Editorial
Liebe Insider,
die Anschläge von Paris haben wachgerüttelt. Was bedeutet das jetzt für den Tourismus dort? Sarah Douag beschreibt erste Einschätzungen. Und die erlauben Vermutungen, dass die Hotel-Belegung bald tief fallen könnte.
Im Rückzug befinden sich Österreichs Hoteliers: Der Wirtschaftsminister hat für den Sommer ein radikales Rauchverbot in der Gastronomie angekündigt. Bei der ÖHV-Jahrestagung feixten die Hoteliers zudem mit der Politik über Arbeitslosen-Quote und eklatanten Azubi-Mangel. Es gibt aktuell 30% weniger Azubis in der Branche!
Nach vorne schauen die asiatischen Shangri-La Hotels. Sie sind für jede Vertrags- und Equity-Variante offen, Hauptsache, die Expansion kommt voran – gerne auch in Europa und im Rest der Welt. CEO Greg Dogan zum Fokus der 5 Sterne-Luxus- und Lifestyle-Kette.
Adults Only-Hotels vermehren sich in Spanien erst seit der Krise. Die Hoteliers haben die Spezialisierung entdeckt und die daraus entstehenden neuen Umsatz-Chancen.
Rekord-Zahlen für Deutschland: Noch nie wurden bei Transaktionen über 3 Milliarden Euro in einem Jahr umgesetzt! Die Wege zu neuen Deals und Hotelprojekten werden dabei immer raffinierter und feiner, wie die Annäherung des Entwicklers UBM aus Wien und der IHG zeigt. Auch Invesco Real Estate erläuterte gestern in London seine differenzierte Strategie.
Weg vom Markt ist seit dieser Woche hotels deals direct. Das deutsche OTA-Startup, das im Dezember loslegte und Hoteliers mit nur 5% Provision locken wollte, hat bereits aufgegeben. Sie finden die Infos dazu in der HRS-Meldung, da diese erst recht zeigt, wie hart OTAs untereinander kämpfen. Fakt ist aktuell, dass HRS nach dem jüngsten Gerichtsurteil eindeutig im Nachteil ist gegenüber booking.com und Expedia. Die OTAs dürfen jetzt mit zweierlei AGBs im deutschen Markt agieren. Das darf nicht sein!
Frust auch in der Schweiz seit gestern nachmittag: Völlig überraschend hat die Nationalbank den Euro-Mindestkurs aufgehoben. Die Schweiz ist damit in einem Tag gegenüber dem Euro, dem Dollar, Pfund und weitere Währungen um 15 Prozent teurer geworden…. Das trifft die Hotellerie erneut ins Mark. Dazu bald mehr.
Die heutige Ausgabe birgt Zündstoff genug für Diskussionen – gerne auch fortzusetzen am ITB-Gemeinschaftsstand "World of Hospitality", der dieses Jahr wieder ein neues Profil hat. Zu den bekanntesten neuen Co-Ausstellern gehören dieses Mal Horwath HTL und die Motel One Group. Mehr dazu auf unserer Seite 1. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
das hospitalityInside-Team wünscht Ihnen allen einen guten Start ins neue Jahr! Es wird sicherlich erneut spannend und temporeich, denn viele Themen aus 2014 setzen sich fort. Unser Jahresrück- und vorausblick beschreibt die grossen Bewegungen, die die Branche in Atem halten.
Eine unserer Interpretationen wurde gestern durch HVS bestätigt: Die renommierten Berater mit der Hand am Puls des Finanzplatzes London erwarten für 2015 etliche Übernahmen oder Fusionen. Freundlich ausgedrückt: Konsolidierung ist angesagt.
Dazu passt die brandaktuelle Meldung aus dem Schnäppchenland Italien: Dort feilschen internationale Investoren wie Starwood Capital oder Accor um die 31 UNA Hotels. Und dort hat die italienische Regierung kurz vor Weihnachten TripAdvisor wegen falscher Hotelbewertungen mit einer halben Million Euro Strafe belegt.
