Editorial
Liebe Insider,
grosses Aufatmen in Deutschland: Bis Ende Mai kehren Gastronomie und Hotellerie schrittweise ins Leben zurück – teils unter strengen Auflagen und mit einigen Unterschieden zwischen den Bundesländern. Eine erste Übersicht. Gastronomen und Hoteliers sind jedenfalls besser präpariert als Virologen über die Branche informiert. Die Aussagen von Karl Lauterbach von gestern sind geschäftsschädigend: Er diskriminiert die Branche quasi als Seuchen-Hotspot.
Ungeachtet der enormen Erleichterung über die Lockerung hängt seit fünf Wochen eine andere, lebenswichtige Frage noch im Raum: Wo bitte bleibt der Rettungsfonds? Der, der nach den KfW-Krediten den kleineren Betrieben Cash direkt aufs Konto bringen sollte? Seit fünf Wochen wird dieses Nothilfe-Paket immer nur kurz erwähnt, Details dazu sind nicht bekannt. Ende Mai werden vermutlich die ersten zehntausend Betriebe pleite gehen. Über eine Million Mitarbeiter sind jetzt schon in Kurzarbeit: Im Februar waren es dagegen nur 173, sagt der Dehoga. Hält Wirtschaftsminister Peter Altmaier etwa sein Wort nicht? Hat er Angst davor, dass andere Branchen dann Ähnliches nachfordern? Ich befürchte, dass diese Rettung deutlich zu spät oder gar nicht kommt.
Neben diesem Ruf bleibt die Verteilung der Mieten-Lasten ein Dauerthema. Jetzt wagte der ZIA einen neuen Vorschlag mit Staatsbeteiligung - was andere Länder übrigens auch tun, wie wir auch durch das Interview mit Falkensteiner-CEO Otmar Michaeler erfuhren. Natürlich gibt es auch Stimmen dagegen und neue Vorschläge wie den eines Cash Pools, an dem sich alle Stakeholder beteiligen sollten, inklusive Hausbank und Franchisegeber.
Otmar Michaeler berichtet uns, was er als gebürtiger Südtiroler mit Firmensitz in Wien über die EU, über Österreicher und Deutsche denkt, die sich gerade mal wieder wegen der geschlossenen Grenze kabbeln. Geht der Schlagbaum nicht hoch, könnte das Sommergeschäft für Österreich massiv gefährdet sein. Zur totalen Verwirrung trägt übrigens auch der Begriff der Reisewarnung bei, die eigentlich eine Empfehlung ist und viele Hintertürchen hat, wie Fred Fettner herausfand.
STR hat gestern die aktuellen Performance-Daten für die DACH-Region vorgestellt – alle Hotels in den drei Ländern dürften jetzt auf Grund gelaufen sein, so dass es nur noch aufwärts gehen kann, tröstete Geschäftsführer Robin Rossmann die Branche. Für die Schweiz, die stark von internationalen Gästen abhängig ist, könnte die Gesundung ein sehr langer Weg werden, so dass eine Beratungsgesellschaft mit einem sehr unkoventionellen Vorschlag aufwartet: Man könnte einzelne Segmente temporär schliessen und sie später wieder in einen stabilisierten Markt zurückholen.
Die Tatsache, dass es der Schweiz schlecht geht, spiegelt sich auch in den schwammigen Antworten von Gstaad Tourismus. Die Alpen-Destination ist eine internationalen Luxus-Hochburg und offenbar weiss momentan keiner, wo man anfangen soll.
Corona treibt auch die Digitalisierung weiter, und der brandaktuelle Fraunhofer-Report fasst zusammen, wo Smartes schon zu einem resilienten Hotel beitragen kann. Und das bringt mich dazu, die Flagge für unseren HITT zu hissen: Bei unserem – jetzt virtuellen – Think Tank am 23. Juni kann man sicher eine Menge lernen über die "new norms". Haben Sie schon das komplette Programm gesehen? Klicken Sie auf www.hitt.world, wo Sie auch die neuen Preise für diese digital Konferenz finden und das Buchungsformular.
Bis nächsten Freitag,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
der Tourismus macht endlich öffentlich Druck: Demos, Briefe, Kritik… Deutschlands föderale Struktur fällt der Hotellerie wieder auf die Füsse: Einzelne Bundesländer trauen sich jetzt, der Branche die Tür zu öffnen, aber Österreich und die Schweiz ziehen an ihnen schon vorbei. Stattdessen macht sich Deutschland super-beliebt, weil es die weltweite Reisewarnung bis 14. Juni verlängert und ihre Top-Minister sich jetzt nicht mehr einig sind. Das Gastgewerbe lässt man am ausgestreckten Arm verhungern und gibt der Branche noch nicht einmal eine Perspektive!
Bei allem Respekt vor der Gesundheit der Menschen: Dieses Verhalten der Politik ist grenzwertig und zeugt auch nicht von Verantwortungsgefühl. Im Gegenteil: Der Verdacht von Buddy Business kommt wieder hoch. Weshalb sollte millionenschwere Profi-Fussballspieler jeden Abend getestet werden und engen Körperkontakt pflegen, um dann Geisterspiele zu veranstalten? Weshalb sollte diese Gruppe bevorzugt sein? Das wäre asozial und menschen-verachtend. Fussballer sind nicht systemrelevant.
