Editorial
Liebe Insider,
das aktuelle Brexit-Exit-Chaos lässt auch die Hospitality-Unternehmen strampeln. Unsicherheit überall, selbst grosse Ketten wie Hilton oder IHG wissen nichts Konkretes dazu zu sagen. Unsere Blitz-Umfrage unter Brokern, Beratern, Investment-Experten und Hoteliers spiegelt die Verwirrung aller. So herrscht z.B. keine klare Meinung darüber, ob Hotel-Investitionen nun stillstehen oder nicht. Und einer macht sogar die Branche mitverantwortlich: Sie habe sich nie für Politik interessiert. Sicher ist: Wir bleiben am Brexit dran.
Die Deutsche Hospitality hielt auch an ihren Plänen für eine Budget-Marke fest und übernahm jetzt die dänischen Zleep Hotels mehrheitlich. In unserem Interview heute sieht CEO Thomas Willms in und südlich von Skandinavien noch viel Raum für Expansion und Synergien.
Die Schweiz ist als Hotel-Land wieder sehr begehrt, zeigt unser Rückblick heute – aber der Wettbewerb und der enorme Druck durch Pensionsfonds lassen die Gelder leichter fliessen, leider auch in weniger nachhaltige Projekte. 800 Pensionskassen stehen hinter dem a-ja Resort im 300 Millionen Franken teuren Vulcano-Komplex mitten in Zürich. Auch a-ja ist ein Budget-Konzept. Es hat von Anfang an Wellness in the City versprochen. Ich habe mich gefragt, wie Wellness, City, Budget und Beton zusammenpassen. Der Investor, die Credit Suisse Anlagenstiftung, sieht es optimistischer als ich.
Aber die Touristen strömen, unaufhaltsam und weltweit. 1,4 Milliarden Touristen-Ankünfte hat die UNWTO 2018 – zwei Jahre früher als einst prognostiziert. Kein Wunder, dass Airbnb im Eigeninteresse nicht locker lässt und nun die ersten französischen Städte mit "freiwilligen" Steuerzahlungen umgarnt. Italien hatte 2018 kein Super-Jahr; auch hier liegen jetzt Vergleichswerte vor. Der Serviced Apartment-Markt wird immer grösser und wird – analog zur klassischen Hotellerie – künftig auch mit vielen Marken zu kämpfen haben. Um das Segment abzugrenzen von der anders tickenden Wohnwirtschaft, gibt es jetzt – zunächst für Deutschland – eine neue "Charta Temporäres Wohnen".
Und noch ein Wort zu unserem zweiten HITT, unserem Think Tank am 19./20. Mai in Berlin, wieder auf dem Schiff. Save the date! Bis nächsten Freitag sollten unsere vorbereitenden Gespräche mit den "Impulsgebern" abgeschlossen sein, so dass wir sie Ihnen dann vorstellen können…
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
das Brexit-Drama nähert sich dem totalen Chaos. Es ist deprimierend zu sehen, wie sich ein grossartiges Land mit grosser Historie derzeit selbst zerlegt. Die Hotel-Kennziffern sind schon 2018 gefallen, wie Sarah Douag heute aufzeigt. Alle, auch Kate Nicholls, die Chefin von UKHospitality, können nur noch an die Politik appellieren. Am Montag legt Premierministerin Theresa May "Plan B" vor. Vermutlich wird es ein "Mayday", auch für die Hotellerie. Wir werden dran bleiben.
Demgegenüber sieht sich die österreichische Hotelier-Vereinigung auf Erfolgskurs. Vieles sei ihr gelungen, lobten sich die ÖHV'ler diese Woche auf ihrer Jahrestagung in Villach. Doch Ex-ÖHV-President Sepp Schellhorn, heute Abgeordneter im Nationalrat, holt die Kollegen von Wolke 7 runter: Die ÖHV habe wenig erreicht, meint er.
Im zweiten Teil unserer FF&E-Serie von Horwath HTL und Trinavis geht es heute um die faire Lasten-Verteilung für Owner und Operator bei bestimmten FF&E-Modellen. Kein leichtes Thema, aber eines, das man kennen muss, wenn man in Deutschland ein Hotel bauen/betreiben will.
