Editorial
Liebe Insider,
es ist wie es ist. Innerhalb von zwei Monaten sitzt die ganze Welt im gleichen Corona-Boot, alle erleiden das Gleiche – wenn auch leicht zeitversetzt. Der Aufschrei von Tourismus und Hotellerie und ihr Ruf nach staatlicher Rettungshilfe ist mehr als gerechtfertigt. Aus den Hotel-Unternehmen in unseren Breitengraden dringt kaum etwas nach aussen; offiziell will momentan niemand etas sagen. Hinter den Kulissen aber heissen die Prioritäten: Liquidität sichern, Kosten kappen und Mitarbeiter sichern! Letzteres ist anders als nach Lehman 2008. Gleich geblieben oder gar noch schlechter als 2008 aber sind die aktuellen KPIs der Hotellerie in Europa. Ich habe gestern einem Webinar von STR mit den jüngsten Zahlen zugehört. Fast alle Länder folgen dem gleichen Muster: Sobald die Corona-Fälle ansteigen, rauschen Belegung und RevPAR binnen zehn Tagen in den tiefsten Keller. Die Erholung wird länger dauern: Während China sich wieder wirtschaftlich schnell erholt, wird die westliche Welt immer noch mit dem Virus kämpfen.
Ein zarter "Trost" kommt aus einer anderen Ecke: Wissenschaftler diskutieren, wie lange man welche Massnahmen aufrechthalten muss. Ob man zur schnelleren und besseren Bekämpfung Grossveranstaltungen absagen muss, zweifeln sie zumindest an. Denn Corona werde uns allen trotz Eindämpfungsstrategie erhalten bleiben – und in mehreren Wellen wiederkommen. 30 Tage geschlossene Grenzen, verriegelte Hotels und ein auf Null runtergefahrenes Wirtschaftsleben halten den Virus nicht vom Wiederkommen ab.
Unsere Aufgabe ist es, Sie aus vielen Blickwinkeln zu informieren und uns selbst auch neuer Hintergrund-Quellen zu bedienen. So stützen wir uns künftig bei medizinisch-wissenschaftlichen Nachrichten auf gesicherte Quellen. Darüber hinaus finden Sie auf unserer Seite 1 heute einen Hinweis zu nützlichen Links in Sachen Corona. Wir werden diese internationale Link-Liste permanent erweitern und wieder filtern, um Sie nicht zu überschütten. Alle Artikel betrachten wir in dieser Phase als "Momentaufnahme", weil sich die Dinge stündlich ändern können; deshalb erhält jeder Beitrag von uns ab sofort am Schluss einen "Zeitstempel".
In dieser Woche ist es in Europa deutlich ruhiger geworden; die verordneten Ausnahme- oder gar Not-Zustände zeigen in der Öffentlichkeit erste Wirkung. Deshalb beschäftigen wir uns auch mit den aktuellen Situationen in Frankreich, Spanien, Italien und Österreich. Macy Marvel hat das lange Zögern und den abrupten U-Turn von Premier Borris Johnson analysiert. Und jetzt endlich etwas Positives: Unsere Umfragen unter Investoren und Fonds hat ergeben: Sie sehen den "Schwarzen Schwan" Corona fast alle als saisonales Event und halten an ihren langfristigen Plänen fest, auch in der Asset-Klasse Hotel.
Und am Schluss etwas Positives in eigener Sache: Wir waren letzte Woche selbst so im Corona-Fieber, dass wir im Editorial nicht erwähnt haben, dass hospitalityInside.com ist am 11. März 15 Jahre alt geworden ist! Unsere Posts auf LinkedIn zu diesem Jubiläum haben inzwischen rund 10.000 Menschen erreicht, und wir bedanken uns auch auf diesem Wege bei allen für die vielen Likes und die tollen Kommentare zu unserem Team und unserer Berichterstattung. Das alles ist nur mit Ihnen und durch unsere Abonnenten möglich geworden! Und wie am ersten Tag freuen wir uns auch weiterhin über fruchtvolle Gespräche, Kooperationen, Events und neue Abonnements!
