Editorial
Liebe Insider,
der Corona Virus zeigt, wie volatil das globalisierte Miteinander heute ist. Wie kommen Hotelgruppen in China damit zurecht, wie sichern sie ihren Cashflow? Die Belegungen brechen quasi auf 1% runter, Mitarbeiter sind in Quarantäne. Kempinski Hotels hat nur fünf Häuser geschlossen, Hilton 150, IHG 160, Wyndham 1.000. Da fallen Gebühren weg, Management-Fees werden erlassen, Zulieferer um Verständnis gebeten. Sylvie Konzack und ich haben bei den Ketten recherchiert, und Menschen gefragt, die in China leben. Es ist eine Moment-Aufnahme, denn das Ende dieses Dramas ist noch nicht in Sicht; Covid-19 infiziert die Hotellerie, den Tourismus und die gesamte Wirtschaft.
Die globalen Ketten legen in diesen Tagen nacheinander ihre Bilanz 2019 auf den Tisch und die CEOs berichteten in diesem Zusammenhang auch von ihren Sorgen und Massnahmen in China.
Zu den stillen, aber sehr erfolgreichen Owner-Operator in der Branche zählt die schwedische Pandox-Gruppe. Ihre Börsenkurse legen gerade immens zu. Selbst der gewagte Jurys Inn-Deal in Grossbritannien im undurchsichtigen Fight vor der finalen Brexit-Entscheidung stellt sich als perfektes Timing heraus. Eine Portfolio-Analyse von Macy Marvel.
Nachdem wir letzte Woche den Zustand der deutschen Wellness-Landschaft analysiert haben, sind heute die Österreicher dran. Michaela Thaler, die Geschäftsführerin von Best Alpine Wellness, der Kooperation mit den besten Wellnesshotels im Land, legt Vergleichszahlen auf den Tisch. Die Wellbeing-Pioniere machten über die Jahre einen derart guten Job, dass ihre Konzepte zuhauf kopiert wurden. Jetzt plagt alle die Massenware Wellness – und man ärgert sich über sich selbst.
Das deutsche Gastgewerbe verzeichnete 2019 in allen Segmenten ein Umsatz-Plus, zum 10. Mal in Folge. Auch München kann als Einzel-Destination wieder mit kräftigen Steigerungen bei den Touristenzahlen und Umsätzen aufwarten. Die Rekorde allerdings stellen die Branche im Grossen wie im Kleinen vor die Nachhaltigkeitsfrage: Wie lange ist das Volumen noch verträglich zu meistern?
In diesem Kontext widmen wir uns auch nochmals kurz dem "Green Deal" der EU.
Und was unsere eigenen Aktivitäten angeht, können wir heute zum HITT Think Tank in Potsdam am 22./23. Juni verkünden: Ins "Spotlight" des ersten Programmtages wagen sich zwei weitere innovative Software-Unternehmen. Nach Mews, Ireckonu und Sabre Hospitality stellen sich nun auch hotelkit und Robotise den Fragen der Branche. Den Spotlight-Tag kann man übrigens einzeln buchen! Machen Sie mit, sagen Sie es auch Ihre Kollegen bitte weiter. Unser Artikel auf Seite 1 ist ebenso aktualisiert wie die Programm-PDF. Weitere Neuheuten und Namen werden folgen.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
Leinen los für den 3. HospitalityInside Think Tank am 22./23. Juni in Potsdam/Berlin! "Boost your Service Delivery" lautet das Motto, und unsere Impulsgeber und Hotel-Executives diskutieren mit Ihnen, wie die digitale Welt in Ihrem Hotel lebendig werden kann. Neu: Wir haben das Programm erweitert um die SPOTLIGHTs. Im Scheinwerferlicht steht die nächste Tech-Generation: Mews und Ireckonu, desweiteren wird Sabre sein neues Hospitality Retail Tool vorstellen. Wer mit den jungen Innovatoren und den agilen Marktführern direkt kommunizieren möchte, ist hier genau richtig! Das SPOTLIGHT am Tag 1 des Think Tanks ist übrigens separat buchbar!
