
News & Stories
Nürnberg. Das semantische Web verändert die Welt. Maschinen erkennen Sprache und lernen mit dem Menschen zu sprechen – immer schneller und immer besser. Der "grosse Sprung" steht kurz bevor, ist Universitätsprofessor Dieter Fensel, Leiter des Semantic Technology Institute an der Universität Innsbruck, fest überzeugt. Das Web existiert nun seit 25 Jahren, erinnert Fensel. "Die Zukunft aber gehört nicht mehr Webseiten, sondern persönlichen Assistenz-Diensten. Viele junge Menschen, die nur über ihr Handy online sind, werden das World Wide Web gar nicht mehr kennen". Die Welt wird zum Dorf und Privatsphäre eine Illusion. Und Plattformen wie Booking.com wird es bald nicht mehr geben. Fred Fettner interviewte einen Akademiker, der den Wandel zu mehr Künstlicher Intelligenz und einem anderen Leben gut erklären kann.
Amsterdam. "New. Power. Revolution" – dies war der Titel der Auftaktrede von Simon Lehmann beim jüngsten europäischen Phocuswright-Event in Amsterdam. In seinem 20minütigen Statement zeichnete der Präsident von Phocuswright ein Porträt des europäischen Reisemarktes, der 2016 um nur zwei Prozent gewachsen ist. Ausserdem skizzierte er die "revolutionären" Umwälzungen in der Flug- und Hospitality-Branche.
Amsterdam. Online-Travel-Agents wachsen derzeit weitaus rasanter als der US-Hotel-Markt selbst – und das seit 2016. Auf diesen Wendepunkt wies Phocuswright bei seiner Europa-Konferenz in Amsterdam vor einigen Wochen hin. Für die Hoteliers war er das Zeichen, den Druck auf die Online-Agenturen zu erhöhen – durch Direktbuchungs-Kampagnen, Loyalty-Programme und eine konzertierte Lobby-Arbeit der Gewerkschaften. Werden Expedia und Priceline, die sich zusammen 90 Prozent des US-amerikanischen Marktes teilen, den Druck zu spüren bekommen? Die Techno-Giganten spielen in einer Liga, in der Hotels nur mehr Waren sind. Hoteliers sehen ihre Chance darin, ihre Multi-Channel-Präsenz zu erhöhen und den Traffic auf ihre eigenen Seiten zu leiten.
Köln. HRS will Hotels und reisefreudige Unternehmen noch stärker zusammenbringen – über seinen "Market Place". Die Bewerbung dieser neuen Plattform hat letzte Woche begonnen und soll vor allem Individual-Hotels helfen, vom Kuchen des Corporate Business der Grosskonzerne zu profitieren.
Paris. AccorHotels' Wandel von einer Hotelgruppe in einen OTA ist in vollem Gang. Diese Woche hat die Gruppe ein neues Angebot an Reisepaketen inklusive Flügen auf den französischen Markt gebracht und setzt gleichzeitig auf den gehobenen Catering-Anbieter Groupe Noctis.
San Francisco. Die französischen Behörden verschärfen die Bestimmungen für die Sharing Economy. Aufgrund eines neuen im Amtsblatt veröffentlichten Erlasses können seit 1. Mai 2017 französische Grossstädte Gastgeber von Airbnb zur öffentlichen Registrierung verpflichten. Nur lizenzierte Unterkünfte dürfen legal online gelistet werden. Er kostet viel Zeit und Energie, gegen milliardenschwere Unternehmen vorzugehen, aber die französischen Hotel-Gewerkschaften haben erneut bewiesen, dass sich Hartnäckigkeit manchmal auch auszahlt. Amsterdam leidet ebenfalls: Nachforschungen haben ergeben, dass 35 Prozent der Airbnb-Zimmer in Amsterdam von professionellen Vermietern angeboten werden. Die Stadt reagiert. Und Airbnb spürt den Druck, spielt aber immer noch nicht wirklich fair.
London. Die Zuordnung von Reisenden ist nach wie vor ein Thema für die Reise- und Tourismus-Branche, da Reisende unterwegs zwischen Geräten und Webseiten hin und her springen. Mehr als die Hälfte der Marketing-Experten berichten in einer Umfrage, dass sie eine eingeschränkte Visibilität ihrer Kunden haben.
Berlin/Köln. HRS arbeitet weiter an seinem eigenen Profil. In Berlin gab CEO Tobias Ragge einen Einblick in den aktuellen Stand. Den Vermittler aus Köln treiben derzeit drei Segmente stark an: das Firmenkunden-Geschäft, Multisource wie auch das mit Ferienwohnungen. Alle Tools dienen nur dazu, den Kunden zufrieden zu stellen. Deshalb ist HRS sogar bereit, sein eigenes Modell zu kannibalisieren. Die Entscheidungspower der Zukunft liegt beim Kunden. Deshalb findet der HRS-Chef auch zur vermeintlichen Macht der Mega-Ketten kritische Worte.
Berlin. Jede vierte Hotel-Übernachtung in Deutschland wurde im Jahr 2016 über Online-Buchungsportale generiert. Die drei Portale Priceline Group, HRS und Expedia dominieren dabei den OTA-Markt mit einem gemeinsamen Marktanteil von über 95%. Vor allem Booking.com legte drastisch zu.
Brüssel. Urlaubsbuchung im Internet: Die Europäische Kommission und Verbraucherschutz-Behörden gehen gegen irreführende Buchungsportale vor. Beide leiteten im Oktober 2016 eine koordinierte Untersuchung von 352 Preisvergleichs- und Reisebuchungs-Portalen in der gesamten EU ein.