2015 wird sicherlich auch ein entscheidendes Jahr für die DSR Hotel Holding und ihre Marke a-ja Hotels. Zum einen gibt es da den neuen Holding-Co-Gesellschafter Richard Vogel, der im Interview im Dezember noch einen recht unsicheren Eindruck beim Thema Hotel-Strategie gemacht hat. Für ihn wird der geplante Transfer des Budget-Ferienhotel-Konzeptes von a-ja in die City sicherlich ein Lehrstück in Sachen Hotellerie werden. Denn die Branchen-Insider werden mit Argusaugen und spitzem Bleistift verfolgen, wie die DSR, a-ja und ihre Partner es schaffen möchten, 24 qm grosse Zimmer in der City so zu finanzieren, dass man sie – genau wie auf dem Land – für 39 Euro pro Person vermarkten kann.
Ungewöhnliche Ideen sind ja nicht immer zum Scheitern verdammt, zeigt das Beispiel der kleinen Boutique-Hotel-Gruppe Lungolivigno in Norditalien. Eine Familie ist dort mit ihren Hotels und ihren sieben Boutiquen zu einem Tourismus-Motor geworden.
Zum Jahresbeginn gibt es auch wieder ein paar interessante Personalien: So haben die Romantik Hotels wieder einen neuen Vorstand. Und Sie, liebe Leser, finden 2015 hoffentlich wieder viele neue interessante Themen und Anregungen für Ihren Alltag in hospitalityInside.
Falls Ihr Spa neue Marketing-Power braucht, melden Sie Ihre Spa- oder Marketing-Chefs doch zum Workshop über Pre-, Up- und Cross-Selling an, das Rizzato Spa Consulting und hospitalityInside am 23. März in München durchführen werden. Alle Infos dazu auf unserer Startseite.
Ab jetzt heisst es jede Woche wieder: Freitag ist hospitalityInside-Tag.
Liebe Insider,
Weihnachten steht vor der Tür – auch im Business jedes Jahr ein Signal zum "Loslassen"… Wir interpretieren das Wort in dieser Ausgabe anders: Drei Top-Manager aus der Hotellerie - Ed Fuller, André Witschi und Horst Schaffer – berichten heute, wie sie geplant und ungeplant von ihren Unternehmen und Karrieren "losgelassen" haben, welche Emotionen sie beutelten und wie sie dann den rationalen Übergang in eine neue Zukunft fanden. In ihren Sätzen stecken gute Ratschläge für viele Management-Kollegen.
An der Schwelle zum neuen Jahr fällt das Stichwort Zukunft oft. Wir werfen ein Blitzlicht auf den künftigen mobilen Kunden, der sich unterwegs Infos ungefragt aufs Smartphone wünscht und für Entertainment sogar zu zahlen bereit ist.
Und wir sprechen von der Zukunft des Hotel-Marketings heute: von Videos, die eine Drohne liefert. Profi-Fotograf Jochen Tack hat sich einen solchen fliegenden Roboter gekauft und ihm eine Digitalkamera unter den Bauch geschnallt. Jetzt liefert der "Oktokopter" peppige Videos aus der Vogel-Perspektive.
Stark zukunftsorientiert ist auch die mächtige Allianz zwischen Accor und der chinesischen Huazhu Hotel-Gruppe. Accor erntet in China damit hunderte von Standorte, Huazhu kassiert Knowhow und ein RevPar-Zugpferd. Beide zusammen werden 47 Millionen Mitglieder im Kundenbindungsprogramm haben. Das riecht nach echter Power.
Ich rieche für die nächsten Monate noch mehr Joint Ventures, Beteiligungen, Fusionen. Da war der IHG-Kimpton-Deal diese Woche sicherlich erst der Anfang. Es gibt einfach zu viel Geld im Markt und zu viel Konkurrenzdruck. Doch mit dem Rückblick und Vorausblick beschäftigen wir uns erst im neuen Jahr wieder. Bis Silvester kann ja noch einiges geschehen.
Das alte Jahr hält uns heute auch noch in Schwung mit Booking.com, die diese Woche sehr geschickt ihr jüngstes "Rate Parity"-Angebot lanciert haben, das den Hoteliers letztlich aber doch keine Freiheit gibt.
Wir nehmen uns die Freiheit, uns jetzt in die Weihnachtspause zu verabschieden. Für hospitalityInside geht ein gutes Jahr zu Ende – zu dem Sie, liebe Leser und Geschäftspartner, entscheidend dazu beigetragen haben! Wir bedanken uns auch bei unserem Team, unseren redaktionellen Mitarbeitern und Experten und unseren Übersetzern, die alle jede Woche parat stehen, um eine neue bunte Ausgabe zu gestalten.
hospitalityInside wünscht wunderschöne Weihnachten und meldet sich wieder am Freitag, 9. Januar 2015.