Tag 2 gehört wieder dem Think Tank auf dem Schiff. Wir gleiten über die brandenburgische Seenplatte, hören zu und diskutieren, ob und wie KI die Hotel-Performance steigert, ebenso über die ungleichen Voraussetzungen und Herausforderungen etablierter globaler Ketten und kleiner junger Marken-Unternehmen auf dem Weg zur "Guest Experience". Desweiteren spielen Retail und Mixed-Use-Szenarien dieses Mal eine wichtige Rolle. Alle Details auf unserer Seite 1 heute! Inklusive Programm, Preisen und Buchungslink.
Der Zukunft auf der Spur sind wir auch mit dem Beitrag über neue Wohnformen heute. Serviced Apartments, aber auch Pflege-Immobilien werden langsam zu Konkurrenten der klassischen Hotellerie. Susanne Stauss hat Markt-Fakten gesammelt und Experten gefragt, ob sie Investoren-Gelder wandern sehen.
Die Wander-, sprich Reiselust der Deutschen ist immer noch Massstab für die Reise-Prognosen 2020. Im Vergleich zum Vorjahr ändern sich nur Details. Pleiten und Klima-Diskussionen sind jedenfalls kein Grund, das Reiseverhalten zu ändern.
Dringend ändern muss sich die deutsche Wellness-Szene. Sie leidet heute arg unter dem Hardware-Overkill, den vor allem die bauwütigen Österreicher getrieben haben. Viele Fehler sind aber auch hausgemacht. Michael Altewischer von der Kooperation der Wellness Hotels & Resorts und zwei Hoteliers äussern sich kritisch zum Status Quo.
Aus unseren Meldungen: Die TUI will ihr eigenes PMS bauen. Hiltons Bilanz für 2019 liegt vor, inklusive vorsichtigen Prognosen zum virus-verseuchten Jahr 2020, aus Katalonien will eine neue Gruppe in DACH Fuss fassen... Und einiges mehr.
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
20 Jahre sind vergangen, seitdem der Wellness-Boom im deutschsprachigen Raum einsetzte. Es ist still geworden um dieses Segment, das Wohlgefühl verspricht, bei Hotelinhabern und -betreibern aber eher Frust-Gefühle provoziert. Einige alte Probleme sind einfach geblieben: Das Spa und seine Mitarbeiter sind im Hotel immer noch nicht als gleichwertig akzeptiert und aktuell herrscht massiver Mitarbeiter-Mangel. Fehlende Weiterbildung, fehlende Mitarbeiter-Räume, schlechtes Essen und falsche Arbeitskleidung hinterlassen ihre Spuren. Dafür protzen Hoteliers gerne mit Mega-Hardware. Nach Tirol rüstet nun Südtirol auf. Das ist auch einfacher als sich um die sensible "Software" namens Mensch zu bemühen. Gewinne fahren nur die ein, die auf Top-Level arbeiten. Bis auf diese Ausnahmebetriebe hat die Szene in zwei Dekaden offenbar nicht viel dazu gelernt.
Die beiden erfahrenen Wellness-Beraterinnen Dagmar Rizzato aus Deutschland und Karin Niederer aus Österreich haben gemeinsam mit Prof. Stefan Nungesser gerade eine neue "Wellness-Bibel" herausgegeben. Im Interview mit mir beschreiben die Experten ihre ernüchternden Erfahrungen aus dem Markt. – Wir setzen das Thema Wellness nächste Woche fort.
Ähnlich wie bei den Wellness-Hoteliers wandert der Blick internationaler Gastgeber häufig gen Himmel. Und Österreicher wie Skandinavier stellen bedauernd fest: Es schneit nicht mehr. Damit ändert sich auch das Winter-Geschäft, wie Fred Fettner an der Sportartikel-Messe ispo in München feststellte. Jetzt sind Kreativität und Elan gefragt. Aber die Umstellung fällt schwer.
Polen sonnt sich unterdessen im Business. Der Hotellerie geht's gut, bis 2024 soll's auch noch so bleiben. Der Flughafen wächst, es zieht immer mehr internationale Marken ins Land, und jetzt blüht auch noch die Nische der Condo-Hotels auf. Macy Marvel fasst zusammen.