Unsere letzte Ausgabe hat starke Reaktionen hervorgerufen, sogar einen Leserbrief, und aus den vielen Gesprächen und Mails höre ich: "Dem nächsten Shit Storm schliesse ich mich an!" Die Geduld vieler ist strapaziert.
Umso mehr gilt es jetzt für Verbände wie Unternehmer: Machen Sie der Politik bitte nur konkrete, praxisgerechte Vorschläge! Unser Bericht über die Hygiene-Standards in Hotels zeigt, wie es geht: Seetel Hotels auf Usedom sind vorbildlich vorgegangen, Accor, Hilton, Marriott zeigen auf Ketten-Seite global Flagge mit Zertifizierungen, und in Bayern hat die Munich Hotel Alliance in Eigeninitiative sehr konkrete Checklisten erstellt, die wir heute veröffentlichen dürfen. Das Ziel heisst: Wecken Sie Vertrauen beim Gast! Und bei der Politik.
Fred Fettner berichtet, wie Österreich die angekündigte Lockerung angeht und befürchtet: Hotels offen, Grenzen zu? Ebenso geben uns unsere Korrespondenten in Italien und Spanien heute ein Update zu Finanzierungen und Lockerungsmassnahmen.
Der ZIA lud am Montag zur Online-Pressekonferenz und gab ein 17seitiges Positionspapier rund um das Hotel und die Hotel-Immobilie frei – eine sehr gute Zusammenfassung der aktuellen Lage in Deutschland. Eine gute Geste des Spitzenverband der Immobilien-Wirtschaft. Er besitzt ausgezeichnete Verbindungen in die Politik. Und gemeinsam ist man immer stärker. Darüber hinaus gibt es langsam auch detailliertere Einschätzungen zur Asset-Klasse Hotel; der Grundtenor ist düster, aber trotzdem nicht hoffnungslos.
Das Gerangel um die Gutschein-Frage ist immer noch nicht beendet, aber Susanne Stauss hat das Hin und Her zusammengefasst. Auch hier ist man sich nicht einig, ob der Voucher eine Wohltat für Veranstalter wie Verbraucher ist oder nur ein zinsloser Zwangskredit der Verbraucher.
Die Zeit läuft, die Uhr tickt. Jeder, der sich in die Politik einbringen kann, sollte es tun. Hotels und Restaurants müssen so bald wie möglich wieder aufmachen. Es ist die einzige Chance gegen die Insolvenzwelle.
Der 3. HITT Think Tank am 23. Juni wird virtuell – das angepasste Programm steht jetzt online und Sie können buchen! Diskutieren Sie in dieser digitalen Konferenz mit über den Einfluss der Digitalisierung: Wir gehen in Highspeed "new norms" entgegen: in den Operating-Modellen etablierter und junger Ketten, in der personalisierten Customer Journey und in der Generierung einer massgeschneiderten Service-Qualität. Viel davon ist vermutlich gesteuert von KI. Alle Details zu Programm und Preisen auf unserer Seite 1 und auf der Webseite www.hitt.world, wo Sie sich auch registrieren können.
Der Termin für die Expo Real ist im Oktober, und sie wäre eine der ersten, die seit dem Lockdown wieder stattfindet. Die Messe in München arbeitet mit Hochdruck daran, ihre Veranstaltungen krisenfest zu machen: Die Immobilien-Messe werde stattfinden, hiess es diese Woche offiiziell. Sprechen Sie mit uns gerne auch über den Gemeinschaftsstand "World of Hospitality"; mehr auf Seite 1.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
ich staune seit Wochen darüber, wie viele von Ihnen, liebe Hoteliers, in Deckung gegangen sind. Lieber nichts sagen und mit reduzierter Mehrwertsteuer fröhlich in die Insolvenz segeln? Motel One-CEO Dieter Müller bezeichnet die aktuelle Mehrwertsteuer-Senkung als "schlechten Witz". Was soll ein umsatzabhängiges, befristetes Instrument, wenn es keinen Umsatz gibt? Nach wie vor hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband es nicht geschafft, die Weichen neu zu stellen und das Kern-Problem zu lösen: die Soforthilfen zu bekommen, die rechtzeitig vor einer Insolvenz schützen sollen…
Dieter Müller erläutert heute im Interview mit mir die Idee seines Moratoriums, das die Kosten für alle Parteien quasi auf NULL stellt. Dieses Prinzip kostet nichts und bringt viel. Selbst die ZIA hat es schon für die Immobilien-Wirtschaft empfohlen. In unserem LinkedIn-Forum gab es nur positive Reaktion auf Müllers Idee, seinen Brief an den Krisenstab aber liess Berlin bis heute unbeantwortet.
Müller appelliert an die Politik, auch angesichts der entstehenden sozialen Unfairness in der Gesellschaft. Aktuell schmelzen bei Motel One monatlich 20 Millionen Euro an Liquidität ab; im Gegensatz zu vielen anderen hat die Gruppe noch ein EK-Polster, aber in Relation leiden auch die meisten anderen Unternehmen auf ähnlich dramatische Weise.
