Die Macht von Peer-to-Peer
Alle wachsen, aber Airbnb und andere kämpfen mit Regulierungen
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Gerichte und Städte reagieren unterschiedlich auf "illegale Vermietungen"
Paris. Französische Hotelier-Vereinigungen scheinen nicht die einzigen zu sein, die gegen "die illegale Vermietung von Ferienwohnungen" kämpfen. Auch der New York City Council verfolgt alle Verstösse gegen das Gastgewerbe- und Staatsrecht laut dem es Privatpersonen untersagt ist, Wohnraum oder Teile davon für weniger als 30 Tage zu vermieten. Die Nichtbeachtung dieser Bestimmungen könnte zu gerichtlichen Verfahren und empfindlichen Strafen führen.
Endlich im Visier der Politik
Berlin. "Viel Hauptstadt für wenig Geld" ist das Motto vieler Vermieter von Ferienwohnungen in Berlin. Doch was den Touristen lieb, weil nicht teuer, ist, schmeckt vielen Politikern und Anwohnern immer weniger. Inzwischen bläst nicht nur Berlin-Mitte zum Kampf gegen die vielen privat vermieteten Ferienwohnungen, sondern auch andere Berliner Bezirke wollen nachziehen. Hamburg geht ebenfalls bereits scharf gegen diesen Trend vor. Vielen Hoteliers dürfte das mehr als recht sein. Es würde vor allem dem hotel-übersättigten Berlin helfen. Doch es gibt auch andere Stimmen.
Der soziale Tourist
Berlin. Budget-Hotels bereiten den Weg für den Wandel vom klassischen Tourismus zum "sozialen Tourismus". Wie kein anderes Segment in der Hotellerie wachsen Hostels und Budget-Hotels in schwindelerregenden Zahlen – primär getrieben von der Nachfrager-Seite und nicht von den Anbietern. Der neue "soziale Tourist" sucht kein Bett, sondern das "möblierte Appartement mit sozialer Einbindung in städtetouristischen Destinationen", und dieser Beherbergungstyp wächst derzeit schneller als der Hotelmarkt, sagt eine brandaktuelle Studie aus Berlin. Sie zeigt auf, weshalb der massive Bettenzuwachs am Niedrigpreis-Ende des Marktes einen starken touristischen Trend setzt. Und weshalb die klassische Hotellerie inklusive ihrer politischen Vertreter und Statistiker nicht bereit ist, diesen "Graumarkt" ernst zu nehmen. Das könnte ein schwerer Fehler sein.
Kampfansage an die Falschen
Augsburg. Die neue Trend-Bewegung der "Collaborative Consumption" - des gemeinschaftlichen Teilens - hat Privatzimmer-Portalen weltweit einen immensen Aufschwung verschafft. Damit blühte ein Marktsegment auf, das professionelle Gastgeber als "Graumarkt" einstufen. Wenn Privat-Personen ein oder mehrere Zimmer online für geringes Geld vermieten, unterliegen sie weder im Betrieb noch rechtlich oder steuerlich den gleichen Bedingungen wie Hotels und Pensionen. Airbnb, wimdu und 9flat gehören zu den führenden Betten-Communities. Der Hotelverband Deutschland hat sie in die Kritik genommen. Privatquartiere generieren mit weniger als neun Betten 87 Millionen Übernachtungen pro Jahr - obwohl noch nicht einmal alle flächendeckend erfasst sind. Die Privatzimmer-Portale teilen die IHA-Kritik natürlich nicht: Das sei eine rein deutsche Diskussion und treffe die Falschen.