Italien belegt jetzt den Transaktionsrekord 2019 mit Zahlen, die deutsche Hotellerie verliert ihren RevPAR-Schwung, B&B Deutschland allerdings zieht eine positive Bilanz. Kempinski Hotels möchte sich möglichst schnell an vielen Plätzen etablieren. Und gestern rief die HOTREC die Branche dazu auf, sich wieder an der alle zwei Jahre stattfindenden Umfrage über die OTAs teilzunehmen.
Platz für die Show gab es am Montag beim "Hotelier des Jahres" in Berlin – dem Jahresauftakt-Event der deutschen Hotellerie im InterConti Berlin mit 1.000 Gästen und zwei würdigen Preisträgern. Einen Platz auf der Bühne könnte sich auch ein Hospitality-PropTech sichern: Kennen Sie junge Ideen oder Innovatoren aus der Hotel-Branche? Dann sollten sich diese bis Ende nächster Woche noch ganz schnell für den Award bewerben… Die Details dazu auf unserer Seite 1.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
was können Hotels und Health Care voneinander lernen? Viel. Und vieles lässt sich sogar verschmelzen, wie die Sonnenhotels beweisen. Sie starteten ihre Idee unter dem Namen Care Hotels, doch den nutzt Geschäftsführerin Karina Doerschel nicht mehr. Zudem hat sie das Konzept akribisch verfeinert, eine Pflegekraft in ihrem Hotel festangestellt und endlich auch einen sensiblen Investor gefunden. Familien mit pflegebedürftigen Personen schöne Ferien zu ermöglichen – dieses Thema muss endgültig raus aus der Tabu-Zone.
Das Sonnenhotel in Bad Rappenau zeigt, dass Barrierefreiheit im Ferienhotel absolut kein Handicap für gesunde Urlauber sein muss; man gebe allem nur den Wellbeing-Touch. Den Weg von Karina Doerschel verfolgen wir schon lange, und Autorin Sylvie Konzack ist nach ihrem Besuch vor Ort ebenfalls überzeugt: Diese Frau, energiegeladen, optimistisch und voller Knowhow, hat eine vielversprechende Nische gefunden. Schielen nicht viele Investoren und Projekt-Entwickler heute nach Nischen?
Mitarbeiter für solch sensible Projekte zu finden, ist natürlich eine Herausforderung. Und schon sind wir wieder beim Thema HR. Heute aber in einer ganz anderen Weise: Der Belgier Patrick Vermeren, von Beruf Berater, Autor und Skeptiker, kann nicht verstehen, wer Unternehmen eingeredet hat, dass ihre Leader auch Coach sein sollen. Oder dass Teams sich selbst managen können. Für ihn sind die angeblichen HR-Profis Opfer von Mythen und geschicktem Marketing.
Zuhören, nachfragen, nachforschen. Etliche Osteuropäer haben ihre Hausaufgaben in den letzten Jahren offensichtlich gemacht. An der 4. Hotel-Investment-Konferenz HOTCO in Budapest letzte Woche wurde deutlich, dass die Development-Experten die Tücken und Chancen ihrer Hotels/Hotelmarken in Südost-Europa sehr schnell erfassen und nüchterner, zahlenorientierter behandeln als ich es beispielsweise noch vor fünf Jahren in Polen erlebt habe. Budapest jedenfalls boomt, alle Ketten pochen an der Tür – und selbst Budapest-Kenner Stephan Interthal vom Kempinski-Hotel, ein GM mit 12 Jahren Erfahrung vor Ort, ist überzeugt: Viele Marken finden noch Platz und der Gästestrom wird nicht abreissen… Als Medienpartner dieses Events teilen wir unseren ersten Eindruck mit Ihnen auf unserer Seite 1.
Unsere Meldungen im Magazin: Heute Nacht verlassen die Briten die EU, fürs Reisejahr 2020 ändert sich aber noch nichts. Im Hotelmarkt wird die Kluft zwischen Stadt und Land unterdessen schon grösser. Europas Hotellerie hat im Vergleich dazu zehn Wachstumsjahre hinter sich! Den Boom in Deutschland haben Ferienwohnungen kräftig mitgetrieben. In dieses Segment kommt erneut Bewegung: Oyo Vacation Homes kauft offensichtlich den Ferienhaus-Spezialisten Wolters Reisen, und Booking.com führt für Ferienwohnungen eine eigene Klassifizierung ein.