Wir senden heute ein dickes Dankeschön zu unseren Lesern in 20 Ländern, in alle Büros und Home Offices rund um die Welt…
Es wird ein Leben nach Corona geben. Dazu mehr nächste Woche.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
Deutschland hat Fieber. Hohes Fieber, höher wohl als die meisten Coronavirus-Patienten. Seit dieser Woche sieht sich das Land schon selbst auf der Intensiv-Station. Es bräuchte klare, beruhigende Worte, aber die deutsche Regierung ist der schlechteste Infektiologe überhaupt: keine oder keine klare Kommunikation, zögerlich handelnd und den Patienten dem freien Spiel der Wirtschaftskräfte überlassend – bis gestern abend…
Wir teilen unsere – unvermeidliche – Corona-Berichterstattung heute in Gefühle und Fakten. Ein Artikel enthält mehr Kommentare und lässt u.a. den CEO von Langham Hotels aus Hongkong, Stefan Leser, sprechen, ebenso unseren Korrespondenten Massimiliano Sarti aus dem abgeriegelten Italien. Er erzählt über das, was er vor seiner Haustür in Mailand erlebt.
Vier weitere Meldungen beschäftigen sich mit den Corona-Auswirkungen in Österreich und Spanien, mit Corona im restriktiver werdenden Deutschland, mit den ärgerlichen Diskussionen rund um Stornierungen und das Zurückholen des MICE-Geschäftes, und schliesslich liefern wir aktuelle Branchen-Zahlen von STR und Fairmas zu Deutschland wie auch zu China.
Im Gegensatz zu letztem Freitag stelle ich heute fest: Die Unternehmen igeln sich immer mehr ein, das Szenarien-Spiel zwischen 'best and worst case' ist in vollem Gange. Es geht nur noch ums Sichern der Liquidität. Und genau das ist der wunde Punkt des Mittelstands. Deshalb tut jeder "Schrei" der unschuldig infizierten Branche gut. Er wird in der Tat gehört, auch in Wirtschaftsstatistiken und in den Nachrichten. Aber helfen können ihr dieses Mal wirklich nur entschlossene Taten der Regierung.
Falls Sie noch an eine Zeit nach dem Corona-Virus glauben: Beatrix Boutonnet hat sich von Rechenkünstlern das Thema Immobilien-Leasing ausführlich erklären lassen – eine neue Möglichkeit auch für die Hotels. Und Fred Fettner zeigt auf, weshalb Schweizer und österreichische Tourismusverbände jede Menge Marketing-Chancen vergeben: Sie wissen nicht genau, was sie mit ihren gesammelten Kunden-Daten machen sollen. Irgendwie passt dieses Thema in diese Woche.
Falls Sie in diesen Zeiten keine emotionale Unterstützung von Ihrem Arzt oder Ihrer Familie bekommen: Gönnen Sie sich einen Wellnessurlaub! Dort finden Sie "Social & Emotional Support".
Bleiben Sie gesund!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
es ist erschreckend, wie sich diese gebildete Gesellschaft binnen einer Woche in ihre selbstgemachte Krise stürzt! Seit der ITB-Absage letzten Freitag ist der Teufel los. Ja, das Corona-Virus reist mit und multipliziert sich. Aber muss man deshalb wirklich alle Events absagen? Natürlich muss man an seine Mitarbeiter-Verantwortung denken. Aber man sollte trotzdem nicht panisch werden: In Deutschland gab es gestern abend 484 offiziell bestätigte Fälle von Corona-Infizierten und null Tote – dafür aber 98.442 Grippe-Infizierte und 161 Tote in der bisherigen Winter-Saison 2019/20. Darüber verliert niemand mehr einen Satz.
Vier Redakteure aus unserem Team haben seit letzter Woche recherchiert, mit vielen Menschen und Unternehmen gesprochen und waren sogar in Berlin unterwegs – wo nicht alles abgesagt war. Andere waren mit ihren Präsentationen plötzlich online live: Die Messe-Absage wird den Schritt ins Netz deutlich beflügeln.
Wir haben 11 Hotelgruppen – von Accor bis Yotel – gefragt, wie sie in puncto Stornierung reagieren und wie der aktuelle Geschäftsverlauf ist. Alle sehen grau und schwarz und ein IHIF-Insider berichtet, dass alle IPO-Pläne und Immobilien-Transaktionen rigoros auf Null gesetzt sind. Stillstand droht. "Kosten zu sparen und auf Hoffnung zu setzen, ist aber keine Strategie!", kritisiert dieser Insider.