Der deutsche Investment-Markt schaffte 2018 – wie erwartet – keine neuen Transaktionsrekorde mehr, weder bei den Deal-Zahlen noch in Euro. Der österreichische Markt jedoch konnte zumindest beim Kapital-Volumen noch mit dem Vorjahr mithalten. Die Sterne über der rosarote Hotel-Immobilien-Welt beginnen zu sinken.
Nach dem Startschuss für unsere neue Rubrik "Digi News" letzte Woche – mit weiteren Meldungen heute – beginnen wir nun den "Digi Talk": Interviews zu neuen Produkten und Ideen aus der Welt der Digitalisierung. Aktuell: das Startup Architrave, dessen neuer KI-Roboter Delphi 25.000 Immobilien-Dokumente in drei Minuten analysieren und ablegen kann.
Eine App analysiert unterdessen die App-Welt und kommt zu interessanten Erkenntnissen: So stieg die Zahl der App-Sitzungen im Feld "Travel and Navigation" zwischen 2016 und 2018 um 50%. Die Suche nach "Food and Drinks" stieg in dieser Zeit sogar um 130%.
Unsere Personalien drehen sich heute um namhafte Persönlichkeiten in der Branche, unsere News-Mix-Flut rundet das bunte Bild ab.
Für die China- und eCommerce-Fans der letzte Aufruf für Prag: Am 29./30. Januar treffen sich dort die Insider zum Austausch. Mehr auf unserer Seite 1.
Bis nächsten Freitag!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
wir wünschen Ihnen allen ein gutes neues Jahr! Die Welt möge friedlich bleiben, nur dann können die Unternehmen in einem halbwegs verlässlichen Rahmen agieren, um die ohnehin schon grossen Herausforderungen zu bewältigen.
Eine davon ist und bleibt die Digitalisierung. Da müssen wir durch – alle! Die Veränderungen, die sich daraus anbahnen, sind massiv, greifen tief in die Unternehmensstrukturen und -abläufe ein. Mit der heutigen Ausgabe haben wir deshalb unsere Rubrik "Distribution & IT" im Magazin in "Digitalisierung" umbenannt und ab sofort sammeln wir für Sie auch wöchentlich "Digi News", ähnlich wie bei den Markt-Meldungen unter der Überschrift "News Mix". Ausserdem starten wir in Kürze den "Digi Talk": Interviews und Berichte über neue digitale Ideen, Produkte und Startups.
Gleichzeitig arbeiten wir am Programm des 2. HITT Think Tanks! Save the date: 19./20. Mai 2019, wieder in Berlin, wieder auf dem Schiff! Der Titel 2019 lautet "Digitalization: The new value creator. Learn from others." Nachdem unsere Redner letztes Jahr "Emerging Technologies" erklärt haben, sollen die Teilnehmer dieses Mal Konkreteres von anderen Branchen lernen. Details folgen.
Die Teilnehmer der HITT-Premiere sind im Februar zu einem weiteren Post-Event Workshop eingeladen, in dem wir uns den Forschungsstand einer "intelligenten Immobilie" anschauen. Susanne Stauss hat sich diesem Thema heute schon ausführlich angenommen und beschreibt, auf welche Synergien und Handicaps Investoren wie Betreiber dabei stossen.
Die Wiener Beratungsgesellschaft MRP blickt für uns unterdessen zurück auf das Jahr 2018 und hat in ihrem Gastbeitrag die Übernachtungszahlen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Zahlen und Fakten analysiert. Die Märkte lassen sich zwar nicht direkt vergleichen, zeigen aber ähnliche Trends: Zum Beispiel den, dass der Abstand zwischen touristisch starken Städten und schwachen Land-Destinationen wächst.
Löffel- oder schlüsselfertig? Das ist nicht die einzige Frage beim vielschichtigen Thema FF&E. Die Teams von Horwath HTL Deutschland und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Trinavis beschreiben ab heute in vier Teilen den Umgang mit FF&E, aus Owner- wie Operator-Sicht.