Österreich, ein sehr überschaubarer Markt für Hotel-Transaktionen, meldet ebenfalls einen neuen Superlativ: 2019 schloss mit Deals im Wert von über 1,26 Milliarden Euro ab. Und auch die spanische Room Mate-Gruppe wartet mit positiven Nachrichten auf.
Das Jahr jedenfalls scheint für viele gut zu beginnen. Aber ob's so weitergeht? Der Coronavirus aus China gefährdet inzwischen das globale Tourismus-Geschäft… Unser Alltag hängt immer häufiger an seidenen Fäden. Und das relativiert wieder einmal vieles.
Eine virenfreie Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
es ist erstaunlich oder wieder nicht: Das Jahr 2019 schlossen unsere befragten sechs Ketten glücklich und überglücklich ab – wie vermutlich viele andere in der deutschen Hotellerie. Wie aber haben die sechs für 2020 kalkuliert? Vienna House, Choice, Achat Hotels, Intercity, IHG und Novum haben geantwortet. Drei davon rechnen mit moderaten Steigerungen, zwei gehen von höheren Budgets aus. Auch dieser Mix dürfte vermutlich die Branchen-Stimmung fürs neue Jahr treffen.
Schön wär's, das gute neue Jahr, wenn da nicht das Mitarbeiter-Problem wäre. In Italien verdienen selbst BA-Absolventen in der Hotellerie noch 20% weniger als der durchschnittliche Italiener. Die Hotel-Mitarbeiter sind zudem nicht gut genug ausgebildet. Gleichzeitig stöhnen die Unternehmen über deutlich höhere Personalkosten als in anderen Ländern. Zwei namhafte Universitäten zeigen in ihren aktuellen HR-Studien die Misere Italiens in nüchternen Zahlen auf.
Optimismus darf man eher aus den Ansätzen zu nachhaltigen Initiativen bei einzelnen Serviced Apartment-Marken schöpfen. Es gibt Finanzierer und Betreiber mit veränderter Denkweise und verändertem Handeln – und heute dazu erste Infos zu einer neuen Vertragsvariante, den Green Leases.
Das Reisejahr 2019 war mal wieder bombastisch, wie auch die UNWTO diese Woche offiziell bestätigte: 1,5 Milliarden Menschen reisten um die Welt, 4% mehr als 2018. Und sie sagt für dieses Jahr wieder ein Wachstum von 3-4% voraus. Mit anderen Worten: Die Branche muss ihre Herausforderungen meistern – von HR bis hin zu Overtourism… Die Österreicher sind auf jeden Fall gute Beispiele für die Reisefreudigkeit: Sie fliegen gerne weit weg, bleiben aber auch in der Heimat. Der aktuelle Reisekompass verrät's.
Der weltgrösste Reiseveranstalter TUI schliesst unterdessen bald seine Tochter TUI Italia, was angesichts der Rekordumsätze in dem Land nicht so ganz logisch klingt. Von Deutschland in den deutschsprachigen Raum und darüber hinaus drängt jetzt die österreichische Hotelgruppe B(l)ackhome. Und Sabre wird sein Geschäft künftig aus der Wolke betreiben – aus der Google-Cloud. Da will wohl jemand den Wettbewerb mit WeChat & Co aufnehmen. Dieser einen grossen News folgte gleich die zweite: Sabre und Accor haben ein gemeinsames PMS für alle 5.000 Hotels entwickelt; das ist in dieser Form ein Novum.
Und gerne weisen wir auch auf diesen Aufruf für innovative PropTechs hin: Die Union Investment und die Berliner Start-up-Plattform GERMANTECH suchen das beste PropTech aus der Hospitality-Branche. Sind Sie eins, kennen Sie eins? Dann bewerben Sie sich heute noch… Der Countdown läuft. Bewerbungen können noch bis zum 15. Februar 2020 eingereicht werden. Mehr auf unserer Seite 1.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
wenn Sie wissen möchten, wie engagiert man für die Branche kämpfen kann, dann sollten Sie Mitglied in der ÖHV werden – oder dort für ein Training anfragen. Bei der Jahrestagung des Verbands in Bregenz diese Woche fand die gerade wiedergewählte österreichische Tourismusministerin nur wohlwollende Worte für die Österreichische Hotelier-Vereinigung und dankte ihr sogar für ihren enormen und konstruktiv-kritischen Beitrag zu den Inhalten des aktuellen Regierungsprogrammes. Elisabeth Köstinger lobte sogar explizit ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer: als eine super-starke Lobbyistin, "an der man de facto gar nicht vorbei kommt".