Deutschland hat viele gute, analytisch starke und kreative Unternehmer. Sie müssen nur gehört werden! Deshalb erklärt uns der in Berlin sehr angesehene Politik-Berater und Wahlkampf-Stratege Frank Stauss heute, weshalb der Dehoga in Regierungskreisen nicht weiterkommt: "Die Branche schreit immer 'Untergang' ", kommentiert er den aktuellen Steuer-Bauchklatscher. Anstatt konkrete Pläne für die Wiedereröffnung vorzulegen, komme sie "mit ollen Kamellen" um die Ecke. "Diese radikalen neo-liberalen Ansichten unterschreibt heute auch keine CDU mehr…".
In einem weiteren Beitrag geht es nochmals um Forderungen und Ideen, wie man das Finanzdesaster in der Wirtschaft begrenzen kann. Derweil hat ein Gezerre zwischen Politik und Unternehmen über die Lockerungen eingesetzt. Die Stimmen der Touristiker werden lauter und fordernder. Die Politik und ihre Virologen halten dagegen. Man spürt: Es geht jetzt in die heisse Phase der Abwägung zwischen medizinischer Fürsorge und Wirtschaftsopfern.
Wer darf wann wieder starten? Wie die deutsche Regierung darüber denkt, erkennt man auch aus den – sehr gut – aufbereiteten Charts des Kompetenzzentrum Tourismus, das darin auch Umsatz-Erwartungen mit berechnet. Gestern hat es seinen 2. "Recovery Plan" veröffentlicht: Vergleichen Sie ihn mal mit dem ersten, der am 9. April erschien!
Es gibt auch noch Nicht-Corona-Stoff: Wir stellen neue, junge Marken im Serviced Apartment-Bereich vor – und die meisten Pipelines sind ebenfalls prall gefüllt. Corona wird allerdings auch für sie zum Härtetest.
Uns selbst zwingt die Krise auch zur Anpassung: Wir haben entschieden, unseren Think Tank am 23. Juni im digitalen Format zu gestalten. So fällt das zukunftsweisende Thema Digitalisierung nicht unter den Tisch und es können sogar mehr Insider daran teilnehmen! Wir freuen uns darauf. Die ersten Infos dazu auf unserer Seite 1, mehr dazu nächste Woche, wenn wir das Programm und die Preise angepasst haben werden. Es wird kein monotones Webinar werden, das verspreche ich Ihnen.
Bleiben Sie stark! Und sagen Sie Ihre Meinung! Es ist Zeit, die Corona-Starre zu überwinden!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
die deutsche Hotellerie verliert derzeit wöchentlich ca. 750 Millionen Euro Umsatz, Vermieter und Finanzierungspartner erwarten jeden Monat Mieten und Annuitäten in Höhe von mindestens 500 Millionen Euro, 250.000 Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit. Das Drama spitzt sich zu, und selbst die nachgebesserten Kredit-Bedingungen diese Woche lassen die grösseren Hotelgruppen durchs Raster fallen.
Hotel- und Immobilien-Verbände schreien immer lauter, um Politik und Banken klarzumachen: Das verlorene Bett vom März kann man im Juni nicht zweimal belegen! Bessert Berlin nicht noch einmal nach, dann rennt die Branche schnurstracks in die Massen-Insolvenz. Sie ist doppelt so hoch insolvenz-gefährdet wie andere Branchen. Es ist bitterer Ernst. Das Corona-Ei im Oster-Nest besitzt Sprengkraft.
Deshalb erhöht sich in vielen Ländern der Druck, Restriktionen zu lockern. Die ersten wagen es, vorsichtig: Dänemark, Norwegen, Österreich und Tschechien.
In allen Gesprächen brodeln die Sorgen und Gedanken: Wenn ab Mai die Wirtschaft nicht stufenweise wieder hochgefahren wird, folgen der humanitären Katastrophe noch in diesem Jahr das wirtschaftliche Aus selbst für reiche Länder und soziale Unruhen überall.
Die Anspannung ist einfach spürbar. Geschlossene Hotels in der Krise zu händeln, sei mehr Arbeit als geöffnete Hotels am Laufen zu halten, merkt Duncan O'Rourke, COO Accor Central Europe, in unserem Gespräch heute an. Selbst den europäischen Marktführer würde es freuen, wenigstens im Juni schon wieder die Belegung wachsen zu sehen. Über RevPAR-Bewegungen will Duncan noch gar nicht nachdenken. Von den 3.000 Accor-Hotels in Europa sind aktuell rund 2.200 geschlossen.
Noch deprimierender wird's heute beim Blick auf die noch tollen Transaktionszahlen für Deutschland im 1. Quartal und dem nun erwarteten, sich abzeichnenden Absturz für das 2. Quartal. Die Zahlen aus dem gerade erschienenen Markt-Report des Hotelverbands IHA für 2019 sollte man sich in Gold einrahmen.