Liebe Insider,
die Jahresend-Hektik hat eingesetzt, das merkt man auch an Rand-Aktivitäten. Morgen, 13. Dezember, tritt in der EU die neue Allergen-Verordnung in Kraft. Ähnlich wie die Österreicher haben auch die Deutschen noch eine weniger bürokratische nationale Lösung gefunden…
In Bonn hat sich das Oberlandesgericht Düsseldorf am Mittwoch noch einmal mit HRS befasst und neue Informationen geben lassen. Nun soll das endgültige Urteil über die HRS-Beschwerde zum Fall der Ratenparität am 9. Januar 2015 fallen. HRS will, dass Booking.com oder Expedia ihre AGBs ebenfalls anpassen müssen.
Zur aktuellen Ausgabe: Am Frankfurter Flughafen hat vor vier Monaten bereits Starwoods Extended Stay-Marke Element eröffnet, jetzt hatte ich Gelegenheit, mit dem Starwoods Senior VP für Spezialmarken, Brian McGuinness, persönlich zu sprechen, ebenso ausführlich mit Marco Bari, dem neuen Element-Betreiber und Franchise-Partner. Interessante Gespräche um ein Produkt, das sich im Spagat zwischen amerikanischen Ketten-Standards und lokalen Märkten bewegt. Ist es nun mehr Hotel oder mehr Langzeit-Domizil? Und genauso "green" und "healthy" wie Starwood es gerne hätte?
Auch bei Unternehmen wie JSH Hotels & Resorts in Italien muss man hinter die Kulissen schauen: Die Gruppe betreibt Häuser unter bekannten Ketten-Namen. Damit kann sie unter den grossen internationalen Ketten im fragmentierten Markt Italien allerdings gut mithalten, auch in diesen schwierigen Zeiten.
White Label, Management, Pacht oder Franchise – diese Fragen stellen sich Eigentümer weltweit. Macy Marvel brachte Erkenntnisse einer Londoner Konferenz mit, in der es in diesem Kontext auch stark um die Rolle von "Key Money" ging.
Wenn die EU ihre Pauschalreise-Richtlinien nach den jetzigen Vorschlägen ändert, könnten Hotels genauso in die Haftung genommen werden wie Reiseveranstalter. Die Hotrec über die möglichen Folgen. Auf dem deutschen Markt geben die Althoff Hotels ein kleines Schlosshotel im Januar als Betreiber ab, die Immobilie des Atlantic Kempinski Hamburg ist nach langem Warten überraschend an einen grossen Klinikbetreiber verkauft worden, und Preferred Hotels haben in einer interessanten Studie eruiert, wie Grosseltern das generationen-übergreifende Reisen ankurbeln.
Und last but not least ein Bonmot aus der "Welt am Sonntag" vom 7. Dezember 2014: Dort äusserte sich der Grossindustrielle August Oetker über die Oetker Hotel Collection, die derzeit schnell expandiert und mit neuen Hotels wie dem legendären Lanesborough London oder Frégate Island Private auf den Seychellen prestigeträchtigste Häuser managt – zusätzlich zu den Eigentumshotels der Oetker Gruppe. Dafür erntet Collection-CEO Frank Marrenbach in der Branche viel Respekt.
In der Wahrnehmung eines Grossindustriellen sieht die Welt aber anders aus. Er sagte im Interview wörtlich: "Die Hotels sind kein Kerngeschäft, da geht es nicht so sehr um Ertragskennziffern. Wir sehen sie mehr als Wertgegenstände. Aber die Hotels sind andererseits auch mehr als eine Spielwiese. Wir sind vielmehr gerade dabei, das Geschäft auszuweiten, indem wir die Verwaltung anderer Hotels übernehmen, wie zuletzt des "Landsdowne" in London. … Eins muss ich dazu noch erwähnen: Das sind Hotels der allerobersten Kategorie. Für unsere Familie ist es zu teuer, dort zu wohnen." - Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
in Deutschland will das neue Buchungsportal Hotel Deals Direct den Hoteliers nur noch 5% Provision abverlangen. Super! Kleiner Haken: Erst sollen die Ketten und Einzelhotels dafür das Kapital einlegen. Eine Million zum Start sind das Minimum. Schon schlägt den mutigen Portal-Initiatoren erste Skepsis entgegen.