Von solch einer engen Vernetzung können andere nur träumen. In Deutschland z.B., einem Land zehnmal so gross wie Österreich, gibt es keinen nationalen Tourismusminister und in Berlin wissen viele nicht, was ein Dehoga macht und denkt.
Fred Fettner, unser Mann in Österreich, schreibt trotz meiner Randbemerkung heute ganz nüchtern zusammen, was Branchen-Verband und Regierung gemeinsam bewältigt haben und noch tun müssen.
Wie nah man heute an der Politik dran sein muss, zeigt auch Macy Marvels Artikel über Irlands führende Hotelgruppe Dalata. Sie ist in Grossbritannien bereits präsent und möchte dort auch nach dem Brexit noch stärker expandieren. Macy webt hier die aktuellen politischen Rahmenbedingungen mit ein – damit man die wirklichen Herausforderungen für solche Hotelketten detaillierter verstehen kann.
Mit Politik hat auch unser dritter grosser Beitrag zu tun: mit den Regularien und Strafen, die zaudernde Investoren künftig wohl zahlen müssen, wenn sie nicht nachhaltig bauen. Doch Wolfgang M. Neumann bleibt optimistisch: "Wenn Nachhaltigkeit sich langsam zum zusätzlichenWert entwickelt, rückt es auf ihrer Agenda immer mehr nach oben," ist er überzeugt. Als Chairman der ITP/International Tourism Partnership, die derzeit 14 nachhaltigkeits-fokussierte Hotelgruppen vereint, erarbeitet er derzeit einen umfassenden Report mit der International Finance Corporation der Weltbank, der aufklären und motivieren soll. Unser Beitrag gibt einen Vorgeschmack darauf.
Die ZIA, der Spitzenverband der deutschen Immobilien-Wirtschaft, hat den "Green Deal"-Plan der EU diese Woche in Zahlen übersetzt: Er rechnet bis 2030 in Deutschland jährlich mit einem Investitionsbedarf von rund 100 Milliarden Euro in Gebäude und Anlagentechnik. Je nach angestrebter Reduktion von CO2 kommen nochmals 34 Milliarden dazu. Das sind gigantische Summen.
Parallel dazu erfragte das Fraunhofer Institut, wie sich die Arbeitswelten im Gastgewerbe verändern werden. Keine Sorge: Der Mensch bleibt, aber die Technologie kommt dazu. Den Link zu der brandaktuellen Studie finden Sie heute bei uns.
Die Menschheit will nämlich fraglos weiterhin reisen. Das sieht man auch an den neuen Rekordzahlen bei der Zulassung von Wohnmobilen. Und neben den Personalien und unserem bunten, umfangreichen News Mix heute veröffentlichen wir gerne auch zwei Leser-Meinungen zu unserem letzten Beitrag über das "Stille Beben" in der Kettenhotellerie.
Die erste Überraschung in puncto Konsolidierung 2020 kam gestern abend: Investor und Projekt-Entwickler Art-Invest aus Köln kauft sich einen Operator: die Ghotel-Gruppe mit 17 Business-Hotels. Nur voll integriert lässt sich Geld verdienen, sagt Art-Invest-Partner Dr. Peter Ebertz.
Ich bin ab Montag bei der HOTCO in Budapest und habe bis nächsten Freitag hoffentlich Neues aus Südosteuropa mitgebracht. Mal schauen, wie weitsichtig man in diesem Umfeld unterwegs ist.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
hospitalityInside wünscht Ihnen allen ein gutes neues Jahr! Auch 2020 gilt: Niemand hat für die beginnende Dekade eine Glaskugel. Dafür gilt es die Sinne zu schärfen für Markt-Bewegungen und Trends – die oft aus alten Fehlern heraus entstehen. Wandler zwischen den Welten hören und sehen vieles früher und schärfer. Einer von ihnen ist Richard Adam aus München. Kennengelernt habe ich ihn vor vielen Jahren als Hotelier, heute arbeitet er als Berater global, für diverse Stakeholder.