Andere haben Anwälte aufgesucht, weshalb wir eine Münchner Kanzlei gebeten haben, das Thema "Höhere Gewalt und Rechtsfolgen" zu beleuchten. mrp Hotels hat zudem exklusiv für uns Tipps für Eigentümer und Betreiber über den richtigen Umgang mit der Krise zusammengestellt.
Ganz leise hat die ITB auf ihrem Facebook-Profil die Frage eines Users nach Aussteller-Entschädigung beantwortet: Ja, sie erstatte Eintrittstickets und die Vorauszahlungen für die Standgebühr. Währenddessen bohrten wir noch einmal bei der zuständigen Gesundheitsbehörde in Berlin zur Absage-Begründung nach und erhielten die Antwort, dass das "Risiko einer Einschleppung und Ausbreitung des Virus ist bei einer solch grossen Messe mit einer hohen Personendichte und bei ungenügender Entlüftung gegeben" sei. Von der ITB gab es für uns keine Antwort zum Stichwort Entlüftung. Jetzt darf man weiterspekulieren…
Wenig Sinn macht in dieser Woche die Deutsche Reiseanalyse, die eine Prognose auf Basis "veralteter" Daten von Ende Januar 2020 wagt. Danach verlieren die Deutschen nicht die Lust am Reisen… Aus meinem Freundeskreis klingt das derzeit anders.
Wie gross die Auswirkungen weltweit für börsennotierte Ketten sind, beschreibt eine amerikanische Consulting Company. Freuen wir uns doch darüber, dass 2019 noch ein Mega-Jahr für Transaktionen war und dass sich Kempinski in China massiv in den neuen Mega Park Universal Resort Beijing einklinken kann – als Manager von insgesamt über 6.000 Zimmern.
Es gibt noch andere News als Corona, glücklicherweise. Romantik Hotels sagte zwar seine eigene Tagung am Montag in Frankfurt ab, verriet uns aber trotzdem, warum jetzt auch Chalets, Lodges und B&B-Hotels "romantisch" werden sollen.
Wir werden nicht umhinkommen, dem Treiben des Covid-19 weiter zu folgen. Aber infizieren sollten Sie sich nur mit dem hospitalityInside-"Virus".
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
es fällt schwer, seit dieser Woche in Sachen Coronavirus ruhig zu bleiben. Seit gestern werden die ersten Absagen von Ausstellern und Besuchern für IHIF Berlin bekannt, und sogar schon für die MIPIM in Cannes. Darunter sind uns wohlvertraute Namen wie Invesco, CBRE und HRS. Die ITB wird sich dem Druck wohl auch nicht entziehen können, vor allem politisch nicht: Die Messe Berlin hat heute eine Verabredung mit dem deutschen Gesundheits- und Innenministerium. Die hochbrisante Frage ist: Wird die ITB abgesagt oder nicht?
Die Angst, die das "reisefreudige" COVID-19 verbreitet, ist nicht mehr zu steuern. Der stille Begleiter, der sich rasend schnell multipliziert, weckt menschliche Urängste. Aus den Absagen der Unternehmen erkennt man: Es dominiert noch nicht einmal so sehr die Angst vor der Virusgrippe an sich, sondern mehr vor einer eventuellen Quarantäne. Die Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus sind inzwischen deutlich sichtbar: von fallenden Börsenwerten bei den Hotelketten über gestrichene Flüge bei den Airlines bis zu angepassten Reiserouten bei den Kreuzfahrtschiffen.
Unsere beiden Korrespondenten in Italien und Österreich, Massimiliano Sarti und Fred Fettner, berichten ausserdem von den Ereignissen in ihrer Region und haben Fakten gesammelt. Norditalienische Hotels erleben massive Storno-Wellen, selbst wenn sie abseits der Krisenherde stehen. Experten sagen: Das erste Quartal 2020 ist touristisch verloren.
Das Coronavirus entwickelt sich damit zum globalen Game Changer. Deshalb dominiert es heute auch unsere Ausgabe. Trotzdem sollte man sich noch darüber freuen können, dass Europas Hotels im vergangenen Jahr ihren Asset-Wert noch steigern konnten. Und dass sich Owner, Operator und Franchisegeber nun erstmals gemeinsam an einem Tisch setzen und ihre Nachhaltigkeitsziele übereinanderlegen, ist neu und gut. Und wir haben für Sie wieder Neuigkeiten aus der Sustainability-Welt zusammengestellt.