Das Virus hat den Globus fest im Begriff, wie auch unser stichwortartiger Flug über den Mittleren Osten zeigt. Das Virus-Szenario wiederholt sich fast in jedem Land gleich, nur zeitversetzt. Und genauso einheitlich kristallisierte sich in der Branche weltweit heraus: Als erstes werden die lokalen Restaurants, Cafes, Bars, Läden wieder Umsatz generieren, dann wird der heimische Tourismus durch die Decke gehen, während Geschäftsreisen deutlich verzögert einsetzen. Letzteres ist schon wieder abhängig vom Fliegen und von offenen Grenzen – und vom Vertrauen, das die Reisenden bis dahin entwickelt haben müssen. Der Konjunktur-Beschleuniger heisst Vertrauen!
Am Dienstag habe ich mir die erste rein virtuelle Live-Hotel-Konferenz "Hospitality tomorrow" angesehen: Angeblich waren 5.300 Personen registriert, und in den Diskussionen, die ich fünf Stunden lang angehört habe, waren im Schnitt 2.500 Teilnehmer online. Inhaltlich bald mehr dazu, wichtig ist mir am Schluss die Message aus diesem Event: Erstens, man kann Gedanken und Dinge auch virtuell bewegen; zweitens, es gibt ihn, den globalen Tourismus-Spirit und den gemeinsamen Kampf gegen das Virus! Das hat einfach nur gutgetan.
Lassen Sie es sich über die Osterpause auch gut gehen, geniessen Sie kleine Spaziergänge und schalten Sie mal ab. Wir werden das auch tun, unsere reguläre Oster-Pause steht an, so dass wir am Freitag, 24. April, wieder für Sie da sind. Mit hoffentlich positiveren Nachrichten.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
während der Rest der Welt jetzt gegen das Coronavirus kämpft, nähert sich China wieder dem Alltag. Der Hotelmarkt stabilisiert sich auf niedrigem Niveau, aber jetzt verschärft eine riesige Projekt-Pipeline bereits wieder die Situation. Und die ersten Investoren hecheln schon wieder nach Distressed Assets. Macy Marvel belegt Untergang und Aufschwung mit vielen Zahlen und gibt einen Ausblick.
In Zentraleuropa werden inzwischen diverse Exit-Szenarien diskutiert. Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky von 2bAhead zeichnet vier davon auf, vom technologisch gesteuerten Reset bis zum Zusammenbruch der Demokratie. Diesen Denk-Entwürfen habe ich in der gleichen Meldung Fakten gegenübergestellt: mrp Consult aus Wien ergänzt das mit fundierten Berechnungen zu diversen Tourismus-Märkten weltweit und mit Blick auf die verschiedenen Zielgruppen. Martin Schaffers Fazit: Entscheidungen müssen jetzt einfach mit vielen Unbekannten getroffen werden.
Eine Orientierung durch den Dschungel der Hilfsmassnahmen im förderalen Deutschland bietet der neue, ebenfalls aufwändig recherchierte Leitfaden von Tina Froboese, Select Hotel Advisory Services. Sie hat Liquiditätshilfen und Bürgschaften aller 16 Bundesländer gelistet, inklusive Kontakt-Links.
Gestern abend hat sich – nach Hilton, Marriott und IHG – auch Accor offiziell zur Krise gemeldet. Zwei Drittel der Hotels sind rund um den Globus bald geschlossen. Trotzdem oder jetzt erst recht stellen Accor und seine finanzstarken Shareholder Millionen Euro bereit, um medizinischen Kräften und eigenen Mitarbeitern wie Partner-Unternehmen in der Not zu helfen.
Wenig kommunikativ geben sich bisher Verpächter und Pächter. Susanne Stauss hat trotzdem mit einigen sprechen können, alle gaben sich noch sehr partnerschaftlich. Aus dem "Off" im Markt hören wir genau das Gegenteil: Der Ton zwischen Betreibern und Eigentümern/Finanzierern ist seit einer Woche deutlich rauer geworden – seitdem der Gesetzgeber das Thema Miet-Stundungen hochgebracht hat. Dirk Iserlohe, Vorstand der Dorint-Mutter Honestis AG, spricht dazu als einziger Klartext: Beim Verpächter geht's ums Vermögen, beim Pächter ums Überleben.
Einen Kollaps fürchtet die Schweizer Hotellerie. Eine Top-Down Hochrechnung von Montag, ausgehend vom geschätzten jährlichen Gesamtumsatz der Hotel-Branche von 10.2 Milliarden Franken, kommt auf einen Umsatz-Verlust von 2 Milliarden Franken. Eine Insolvenz-Welle scheint unvermeidbar.
In unseren "Snippets" haben wir heute Nützliches zum geplanten Virus-Tracking zusammengefasst und in unserem News-Mix finden Sie ab heute auch Meldungen, die sich nicht mehr allein auf Projekte und Pipelines beziehen, sondern auch auf andere Wirtschaftsunternehmen wie z.B. Airbnb.
Beatrix Boutonnet hat einen virtuellen Hackathon unter der Schirmherrschaft des Kanzleramts in Berlin mitgemacht: Der sollte Ideen aufspüren. Eine davon ist eine neue Gutschein-Plattform der Sparkassen für kleine Betriebe wie Cafés, Restaurants oder Bars.
