Unter Lifestyle-Druck
Die neue ibis "Experience" kommt ibis Styles nahe - Viele Fragen offen
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Vollgas für mehr Marktanteile
Paris. Der Druck auf den europäischen Marktführer der Budget-Hotellerie ist offenbar gross: Anders hätte Accor zum einen ein Jahr nach Einführung des Ibis-Rebrandings nicht zu einer grossen internationalen Pressekonferenz nach Paris eingeladen. Zum anderen sprachen CEO Denis Hennequin und Global Chief Marketing Officer Grégoire Champetier relativ hektisch und ungewöhnlich pointiert über das bisher Erreichte und das ungeheure Tempo, das sie jetzt ihren Franchisenehmern vorgeben. Diese müssen binnen kurzer Zeit eine Menge investieren, um Accors Rebranding umzusetzen. Dem Schilder-Tausch folgt fast nahtlos ein kompletter Betten-Tausch in den Hotels, danach müssen die Franchise-Partner in die öffentlichen Bereiche investieren. Das Pilothotel in Paris, das Ibis Porte D'Italie, zeigt bereits, wie gemütlich ein rundum renoviertes Ibis Hotel künftig sein kann: Aus den kühlen, funktionellen Betten-Burgen werden weich anmutende Herbergen mit Wohnzimmer-Atmosphäre. Und: Während alle Budget-Marken nur noch flächen-optimiert denken und Dienstleistungen beschneiden, will Ibis den Service wieder erhöhen.
Die Belegung muss es richten
Paris/München. Die Restrukturierung der Accor-Economy-Marke ibis hat tiefe Gründe: Der europäische Marktführer hat vor allem in seinem zweitwichtigsten Markt Deutschland in diesem Segment zu viele Federn gelassen gegenüber Motel One und B&B Hotels. "Wir müssen in Deutschland zu einer echten Markt-Führerschaft zurückfinden," bekannte Grégoire Champetier denn auch freimütig im Gespräch mit hospitalityInside.com am Rande der Expo Real München. Ein Zeichen dafür ist auch die Tatsache, dass Accor seinen Deutschland-Chef Peter Verhoeven zum Europa-Verantwortlichen für die neue Mega-Marke ibis und ihre Sub-Brands gemacht hat. Die Restrukturierung aus Marketing-Sicht.
ibis im Bündel
Paris. Die Pariser Börse hat die Ankündigungen des Accor-Managements am Dienstag mit fallenden Kursen bewertet. Die Investoren schienen auf Anhieb also skeptisch zu sein gegenüber der neuen Strategie von Europas grösster Hotelkette. Im Kern steht die Bündelung der Economy-Marken: allseasons und Etap werden ab 2012 von ibis als Hauptmarke aufgesogen werden und umbenannt in "ibis styles" und in "ibis budget". ibis bleibt ibis. Gleichzeitig verändert CEO Denis Hennequin die Strategie für die bislang nicht sehr profitable Motel 6-Marke in den USA. Zudem kündigte er einen neuen Investment-Plan an und ordnet die Märkte nach neuen Prioritäten.