Ich frage mich hingegen, warum die Hoteliers in einigen Foren schon wieder meckern. Vielleicht sollten sie zuerst einmal auf ihre eigene Website schauen. Denn mancher User würde gerne direkt und mehr buchen, wenn dieses "hausgemachte" Buchungsportal optimal nutzbar wäre. Solche Defizite entlarvt – auf globaler Basis – die jüngste Google-Studie über das Entscheidungsverhalten der Reisenden. eCommerce-Spezialist Michael Pütter hat die hotel-relevanten Aussagen zusammengefasst.
Den Blick über den Tellerrand hinaus zu werfen, hilft – auch den Mitgliedern der ersten internationalen und ketten-unabhängigen Eigentümer-Vereinigung Hoftel. Gründer Simon Allison gibt einen kleinen Einblick in die Struktur und in die Marken-Gedanken seiner Mitglieder.
Vor einem Jahr haben wir das "Investment Barometer" in Kooperation mit der Union Investment ins Leben gerufen. In unserer 3. Befragung ging es um die Ketten und deren schleppende Umsetzung ihrer Expansionspläne. Was ist der Grund dafür? 40% der Hotel-Experten meinen: Es sind "falsche Erwartungen auf der Investoren- wie auf Betreiber-Seite"! Das schreit nach mehr Kommunikation von beiden Seiten. Lesen Sie heute auf unserer Seite 1 eine Kurz-Zusammenfassung der Umfrage, hospitalityInside-Abonnenten lesen etwas mehr. Möchten Sie künftig alle Ergebnisse sehen? Kein Problem, dann machen Sie einfach mit… Die nächste Umfrage startet im März.
Weil grosse Ketten irgendwann auch einmal klein waren, haben wir vor Jahren schon mit der Serie "Kleine Ketten" angefangen. Aktuell beschreibt unser italienischer Kollege die Nira Hotels aus London, die heute ihr 4. Boutique-Hotel in Italien eröffnen, aber nicht nur dort expandieren wollen.
Auch die Budget-Design-Kette Yotel aus London hat grosse Wachstumspläne, und die deutsche Hospitality Alliance hat gestern ihre neue "H2, H4, H+" Markenwelt neben der bisherigen Kernmarke Ramada vorgestellt. Das Thema Steuern kocht zum Jahresende auf verschiedenste Weise wieder hoch – in Lissabon, Griechenland und Österreich. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
mit einer eigenen Marke auf den Lifestyle-Zug aufzuspringen, war vor zwei Jahren sicherlich eine gute Idee der deutschen Lindner Hotels gewesen, doch was tun, wenn sich einfach nicht die passenden Locations dazu finden lassen? Viele Ketten gehen an diesem Punkt faule Kompromisse ein. Eine mittelständische Hotelgruppe kann sich solche Patzer nicht leisten. Das modifizierte Lifestyle-Produkt besitzt seinen eigenen Charme, wie die heute erstmals hier veröffentlichten Renderings zeigen: Lifestyle ist jetzt nicht mehr länger cool, sondern wieder wohnlich-warm. Darüber hinaus gaben sich die Lindner-Vorstände Otto Lindner und Andreas Krökel beim Gespräch mit uns sehr entspannt.
Die neue EU-Verordnung zu Allergenen, die wir letzte Woche schon für Deutschland angerissen hatten, haben die Österreicher jetzt als erste pragmatisch interpretiert: Dort wird sich der Gast mit einer allgemeinen Info zufriedengeben müssen, oder Mitarbeiter wissen Bescheid. Die Austria Trend Hotels ärgern sich trotzdem, stellvertretend für alle Kollegen: Allein die Neubeschriftung der Frühstücksbuffets und der Türhänger fürs Zimmerfrühstück kostet für die 28 Hotels 8.000 Euro.
Weil Österreich stark tourismus-abhängig ist, ist das Land auch sehr sensibel: Akribisch haben die Touristiker jetzt neue Zielgruppen analysiert, die das drohende sinkende Winter-Geschäft abfangen könnten – allen voran die "Empty Nesters". Livecams und Social Media sollen dabei helfen.
