HI+

Immobilienalarm

Der 5. Stern fehlt: Die Misere des Atlantic Kempinski Hamburg kocht hoch

29.8.2008

Hamburg. Diese Story könnte eigentlich unter dem Begriff "Sommertheater" laufen, hätte sie nicht doch einen ernsten Kern: nämlich den, wie lange Eigentümer ihre Hotelimmobilien ausbluten lassen dürfen. Irgend jemand entdeckte in den letzten Tagen, dass das berühmte Hotel Atlantic Kempinski Hamburg keinen fünften Stern mehr hat - und das schon seit Ende 2006. Seitdem amüsieren sich die Medien über den Untergang des Grand Hotels, und die Boulevardzeitung "Bild" schleuste gar spontan eine Reporterin ein. Die daraus entstandene Schlagzeile "Spinnenalarm im Atlantic" könnte man auch umwandeln in "Immobilienalarm im Atlantic". Das Hotel versucht von der eigentlichen Problematik abzulenken, indem es die Dehoga-Sterne-Klassifizierung in Frage stellt. Und Kempinski muss sich fragen lassen, ob Häuser unterhalb der 5 Sterne-Kategorie noch ins Qualitätskonzept passen.

HI+ © hospitalityInside.com. Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Der Schutz der Inhalte ist ein wesentlicher Bestandteil unseres redaktionellen abonnement-basierten Geschäftsmodells. Jede Weiterverbreitung erfordert die vorherige schriftliche Zustimmung der HospitalityInside GmbH. Falls Sie Inhalte für eigene werbliche Zwecke nutzen möchten, fragen Sie bitte eine Lizenz an.

Verwandte Artikel

Retos Übersetzer

25.7.2008

Genf. Jung, dynamisch, erfolgreich - dieses flotte Klischee drängt sich unweigerlich auf angesichts des wehenden Jackets an dem 1,94 Meter schlanken Mann, der sich auf den Cafétisch in der Lobby des Kempinski Hotel Vier Jahreszeiten München zu bewegt: Markus Semer ist da. Oder besser: Er ist präsent, sichtbar, spürbar. In der aufpolierten Lobby des Grand Hotels macht er klar, was Kempinski künftig gar nicht mehr sein will: langsam und verstaubt. Am 1. Mai 2008, im Alter von 31 Jahren, avancierte er zum Senior Vice President Corporate Affairs & Strategic Planning im Vorstand der Kempinski Hotels & Resorts. Vorstandschef Reto Wittwer wird dieses Jahr 60 werden, und Semer könnte sein Sohn sein. Die unaus-gesprochene Frage hinter dieser Feststellung lässt Markus Semer unwillig die Augen rollen, aber er antwortet smart: "Sehen Sie es doch so: Da sitzen zwei Generationen an einem Tisch!" Ein Newcomer plaudert, über sich und die Branche, über Kempinski und Strategie.