Österreichs Tourismusbetriebe sind heute deutlich glücklicher als vor 10 Jahren – und nicht nur, weil die derzeitigen Schneemassen noch bis zu den Osterferien reichen werden. Auch Preferred Hotels sind happy mit ihrer Entwicklung: Die Kooperation ist bald doppelt so gross wie The Leading Hotels of the World. Ein New Yorker Richter hat wieder ein Urteil pro Airbnb gesprochen. Die Asiaten bestimmen immer stärker die globalen Reiseströme. Weil der Tourismus megamässig brummt, ist es auch sehr verständlich, dass sich Venedig nun entschlossen hat, seinen Tagestouristen Eintritt abzuverlangen. Doch letzteres ist nur eines von mehreren Problemen, die Italien im Jahr 2018 touristisch zu schaffen machten.
Und hier noch zwei kurze Memos: Wer heute schon weiss, dass er im Oktober an der Expo Real München ausstellen will, sollte die aktuellen Frühbucher-Konditionen nutzen. Die ersten Fristen sind am 15. Januar und am 15. März 2019.
Ausserdem: In nur drei Wochen startet die Premiere der ersten Konferenz "Marketing to China" in Prag: der Marketing- und eCommerce-Treff mit chinesischen Partnern. Unsere Abonnenten und HITT-Teilnehmer erhalten auch noch last minute einen Rabatt.
Ab sofort sind wir wieder jeden Freitag für Sie da! Wir freuen uns auf einen anhaltenden, inspirierenden Austausch mit Ihnen in diesem neuen Jahr!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
das Jahresend-Geschäft strebt seinem Höhepunkt zu, das Geschäftsjahr 2018 ist bald vorbei. Es war ein verrücktes Jahr, ein Hammer-Jahr… So tönt es aus den Weihnachtskarten, die uns erreichen. Das Tempo war ungebrochen, die Rekorde hielten an. 2019 sollte das Hoch noch halten. Wer weiss. Zu viel politischer und wirtschaftlicher Nebel umgibt die Branche.
Nebel lichtet sich in der Regel wieder, und genau das erwarten sich die 20 Hoteliers aus Rheinland-Pfalz von ihrer Klage gegen den eigenen Branchenverband im Land. Dessen Präsident Gereon Haumann schaffte es im August, sich in seiner noch bis 2021 laufenden Amtszeit bereits die nächsten zwei Amtszeiten zu sichern. Einer der kleinesten Dehoga-Landesverbände in Deutschland bewilligte ihm dafür die stattliche Summe von über zwei Millionen Euro in den acht Jahren. Die Wahl erfolgte "demokratisch", der Weg dahin war es wohl eher nicht. Haumann verstiess, so die Klage, gegen die Satzung. 'Ich mach die Welt, wie sie mir gefällt', war und ist offenbar das Motto dieses charismatischen Führers: Auf Abweichler übte er Druck aus, u.a. durch vorbereitete Erklärungen und Strafandrohungen. Betroffene berichten. Der Dehoga-Bundesverband sagt zu alledem nichts – er verweist lediglich auf die rechtliche Selbständigkeit des Landesverbands.
20 enttäuschte Hoteliers wenden sich nun an einen Richter. Dieses Stück aus dem Verbandskabinett hat zur Jahreswende einen aktuellen ethisch-moralischen Touch: Immer mehr enttäuschte Menschen wehren sich, sie wollen, dass die Wahrheit über Machenschaften und Versprechungen der Oberen ans Licht kommt. In Paris haben Gelbwesten aus Enttäuschung Strassenzüge angezündet. Das ist Gesellschaftsstoff zum Nachdenken unterm Weihnachtsbaum.
Wir bleiben noch einen Moment im Heute: Wir haben – nach unseren Breaking News von letztem Freitag – weitere Zahlen und Details zum LVMH-Belmond-Deal recherchiert. Es sieht nach einem perfekten Deal aus, wobei ein wichtiger Baustein noch unklar ist: Was will der globale Luxusgüter-Riese mit seinen über 70 Marken mit diesen schweren Trophy Assets? Belmond-CEO Roeland Vos durfte uns momentan keine Frage beantworten; die Akquise ist noch nicht abgeschlossen.