Umso schärfer sein Urteil über die Zukunft der Hotel-Ketten. Er glaubt, dass Asset Light stirbt, dass Marken und Loyalty-Programme selbstgemachte Seifenblasen sind. Weil nicht mehr der Reisende, sondern nur noch der Investor der Kunde ist. Werfen Sie doch mal einen Blick in Richard Adams Message unter dem Stichwort "Stilles Beben" und sagen Sie mir, was Sie davon halten. Wir greifen Ihre Meinung gerne auf.
Und so wollen wir es auch in den kommenden 12 Monaten wieder halten, mit fundierten Meinungen und Hintergrund-Entwicklungen für Sie da sein, damit niemand von Ihnen in eine Erdbeben-Spalte rutscht. Deshalb fasst Macy Marvel heute auch den aktuellen Stand in Sachen Brexit zusammen: Die Hotellerie muss sich auf schwierige Monate vorbereiten. Die Erträge sinken, die Performance wird eher stagnieren als sich verbessern, die Kapazitäten nehmen weiter zu und die Arbeitskräfte bleiben bedroht: Die Konservativen fordern jetzt ein Ende der Freizügigkeit von Personen aus der EU.
Es gilt also weiter, genau hinzuhören und -sehen. Die Wellen schlagen manchmal schnell hoch, so wie beim Thema Klimaschutz und Kreuzfahrtschiffe. Der Druck auf sie wächst, ebenso aber auch auf Airlines. Reedereien wie Fluggesellschaften tendieren aktuell dazu, sich per Kompensation der CO2-Senkung zu entziehen. Das erleichtert schnell das Gewissen, und der Geldbeutel hält es aus. Hoteliers sollten auch in diese Diskussion hineinhorchen – damit sie selbst eines Tages nicht des Greenwashings bezichtigt werden.
Ein super-starkes 4. Quartal 2019 hat die Bilanz der Jahresend-Transaktionen bei den Hotel-Immobilien in Deutschland noch gerettet, aber die Renditen gehen weiter nach unten. Die italienischen Boscolo-Hotels zeigen übrigens beispielhaft, wie schnell Hotels zum Spielball der Broker geworden sind. Aktueller Profiteur ist NH Hotels, die sich diese Woche als Pächter Palast-Perlen gesichert haben. prizeotel akzeptiert künftig kein Bargeld mehr – erneut ein wegweisender Schritt der Gruppe. Und Booking.com verpflichtet sich auf Druck der EU jetzt offiziell zu mehr Verbraucherschutz.
Und wir verpflichten uns ab diesem Jahr zu einer intensiveren Berichterstattung rund um Nachhaltigkeit. Genau wie die Digitalisierung ist es ein segment-übergreifendes Thema und wird die Hotel-Bilanzen künftig stark beeinflussen.
Von unseren anderen Aktivitäten 2020, rund um IHIF/ITB und den HITT Think Tank, hören Sie Detaillierteres in Kürze. Mich sehen einige von Ihnen in 10 Tagen bei der Osteuropa-fokussierten Konferenz HOTCO in Budapest; wir engagieren uns dort als Medienpartner. Mehr dazu auf unserer Seite 1.
Ihre Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside-Team
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
wir lassen die Teenager-Jahre dieses Jahrhunderts hinter uns; nun sollten der positive Elan, die Kreativität und Experimentier-Lust junger Erwachsener die Jahre 2020-2030 prägen. Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden die grossen gesellschaftlichen Strömungen sein, in denen auch die Hotellerie mitschwimmen muss.
In diesem Themen-Strom bewegt sich vieles heute, in unserer letzten Ausgabe 2019. Das Fraunhofer Institut hat gerade Ergebnisses einer Studie zum Smart Hotel Room herausgegeben, und der digitale Meldeschein wird zum 1. Januar Wirklichkeit im digital rückständigen Deutschland. Dessen Einführung ist nichts verglichen mit dem Szenario dessen, was sich sehr bald an digitaler Kontrolle an Flughäfen abspielen wird. Und vieles von diesen Prognosen wird garantiert auch auf Hotels übertragen werden, vor allem auf Mega-Hotels.