Upselling ist das Stichwort für Sabre Hospitality: Sie stellten jetzt ihr neues Retail Hospitality Tool vor, das hilft, schon bei der Buchung mehr Umsatz zu generieren: Man verkaufe das Hotel einfach wie eine attraktive Destination und jedes Extra bekommt ein Preis-Ticket. Das Erstaunliche: Ein Drittel der Gäste würde bis zu 50 Euro mehr zahlen!
Digitalisierung macht's möglich. Und noch mehr, wie Yotel-CEO Hubert Viriot erklärt. Von Anfang an verstand sich die Lifestyle-Gruppe als Disruptor, setzte auf nützliche Technologie, wenig Personal und tech-affine Gäste. 10% seines Budgets gibt er fürs Experimentieren mit Technologie aus – und er sagt trotzdem: Geschäft generiert man nicht durch Roboter, sondern durch neue offene PMS und CRM!
Daran knüpft das Interview mit dem Gottlieb Dudweiler Institut aus der Schweiz an: Seine Forscher sehen in Chatbots den perfekten smarten Reise-Assistenten. Diese schlagen Ihnen Restaurants entsprechend Ihres Blutzuckerwertes vor oder stimmen sich für Ihre nächste Reise auch schon selbständig mit anderen smarten Assistenten ab.
Sie sehen, es gibt eine Zukunft! Und Sie werden das Wissen um die digitalen Trends nach Corona brauchen. Wir lassen die Wissenschaftler und Experten genauso sprechen wie die pragmatischen Movers & Shakers von morgen. Jeden Freitag!
Und noch eine kleine Notiz in eigener Sache: Ich habe diese Woche erstmals einen Podcast mitgestaltet. Ich tausche mich mit meinen Chefredakteurs-Kollegen Andrew Sangster von Hotel Analyst und Jeff Weinstein von Hotels über Corona aus. Ein erstes Experiment für uns, hören Sie mal in Ruhe rein in diesen "United Hotel Media Podcast".
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
wir befinden uns zwischen Gartenzaun und Verzweiflung, eingeengt in der Bewegungsfreiheit, aber mit viel zu viel Freiraum für negative Gedanken. Deshalb tragen wir heute auch gerne die Ansichten des deutschen Zukunftsforschers Matthias Horx weiter, der uns geistig schon mal 12 Monate vorausgeeilt ist. Wir lernen bis dahin, mit der Technik anders umzugehen, sind sozialer geworden, haben Trump abgewählt und erstmals Smog-freie chinesische Städte erlebt. Corona sei Dank.
Morgen, Samstag, um 20.30 Uhr, ist wieder "Earth Hour": Eine Stunde lang soll jeder das Licht ausschalten und an den Planeten denken. Corona hat das Thema Sustainability völlig weggewischt… Dabei wird das Virus wieder verschwinden, unsere Klima-Probleme werden es aber leider nicht. Deshalb zeigen wir heute auf, wie Immobilien-Profis und nachhaltig denkende Hotel-Betreiber an der ESG Konferenz in Frankfurt Zertifikate kritisch betrachtet haben, über energetische Aufrüstung und Kosten-Ersparnis sprachen und offenbar viel Vertrauen in das Cradle-to-Cradle-Prinzip setzen...
Sie denken positiv: Sustainability wird die Welt zum Guten verändern. Das ist Zukunft, genauso wie der Corona-Impfstoff, der kommen wird. Das Rad der Wirtschaft muss bald wieder angeschoben werden. Deshalb ist es richtig, wenn jetzt bereits, langsam und vorsichtig, die Diskussion über den richtigen Zeitpunkt zum "Wiederanfang" einsetzt.
Die Regierungen rund um die Welt bekämpfen das Virus inzwischen mit Milliarden-schweren Rettungsprogrammen. Kommen Kurzarbeitergeld oder Kredite zu spät bei den Unternehmen und Arbeitnehmern an, hat Corona gesiegt. Hotels, Restaurants und Cafés können wirtschaftlich nur wenige Wochen selbständig weiteratmen, wenn ihnen der Umsatz abgeschnittten wird. Für das ganze Desaster finden Markus Luthe und Otto Lindner vom deutschen Hotelverband IHA trotzdem noch ruhige Worte, wenngleich sie die Programme der Regierung in ihren Details heftig kritisieren: Sie fürchten, dass diese Branche durchs Raster fällt. Am Dienstag sandten die Lobbyisten einen Brandbrief an Angela Merkel und ihre Minister.
"Regierungsgelder sind aber kein Füllhorn", ermahnt darüber hinaus Martina Fidlschuster von der Hotour Consulting die Branche. Als eine der krisenerfahrensten Beraterinnen im Markt hat sie für Eigentümer und Betreiber eine Checkliste erstellt, die hilft, sich auf Bankengespräche vorzubereiten.
Corona wütet weiter und zwingt wütende Arbeitgeber zum radikalen Kosten-Schnitt in puncto Mitarbeiter: Rauswerfen, beurlauben oder fördern? Letzteres machen nur Privathotels, ersteres die Ketten. Sylvie Konzack ist auf krasse Reaktionen gestossen. Marriott, IHG und Hyatt haben inzwischen selbst berichtet, wie und wo sie die "labour costs" reduzieren: Das sind Entlassungen im Zehntausender-Pack.
