Ein dramatischer Unterschied
Mittlerer Osten und Nordafrika: Die Zahlen nach dem Arabischen Frühling
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Nur nicht sein wie Dubai
Dubai. Die arabische Welt ist seit dem letzten Jahr noch eine Spur nüchterner geworden, optimistisch aber bleibt sie trotzdem. Touristiker aus aller Welt strömten diese Woche wieder zum "Arabian Travel Market" in Dubai; in den Messehallen brummte es von der ersten Stunde an. Dubai ist immer noch der strahlende Stern der Vereinigten Arabischen Emirate, aber die Region ist in Bewegung. Qatar zeigte überall massive Präsenz – von der grossflächigen Werbung in- und ausserhalb der Messe bis hin zum Sponsoring des neuen Medienzentrums. Die heissesten Messe-News kamen ebenfalls aus Qatar. Das kleine Emirat signalisierte deutlich: Es mischt jetzt in den entscheidenden Regionen und Geschäftsfeldern mit – und setzt als reichstes Land der Welt parallel auch noch neue Akzente in der internationalenExpansion, während die anderen mit ihren Schulden kämpfen. Und auch die übrigen Emirate und Länder des Mittleren Ostens feilen mit neuen Hotel-Anlagen oder Öko-Projekten kräftig an ihren touristischen Profilen.
Abu Dhabis Herausforderung
Dubai/Abu Dhabi. Der Tourismussektor in den VAE hätte 2011 vollkommen anders ausgesehen, wenn sich der aufgebrachte Tunesier Muhammad Bouazizi am 17. Dezember letzten Jahres nicht selbst in Brand gesteckt hätte. Bouazizis Selbstopfer löste jedoch eine Kette von Ereignissen aus, die heute unter dem Namen "Arabischer Frühling" bekannt ist, eine Protestwelle, die Tunesien, Ägypten und Libyen erfasste. Das Aufbegehren der arabischen Länder hat nicht zuletzt dafür gesorgt, dass viele Touristen in die Sicherheit der Emirate Dubai und Abu Dhabi auswichen. Auch der Zuzug von Arbeitskräften aus dem benachbarten Bahrain, wo es ebenfalls zu Demonstrationen gekommen war, wirkte sich zu Dubais Gunsten aus, das mit Bahrain und Doha um den Titel als Finanz-, Handels- und Tourismuszentrum der Golfregion im Wettbewerb steht. Eine aktuelle Einschätzung des Hotelsektors in Dubai und Abu Dhabi.
Unklar und undurchsichtig
Dubai. "Sie können sich gar nicht vorstellen, wie schlimm es war”, erklärte Joe Sita, Präsident von IFA Hotel Investments, kürzlich bei der Arabian Hotel Investment Conference in Dubai. Die Asset Management-Gesellschaft ist Teil der in Kuwait ansässigen IFA Hotels & Resorts, einem Projektentwickler für touristische Mixed Use-Immobilien. Er sprach nicht über die Auswirkungen der Unruhen, von denen die Region in der jüngsten Zeit erschüttert wurde, sondern schilderte detailliert seinen letztjährigen Leidensweg bei dem Versuch, die Finanzierung eines Fairmont Hotels auf Dubais künstlicher Insel Palm Jumeirah zu sichern. Nach wie vor vergeben die Banken Kredite nur zögerlich und somit bleibt auch die Liquiditätslage angespannt, und der Index für Immobilien-Investitionen zeigt noch immer, dass die arabischen Märkte noch immer semi-transparent und unklar sind.
Der Mittlere Osten - Bekanntes und Unbekanntes
Dubai. Reiseanbieter haben es derzeit nicht leicht, Touristen in den Mittleren Osten und nach Nordafrika zu locken. Tägliche Proteste und gewaltsame Zusammenstösse in zahlreichen Städten führen zu immer mehr Toten. Die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate verändern die politische Landschaft der Region für immer. Als eine ähnlich grosse Herausforderung entpuppt sich die Entwicklung neuer Hotels in der Region, und daher war es kaum überraschend, dass sowohl die Organisatoren als auch die Redner auf der Arabian Hotel Investment Conference in Dubai vom 30. April bis 2. Mai, so gut es eben ging, versuchten, dem Thema eine positive Wendung zu geben.