Den Sprung über den Atlantik wagen jetzt die amerikanischen Magnuson Hotels. Als Billig-Alternative zu Franchise will sich die Gruppe erst in Grossbritannien, dann in Kontinentaleuropa ausbreiten – in enger Partnerschaft mit Louvre und Jin Jiang. Für die US-Hotellerie sagen Experten übrigens das 10. Erfolgsjahr in Folge voraus. In Deutschland hingegen werden die Stimmen über einen potenziellen Abschwung lauter. Die CommerzReal bleibt guter Dinge und legt gemeinsam mit Deutsche Hospitality einen eigenen Hotel-Fonds auf. In Brüssel hat die HOTREC eine Online-Plattform für Hospitality-Startups gegründet, eine Art Inkubator! Der grenzüberschreitende Ansatz ist gut, das braucht die Branche!
Als Botschaft aus dem Jahr 2018 nehmen wir mit: Wir brauchen mehr Menschen mit Mut, die ihre Werte verteidigen, Vorgänge hinterfragen und eigene, egoistische Wünsche zurückstellen. Wir brauchen Führungskräfte mit klarem Verstand und eine neue – nachhaltige – Bescheidenheit bei vielen Deals. All das können nur Menschen abwägen, auch wenn KI und Robotics mithelfen. Deshalb muss der Mensch noch mehr über Digitalisierung lernen. Auch das wird uns 2019 stark beschäftigen.
HospitalityInside bedankt sich bei Ihnen, liebe Leser und Geschäftspartner, herzlich für Ihre Treue, Ihre Unterstützung und viele inspirierende Gespräche! All das hat in diesem Jahr zur erfolgreichen Premiere unseres 1. HITT Think Tanks und erneut zu einer erfolgreichen Expo Real beigetragen. Bedanken möchten wir uns auch bei unseren eigenen Mitarbeitern, hier im Büro wie auch bei den externen Autoren, den redaktionellen Experten und den Übersetzern! Ohne Euch alle gäbe es kein hospitalityInside am Freitag!
Neues lesen Sie von uns wieder am Freitag, 11. Januar 2019!
Das Büro ist ab 7. Januar 2019 besetzt.
Schöne Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünschen Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside-Team.
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Liebe Insider,
die "Gelben Westen" in Paris haben die dreijährige Aufbau-Arbeit der französischen Touristiker und Hoteliers nach den grossen Terror-Anschlägen zunichte gemacht. Die Übernachtungen sind während der Adventskrawalle wieder schlagartig gesunken, dieses Mal über alle Segmente und Kategorien hinweg. Und dann noch das Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg diese Woche. Die Frustration ist gross, die Insider befürchten nun einen langfristigen Schaden für die Destination.
Die Hotellerie muss überall reagieren und kontrollieren. So sollte sie künftig auch Wholesaler und Bettenbanken stärker disziplinieren – und auch die eigenen Kollegen: Denn Kettenhotels unterlaufen über diese Kanäle nämlich ihre eigenen Webseiten-Preise – und das häufiger als vermutet. Wie lautet das Ketten-Credo nochmals? "Den günstigsten Preis nur bei uns direkt…"? Eine Studie brachte das fragwürdige Spiel im Dunkel der Distributionskanäle nun ans Licht.
In gleissendem Rampenlicht sehen sich gerne auch Innovateure und innovative Unternehmen; sie kündigen Inkubatoren an und locken junge Kreative hinein… Alles "reines Theater", fegt Alexander Osterwalder, einer der aktuell angesehensten Innovationsberater, all das vom Tisch. Man verschwende die Energie junger Leute, weil das Unternehmen Spielraum für neue Ideen suggeriert, aber nicht gewährt. "Mitarbeiter, die Innovation betreiben, sollten keine jungen und unerfahrenen Mitarbeiter sein", fordert er und provoziert einmal mehr: CEOs, die nicht 20-30 Prozent ihrer Zeit mit Innovation beschäftigt sind, nehmen Innovation nicht ernst… Haben Sie jetzt für sich schnell nachgerechnet?
Ernst wird es für Airbnb in München, nachdem das Verwaltungsgericht gestern entschieden hat, dass die in Irland ansässige Plattform die Daten ihrer Hosts an die Landeshauptstadt München weiterzugeben hat. Sonst drohen 300.000 Euro Strafe. Die ÖHV und Roland Berger haben Airbnb & Co als Treiber des Städte-Tourismus ausgemacht, was wiederum Overtourism treibt. In einer Studie geben sie Destinationen Anhaltspunkte zum Handeln.