Freuen können sich auch weitere Ketten über gute Jahresergebnisse: Barceló, Best Western, Marriott, Meliá, NH und Radisson Hotels. Keinen Grund zur Freude haben Meliá Hotels in diesem Punkt: Die EU-Kommission hat die Gruppe abgestraft, weil sie den shoppenden Konsumenten um bessere Angebote beraubt haben.
Sehen wir uns in Berlin? Bis Montag bzw. Mittwoch kann noch viel geschehen. Unser Redaktionsteam fährt nach Berlin – denn letztlich ist auch "Krisen-Berichterstattung" Teil unserer Arbeit. Masken und Desinfektionsspray liegen bereit. Das HITT Breakfast am Mittwoch bleibt weiterhin Teil unserer Berlin-Woche und findet statt.
Mit den Messen im Frühjahr denken wir auch schon wieder an den Herbst. Bis 15. März kommen Sie noch in den Genuss der Frühbucher-Konditionen für die "World of Hospitality" an der Expo Real 2020 im Oktober. Profitieren Sie zusätzlich von unserem Networking auf Executive-Level, fragen Sie nach kleinereren, grösseren und indivudellen Ausstellungstischen und -plätzen. Das neue Modell von 2019 hat sich erneut bewährt. Alle Infos auf unserer Seite 1!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
der Corona Virus zeigt, wie volatil das globalisierte Miteinander heute ist. Wie kommen Hotelgruppen in China damit zurecht, wie sichern sie ihren Cashflow? Die Belegungen brechen quasi auf 1% runter, Mitarbeiter sind in Quarantäne. Kempinski Hotels hat nur fünf Häuser geschlossen, Hilton 150, IHG 160, Wyndham 1.000. Da fallen Gebühren weg, Management-Fees werden erlassen, Zulieferer um Verständnis gebeten. Sylvie Konzack und ich haben bei den Ketten recherchiert, und Menschen gefragt, die in China leben. Es ist eine Moment-Aufnahme, denn das Ende dieses Dramas ist noch nicht in Sicht; Covid-19 infiziert die Hotellerie, den Tourismus und die gesamte Wirtschaft.
Die globalen Ketten legen in diesen Tagen nacheinander ihre Bilanz 2019 auf den Tisch und die CEOs berichteten in diesem Zusammenhang auch von ihren Sorgen und Massnahmen in China.
Zu den stillen, aber sehr erfolgreichen Owner-Operator in der Branche zählt die schwedische Pandox-Gruppe. Ihre Börsenkurse legen gerade immens zu. Selbst der gewagte Jurys Inn-Deal in Grossbritannien im undurchsichtigen Fight vor der finalen Brexit-Entscheidung stellt sich als perfektes Timing heraus. Eine Portfolio-Analyse von Macy Marvel.
Nachdem wir letzte Woche den Zustand der deutschen Wellness-Landschaft analysiert haben, sind heute die Österreicher dran. Michaela Thaler, die Geschäftsführerin von Best Alpine Wellness, der Kooperation mit den besten Wellnesshotels im Land, legt Vergleichszahlen auf den Tisch. Die Wellbeing-Pioniere machten über die Jahre einen derart guten Job, dass ihre Konzepte zuhauf kopiert wurden. Jetzt plagt alle die Massenware Wellness – und man ärgert sich über sich selbst.
Das deutsche Gastgewerbe verzeichnete 2019 in allen Segmenten ein Umsatz-Plus, zum 10. Mal in Folge. Auch München kann als Einzel-Destination wieder mit kräftigen Steigerungen bei den Touristenzahlen und Umsätzen aufwarten. Die Rekorde allerdings stellen die Branche im Grossen wie im Kleinen vor die Nachhaltigkeitsfrage: Wie lange ist das Volumen noch verträglich zu meistern?
In diesem Kontext widmen wir uns auch nochmals kurz dem "Green Deal" der EU.
