Hilflos im Hamsterrad der Politik
Mieten, Moratorium, Mehrwertsteuer: Überlebenskampf in Deutschland hält an
Verwandte Artikel
Auch das Kosten-Rad muss stillstehen
München. "Die Politik und Verbände vergessen die Gegenwart", kritisiert Dieter Müller am Ende dieses Interviews die bisherigen Massnahmen der deutschen Bundesregierung für Hotellerie und Gastgewerbe. Ihre Hilfspakete lösen die aktuellen Probleme der Branche nicht, alle reden nur von der Zeit nach dem Shutdown. "Bis dahin sind die Lasten der Krise sehr ungleich verteilt", sagt der Gründer und CEO von Motel One. Dem 64jährigen, krisen-erprobten Unternehmer macht die aktuelle Situation sehr sehr grosse Sorge – weil sie 2,4 Millionen Beschäftigte in der Branche und die Unternehmer ohne eigenes Verschulden ins soziale Abseits drücken kann. Deshalb hat Müller einen Brief an den Krisenstab geschrieben und ein "Mieten-Moratorium" vorgeschlagen: "Man kann in der Volkswirtschaft nicht ein Rad anhalten und das andere Rad weiterlaufen lassen."
Mehrwehrtsteuer-Reduktion für deutsche Gastronomie: Etappensieg mit Einschränkungen
Berlin. Der Koalitionssauschuss im Deutschen Bundestag hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einer Forderung des Dehoga entsprochen und senkt den Mehrwertsteuersatz für Speisen ab 1. Juli 2020 befristet bis zum 30. Juni 2021. Allen Beteiligten müsste dabei klar sein, dass diese Massnahme allein nicht ausreichen wird, um Hotels und Gaststätten durch die aktuelle Krise zu retten.
Politik-Berater Frank Stauss: Das Hotel- und Gaststätten-Gewerbe schreit immer nur "Untergang"!
Berlin. Die Prioritäten eines Spitzenverbands und konkrete Vorschläge sind das, was zur Politik durchdringt. Die allgemeine Forderung nach einer reduzierten Mehrwertsteuer ist exakt das falsche Signal, das den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband in der aktuellen Corona-Krise mit ihren existenzbedrohlichen Finanznöten scheitern lässt, meint Frank Stauss aus Berlin. Der renommierte Politik-Berater ist in Talk Shows häufiger zu Gast als Dehoga-Chefin Ingrid Hartges.
Tourismus-Politik-Poker beginnt: Verlängern und lockern
Augsburg. Der globale Stillstand im Tourismus produziert Horror-Zahlen. Gleichzeitig steigt die Panik der Tourismus-Anbieter und Hotel-Unternehmer, jetzt auch im sonst so besonnenen Deutschland. Die Stimmen nach Lockerung der Restriktionen und Reisefreiheit werden lauter. Die Politik hält dagegen. Und Mecklenburg-Vorpommern schafft eigene Fakten: Das Küstenland will ab 1. Mai Touristen begrüssen.
Deutschland: Finanzierungsdrama hält an
Berlin. So sehr sich deutsche Hoteliers und die Verbände bisher über die schnellen Finanzierungsbeschlüsse der Bundesregierung nach Corona gefreut haben, so sehr ärgern sie sich darüber, dass die Politiker nicht verstehen wollen, wie sich Hotels finanzieren. Der Ärger über die KfW-Konditionen ist gross. Eine Pleitewelle rückt näher. Die Branche verliert derzeit wöchentlich ca. 750 Millionen Euro Umsatz.
Corona & Pachten: Partnerschaften auf dem Prüfstand
Wiesbaden. Zehn Jahre lang und noch bis vor wenigen Wochen verkündeten Hotelgruppen pralle Pipelines und Investoren lobten die hohe Professionalität ihrer Betreiber sowie ihres eigenen Hotelimmobilien-Kompetenzteams. Jetzt aber stellt sich die Frage, was die vielbeschworene Partnerschaft der Parteien angesichts Corona noch wert ist.