Ausserdem finden Sie bei uns heute die Zahlen der TUI zum erfolgreichen Geschäftsjahr 2018, Zeilen zur stark herbeigesehnten Raten-Parität in Spanien und Details zur neuen gemeinsamen Whitelabel-Betreibergesellschaft von Seetelhotels-Gesellschafter Rolf Seelige-Steinhoff und dem bisherigen CEO von Azimut Hotels, Walter Neumann.
Weihnachten naht nun mit Riesenschritten. Wir sind nächsten Freitag nochmals für Sie da.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
die Einkaufslust der Chinesen lässt nach – zumindest bei den jüngeren Reisenden. Sie wollen Shopping-Spass pur erleben – physisch, nicht mehr virtuell. Schnäppchen – nein danke, Emotionen und Erlebnisse – ja bitte. So fasst unser China-Kolumnist und Experte Prof. Wolfgang Arlt von COTRI zwei aktuelle chinesische Studien über das drastisch veränderte Ausgabe-Verhalten bei den einzelnen Altersgruppen zusammen.
Passend dazu: Die EU hat vorgerechnet, wie viele Milliarden mehr Europa an den Chinesen verdienen würde, wenn sie die Visa-Bedingungen liberalisieren würde. Das BIP würde um 1% steigen. Das wäre ein echter China-Booster.
Gleichzeitig begegnet uns China heute in der Analyse des gerade entlarvten, gigantischen Datenklaus bei Marriott/Starwood. In den USA gibt es Spekulationen, dass dieser Angriff eine chinesische Handschrift trägt. Seit 2014 waren die Spione im Starwood-System unterwegs, bis heute. Dazu fällt mir noch ein: 2016 wollte der chinesische Versicherungskonzern Anbang Starwood kaufen, forderte Marriott heraus und zog sich dann zum 1. April völlig überraschend zurück. Wenige Tage später konnte Marriott dann endlich den Starwood-Deal fixen…
Zwei Jahre investierte der Schweizer Hotelbetreiber SV Hotel in "Stay Kooook", seine erste Eigenmarke für Extended Stay. Erste Infos gab's dazu letzten Freitag live aus der Schweiz, heute folgen die Details dieses Konzept, das mit seinem rollenden Bett einen innovativen Ansatz bietet. Es macht 22 qm zum Raum-Wunder. Mit Marriotts Franchise-Marken Moxy und Residence Inn will Geschäftsführer Beat Kuhn trotzdem verbunden bleiben. Das hat seinen Grund.
Apropos Schweiz: Die aktuelle Statistik bescheinigt der Branche einen hervorragenden Sommer, der Branchenverband hotelleriesuisse aber teilt diese Zahleneuphorie nicht: Die Hotellerie kommt aus einem tiefen Tal und die Ertragslage bleibt schwierig. Radisson verkündete gestern abend sein erstes Haus der Marke RED in Wien, am Rande des Events in Frankfurt konnte Susanne Stauss CEO Federico J. González noch ein paar Kommentare zu Radisson unter Jin Jiang entlocken.
Airbnb entwickelt sich auch immer weiter und plant jetzt eigene "shared accomodations". Damit setzt die Vermittlungsplattform nun einen Fuss in die Immobilien-Branche, als Investor. Das ist erneut eine neue Dimension – nach dem ersten eigenen Hotel in Florida.
Neues im kleineren Massstab wird Considerate Hotels ab Januar bieten: ein "Energie-App", die auch KMUs anderer Branchen-Segmente hilft. Im Zuge dessen hat sich die spezialisierte Beratungsgesellschaft für Sustainability auch in Considerate Group umbenannt. Interessante Personalien und Mini-News runden heute unser Neuigkeiten-Paket ab.
In eigener Sache: Diese Woche, von Montagabend bis Dienstagnachmittag, fiel unser Mail-Server aus. Wenn Sie uns in diesem Zeitraum wichtige Mails geschickt haben, bitten wir Sie freundlichst, diese noch einmal zu senden. Vielen Dank!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
Marriott first! Nein, eine politische Wertung ist das dieses Mal nicht, sondern beschreibt zugespitzt die Priorität, die der Bettengigant bei Hostmaker hat. Das Londoner Startup händelt die Buchungen und betreut die Gäste für Marriotts Tribute Portfolio Homes – für die Ferienwohnungen, mit denen der Bettengigant ins Segment des Rental Home Business eingestiegen ist. Interessanterweise kooperiert Hostmaker auch mit Airbnb, booking.com, TripAdvisor und anderen. Die verantwortlichen Managerinnen von Marriott, Belinda Pote, und Veronica Rives von Hostmaker berichten über ihre Erfahrungen.