Und was unsere eigenen Aktivitäten angeht, können wir heute zum HITT Think Tank in Potsdam am 22./23. Juni verkünden: Ins "Spotlight" des ersten Programmtages wagen sich zwei weitere innovative Software-Unternehmen. Nach Mews, Ireckonu und Sabre Hospitality stellen sich nun auch hotelkit und Robotise den Fragen der Branche. Den Spotlight-Tag kann man übrigens einzeln buchen! Machen Sie mit, sagen Sie es auch Ihre Kollegen bitte weiter. Unser Artikel auf Seite 1 ist ebenso aktualisiert wie die Programm-PDF. Weitere Neuheuten und Namen werden folgen.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
Leinen los für den 3. HospitalityInside Think Tank am 22./23. Juni in Potsdam/Berlin! "Boost your Service Delivery" lautet das Motto, und unsere Impulsgeber und Hotel-Executives diskutieren mit Ihnen, wie die digitale Welt in Ihrem Hotel lebendig werden kann. Neu: Wir haben das Programm erweitert um die SPOTLIGHTs. Im Scheinwerferlicht steht die nächste Tech-Generation: Mews und Ireckonu, desweiteren wird Sabre sein neues Hospitality Retail Tool vorstellen. Wer mit den jungen Innovatoren und den agilen Marktführern direkt kommunizieren möchte, ist hier genau richtig! Das SPOTLIGHT am Tag 1 des Think Tanks ist übrigens separat buchbar!
Tag 2 gehört wieder dem Think Tank auf dem Schiff. Wir gleiten über die brandenburgische Seenplatte, hören zu und diskutieren, ob und wie KI die Hotel-Performance steigert, ebenso über die ungleichen Voraussetzungen und Herausforderungen etablierter globaler Ketten und kleiner junger Marken-Unternehmen auf dem Weg zur "Guest Experience". Desweiteren spielen Retail und Mixed-Use-Szenarien dieses Mal eine wichtige Rolle. Alle Details auf unserer Seite 1 heute! Inklusive Programm, Preisen und Buchungslink.
Der Zukunft auf der Spur sind wir auch mit dem Beitrag über neue Wohnformen heute. Serviced Apartments, aber auch Pflege-Immobilien werden langsam zu Konkurrenten der klassischen Hotellerie. Susanne Stauss hat Markt-Fakten gesammelt und Experten gefragt, ob sie Investoren-Gelder wandern sehen.
Die Wander-, sprich Reiselust der Deutschen ist immer noch Massstab für die Reise-Prognosen 2020. Im Vergleich zum Vorjahr ändern sich nur Details. Pleiten und Klima-Diskussionen sind jedenfalls kein Grund, das Reiseverhalten zu ändern.
Dringend ändern muss sich die deutsche Wellness-Szene. Sie leidet heute arg unter dem Hardware-Overkill, den vor allem die bauwütigen Österreicher getrieben haben. Viele Fehler sind aber auch hausgemacht. Michael Altewischer von der Kooperation der Wellness Hotels & Resorts und zwei Hoteliers äussern sich kritisch zum Status Quo.
Aus unseren Meldungen: Die TUI will ihr eigenes PMS bauen. Hiltons Bilanz für 2019 liegt vor, inklusive vorsichtigen Prognosen zum virus-verseuchten Jahr 2020, aus Katalonien will eine neue Gruppe in DACH Fuss fassen... Und einiges mehr.
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
20 Jahre sind vergangen, seitdem der Wellness-Boom im deutschsprachigen Raum einsetzte. Es ist still geworden um dieses Segment, das Wohlgefühl verspricht, bei Hotelinhabern und -betreibern aber eher Frust-Gefühle provoziert. Einige alte Probleme sind einfach geblieben: Das Spa und seine Mitarbeiter sind im Hotel immer noch nicht als gleichwertig akzeptiert und aktuell herrscht massiver Mitarbeiter-Mangel. Fehlende Weiterbildung, fehlende Mitarbeiter-Räume, schlechtes Essen und falsche Arbeitskleidung hinterlassen ihre Spuren. Dafür protzen Hoteliers gerne mit Mega-Hardware. Nach Tirol rüstet nun Südtirol auf. Das ist auch einfacher als sich um die sensible "Software" namens Mensch zu bemühen. Gewinne fahren nur die ein, die auf Top-Level arbeiten. Bis auf diese Ausnahmebetriebe hat die Szene in zwei Dekaden offenbar nicht viel dazu gelernt.
Die beiden erfahrenen Wellness-Beraterinnen Dagmar Rizzato aus Deutschland und Karin Niederer aus Österreich haben gemeinsam mit Prof. Stefan Nungesser gerade eine neue "Wellness-Bibel" herausgegeben. Im Interview mit mir beschreiben die Experten ihre ernüchternden Erfahrungen aus dem Markt. – Wir setzen das Thema Wellness nächste Woche fort.