Da immer mehr Hotels nach Umnutzungen schielen, haben wir unsere redaktionellen Experten gefragt, wie das in Deutschland rechtlich aussieht.
Corona könnte aber noch anderes unerwartetes Positives bringen: Airbnb und Oyo verlieren durch die Krise massiv an Schlagkraft, ebenso wie die OTAs. Das wäre die Mega-Chance der Hotellerie, sich gemeinsam neu aufzustellen, meint Susanne Stauss... Und wir haben noch eine Nicht-Corona-Meldung im Gepäck: die Weiterentwicklung bei Travel Charme Hotels.
Angesichts der Infofluten werden wir künftig noch stärker selektieren, um Ihnen einen kompakten Überblick zu ermöglichen. Betrachten Sie deshalb die zweite Ausgabe unserer "Snippets" als schnell zu lesendes "Vermischtes". Unsere Link-Liste auf Seite 1 ist verfeinert und um neue Links ergänzt. Auf der Startseite sagen erstmals zwei CEOs - Giovanna Manzi von Best Western Italy und Prof. Max Schlereth von Living Hotels aus Deutschland -, was sie über Corona denken.
Und was meinen Sie zur Krise? Schreiben Sie mir…
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
es ist wie es ist. Innerhalb von zwei Monaten sitzt die ganze Welt im gleichen Corona-Boot, alle erleiden das Gleiche – wenn auch leicht zeitversetzt. Der Aufschrei von Tourismus und Hotellerie und ihr Ruf nach staatlicher Rettungshilfe ist mehr als gerechtfertigt. Aus den Hotel-Unternehmen in unseren Breitengraden dringt kaum etwas nach aussen; offiziell will momentan niemand etas sagen. Hinter den Kulissen aber heissen die Prioritäten: Liquidität sichern, Kosten kappen und Mitarbeiter sichern! Letzteres ist anders als nach Lehman 2008. Gleich geblieben oder gar noch schlechter als 2008 aber sind die aktuellen KPIs der Hotellerie in Europa. Ich habe gestern einem Webinar von STR mit den jüngsten Zahlen zugehört. Fast alle Länder folgen dem gleichen Muster: Sobald die Corona-Fälle ansteigen, rauschen Belegung und RevPAR binnen zehn Tagen in den tiefsten Keller. Die Erholung wird länger dauern: Während China sich wieder wirtschaftlich schnell erholt, wird die westliche Welt immer noch mit dem Virus kämpfen.
Ein zarter "Trost" kommt aus einer anderen Ecke: Wissenschaftler diskutieren, wie lange man welche Massnahmen aufrechthalten muss. Ob man zur schnelleren und besseren Bekämpfung Grossveranstaltungen absagen muss, zweifeln sie zumindest an. Denn Corona werde uns allen trotz Eindämpfungsstrategie erhalten bleiben – und in mehreren Wellen wiederkommen. 30 Tage geschlossene Grenzen, verriegelte Hotels und ein auf Null runtergefahrenes Wirtschaftsleben halten den Virus nicht vom Wiederkommen ab.
Unsere Aufgabe ist es, Sie aus vielen Blickwinkeln zu informieren und uns selbst auch neuer Hintergrund-Quellen zu bedienen. So stützen wir uns künftig bei medizinisch-wissenschaftlichen Nachrichten auf gesicherte Quellen. Darüber hinaus finden Sie auf unserer Seite 1 heute einen Hinweis zu nützlichen Links in Sachen Corona. Wir werden diese internationale Link-Liste permanent erweitern und wieder filtern, um Sie nicht zu überschütten. Alle Artikel betrachten wir in dieser Phase als "Momentaufnahme", weil sich die Dinge stündlich ändern können; deshalb erhält jeder Beitrag von uns ab sofort am Schluss einen "Zeitstempel".
In dieser Woche ist es in Europa deutlich ruhiger geworden; die verordneten Ausnahme- oder gar Not-Zustände zeigen in der Öffentlichkeit erste Wirkung. Deshalb beschäftigen wir uns auch mit den aktuellen Situationen in Frankreich, Spanien, Italien und Österreich. Macy Marvel hat das lange Zögern und den abrupten U-Turn von Premier Borris Johnson analysiert. Und jetzt endlich etwas Positives: Unsere Umfragen unter Investoren und Fonds hat ergeben: Sie sehen den "Schwarzen Schwan" Corona fast alle als saisonales Event und halten an ihren langfristigen Plänen fest, auch in der Asset-Klasse Hotel.
Und am Schluss etwas Positives in eigener Sache: Wir waren letzte Woche selbst so im Corona-Fieber, dass wir im Editorial nicht erwähnt haben, dass hospitalityInside.com ist am 11. März 15 Jahre alt geworden ist! Unsere Posts auf LinkedIn zu diesem Jubiläum haben inzwischen rund 10.000 Menschen erreicht, und wir bedanken uns auch auf diesem Wege bei allen für die vielen Likes und die tollen Kommentare zu unserem Team und unserer Berichterstattung. Das alles ist nur mit Ihnen und durch unsere Abonnenten möglich geworden! Und wie am ersten Tag freuen wir uns auch weiterhin über fruchtvolle Gespräche, Kooperationen, Events und neue Abonnements!
