projekten und Herausforderungen.
Karl Lagerfeld fordert sich auch noch im Alter von 83 Jahren: Mal schauen, wie extravagent seine eigene Hotelgruppe dann werden wird. Die Deutsche Hospitality betreibt im Vergleich dazu nur Marken-Kosmetik an ihren Intercity Hotels, wie gestern auf einer Pressekonferenz bekannt wurde. In Österreich schneit es pünktlich zum Winter-Auftakt neue Hotel und in Spanien will man gerade eine neue Marke für "leise" Hotels gründen.
Unser "Investment Barometer" in Kooperation mit der Union Investment läuft immer noch. Haben Sie sich schon beteiligt? Wir würden uns freuen, denn die Meinung der Marktteilnehmer ist wichtig – vor allem dieses Mal, wo wir nach Ihren Rendite- und Risiko-Erwartungen fragen. Loggen Sie sich hier ein!

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Nah am Markt
13.10.2016

Liebe Insider,
unter Airbnb leidet die Hotellerie weltweit weitaus weniger als der Wohnungsmarkt! Das ist die Kern-Aussage einer langen Diskussion an der Expo Real-Hotelkonferenz letzte Woche in München. Das Panel war hochkarätig besetzt, mit dem grössten Airbnb-Kritiker und Aktivisten Murray Cox aus New York, mit Vertretern aus der Forschung, der Projekt-Entwicklung, von Städten und aus der Hotellerie. Die Fakten der Forscher widerlegten die Sichtweise von Airbnb und zeigten, wie tief der Gigant in die beliebtesten touristischen Stadtviertel eindringt – und damit auch der Hotellerie auf den Leib rückt. Wir haben heute Teil 1 für Sie vorbereitet, nächsten Freitag folgt Teil 2. Wenn Sie, liebe Hoteliers, beides gelesen haben, sollten Sie mit dem Lamentieren über Airbnb aufhören!
Für diese Diskussion waren auch Airbnb und Wimdu angefragt worden, doch keiner der beiden reagierte. Wimdus Gründe kennen wir seit dieser Woche: Die bisherige Nr. 2 unter den Ferienwohnungsvermittlern wurde von der Nr. 3, 9flats, aufgekauft. Roman Bach, der neue Geschäftsführer des fusionierten Unternehmens, sprach mit mir über die Hintergründe.
Zahlen und Fakten über den europäischen Hotelmarkt lieferte auch Datenanalyst STR aus London in der Keynote der Expo Real-Konferenz. James Parsons äusserte sich auch zum Brexit.
Wir haben für Sie ausserdem aus unseren Gesprächen mit Hotelgruppen an der Expo Real aktuelle Neuigkeiten zusammengefasst, u.a. von IHG, der Patrizia, Moxy, Zoku, TUI, Motel One und The Student Hotel. Ferner haben die Immobilien-Berater und Broker passend zum Ende der Messe ihre aktuellen Transaktionszahlen für Deutschland vorgelegt: Jetzt greifen selbst Institutionelle schon nach Projekten!
Von einer Hotel-Konferenz in London Ende September brachte Macy Marvel viele Zahlen zum spanischen Hotel-Markt mit: Dort geht es weiter aufwärts!
Das Gute an Messe und Konferenzen ist: Man spürt förmlich den Puls des Marktes. So war die Expo Real, wie letzten Freitag bereits berichtet, erneut eine äusserst quirlige Drehscheibe, so dass sich auch von unserem Stand "World of Hospitality" nur glückliche Aussteller verabschiedeten. Wir haben für Sie zwei Videos zusammengestellt: Impressionen vom Gemeinschaftsstand und von unserem Networking-Event "BRICKS & BRAINS". Werfen Sie einen Blick auf unsere Seite 1!
Aus der Messe-Statistik der Expo Real haben wir zudem herausgelesen: 39.100 Teilnehmer waren präsent, 11.300 davon waren an Hotel-/Gastronomie-Immobilien interessiert – genauso viele wie im letzten Jahr. Das zeigt: Die mittlerweile hohe Beteiligung von Hotel-Ausstellern hat diese Entwicklung gefestigt. Wir selbst richten deshalb intern schon wieder den Blick auf 2017. Denn nach der Messe ist vor der Messe!
Und zuguterletzt: Save the date! Vom 28.-30. Oktober trifft sich das deutsche Chapter der Cornell Hotel Society in Frankfurt. Zum Programm am Samstagmorgen dürfen auch externe Gäste stossen! Weitere Infos hier.


Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Wildwest-Methoden
6.10.2016

Liebe Insider,
hektische Betriebsamkeit zeichnete die Expo Real München aus, die gestern mit einem Besucher- und Aussteller-Plus zu Ende gegangen ist. Glückliche Gesichter hatten gerade wieder ihr Geld verteilt, andere sorgen sich inzwischen stark über die unverhältnismässig hohen Preise und Pachten, die derzeit verlangt werden. Eine Beraterin sprach von "Wildwest-Methoden". Die Stimmung unter den Immobilien- und Investment-Experten steht auf der Kippe.
Weiter berichten wir heute von dem frisch publizierten "Investment-Ranking" und der Einschätzung des deutschen Marktes durch die Treugast-Experten sowie von Steigenbergers Namenswechsel in der Dach-Marke und liefern erste kleine News. Ausführliches, inklusive der Zusammenfassungen von der Hotel-Konferenz, und weitere News dann ab nächster Woche. Mega-News gab es dieses Jahr nicht.
Mit einem Schmunzeln – nicht nur mit Blick auf die vielen Führungskräfte in den gestern noch pulsierenden Messehallen – sollten Sie heute Bärbel Schwertfegers Interview mit einem Stanford-Professor lesen. Überschrift: Der Chef muss fies sein. Da zerbricht jeder Glaube an Leadership mit Kompetenz.
Sarah Douag widmet sich erneut der Kreuzschifffahrt-Branche: Im Gegensatz zur Hotellerie spricht diese mit einer Stimme und passt ihre Produkte schnell und flexibel den sich wandelnden Märkten an. Die Wachstumszahlen haben Wow-Charakter. Da bewegt sich ein Segment in Sieben-Meilen-Stiefeln voran!
Weitere Meldungen werfen ebenfalls einen Blick über den Tellerrand des Alltags hinaus: Die International Hotel Association of Executives arbeitet an einem Karriere-Management-Center wie auch an einer weltweit gültigen Absicherung für entlassene Führungskräfte in der Branche. Immer mehr Arbeitgeber fördern ein Fernstudium und hoch-digitalisierte Unternehmen erzielen bessere Ergebnisse. – Eine Ausgabe zum Mitlernen!

Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Treffpunkt Expo Real
29.9.2016

Liebe Insider,
wenn ich vergleiche, wieviele Informationen allein diese Woche mit Blick auf die bevorstehende Expo Real in München eingegangen sind, dann hat sich die Bedeutung dieser Messe für die Hotellerie um ein Vielfaches gesteigert! Einige haben wir heute schon verarbeitet, weiteres folgt dann in den nächsten Ausgaben.
An der Expo Real selbst wird sich sehr viel um Fonds, Finanzierungen und volle Kassen drehen. Ein Berater sagt: Die Blase muss platzen! Betreiber plagen bereits die Sorgen um Überkapazitäten der nächsten Jahre. Wir haben ein paar Stimmen zu aktuellen Reizwörtern eingeholt – unsere kleine Einstimmung für Sie auf diese Messe!
Den Kontext der Messe nutzt auch Dirk Iserlohe, Chef von E&P, um seine neue HONESTIS AG vorzustellen. Unter diesem Dach wird er die bisherige Unternehmensstruktur neu aufstellen und das enge Beziehungsgeflecht zwischen Dorint Hotels und den E&P-Fonds entzerren. Der seit 2009 andauernde, schwierige Sanierungsprozess von Dorint Hotels mündet damit in eine neue Phase mit neuen Investoren. Wir haben vor vier Wochen mit Dirk Iserlohe ein langes, intensives Gespräch geführt, unsere Fonds-Spezialistin Beatrix Boutonnet hat die Fragen gestellt. Entstanden ist ein sehr ausführliches Interview, gespickt mit vielen Zahlen und Statements von einem durchaus selbstkritischen Fonds-Manager.
In Österreich gibt es inzwischen eine offizielle Website für Touristiker, die sich für Crowdfunding oder Crowdinvesting interessieren. Bei der Hotelgruppe Harry's Home hat's z.B. funktioniert.
Ob das Konzept der Carehotels funktionieren wird, zeigt die Zukunft. Karina-Anna Doerschel jedenfalls wagt eine Gratwanderung zwischen Hotel-Services und Pflege-Dienstleistungen. Ihr Ziel: "Familien, die ihre Angehörigen zuhause pflegen, sollen auch einmal wandern gehen können und dabei ihre Patienten beruhigt in der Hotel-Obhut lassen können." Dieses Konzept ist nicht einfach, stösst aber exakt in eine zukunftsträchtige Nische mit hoher Nachfrage.
Absolut medienwirksam hat AccorHotels diese Woche sein neues "Jo&Joe"-Konzept vorgestellt: super-sexy in seinem Wording, das nur so von Anglizismen strotzt. Da haben ein paar Marketing-Freaks die Welt wieder neu entdeckt. Die Message dahinter ist ganz schlicht: AccorHotels steigt ins Low Budget-Segment ein. Punkt.
Die deutsche Novum Group hat zwecks schnellerer Expansion in Europa ein MDA mit IHG unterschrieben. Die Messe Berlin wirbt für ihre ITB-Premiere in China im Mai, und die TUI freut sich über ein gutes Geschäftsjahr.
Pünktlich zum Auftakt der Messe ist unser neues Sonderheft, das hochwertige EXPO REAL SPECIAL, fertiggeworden. Sie finden es dauerhaft online bei uns, aber auch am Messestand und in Münchner Messehotels!
Ausserdem starten wir heute in Kooperation mit der Union Investment wieder unser "Investment Barometer"! Welche Rendite- und Risiko-Strategie fahren Sie? Machen Sie mit, online oder an der Expo am Umfrage-Terminal der "World of Hospitality".
Unser komplettes Team wird an der Expo Real in München sein, ebenso mehrere Korrespondenten von hospitalityInside.com. Wir alle freuen uns darauf, Sie zu sehen und zu sprechen!

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com

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