Amazon hat offiziell noch nicht bestätigt, dass man ins Hotelvermittlungsgeschäft einsteigen will, insofern gibt sich die Branche – nach der ersten Medien-Mitteilung aus den USA – noch ziemlich gelassen. Die Hotellerie hat sich an OTAs gewöhnt und weiss jetzt eh, dass sie ihren Eigenvertrieb stärken muss. In der Schweiz setzt der andere, derzeit vieldiskutierte OTA, Airbnb, unterdessen dazu an, jetzt auch die Zweitwohnungen in den Bergen zu erobern. Dynamik auch im IT-Vertrieb: In der Flut der Software-Hersteller will sich das Softwarehaus HSDS jetzt profilieren, indem es Privat- wie Kettenhotels selbst massgeschneiderte Software zu vernünftigen Preisen anbietet. Bisher war HSDS nur Insidern bekannt.
All das ein Zeichen für das immense Tempo, dem alle im Markt unterworfen sind. Und das spürt auch ein anderes, noch junges Segment: So haben sich Experten und grosse Ketten in Deutschland und Grossbritannien darauf geeinigt, dass die bisherigen "Serviced Apartments" künftig "Apartmenthotels" oder "Aparthotels" heissen sollen. Und eine neue Studie erklärt, weshalb Hostels und Limited Service-Hotels immer mehr Chancen in Europa haben. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
Reisende lieben offenbar Airbnb, von der kritischen Diskussion um diesen Anbieter nehmen sie nichts wahr. Was stören sie Sicherheitsbedenken und nicht gezahlte Steuern, wenn man online bequem ein günstiges Privatzimmer oder gar ein schickes Haus in Top-Destinationen buchen kann?
Airbnb-Gründer Brian Chesky schwärmt gerne öffentlich über die neue "sharing economy" – der europäische Hotelverband nennt sie ab sofort nur noch "shadow economy". Denn teilen will das US-Unternehmen offenbar nichts: weder Fairness noch Verantwortung noch Transparenz. Ihr Geschäftsmodell ähnelt einer Schattenwirtschaft und vieles lässt man gerne im Dunkeln stehen.
HOTREC-CEO Christian de Barrin macht seinem Unmut über diese OTA-ähnlichen Unternehmen in einem Interview heute Luft. Eine Task Force ist gegründet. Autorin Sarah Douag hat darüber hinaus aus der ganzen Welt - vor allem aus Airbnb-Brennpunkt-Städten wie New York, Amsterdam und Paris - zusammengetragen, wie Städte illegale Airbnb-Wohnungen aushebeln und Verbände mit Worten kämpfen.
Viel Feuer im Kessel ist derzeit auch im MICE-Markt. Jetzt werden auch in diesem Segment direkte Online-Buchungen für Tagungsräume möglich. Binnen kurzer Zeit drängen in Europa nun mehrere Anbieter auf den Markt – z.B. Okanda aus Deutschland, Book2Meet aus Brüssel und MeetingMarket von Expedia.
Einschlafen werden Sie bei dieser Ausgabe garantiert nicht. Selbst dann nicht, wenn Sie die Zusammenfassung einer neuen Schlaf-Studie lesen. Da tun sich ganz neue Geschäftsmodelle auf – z.B. mit Schlafen im Café!
Zufallen werden Ihnen die Augen aber auch nicht im Kameha Grand Zürich, das Ende Februar 2015 eröffnet. Sein Design - von Marcel Wanders - wird auch einige verwöhnte Schweizer beeindrucken. Sabre hat die erste Smartwatch vorgestellt, mit der man künftig Reiseinfos abrufen kann. In einer Umfrage des deutschen Branchenverbands Dehoga freuen sich etliche Hoteliers über einen guten Sommer, wesentlich mehr aber erwarten einen schlechteren Winter.