Die Balearen nutzen die frischen Millionen aus ihrer neuen Touristen-Steuer nicht nur für Nachhaltigkeitszwecke in der Branche; darüber kann man streiten. Aber: Hauptsache, das Thema setzt sich in allen Köpfen fest, und aus jeder Aktion entwickeln sich neue positive Kräfte.
Das neue Jahr wird die alten Probleme nicht vergessen lassen: Macy Marvel hat erneut die Machenschaften der Hotel-Bettenbanken auseinandergenommen. Was da hinter den Vertriebskulissen abläuft, klingt wie ein Krimi.
Demgegenüber sollte die Stadt Zürich die Flucht nach vorn antreten, wenn sie den tausenden von neuen Zimmern in der Stadt bis 2022 noch Herr werden will. Experten raten bestehenden Hotels zum kompromisslosen Qualitätsangriff. Und der Stadt zu einer neuen Positionierung.
Einige von Ihnen werden sich über die Feiertage bestimmt in den Alpen bewegen. Hardcore-Skifahrern wird wohl wieder die volle Aufmerksamkeit der Hoteliers zuteil, obwohl diese die Minderheit unter allen Winter-Urlaubern bilden. Aber den Profi-Gastgebern fehlt es offenbar an Zeit und Lust, sich mit der anderen bunten Masse zu beschäftigen. Dazu müsste man sich ja verändern. Das muss nicht sein, vor allem nicht zum Jahresende.
Das hospitalityInside-Team nimmt nach seiner Weihnachtspause garantiert wieder mit neuem Schwung die Arbeit auf! Das Büro ist wieder ab 7. Januar besetzt, die nächste Ausgabe erscheint am 10. Januar 2020.
Wir bedanken uns herzlichst bei unseren treuen Lesern, der wachsenden Zahl von Geschäfts- und Event-Partnern und natürlich von Herzen auch bei unseren eigenen Mitarbeitern, den freien Autoren und Übersetzern für die phantastische Team-Arbeit in einem anstrengenden Jahr 2019. Ihnen allen schöne Weihnachten und einen fulminanten Start in die neue Dekade!
Ihre Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside-Team
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
als die deutsche Bundesregierung am Mittwoch erklärte, sie entschädige die gestrandeten Thomas Cook-Urlaubsreisenden, tagte der Deutsche Reiseverband in Hamburg. Erleichterung auf allen Gesichtern. Doch die Kern-Herausforderung bleibt: "Die grossen Veranstalter sind das Problem", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig noch zuvor gegenüber der Presse. Jetzt muss neu über die Haftungssumme gesprochen werden. Fiebig möchte die Insolvenz-Absicherung individualisieren, denn die deutsche Reisewirtschaft ist überwiegend mittelständisch strukturiert.
Die Pauschalreise jedenfalls scheint weiterzuleben: Pünktlich zur Tagung – und im Vorfeld der bevorstehenden Vorstandswahlen – hatte der DSR im November eine Forsa-Umfrage initiiert, die dem organisierten Reisepaket gute Noten gibt. So hat der Cook den Brei dann doch noch nicht versaut.
Kein Aufatmen gibt es beim Thema Kreuzschifffahrt. Die schwimmenden Giganten stehen voll unter Nachhaltigkeitsdruck. Die Tagung selbst fand auf einem – im Hamburger Hafen – angedockten Megadampfer statt, der MS Artania von Phoenix Reisen. Doch anstatt das Thema proaktiv und gezielt über eine offene Diskussion auf der Bühne anzusprechen, drückte sich der DSR davor. Umso schärfer nahmen einzelne Redner die Reedereien ins Visier: Antriebsalternativen gibt es bereits, weitere sind in Entwicklung. Diejenigen, die heute die neuen Hochsee-Kreuzfahrtschiffe in Auftrag gegeben haben und beim Bau keinen Raum für Alternatives mit einplanen, handeln unverantwortlich.
Eine Studie hat 203 Kreuzfahrtschiffe auf ihrer Route durch Europa untersucht und festgestellt: 47 Schiffe der Carnival Corporation, die in Europa anlanden, stossen 10mal so viel Schwefel aus wie alle Pkws in ganz Europa. Macy Marvel hat noch mehr Schreckliches herausgelesen.