Wir senden heute ein dickes Dankeschön zu unseren Lesern in 20 Ländern, in alle Büros und Home Offices rund um die Welt…
Es wird ein Leben nach Corona geben. Dazu mehr nächste Woche.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
Deutschland hat Fieber. Hohes Fieber, höher wohl als die meisten Coronavirus-Patienten. Seit dieser Woche sieht sich das Land schon selbst auf der Intensiv-Station. Es bräuchte klare, beruhigende Worte, aber die deutsche Regierung ist der schlechteste Infektiologe überhaupt: keine oder keine klare Kommunikation, zögerlich handelnd und den Patienten dem freien Spiel der Wirtschaftskräfte überlassend – bis gestern abend…
Wir teilen unsere – unvermeidliche – Corona-Berichterstattung heute in Gefühle und Fakten. Ein Artikel enthält mehr Kommentare und lässt u.a. den CEO von Langham Hotels aus Hongkong, Stefan Leser, sprechen, ebenso unseren Korrespondenten Massimiliano Sarti aus dem abgeriegelten Italien. Er erzählt über das, was er vor seiner Haustür in Mailand erlebt.
Vier weitere Meldungen beschäftigen sich mit den Corona-Auswirkungen in Österreich und Spanien, mit Corona im restriktiver werdenden Deutschland, mit den ärgerlichen Diskussionen rund um Stornierungen und das Zurückholen des MICE-Geschäftes, und schliesslich liefern wir aktuelle Branchen-Zahlen von STR und Fairmas zu Deutschland wie auch zu China.
Im Gegensatz zu letztem Freitag stelle ich heute fest: Die Unternehmen igeln sich immer mehr ein, das Szenarien-Spiel zwischen 'best and worst case' ist in vollem Gange. Es geht nur noch ums Sichern der Liquidität. Und genau das ist der wunde Punkt des Mittelstands. Deshalb tut jeder "Schrei" der unschuldig infizierten Branche gut. Er wird in der Tat gehört, auch in Wirtschaftsstatistiken und in den Nachrichten. Aber helfen können ihr dieses Mal wirklich nur entschlossene Taten der Regierung.
Falls Sie noch an eine Zeit nach dem Corona-Virus glauben: Beatrix Boutonnet hat sich von Rechenkünstlern das Thema Immobilien-Leasing ausführlich erklären lassen – eine neue Möglichkeit auch für die Hotels. Und Fred Fettner zeigt auf, weshalb Schweizer und österreichische Tourismusverbände jede Menge Marketing-Chancen vergeben: Sie wissen nicht genau, was sie mit ihren gesammelten Kunden-Daten machen sollen. Irgendwie passt dieses Thema in diese Woche.
Falls Sie in diesen Zeiten keine emotionale Unterstützung von Ihrem Arzt oder Ihrer Familie bekommen: Gönnen Sie sich einen Wellnessurlaub! Dort finden Sie "Social & Emotional Support".
Bleiben Sie gesund!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
es ist erschreckend, wie sich diese gebildete Gesellschaft binnen einer Woche in ihre selbstgemachte Krise stürzt! Seit der ITB-Absage letzten Freitag ist der Teufel los. Ja, das Corona-Virus reist mit und multipliziert sich. Aber muss man deshalb wirklich alle Events absagen? Natürlich muss man an seine Mitarbeiter-Verantwortung denken. Aber man sollte trotzdem nicht panisch werden: In Deutschland gab es gestern abend 484 offiziell bestätigte Fälle von Corona-Infizierten und null Tote – dafür aber 98.442 Grippe-Infizierte und 161 Tote in der bisherigen Winter-Saison 2019/20. Darüber verliert niemand mehr einen Satz.
Vier Redakteure aus unserem Team haben seit letzter Woche recherchiert, mit vielen Menschen und Unternehmen gesprochen und waren sogar in Berlin unterwegs – wo nicht alles abgesagt war. Andere waren mit ihren Präsentationen plötzlich online live: Die Messe-Absage wird den Schritt ins Netz deutlich beflügeln.
Wir haben 11 Hotelgruppen – von Accor bis Yotel – gefragt, wie sie in puncto Stornierung reagieren und wie der aktuelle Geschäftsverlauf ist. Alle sehen grau und schwarz und ein IHIF-Insider berichtet, dass alle IPO-Pläne und Immobilien-Transaktionen rigoros auf Null gesetzt sind. Stillstand droht. "Kosten zu sparen und auf Hoffnung zu setzen, ist aber keine Strategie!", kritisiert dieser Insider.
Andere haben Anwälte aufgesucht, weshalb wir eine Münchner Kanzlei gebeten haben, das Thema "Höhere Gewalt und Rechtsfolgen" zu beleuchten. mrp Hotels hat zudem exklusiv für uns Tipps für Eigentümer und Betreiber über den richtigen Umgang mit der Krise zusammengestellt.