Ähnlich wie bei den Wellness-Hoteliers wandert der Blick internationaler Gastgeber häufig gen Himmel. Und Österreicher wie Skandinavier stellen bedauernd fest: Es schneit nicht mehr. Damit ändert sich auch das Winter-Geschäft, wie Fred Fettner an der Sportartikel-Messe ispo in München feststellte. Jetzt sind Kreativität und Elan gefragt. Aber die Umstellung fällt schwer.
Polen sonnt sich unterdessen im Business. Der Hotellerie geht's gut, bis 2024 soll's auch noch so bleiben. Der Flughafen wächst, es zieht immer mehr internationale Marken ins Land, und jetzt blüht auch noch die Nische der Condo-Hotels auf. Macy Marvel fasst zusammen.
Italien belegt jetzt den Transaktionsrekord 2019 mit Zahlen, die deutsche Hotellerie verliert ihren RevPAR-Schwung, B&B Deutschland allerdings zieht eine positive Bilanz. Kempinski Hotels möchte sich möglichst schnell an vielen Plätzen etablieren. Und gestern rief die HOTREC die Branche dazu auf, sich wieder an der alle zwei Jahre stattfindenden Umfrage über die OTAs teilzunehmen.
Platz für die Show gab es am Montag beim "Hotelier des Jahres" in Berlin – dem Jahresauftakt-Event der deutschen Hotellerie im InterConti Berlin mit 1.000 Gästen und zwei würdigen Preisträgern. Einen Platz auf der Bühne könnte sich auch ein Hospitality-PropTech sichern: Kennen Sie junge Ideen oder Innovatoren aus der Hotel-Branche? Dann sollten sich diese bis Ende nächster Woche noch ganz schnell für den Award bewerben… Die Details dazu auf unserer Seite 1.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
was können Hotels und Health Care voneinander lernen? Viel. Und vieles lässt sich sogar verschmelzen, wie die Sonnenhotels beweisen. Sie starteten ihre Idee unter dem Namen Care Hotels, doch den nutzt Geschäftsführerin Karina Doerschel nicht mehr. Zudem hat sie das Konzept akribisch verfeinert, eine Pflegekraft in ihrem Hotel festangestellt und endlich auch einen sensiblen Investor gefunden. Familien mit pflegebedürftigen Personen schöne Ferien zu ermöglichen – dieses Thema muss endgültig raus aus der Tabu-Zone.
Das Sonnenhotel in Bad Rappenau zeigt, dass Barrierefreiheit im Ferienhotel absolut kein Handicap für gesunde Urlauber sein muss; man gebe allem nur den Wellbeing-Touch. Den Weg von Karina Doerschel verfolgen wir schon lange, und Autorin Sylvie Konzack ist nach ihrem Besuch vor Ort ebenfalls überzeugt: Diese Frau, energiegeladen, optimistisch und voller Knowhow, hat eine vielversprechende Nische gefunden. Schielen nicht viele Investoren und Projekt-Entwickler heute nach Nischen?
Mitarbeiter für solch sensible Projekte zu finden, ist natürlich eine Herausforderung. Und schon sind wir wieder beim Thema HR. Heute aber in einer ganz anderen Weise: Der Belgier Patrick Vermeren, von Beruf Berater, Autor und Skeptiker, kann nicht verstehen, wer Unternehmen eingeredet hat, dass ihre Leader auch Coach sein sollen. Oder dass Teams sich selbst managen können. Für ihn sind die angeblichen HR-Profis Opfer von Mythen und geschicktem Marketing.
Zuhören, nachfragen, nachforschen. Etliche Osteuropäer haben ihre Hausaufgaben in den letzten Jahren offensichtlich gemacht. An der 4. Hotel-Investment-Konferenz HOTCO in Budapest letzte Woche wurde deutlich, dass die Development-Experten die Tücken und Chancen ihrer Hotels/Hotelmarken in Südost-Europa sehr schnell erfassen und nüchterner, zahlenorientierter behandeln als ich es beispielsweise noch vor fünf Jahren in Polen erlebt habe. Budapest jedenfalls boomt, alle Ketten pochen an der Tür – und selbst Budapest-Kenner Stephan Interthal vom Kempinski-Hotel, ein GM mit 12 Jahren Erfahrung vor Ort, ist überzeugt: Viele Marken finden noch Platz und der Gästestrom wird nicht abreissen… Als Medienpartner dieses Events teilen wir unseren ersten Eindruck mit Ihnen auf unserer Seite 1.