Die Gäste-Betreuung wird also wieder wichtiger als je zuvor – und das kopieren jetzt auch die Touristiker. Die Stadt Linz in Österreich will sich ihren Reisenden künftig deutlich intensiver widmen – und sogar die Kurzzeit-Gäste "wie Einheimische" aufnehmen. Die lokale Bevölkerung soll dabei mitmachen. Beim neu geborenen "TravelCulture"-Kongress dachte man erfrischend quer.
Dort wo keiner mitdenkt, entsteht Overtourism. Die Sorge darum wird auch in deutschen Destinationen wie Hamburg oder Freiburg grösser, wo die Touristenmassen Jahr für Jahr wachsen. Die Bettenzahlen wachsen teilweise mit, so dass die Tagestouristen zum Kern-Problem werden. Forscher und Politiker rufen dazu auf, rechtzeitig zu steuern. Zwei Diskussionen, initiiert vom Travel Industry Club in Berlin, zeigen aber auch, dass jede Stadt anders vorgeht. Und Hamburg will künftig wohl nur noch selektive Hoteltypen erlauben.
Instagram-Freaks sind übrigens als massive Mit-Treiber von Overtourism identifiziert. Idyllische Fotos von Hideaways, per Post millionenfach rund um den Globus "geteilt", geben auch die letzten Hideaway zum massentouristischen Abschuss frei. Logisch, dass auch die Instagram-süchtigen Millennials Pauschalreisen hassen. HolidayCheck hat dazu in einer Studie interessante Details über deren widersprüchliches Verhalten entlarvt.
AccorHotels treibt seine Investment-Politik weiter, will jetzt alle Anteile von Orbis Polen kaufen und so seine Position in Europa weiter ausbauen. Die Immobilien werden zur treibenden Masse in diesem Spiel. Die schweizerische SV Hotel hat gestern abend in Zürich seine erste Extended Stay-Eigenmarke Kooook vorgestellt - mit einer Innovation: einem Bett auf Schienen.
TrustYou erlaubt jetzt Live-Chats mit seinen Buchern, die französische Kooperation Logis verbündet sich erneut mit Kollegen, und Italiens Regierung verlängert die Voucher für seine Saisonarbeiter. Kurz: Alle wollen nur das eine: selbst mächtig wachsen und möglichst nah ran an den Kunden! Nur die Aktivitäten rund um die Mitarbeiter wirken immer irgendwie verzweifelt und verkrampft.
Last but not least... hospitalityInside.com unterstützt die m2C marketing to China Conference Ende Januar in Prag, weil uns der Ansatz dieses Events gefällt: West und Ost finden sich zusammen, um direkte Kontakte zu knüpfen und sich über eCommerce und Marketing mit und für Chinesen auszutauschen. Unsere Leser und HITT-Teilnehmer geniessen Sonderkonditionen. Ein Update auf unserer Seite 1.
Einen guten Start in die Vorweihnachtszeit wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
schlafen auf 3-6 Quadratmetern? Das funktioniert: in Amsterdam und Rotterdam, bald in Luzern und demnächst 25mal in Deutschland. Malin Flamm und Sarah Douag stellen Ihnen heute drei Kapselhotels vor. Ist das noch Hospitality? Es ist mit Sicherheit die Borderline – aber eine, mit der man vermutlich viel Geld verdienen kann. Eine Nacht in einer solch fensterlosen Kunststoff-Zelle, in die man sich nur reinschieben kann, kostet in Amsterdam bis zu 150 Euro pro Nacht!