Zwei Architekten und ein Projekt-Entwickler jedenfalls haben sich unseren Fragen offen gestellt und gut erklärt, weshalb es immer mehr "Kaninchenställe" in der Hotellerie geben wird: Wir meinen damit Zimmer im kompakten 16 qm-Format, die es künftig auch unter dem Dach von 4 Sterne-Hotel-Betreibern geben wird. Da bahnt sich ein neuer Trend an.
Unsere Meldungen untermauen weiter die Themen Kreuzfahrt, Emissionen und Tourismus-Entwicklung und stellen u.a. den neuen Online-Förderwegweiser in Deutschland vor.
Zudem schweift unser Blick schon weit in das Jahr 2020: Wir stellen heute bereits die Partner-Konditionen für eine Teilnahme am Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" an der Expo Real nächsten Oktober vor. Melden Sie sich bitte bei Fragen, vor allem zu massgeschneiderten Flächen.
Mein erster grosser Termin wird im Januar an der HOTCO in Budapest sein – einer investoren- und immobilien-fokussierten Konferenz für Zentral- und Südost-Europa. Wir unterstützen das Event als Medienpartner.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Smart denken
Liebe Insider,
der heilige Nikolaus wird uns heute auch nicht sagen können, ob eine Krise nun im Anmarsch ist oder nicht. Er verteilt lieber Geschenke – so wie die Optimisten heute in unserem Artikel. Susanne Stauss hat einige aufgespürt. Doch die ersten Zahlen belegen, dass sich der Wind im Alltag schon dreht. Die ersten Entwickler und Betreiber beginnen, ihre Strategie respektive ihre Konzepte zu ändern.
Dazu passen auch Einzelaktivitäten, beschrieben in den Meldungen: Hyatt will vor allem in Europa jetzt erst richtig Gas geben in Sachen Expansion, demgegenüber setzt Radisson ab sofort auf 16 qm kleine "compact rooms".
Smartes Denken ist angesagt, in der Tat. Vor allem bei Mixed Use, nachhaltig und digital vernetzt. Investoren fehlt dafür immer noch der Mut, wie der H3 Think Tank von Drees & Sommer in Hamburg zeigte. Experten aus Hospitality, Housing und Health Care tauschten sich aus. Alle drei Asset-Klassen sind Teil von Mixed Use-Vierteln, deren Lebendigkeit sich künftig nur noch digital steuern lässt – bei gleichzeitiger Kosten-Einsparung. Eine Startup-Gründerin forderte die erfolgsverwöhnten und rendite-süchtigen Herren mit den weissen Haaren auf, mehr zu testen und mehr zu lernen. Unrecht hatte sie nicht.
Smartes Denken macht vor nichts mehr halt, auch nicht vor HR. Sie sollten anfangen, HR-Daten zu sammeln, wie Finanz-Daten. Die exakte Qualifikation und Leistung der eigenen Mitarbeiter zu kennen, wird auch Geschäftsentscheidungen beeinflussen. HR-Daten gehören in jedes Meeting, sagt ein Unternehmen. Der Weg dahin führt über PPA, Predictive People Analytics. Bärbel Schwertfeger erklärt.
Accor hat die Hälfte seiner Anteile an Huazhu verkauft. Wir spekulieren mal ein wenig weiter, was das bedeutet… Die Credit Suisse hat 8 Hotels an Aevis Victoria verkauft – stark rabattiert. Die Mutter der Victoria-Jungfrau Collection und der Seiler Hotels besitzt damit auch das InterConti Davos, das "goldene Ei". Ein grosser Schritt zu mehr Präsenz in der kleinen Schweiz! Hoffentlich kommen auch noch europäische Gäste: In den letzten acht Monaten nahmen die Auslandsreisen der Europäer nämlich nur noch um 2,5% und nicht mehr wie im Vorjahr um 5% zu.
Kempinski-CEO Martin Smura baut seinen Vorstand massiv aus, wie in den Personalien zu lesen ist. Schmerzhaft hingegen, weil vor der Haustür, ist der Verlust des Kempinski Genf an den Luxus-Konkurrenten Fairmont Hotels.
Ich wünsche Ihnen eine smarte Zeit… Bis nächsten Freitag!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com