Unsere Meldungen im Magazin: Heute Nacht verlassen die Briten die EU, fürs Reisejahr 2020 ändert sich aber noch nichts. Im Hotelmarkt wird die Kluft zwischen Stadt und Land unterdessen schon grösser. Europas Hotellerie hat im Vergleich dazu zehn Wachstumsjahre hinter sich! Den Boom in Deutschland haben Ferienwohnungen kräftig mitgetrieben. In dieses Segment kommt erneut Bewegung: Oyo Vacation Homes kauft offensichtlich den Ferienhaus-Spezialisten Wolters Reisen, und Booking.com führt für Ferienwohnungen eine eigene Klassifizierung ein.
Österreich, ein sehr überschaubarer Markt für Hotel-Transaktionen, meldet ebenfalls einen neuen Superlativ: 2019 schloss mit Deals im Wert von über 1,26 Milliarden Euro ab. Und auch die spanische Room Mate-Gruppe wartet mit positiven Nachrichten auf.
Das Jahr jedenfalls scheint für viele gut zu beginnen. Aber ob's so weitergeht? Der Coronavirus aus China gefährdet inzwischen das globale Tourismus-Geschäft… Unser Alltag hängt immer häufiger an seidenen Fäden. Und das relativiert wieder einmal vieles.
Eine virenfreie Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
es ist erstaunlich oder wieder nicht: Das Jahr 2019 schlossen unsere befragten sechs Ketten glücklich und überglücklich ab – wie vermutlich viele andere in der deutschen Hotellerie. Wie aber haben die sechs für 2020 kalkuliert? Vienna House, Choice, Achat Hotels, Intercity, IHG und Novum haben geantwortet. Drei davon rechnen mit moderaten Steigerungen, zwei gehen von höheren Budgets aus. Auch dieser Mix dürfte vermutlich die Branchen-Stimmung fürs neue Jahr treffen.
Schön wär's, das gute neue Jahr, wenn da nicht das Mitarbeiter-Problem wäre. In Italien verdienen selbst BA-Absolventen in der Hotellerie noch 20% weniger als der durchschnittliche Italiener. Die Hotel-Mitarbeiter sind zudem nicht gut genug ausgebildet. Gleichzeitig stöhnen die Unternehmen über deutlich höhere Personalkosten als in anderen Ländern. Zwei namhafte Universitäten zeigen in ihren aktuellen HR-Studien die Misere Italiens in nüchternen Zahlen auf.
Optimismus darf man eher aus den Ansätzen zu nachhaltigen Initiativen bei einzelnen Serviced Apartment-Marken schöpfen. Es gibt Finanzierer und Betreiber mit veränderter Denkweise und verändertem Handeln – und heute dazu erste Infos zu einer neuen Vertragsvariante, den Green Leases.
Das Reisejahr 2019 war mal wieder bombastisch, wie auch die UNWTO diese Woche offiziell bestätigte: 1,5 Milliarden Menschen reisten um die Welt, 4% mehr als 2018. Und sie sagt für dieses Jahr wieder ein Wachstum von 3-4% voraus. Mit anderen Worten: Die Branche muss ihre Herausforderungen meistern – von HR bis hin zu Overtourism… Die Österreicher sind auf jeden Fall gute Beispiele für die Reisefreudigkeit: Sie fliegen gerne weit weg, bleiben aber auch in der Heimat. Der aktuelle Reisekompass verrät's.
Der weltgrösste Reiseveranstalter TUI schliesst unterdessen bald seine Tochter TUI Italia, was angesichts der Rekordumsätze in dem Land nicht so ganz logisch klingt. Von Deutschland in den deutschsprachigen Raum und darüber hinaus drängt jetzt die österreichische Hotelgruppe B(l)ackhome. Und Sabre wird sein Geschäft künftig aus der Wolke betreiben – aus der Google-Cloud. Da will wohl jemand den Wettbewerb mit WeChat & Co aufnehmen. Dieser einen grossen News folgte gleich die zweite: Sabre und Accor haben ein gemeinsames PMS für alle 5.000 Hotels entwickelt; das ist in dieser Form ein Novum.
