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Amsterdam. Offenbar befindet sich das nachhaltigste Hotel Europas in Amsterdam. Das QO Amsterdam, ein Haus mit 288 Zimmer und Suiten und modernem Art Déco-Innendesign wird von IHG betrieben und befindet sich im Amstelkwartier, das sich immer grösserer Beliebtheit erfreut und 15 Minuten vom Altstadt-Zentrum entfernt direkt am Ufer der Amstel liegt. Die Wasser- und Energie-Einsparungen sind drastisch, der Müll wurde von 60 auf 12 Kilo pro Quadratmeter reduziert und vom "Greenhouse", dem Gewächshaus auf dem Dach, profitiert auch die Nachbarschaft. Der Investor hatte Architekten und Abläufe herausgefordert, den Beweis zu erbringen, "dass die Hotellerie ein Katalysator ist, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen". Eine Geschichte mit unerwarteten Ergebnissen.
Amsterdam. Vor weniger als einem Jahr erwarb der globale Immobilien-Investment-Manager Invesco Real Estate im Auftrag von CBRE Global Investment das Vorzeige-Projekt einer "grünen Immobilie" in Europa: das QO Hotel Amstelkwartier in Amsterdam. Vor zwei Wochen begrüsste das Hotel-Management den dritten, jährlich stattfindenden Invesco Roundtable zu Nachhaltigkeit, bevor die Teilnehmer Näheres über das QO erfuhren. Die Diskussion zeigte: Investoren sehen sich die Sache an, aber es fehlt ihnen Mut, Firmenkunden sind nicht bereit, mehr für Nachhaltigkeit zu zahlen, während umweltbewusste Reisende in aller Welt kaum in der Lage sind, das gesuchte grüne Hotel in einem Online-Portal zu finden.
Frankfurt/M. Bei einem Blick auf die Öko- und Nachhaltigkeits-Standards für Bauern und Hoteliers scheint das Leben ziemlich einfach zu sein. Der Standard für Öko-Bauern wirkt viel klarer und einfacher verglichen mit den Standards für Hoteliers. "Hotel-Nachhaltigkeit ist keine einfache Lösung in einem solch komplizierten Mikrokosmos", so Klaus Lengefeld, Senior Advisor Sustainable Tourism. Als anerkannter Experte für nachhaltigen Tourismus wird er diesen Vergleich mit einer Reihe von Artikeln beginnen, die zeigen, warum es kompliziert und herausfordernd ist, Nachhaltigkeit in der Hotellerie umzusetzen.
Dubai. VAE-Hotels sehen Millionen von Dirham an Umsatzverlusten entgegen, da sie nicht auf Nachhaltigkeitskosten achten, die sich auf die Betriebskosten auswirken, so ein Facility Management-Experte auf dem ATM in Dubai. Er war sich darüber im Klaren, dass auch die Gehälter den Umsatz anknabbern, weil derzeit die Raten weich werden und der RevPAR im Mittleren Osten absackt. Während des Ramadan nimmt die Lebensmittel-Verschwendung sogar um 50 Prozent zu.
Hannover. Im Rahmen eines Pilotprojekts auf dem Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 4" hat TUI Cruises Methoden entwickelt, um die Lebensmittel-Verschwendung an Bord zu reduzieren – ohne, dass die Gäste davon etwas merken. Für die ebenso simplen wie wirksamen Strategien ist die Kreuzfahrt-Tochter des TUI-Konzerns kürzlich vom Deutschen Reiseverband mit der Umweltauszeichnung "Eco Trophea" ausgezeichnet worden. Hans-Jürgen Klesse hat dem "schwimmenden Hotel" tief in seinen Müll-Bauch geschaut.
Amsterdam. 14 grosse Hotel-Ketten, von A wie AccorHotels bis W wie Wyndham, finden sich heute in der "International Tourism Partnership" zusammen, um das Thema Sustainability partnerschaftlich voranzutreiben. So hoffen die Hotel-Gruppen, im Miteinander mehr und schneller zu lernen, ihre Mitarbeiter zu motivieren und gemeinsam auch politisch mehr Gehör zu finden. Im September stellte die ITP in New York ihre vier Nachhaltigkeitsziele vor, ITP-Chairman Wolfgang M. Neumann sprach darüber Anfang Oktober an der Expo Real München und stellt den Kern-Gedanken der Gruppe heute hier vor.
München/Hamburg. Während die einen noch über glitzernde Nachhaltigkeits-Plaketten für Hotel-Immobilien nachdenken, steigen andere schon viel tiefer ein: Sie sprechen von Recycling-Kreisläufen und den Chancen des Upcyclings, um vom ersten Spatenstich an immense Folgekosten im/am Bau und danach, bei Renovierungen, zu vermeiden. Die Invesco Real Estate München hatte zum zweiten Mal zu ihrem "Sustainability Roundtable" eingeladen; wie im Vorjahr waren namhafte Hotelgruppen und Experten dabei. Die Diskussion über den "ökologischen Fussabdruck einer Hotel-Immobilie" zeigte, wie breit das Thema ist – und wie weit Investoren wie Betreiber noch davon entfernt sind.
München. In diesem Jahr, dem von der UNWTO ausgerufenen "Internationalen Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung", sind immer noch viele Fragen offen. "Wo sind bei der Immobilie die Grenzen der Nachhaltigkeit?" fragte Moderator Christian Buer beim "Hospitality Industry Dialogue" auf der Expo Real in München im Oktober. Die Antworten zeigten: Es herrscht in Sachfragen grosse Unsicherheit, es fehlt an Ernsthaftigkeit und Disziplin in der Umsetzung und an neuen Ideen.
Malé. Soneva-Gründer Sonu Shivdasani hat sich als erster auf den Malediven entschieden, eine Partnerschaft mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen einzugehen. Er will dem Klimawandel trotzen.
Salzburg. Die Welttourismus-Organisation UNWTO hat 2017 zum "Internationalen Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung" erklärt. Dabei stellt sie ihre Diskussion im Internet zur Diskussion und fordert auch die Tourismus-Branche auf, sich bis Ende Juni u.a. mit Fallstudien zu beteiligen. Auch Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum diskutieren, wie sich Unternehmen dem Thema annähern sollten. Beides zeigt: Noch nicht einmal die Intellektuellen sind sich einig. Es gibt sehr viele Vorstellungen von Annäherung, eine praktische Umsetzung nach einheitlichen Kriterien erscheint schon fast utopisch. Dabei steht bereits für jeden fünften Gast Nachhaltigkeit unter den Top 3-Urlaubsthemen.