Ganz leise hat die ITB auf ihrem Facebook-Profil die Frage eines Users nach Aussteller-Entschädigung beantwortet: Ja, sie erstatte Eintrittstickets und die Vorauszahlungen für die Standgebühr. Währenddessen bohrten wir noch einmal bei der zuständigen Gesundheitsbehörde in Berlin zur Absage-Begründung nach und erhielten die Antwort, dass das "Risiko einer Einschleppung und Ausbreitung des Virus ist bei einer solch grossen Messe mit einer hohen Personendichte und bei ungenügender Entlüftung gegeben" sei. Von der ITB gab es für uns keine Antwort zum Stichwort Entlüftung. Jetzt darf man weiterspekulieren…
Wenig Sinn macht in dieser Woche die Deutsche Reiseanalyse, die eine Prognose auf Basis "veralteter" Daten von Ende Januar 2020 wagt. Danach verlieren die Deutschen nicht die Lust am Reisen… Aus meinem Freundeskreis klingt das derzeit anders.
Wie gross die Auswirkungen weltweit für börsennotierte Ketten sind, beschreibt eine amerikanische Consulting Company. Freuen wir uns doch darüber, dass 2019 noch ein Mega-Jahr für Transaktionen war und dass sich Kempinski in China massiv in den neuen Mega Park Universal Resort Beijing einklinken kann – als Manager von insgesamt über 6.000 Zimmern.
Es gibt noch andere News als Corona, glücklicherweise. Romantik Hotels sagte zwar seine eigene Tagung am Montag in Frankfurt ab, verriet uns aber trotzdem, warum jetzt auch Chalets, Lodges und B&B-Hotels "romantisch" werden sollen.
Wir werden nicht umhinkommen, dem Treiben des Covid-19 weiter zu folgen. Aber infizieren sollten Sie sich nur mit dem hospitalityInside-"Virus".
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
es fällt schwer, seit dieser Woche in Sachen Coronavirus ruhig zu bleiben. Seit gestern werden die ersten Absagen von Ausstellern und Besuchern für IHIF Berlin bekannt, und sogar schon für die MIPIM in Cannes. Darunter sind uns wohlvertraute Namen wie Invesco, CBRE und HRS. Die ITB wird sich dem Druck wohl auch nicht entziehen können, vor allem politisch nicht: Die Messe Berlin hat heute eine Verabredung mit dem deutschen Gesundheits- und Innenministerium. Die hochbrisante Frage ist: Wird die ITB abgesagt oder nicht?
Die Angst, die das "reisefreudige" COVID-19 verbreitet, ist nicht mehr zu steuern. Der stille Begleiter, der sich rasend schnell multipliziert, weckt menschliche Urängste. Aus den Absagen der Unternehmen erkennt man: Es dominiert noch nicht einmal so sehr die Angst vor der Virusgrippe an sich, sondern mehr vor einer eventuellen Quarantäne. Die Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus sind inzwischen deutlich sichtbar: von fallenden Börsenwerten bei den Hotelketten über gestrichene Flüge bei den Airlines bis zu angepassten Reiserouten bei den Kreuzfahrtschiffen.
Unsere beiden Korrespondenten in Italien und Österreich, Massimiliano Sarti und Fred Fettner, berichten ausserdem von den Ereignissen in ihrer Region und haben Fakten gesammelt. Norditalienische Hotels erleben massive Storno-Wellen, selbst wenn sie abseits der Krisenherde stehen. Experten sagen: Das erste Quartal 2020 ist touristisch verloren.
Das Coronavirus entwickelt sich damit zum globalen Game Changer. Deshalb dominiert es heute auch unsere Ausgabe. Trotzdem sollte man sich noch darüber freuen können, dass Europas Hotels im vergangenen Jahr ihren Asset-Wert noch steigern konnten. Und dass sich Owner, Operator und Franchisegeber nun erstmals gemeinsam an einem Tisch setzen und ihre Nachhaltigkeitsziele übereinanderlegen, ist neu und gut. Und wir haben für Sie wieder Neuigkeiten aus der Sustainability-Welt zusammengestellt.
Freuen können sich auch weitere Ketten über gute Jahresergebnisse: Barceló, Best Western, Marriott, Meliá, NH und Radisson Hotels. Keinen Grund zur Freude haben Meliá Hotels in diesem Punkt: Die EU-Kommission hat die Gruppe abgestraft, weil sie den shoppenden Konsumenten um bessere Angebote beraubt haben.
Sehen wir uns in Berlin? Bis Montag bzw. Mittwoch kann noch viel geschehen. Unser Redaktionsteam fährt nach Berlin – denn letztlich ist auch "Krisen-Berichterstattung" Teil unserer Arbeit. Masken und Desinfektionsspray liegen bereit. Das HITT Breakfast am Mittwoch bleibt weiterhin Teil unserer Berlin-Woche und findet statt.
Mit den Messen im Frühjahr denken wir auch schon wieder an den Herbst. Bis 15. März kommen Sie noch in den Genuss der Frühbucher-Konditionen für die "World of Hospitality" an der Expo Real 2020 im Oktober. Profitieren Sie zusätzlich von unserem Networking auf Executive-Level, fragen Sie nach kleinereren, grösseren und indivudellen Ausstellungstischen und -plätzen. Das neue Modell von 2019 hat sich erneut bewährt. Alle Infos auf unserer Seite 1!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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