Für uns naht bereits mit Riesenschritten das Frühjahr und damit die ITB Berlin. HospitalityInside bietet in Halle 9 Hotel-Zulieferern erstmals ein neues Modul an, mit dem sie Hotel-Betreibern ihre neuen Konzepte und Lösungen präsentieren können, Video-Aufzeichnungen inklusive: die "Hospitality X-PERTS Lounge". Sie ergänzt den Gemeinschaftsstand, man muss jedoch kein Co-Aussteller sein, um mitzumachen. Für alle "Externen" halten wir ein attraktives Partner-Paket bereit. Sprechen Sie mit uns! Alle Details und Kontakte auf unserer Seite 1. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
die Chinesen sind mitten unter uns: Mit den 1.100 Hotels, die Jin Jiang Hotels jetzt durch den spektakulären Kauf der französischen Louvre Hotels hinzugewinnen, wächst ein neuer Riese aus Fernost heran. Aber auch andere chinesische Investoren haben schon längst ihre Fäden in Europa gesponnen. Sarah Douag über den Mega-Deal und die neuen Namen in der Hotel-Szene.
Damit scheidet Jin Jiang als möglicher Interessent für IHG aus. Die Chinesen hatte Marcato Capital Management aus San Francisco auch im Sinn: Der kleine IHG-Aktionär drängte IHG vor kurzem zum Nachdenken über eine Fusion mit einer anderen Kette – z.B. mit Starwood, Hyatt, Hilton, Accor oder chinesischen Unternehmen. IHG aber erteilte Marcato diese Woche eine Abfuhr. Der frustrierte Anleger publizierte online ein 76 Seiten-Papier, in dem Börsenkurse und vergleichende Tabellen klarmachen sollen, wieviel Rendite-Potential das IHG-Management gerade verschläft. Surfen Sie mal selbst im Internet, spannend!
An dieser Stelle heute soll das IHG-Aktionärsgebrabbel nur eine Randbemerkung bleiben, aber es zeigt doch, wie aggressiv und gierig die Finanzwelt inzwischen wieder geworden ist. Der Schrei nach Konsolidierung wird hörbar lauter – siehe Louvre.
Diese Woche werde ich das Gefühl nicht los, dass die Ketten immer gleichförmiger agieren und diese ihre nächsten Deals fast nur noch mit Gruppen aus dem gleichen Pool eingehen. Und das macht natürlich "Druck" auf die mittelgrossen und kleinen Gruppen im Markt: So waren die ganz grossen Player auch das Vorbild für die skandinavische Pandox, ihr Unternehmen nun auch in Eigentümer- und Betreiber-Gesellschaften zu splitten. Das Ziel auch hier: die schnellere Expansion.
Autark stehen noch die Mövenpick Hotels da, doch aus meinem Gespräch mit Mövenpick-CEO Jean Gabriel Pérès hört man doch modifizierte Akzente heraus, die den Strategien der Mega-Player ähneln. Pérès ist übrigens jetzt 15 Jahre CEO und damit nun der "dienstälteste" in der Branche. Für seine letzten Jahre will er nur, dass Mövenpick weiter profitabel bleibt.
In Italien gab es diese Woche einen kleinen Aufschrei, weil ein italienischer Staatsfonds 23% an Rocco Forte Hotels übernimmt und so die Expansionspläne einer britischen Gesellschaft unterstützt; Rocco Forte verriet in diesem Kontext die Gründe für die Beteiligung und die nächsten Expansionsziele.
Die aktuelle Eröffnung des neuen Motel One in super-zentraler Lage nahe der Staatsoper und ein Besuch im Ruby Wien haben mich zu einem "Zwischenruf" im Budget-/Lean Luxury-Segment verleitet: An der Hardware gibt es nur noch wenig aufzurüsten, beim Frühstücksbüffet aber vielleicht schon…
Eine neue Strömung in Spanien hat Beatriz de Lucas entdeckt: Halal Tourismus. Ein erstes Halal-Hotel ist am Markt, ebenso ein erster Halal-Reiseveranstalter. Dazu noch etliche bunte Meldungen – viel Spass beim Lesen!
Liebe Insider,
Accors neue Digital-Strategie möchte primär vom eigenen Gäste-Datenschatz profitieren, um so auch OTAs weitmöglichst zu umgehen. Ob die Kette die Mobile-Generation begeistern kann, auf die sie primär zielt, bleibt abzuwarten. Deren Direkt-Buchungsanteil allein will Accor in wenigen Jahren von 12 auf 40 Prozent heben! Sébastien Bazins Vorgaben für den neuen Switch in der Online-Distribution sind hoch. Der CEO jedenfalls gab sich beim grossen Verkündungstag in London als "Silicon Valley-Guru": mit schwarzem T-Shirt und barfuss auf der Bühne. Ziemlich cool für einen Investment-Profi. Das ergibt zumindest ein paar Klicks auf Facebook.
