Hospitality im Hoch, im Tief, im Datensee und in Marken-Modellen

Hospitality im Hoch, im Tief, im Datensee und in Marken-Modellen

Maria Pütz-Willems

Liebe Insider,

die Transaktionszahlen in der Hotellerie in Deutschland bewegten sich auch im 1. Halbjahr 2024 noch auf niedrigem Niveau, gegenüber den anderen Asset-Klassen gleicht die zarte Bewegung im Hospitality-Segment aber schon einem Höhenflug. Umso ernüchternder die offizielle Nachricht vom Abgang Reiner Nittkas. Henderson Park, der neue GBI-Eigentümer, hat ihn laut Insidern schrittweise entbunden. Der hochrespektierte Branchen-Profis war bestens vernetzt, nach 23 Jahre treten seine Nachfolger in grosse Fussstapfen.     


Bleiben wir beim anhaltenden Hoch in der Branche: Minor-CEO Dillip Rajakarier bleibt mit seinem Fuss auf dem Gas. 30 Hotel-Übernahmen und Rebrandings händelte er in den letzten 18 Monaten. Die spanischen NH-Marken feiern bereits diverse Premieren in Asien und umgekehrt hissen die Thai-Marken Ananatara und Avani ihre Flaggen in Europa. Erstmals denkt Dillip jetzt über Soft Brands nach; er hat ja erst sieben. 

Die sieben Hotels des Münchner Betreibers Place Value haben nur einen (neuen) Namen: Hey Lou. Geschäftsführer Martin Kemmer hat zuerst seine Franchise-Verträge mit Ketten gekündigt, weil er für seine Economy-Hotels eine voll digitale Marken- und IT-Architektur anstrebt. Er will Höchststandards bei der Standardisierung. Eine ehrgeizige Story. Seine Co-Geschäftsführerin Daniela Schade, Vollblut-Hotelière, hat geholfen, in den Hey Lous Datensee ein- und wieder aufzutauchen.   


Die Branche hält uns diese Woche wirklich in Schwung: USALI hat jetzt seine ESG-Kriterien eingearbeitet. Kopenhagen belohnt ab 15. Juli Locals und Touristen, wenn sie sich "nachhaltig" verhalten – eine tolle Idee. Und die Schweizer haben laut Umfrage keine Probleme gegenüber dem Tourismus. Overtourism kennen sie noch nicht.   


Firmenreisende buchen sich nun länger ins Hotel ein als vorher und geben auch mehr Geld aus. Welch ein Wandel! Und wie positiv muss Dirk Iserlohe eingestellt sein: Der Aufsichtsrat der Dorint Hotels zieht noch einmal vors deutsche Bundesverfassungsgericht, um in Sachen Corona-Hilfen gleichberechtigt behandelt zu werden. Es ist die letzte juristische Chance.   


Die Branche braucht dringender denn je eine Stimme. Die Politik nimmt die Branche zwar wahr, hat aber keine Lust auf diese zersplitterte Gastwelt. Sie ist sozial relevant, aber politisch ohne Priorität. Die Ergebnisse aus der Umfrage der Denkfabrik Gastwelt sind eine einzige Klatsche für die gesamte Hospitality-Szene und die Zahlen beschreiben die Lobbyisten-Fehler. 


Entsprechend dem Hotel-Höhenflug reissen auch unsere News Mix-Meldungen nicht ab. Reisen bleibt teuer, gereist wird trotzdem, sagt eine Studie: Die globale Hotel-Auslastung befindet sich auf ihrem Höchststand. Diese Meldung und andere finden Sie auf unserem Marketplace. Zum Beispiel: Marriott öffnet seine Bonvoy-Tür für KMUs. Die Gastronomie umgeht das Einweg-Plastikverbot mit viel Kreativität. Zwei grossartige Wellnesshotels in Kärnten und Südtirol beweisen per Podcast und Portraits, wie man den Gästen die "Hotel-Familie" näherbringt. Und last but not least lustige Zahlen: Ein H-Hotel listet auf, wie viel und was 1,5 Millionen Gäste in 30 Jahren gegessen haben.  


Wir hoffen, diese Ausgabe ist wieder nach Ihrem Geschmack. 


Ihre Maria-Pütz-Willems
Chefredakteurin

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