Bei genauerer Betrachtung entdeckten wir bei area24|7, Capsule Hotel und CityHub interessante Details und Unterschiede zwischen den Modellen: Ein Kapsel-Modell ist sogar auf Langzeit-Gäste ausgerichtet! Ich bin mir sicher, dass demnächst Maxi-Investments in solche Mini-Herbergen in verdichteten Metropolen fliessen werden. Für Immobilien-Profis sind sie ein rentables Spielzeug – auch, weil man für den Betrieb fast nur noch Studenten und keine Hoteliers mehr braucht.
Millionenschwere Investments verlangen inzwischen auch grössere Resorts. Der Konkurrenzdruck im boomenden Leisure-Segment ist gross, die Gäste-Erwartung ebenso. Macy Marvel liess sich an einer Resort-Konferenz inspirieren und pickte drei Beispiele am Mittelmeer heraus, durch die sich die Betreiber den anspruchsvollen, klassischen Hotel-Kunden sichern wollen: das neu entstehende Four Seasons Astir Palace Hotel Athens, das Luxus-Resort Borgo Egnazia in Süditalien und das 7Pines Resort Ibiza.
In dieser ungebremst wachsenden Hotel-Welt wächst der Wäscheberg ebenso. Überall fällt ein Handtuch zu Boden, auf den Badewannen-Rand oder das Bett. Muss dieses jetzt ausgetauscht werden oder nicht? Unser Umwelt-Experte Klaus Lengefeld erklärt, warum das Housekeeping es den Gästen nie recht machen kann – und empfiehlt einen Ausweg aus dem täglichen, nervigen Handtuch-Dilemma.
Das Internet der Dinge, KI, 3D Print und Blockchain werden den Wandel im Handel unaufhaltsam vorantreiben, sagt ein neuer Report und beschreibt die Kern-Veränderungen.
Die deutsche Gruppe arcona Hotels wird eine neue Marke weiterentwickeln: "Barefoot Hotel". Das Hotel-Hobby des international bekannten Schauspielers Til Schweiger soll seinen Ruhm in viele Länder multiplizieren. Er selbst ist ein begnadeter Self-Marketing- und Merchandising-Profi. Das Pilot-Hotel am Timmendorfer Strand kennt nur ein Thema: Til.
Das Leisure-Segment boomt, und deshalb schliessen sich auch fünf weitere Online- und Offline-Vermittler von Ferienhäusern und -wohnungen dem deutschen Ferienhausverband an, darunter die grösste Plattform der Welt. Auch die TUI hat verkündet, mit welchen Marken sie 2019 überall präsent sein möchte.
Wir sind die ganze Woche für Sie hinter den Kulissen aktiv und nächsten Freitag wieder aufs Neue online präsent.
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Liebe Insider,
können Sie sich vorstellen, dass Ihre Gäste in ihrem eigenen Mini-Van anreisen, nur noch an Ihrem Gebäude andocken, allenfalls dinieren, eine Massage geniessen und weiterfahren? Na gut, ein paar bleiben, weil Ihre Zimmer grösser und gemütlicher sind als dieses nur sechs Meter lange, fahrende Hotelzimmer/Büro mit Waschgelegenheit auf vier Rädern. Kanadische Designer jedenfalls haben ein interessantes Konzept entwickelt, das genau diesen Anteil Disruption in sich trägt, der gewohnte Strukturen mächtig durcheinanderwirbeln kann.
"Automatenhotels" bzw. Hotels ohne Mitarbeiter waren einst ebenso undenkbar, jetzt gehören sie zum Alltag, wenn auch noch nicht in Massen. Steht das "personal-lose" Hotel eigentlich rechtlich auf sicheren Füssen? Diese Frage wurde uns öfter gestellt, heute antworten eine Rechtsanwaltskanzlei und die Hotelverbände in DACH. Ausserdem habe ich abito suites in Leipzig und das Towerhotel im schweizerischen Waldkirch gefragt, wie sie dieses Modell leben.
Von der Deloitte-Konferenz in London letzte Woche habe ich Ihnen STR-Zahlen und Fakten zum Thema Marken mitgebracht: Es gibt noch viel viel Platz für noch mehr Marken… Machen Sie sich keine Hoffnung auf das Ende der Markenflut. Wenn Europa, Asien und Amerika voll sind, hat Afrika immer noch Platz. Im Gespräch mit Deloittes Head of Hospitality, Andreas Scriven, gaben sich die beiden CEOs von IHG und Radisson, Keith Barr und Federico J. González, sehr besorgt über dieses irrsinnige und komplexe Dynamik in der Welt. Beide glauben, dass sich künftige Strategien nur noch durch massive Investitionen in Technologie aufsetzen und steuern lassen.
