Der Weg in Strategie und Nischen – alles Analyse

Der Weg in Strategie und Nischen – alles Analyse

Maria Pütz-Willems

Liebe Insider, 

diese turbulenten Zeiten durchlebt man nur mit einer klaren Strategie, verfolgt eine Richtung oder ein Extrem. Investoren in Italien wollen kein Entweder-Oder, einige wollen Asset-Light und Asset-Heavy. Egal was, Hauptsache Expansion. Covivio aus Frankreich, Omnam aus Israel, Limestone, Gruppo Una, Alpitour, Starhotels: Alle wachsen weiter, meist in Nischen und mit der Nase am Plan des Wettbewerbers.                   

Dieses Bild gilt auch für die Marken-Landschaft. In einer anderen Diskussion zeigte Vorstand Thomas Edelkamp von Romantik Hotels auf, weshalb Privathotels an der Glaubwürdigkeit von Ketten-Marken kratzen. Investoren finanzieren Modelle, lokale Banken konkrete Betriebe. Ketten erreichen ihre Gäste über Programme, private Hotels über die Genusslust. Accor und Minor verteidigten ihre Strategien, Limehome versprühte trotz Superlativen keinen Glanz.

Eine gewisse copy-cat-Mentalität steckt schon überall mit drin… Und genau das ist der Bleifuss beim Thema Innovation: In der Hospitality-Branche würde man Digitalisierung einsetzen, um genau das zu tun, was vorher ein Mensch erledigte. Das ist der falsche Weg, sagt Dr. Alexander Schmidt, Professor für Technological Innovation an der Hotelschool The Hague. Der Forscher fand heraus: Schneller als die Hoteliers akzeptieren ihre Gäste, dass sie keine Minibar im Zimmer mehr haben. Dafür loben sie die Mitarbeiter. Digitales und Humanes widerspricht sich also nicht. 


Die KI hilft den Hotels inzwischen, die Direktbuchungen zu steigern. Deshalb investieren Ketten mehr in den personalisierten Gäste-Service. Zudem überholen Mobile Buchungen die Desktop-Verkäufe, wobei die App-Einnahmen von grossen Ketten durch die Loyalty-Programme dominiert werden. Der Distributionsspezialist h2c hat uns Einblick in seine aufwändige jährliche Marktstudie erlaubt, die dieses Mal Direct Booking unter die Lupe genommen hat. 


Wer Strategien zu aggressiv angeht, rennt auch schon mal gegen Wände. Die EU hat Meta durch eine 800 Millionen Euro-Strafe gestoppt und der deutsche Bundesgerichtshof durch ein Urteil in Sachen Datendiebstahl Schadensersatz ermöglicht. Die HOTREC und der Hotelverband Deutschland knöpfen sich erneut Booking.com als Gatekeeper vor und Hoteliers können in Online-Meetings ihre Fragen stellen. 


Jeder strategische Zug, jede Nische wird heute analysiert. So verändern die HNWIs dieser Welt mit ihren immer höheren Ansprüchen die Luxus-Immobilien-Landschaft. Und ernsthaft nachhaltig orientierte Investoren wie auch Branchen lernen dank Analysen, dass "Low Carbon"-Gebäude den Immobilien-Wert pushen. 


Neues produziert Neugier. Das spürt man schon, selbst wenn die Umsetzung noch hapert. In unserem Public Content spiegelt sich das heute in der Zusammenfassung unseres Content Partners Quality Reservations über das Thema KI. Die Kunden sind einfach hungrig danach, mehr zu erfahren, um es in ihre eigene Strategie einzubinden. Und sogar die Ess-Kultur wird analysiert – und führt zu Food-Innovationen. Google ist sauer, weil die USA den Monopolisten in Sachen Internet-Suche dazu zwingen will, seinen Web-Browser Chrome zu verkaufen. Und in Rom herrscht Empörung über Airbnb: Die Stadt leidet unter Massentourismus und Wohnungsnot, aber der Super-Host veranstaltet seine eigenen Gladiatoren-Kämpfe im Kolosseum. Und ein Airbnb-Bett ist gleich um die Ecke zu haben. 


Ihre Maria Pütz-Willems

Chefredakteurin

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15.11.2024

Liebe Insider, 


fangen wir heute mal mit Deutschland an – nein, nicht mit der Politik. Das lohnt sich eh nicht (mehr). Die Verantwortungslosen aus Berlin könnten aber mehr von risiko-bereiten Hotel-Unternehmern lernen, von ihren Visionen, ihrer Passion und den Plattformen, mit denen sie wachsen werden. "Too big to fail" will Ruslan Husry seine HR Group machen. Deshalb will er dieses Jahr noch die Übernahme zweier Hotelgruppen abschliessen – und weitere werden folgen. Eine davon ist H-Hotels mit über 60 Häusern. Sie haben, wie gestern abend per Breaking News berichtet, ihren CEO Thomas Haas entlassen. Deshalb? Das ist nicht klar. 


Bevor wir von dieser Personalie erfuhren, hatte ich ein Gespräch mit Ruslan Husry, der kleine und mittelgrossse Hotelgruppen in Highspeed kauft. Hängengeblieben sind wir bei Gerüchten über seine Finanzkraft – da antwortet er heute sehr deutlich. Er baut HRG massiv aus und um und wird jetzt schnell von über 200 auf knapp 300 Hotels wachsen.

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