Und gerne weisen wir auch auf diesen Aufruf für innovative PropTechs hin: Die Union Investment und die Berliner Start-up-Plattform GERMANTECH suchen das beste PropTech aus der Hospitality-Branche. Sind Sie eins, kennen Sie eins? Dann bewerben Sie sich heute noch… Der Countdown läuft. Bewerbungen können noch bis zum 15. Februar 2020 eingereicht werden. Mehr auf unserer Seite 1.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
wenn Sie wissen möchten, wie engagiert man für die Branche kämpfen kann, dann sollten Sie Mitglied in der ÖHV werden – oder dort für ein Training anfragen. Bei der Jahrestagung des Verbands in Bregenz diese Woche fand die gerade wiedergewählte österreichische Tourismusministerin nur wohlwollende Worte für die Österreichische Hotelier-Vereinigung und dankte ihr sogar für ihren enormen und konstruktiv-kritischen Beitrag zu den Inhalten des aktuellen Regierungsprogrammes. Elisabeth Köstinger lobte sogar explizit ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer: als eine super-starke Lobbyistin, "an der man de facto gar nicht vorbei kommt".
Von solch einer engen Vernetzung können andere nur träumen. In Deutschland z.B., einem Land zehnmal so gross wie Österreich, gibt es keinen nationalen Tourismusminister und in Berlin wissen viele nicht, was ein Dehoga macht und denkt.
Fred Fettner, unser Mann in Österreich, schreibt trotz meiner Randbemerkung heute ganz nüchtern zusammen, was Branchen-Verband und Regierung gemeinsam bewältigt haben und noch tun müssen.
Wie nah man heute an der Politik dran sein muss, zeigt auch Macy Marvels Artikel über Irlands führende Hotelgruppe Dalata. Sie ist in Grossbritannien bereits präsent und möchte dort auch nach dem Brexit noch stärker expandieren. Macy webt hier die aktuellen politischen Rahmenbedingungen mit ein – damit man die wirklichen Herausforderungen für solche Hotelketten detaillierter verstehen kann.
Mit Politik hat auch unser dritter grosser Beitrag zu tun: mit den Regularien und Strafen, die zaudernde Investoren künftig wohl zahlen müssen, wenn sie nicht nachhaltig bauen. Doch Wolfgang M. Neumann bleibt optimistisch: "Wenn Nachhaltigkeit sich langsam zum zusätzlichenWert entwickelt, rückt es auf ihrer Agenda immer mehr nach oben," ist er überzeugt. Als Chairman der ITP/International Tourism Partnership, die derzeit 14 nachhaltigkeits-fokussierte Hotelgruppen vereint, erarbeitet er derzeit einen umfassenden Report mit der International Finance Corporation der Weltbank, der aufklären und motivieren soll. Unser Beitrag gibt einen Vorgeschmack darauf.
Die ZIA, der Spitzenverband der deutschen Immobilien-Wirtschaft, hat den "Green Deal"-Plan der EU diese Woche in Zahlen übersetzt: Er rechnet bis 2030 in Deutschland jährlich mit einem Investitionsbedarf von rund 100 Milliarden Euro in Gebäude und Anlagentechnik. Je nach angestrebter Reduktion von CO2 kommen nochmals 34 Milliarden dazu. Das sind gigantische Summen.
Parallel dazu erfragte das Fraunhofer Institut, wie sich die Arbeitswelten im Gastgewerbe verändern werden. Keine Sorge: Der Mensch bleibt, aber die Technologie kommt dazu. Den Link zu der brandaktuellen Studie finden Sie heute bei uns.
Die Menschheit will nämlich fraglos weiterhin reisen. Das sieht man auch an den neuen Rekordzahlen bei der Zulassung von Wohnmobilen. Und neben den Personalien und unserem bunten, umfangreichen News Mix heute veröffentlichen wir gerne auch zwei Leser-Meinungen zu unserem letzten Beitrag über das "Stille Beben" in der Kettenhotellerie.
Die erste Überraschung in puncto Konsolidierung 2020 kam gestern abend: Investor und Projekt-Entwickler Art-Invest aus Köln kauft sich einen Operator: die Ghotel-Gruppe mit 17 Business-Hotels. Nur voll integriert lässt sich Geld verdienen, sagt Art-Invest-Partner Dr. Peter Ebertz.
Ich bin ab Montag bei der HOTCO in Budapest und habe bis nächsten Freitag hoffentlich Neues aus Südosteuropa mitgebracht. Mal schauen, wie weitsichtig man in diesem Umfeld unterwegs ist.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com