Noch nie waren so viele Hotels in Europa im Bau wie heute, noch nie haben so viele Investoren nach Hotel-Investments gelechzt, wie Broker/Berater und Datenforscher berichten. Der Hype kommt auch in einzelnen Ländern an, wie z.B. bei den Griechen, die sich über einen Super-Sommer gefreut haben. Wer international mithalten will, braucht einen sexy Namen: Deshalb hat sich SEH United in The Originals, Human Hotels & Resorts, umbenannt. Das weckt schon wieder neue, grosse Erwartungen – vor allem gemessen an dem zunehmenden Tech-Netzwerk, das die Branche in die Zange nimmt.
Die Lust aufs Reisen hört jedenfalls nicht auf, auch nicht im Alter und schon gar nicht bei den Deutschen. Sie verlangen allenfalls mehr barrierefreie Zimmer, wie Scandic Hotels in einer repräsentativen Studie herausgefunden hat.
Eine ausbalancierte Woche zwischen HighTech und HighTouch wünscht Ihnen
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Liebe Insider,
der immer noch unklare Brexit macht in Grossbritannien aus besorgten Gesichtern inzwischen verzweifelte Mienen: Bis Weihnachten soll die Abspaltung geklärt sein, im Hintergrund aber herrscht offenbar Chaos. Den Tourismus würde ein Brexit ohne Deal mit der EU massiv treffen: Sowohl für die Luftfahrt wie auch für die Arbeitskräfte ist nichts konkret klar, sagen Insider. Sowohl Politiker wie Unternehmen wirken wie versteinert.
Kurios deshalb: Britische Reisende buchen für 2019 bevorzugt Packages, weil sie glauben, dass der Veranstalter alles für sie klärt. Fred Fettner und ich waren diese Woche in London unterwegs, am WTM und bei anderen Events, mit offiziellen und diskreten Hintergrundinfos.
Kein Chaos, aber doch Unsicherheit herrscht bei Investoren, wenn sie über nachhaltige Gebäude nachdenken. Dieses Thema allein ist komplex und es wird noch komplexer, wenn man neue "grüne" Konzepte mit Digitalisierung verknüpft. Beides zusammen ergibt das "smarte Hotel", und das macht sehr viel Sinn. In allen drei Beiträgen von Sarah Douag kommt heute das QO Hotel in Amsterdam vor, derzeit Europas nachhaltigstes Hotel, entstanden aus Recyle-Beton und mit einem Fisch- und Pflanzenhaus auf dem Dach… Gebäude-Manager ist die Invesco Real Estate, die wiederum Umwelt-Experten im QO Hotel zum kritischen Austausch an den runden Tisch bat.
Zudem hat Sarah AccorInvest, Hilton, Louvre, Zoku, Siemens und andere gefragt, was sie unter einem smarten Hotel verstehen. Dieser Themen-Fokus bei uns heute ist nicht Theorie, sondern enthält viele Tipps für künftige Konzepte.
In Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit zu investieren, lohnt sich, meint auch die Deutsche Energie-Agentur, die jetzt Handlungsempfehlungen für die Branche herausgegeben hat. Amsterdam ist übrigens auch Europas attraktivster Top-Investment-Standort in Europa, sagt die aktuelle "European Hotel Investment"-Umfrage von Deloitte. Und trotz Brexit-Theater bleibt London ebenfalls ein begehrter Standort.
Im Hotelmarkt Spanien wächst der RevPAR, auf den kanarischen Inseln aber bricht die Belegung ein: Andere Mittelmeer-Länder holen auf. Choice Hotels-Gäste in den USA können jetzt auch direkt aus Google heraus buchen. Die Hotelfachschule Lausanne zimmert sich ihren eigenen Hospitality Hub. Apropos Mitarbeiter: In Italien entstehen gerade Zertifizierungsstandards für europäische Hotelmanager. Marriotts Europa-Chefin Amy McPherson verlässt das Unternehmen für private Pläne – in London wurde bereits der Name eines Nachfolgers gehandelt.
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