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Hamburg. Die Hamburger Tourismuswirtschaft hat Ende Juni sechs Unternehmen mit dem Nachhaltigkeitszertifikat Green Globe ausgezeichnet. Die Hamburg Tourismus GmbH ist die erste zertifizierte Tourismusmarketing-Organisation in Europa.
Zürich. Die Schweizer Hotelgruppe Mövenpick hat sich ein hohes Ziel gesteckt: Sie will das Hotel-Unternehmen mit den meisten "Green Globe"-Siegeln weltweit werden. Dank einer ausgeklügelten Strategie ist sie gar nicht weit davon entfernt. Schon zur ITB 2012 konnte Mövenpick-COO Ola Ivarsson die Auszeichnung aller 21 Hotels in Europa durch das Zertifizierungsinstitut verkünden. "Wir haben sehr hart daran gearbeitet," sagt er und fügt hinzu: "Die positiven Reaktionen und das Engagement unserer Mitarbeiter innerhalb dieses Prozesses waren bemerkenswert.” Das Nachhaltigkeits-Programm von Mövenpick basiert auf den drei Säulen "Umwelt", "soziale Aspekte" und "Mitarbeiter". Die explizite Einbindung der Mitarbeiter ist in dieser Form ein Novum.
Paris/Berlin. Als Vorreiter in der Entwicklung von Nachhaltigkeit hat sich Accor letzten Juni dazu entschlossen, sein Wissen und seine Erfahrung mit allen Beteiligten in der Hotellerie mithilfe des Programms "Earth Guest Research" zu teilen. Diese gemeinsame Wissensplattform ermöglicht Hoteliers in aller Welt den Zugang zu internationalen Berichten und Untersuchungen über Kunden-Ansichten und Kunden-Erfahrungen in Bezug auf Nachhaltigkeit. Nach "Earth Guest Research" stellt Accor nun sein Engagement für eine nachhaltige Entwicklung mit dem Programm "Planet 21" unter Beweis und festigt seine Vorreiterrolle in diesem Bereich. Die Hotel-Konzern Accor engagierte sich 1994 zum ersten Mal im Umwelt-Management.
Berlin. "Teilen spart Geld und schont die Umwelt!" In diesen einen Satz packt Dr. Michael Reinicke, Mit-Gründer und Geschäftsführer von carpooling.com, ein neuen, starken Trend: "Collaborative Consumption". Dahinter steht der "gemeinschaftliche Konsum" von Dingen, die man haben, aber nicht besitzen möchte - man teilt sie. Und das funktioniert inzwischen beim Auto, beim Mitfahren und beim Wohnungstausch - dank Internet. Erst die effiziente und sichere Vermittlung von Partnern, die teilen möchten, machte aus dem ökologischen Denkansatz ein Geschäftsmodell. Hinter Carpooling.com steht ein europaweites Netzwerk rund um das frühere Portal mitfahrgelegenheit.de. Sein Erfolg gibt zu denken - und könnte Hoteliers zu Partnern werden lassen.
Frankfurt. Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde, doch wer gibt vor, was sinnvoll oder unsinnig ist? Der Hotelverband Deutschland versuchte auf der Messe "Heimtextil" in Frankfurt Licht in den Öko-Dschungel zu bringen. Unterstützt wurde der Hotelverband dabei u.a. von Susanne Kraus Winkler, Vize-Präsidentin des europäischen Dachverbands HOTREC, und dem Düsseldorfer Hotelier Otto Lindner. Eines stellte Kraus Winkler gleich klar: "Die Hotrec wird kein eigenes Siegel für die Branche entwickeln." Vielmehr sei es Aufgabe ihres Verbandes, bestehende Initiativen kritisch zu prüfen und Empfehlungen auszusprechen. Hotelier Otto Lindner warnte vor Aktionismus und unsinnigen Ausgaben.
Nürnberg. Beim Thema nachhaltiger Konsum tritt die Umwelt häufig zugunsten von Kosten-Nutzen-Überlegungen der Verbraucher in den Hintergrund. In anderen Bereichen wie Abfall/Recycling besitzen die Deutschen dagegen ein deutlich höheres Umwelt-Bewusstsein. Bei Mobilität und Tourismus scheiden sich die Geister.
München. Seit 2007 leben erstmals mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Im Jahr 2010 waren es nach Einschätzung der Vereinten Nationen 57,2 Prozent der Menschen, und bis 2030 werden 60,2 Prozent in Cities leben. Das erfordert eine völlig neue Stadt- und Infrastruktur-Entwicklung, die auch die Hotellerie erfassen wird. Der "Green City Index" ist ein erster Wegweiser in eine emissionsfreie bzw. -reduzierte Stadt. In den Betreiber-Verträgen von Hotels, die sich über 15 bis 25 Jahre und länger strecken, aber hat "Grün" noch keinen Platz. Die Denkweise in der Immobilien-Entwicklung muss sich ändern. Umgekehrt stossen Hoteliers, die dies bereits verstanden haben und selbst emissionsfrei bauen wollen, in Städten auf heftige bürokratische Widerstände.
Lille. Nach dem Kauf der französischen Marke "Quality Tourism", dem Erwerb des "Green Key"-Zeichens und einem dritten Stern 2010, stellt das Comfort Hotel Lille Tourcoing in Nordfrankreich jetzt das erste umweltverträgliche Zimmer Europas vor.
München. Das Nachhaltigkeitssiegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ist - wie in der letzten Ausgabe ausführlich berichtet - ein Aushängeschild für die Immobilie. Das Hotel als Betrieb profitiert nur in geringem Umfang von dem Zertifikat. Was also bewegt den Hotelbetreiber Accor Deutschland, sich als eine der ersten Hotelgruppen stark für das immobilien-bezogene Label zu engagieren - und sogar noch auf eine Master-Zertifizierung für seine Marke Etap hinzuarbeiten? Könnte der Betreiber das nicht einfach dem Eigentümer/Investor überlassen? Klaus Rohrbeck, technischer Direktor von Accor Deutschland und der Nachhaltigkeitsexperte im Haus, erläutert die Beweggründe.
Augsburg. Kein anderes Thema treibt die Immobilien-Branche derzeit mehr um als das Für und Wider von Nachhaltigkeitszertifikaten. Die Frage lautet: Was bringen dem Bauherrn Immobilien, die mit LEED, BREEAM oder DGNB zertifiziert sind? Er braucht diese Zertifikate nicht für sein ökologische Gewissen, sondern für seine Rendite-Rechnung. Schliesslich kostet die Zertifizierung Geld. Erhöht sich durch ein Nachhaltigkeitszertifikat der Wiederverkaufswert der Immobilie? Oder lassen sich bei den Mietern bzw. Hotelpächtern höhere Kaltmieten bzw. Pachtraten durchsetzen, da sie ja von niedrigeren Betriebskosten profitieren? Als jüngster Anbieter hat die DGNB inzwischen auch vier Hotels zertifiziert; Aspekte der Hotelbetriebsführung aber spiegeln sich in dieser Bewertung nicht - es geht einzig um die Immobilie. Das zu verstehen, fällt schwer, denn schliesslich definiert die Hotellerie "Nachhaltigkeit" primär über Ressourcen-Schonung im operativen Betrieb.