Eine konsequente Strategie kann durchaus zum Erfolg führen, wie man an dem massgeschneiderten MBA-Programm sieht, das Kempinski Hotels seinen GMs "verordnet" und diesen damit durchaus viel Disziplin abverlangt. Aber es wirkt. Auch die Lindner Hotels und Travel Charme boten ihren Führungskräften ein solches Programm an, gaben die Kraftaktion aber später auf.
In den Alpen ist der erste Schnee gefallen, die Österreicher haben teilweise wieder viel in die "Bergwirtschaft" investiert. Sie hoffen einmal mehr auf deutsche Ski-Urlauber – weil die Russen ausbleiben könnten. Das würde das Geschäft mit dem Wintersport einfrieren lassen. Trotzdem gibt es auch wieder neue Hotels im Winter-Land Österreich.
Nachhaltigkeit erzeugt Übernachtungen: Das berichtet IHG in seinem aktuellen Sustainability Report. Die beruflichen Fähigkeiten und den Opportunismus von Hoteliers nehmen zwei Studien unter die Lupe, und es gibt einen neuen Studiengang für Betreiber-Immobilien in Deutschland. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
Reto Wittwers Personalkarussell der letzten Jahre war intern ebenso gefürchtet wie es regelmässig zu erwarten war. Jetzt beendete der Kempinski-CEO seine eigene Karriere. Wie gestern per "Breaking News" berichtet, hat sich der komplette Kempinski-Vorstand bereits neu formiert. Ich konnte gestern nachmittag bereits kurz mit dem neuen CEO Alejandro Bernabé sprechen. Den Titel "President" trägt er, wie gestern gemeldet, nicht.
Die Branche verliert mit Reto Wittwer einen weiteren, äusserst kompetenten wie agilen Top-Manager, der noch aus der Hotellerie kommt. 20 Jahre lang war er CEO einer Luxushotelgruppe in thailändischer Hand, die immer noch stolz darauf ist, deutsche Wurzeln zu haben. Diese multikulturelle Brücke konnte wohl nur ein Schweizer schlagen: Wie wenige in der Branche darf man Reto Wittwer als einen wahren Kosmopoliten bezeichnen – der mit deutscher Direktheit, Schweizer Eleganz und asiatischer Sensibilität letztlich auch in persona das verkörperte, was er lebte und liebte: ein echter Luxushotelier zu sein. Mehr im Magazin unter "V.I.P".
Die gesamte Woche hatte Spannendes zu bieten: Die grösste britische Budget-Kette Premier Inn kommt mit dem ersten Hotel in Deutschland in Schwung; Accor kündigte gestern in London eine grosse Digital-Strategie an und beteiligte sich parallel an der kleinen Boutique-Gruppe Mama Shelter. Die Individualisierung nimmt damit überall Fahrt auf, digital wie physisch. Mit der Fusion von TUI Travel und TUI ist der weltgrösste Reisekonzern entstanden. Wie beruhigend, dass da die Marktforscher aus Pisa dem Tourismus auch weiterhin gute Jahre versprechen.
Die Lust auf italienische Hotel-Immobilien ist momentan nicht sehr gross, alle warten wohl auf Schnäppchen, wie unser Italien-Korrespondent Massimiliano Sarti bei einem Branchen-Treffen herausfand. Über den "Marken-Supermarkt" in der Branche diskutierte man an der Expo Real, am Selbstbewusstsein der Ketten ist aber offenbar kaum zu rütteln. Mit einem leichten Schmunzeln lesen dürfen Sie den Vergleich zwischen der Hotellerie in Wien und in München… Und mit Ernsthaftigkeit bitte den juristischen Beitrag über schwerbehinderte Bewerber, die tricksen wollen.
Letzte Chance heute für Ihre Teilnahme am "Investment Barometer"! Was halten Sie von den Mega-Expansionsplänen der Ketten? Eine Minute reicht, um die 5 Fragen zu beantworten. Wer mitmacht, erhält die Auswertung. Ihre Stimme zählt – hier der direkte Link!