Editorial

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Paare und Potenziale
31.5.2018

Liebe Insider,
Mensch und Maschine werden künftig ein Paar. Da sind sich die Chefs des Sabre Labs aus Dallas sehr sicher. Die Experten arbeiten mit daran, dass sich beide auch gut verstehen. Wie sich ihre eigene Arbeit verändert hat, warum sie bei vielen Startups und einigen neuen Technologien manchmal selbst etwas zögern, erläutern Ihnen heute Philip Liken, der Direktor des Labs, und Forschungsdirektor Timothy Hagues gemeinsam mit Richard Wiegmann, dem CCO EMEA von Sabre Hospitality.
Das Interview ist zugleich eine Hinführung zu den Themen unseres ersten Think Tanks am 10./11. Juni in Berlin. Und ich finde es äusserst angenehm, dass wir mit unseren Sponsor-Partnern wie Sabre Unternehmen gewonnen haben, die bereit sind, Inhalte zu diskutieren und voranzubringen – und keine Produkt-PR anstreben. Nur das bringt Investoren, Betreiber und Supplier auf der Suche nach Lösungen weiter. Im Sinne einer transparenten, loyalen Berichterstattung weisen wir bei Fokus-Artikeln im Kontext des HITT auf die jeweilige Rolle des Gesprächspartners hin.
Was wäre ein Event ohne Last Minute-Änderungen? Bryson Koehler von IBM Watson musste absagen, dafür kommt sein Kollege Rob High, Vice President & Chief Technology Officer von IBM Watson and Cloud Platform portfolio aus New York. Mehr dazu auf unserer Seite 1.
Immer wieder geht es darum, einen Trend nicht zu verpassen bzw. den richtigen Zeitpunkt abzupassen, um davon zu profitieren. So zeigen Daten auf, wie gross das Potenzial jener Geschäftsreisender ist, die ihren Business Trip zum Leisure-Erlebnis ausdehnen. Sarah Douag interpretiert Markt-Zahlen von Phocuswright.
Gross ist auch das Potenzial in Rumänien. Macy Marvel macht durch Tabellen und die Einschätzungen von Markt-Experten deutlich, welche Hotel-Betreiber wo präsent sind und wo noch Platz für neue Projekte ist. Bedarf für neue Qualitätshotels gibt es mittlerweile auch ausserhalb von Bukarest.
Aus den Meldungen: Europa hat laut STR Daten-Analyse das Jahr 2017 bestens überstanden: Die Touristen sind überall zurück. Deutschland bleibt stabil: Trotz sinkender Transaktionen wächst der Hotel-Markt weiter und mit ihm der durchschnittliche Wert pro Zimmer, ermittelte ein grosses Investment-Haus. Geschäftsreisende lieben Bonuspunkte und haben gleichzeitig Angst vor Eindringlingen in ihrem Hotelzimmer, fand eine globale Umfrage heraus. Die Österreicher machen mit der nächsten Themenhotel-Gruppe von sich reden: Waldness. Der Deutsche Ferienhausverband freut sich über riesige Umsatz-Zuwächse bei seinen Mitgliedern, die TUI hingegen weniger über die neuesten negativen Schlagzeilen zu seinem "Muster-Resort" Castelfalfi in der Toskana.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin

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Die begehrte Branche
24.5.2018

Liebe Insider,
was den Urlauber freut, ärgert die Branche: In Österreich spriessen Almdörfer und Chalets nur so aus den Bergwiesen. Da steigen Immobilien- und Bauunternehmen ein, auch aus Deutschland. So wächst die Konkurrenz zu den reinrassigen Hotels, auch wenn einige Hoteliers Chalets selbst als Ergänzung bauen. Die Übernachtungszahlen der gewerblichen Ferienwohnungen, die oft auch Zweitwohnsitze sind, stiegen jedenfalls im abgelaufenen Winter mehr als doppelt so stark wie die anderen Unterkunftsformen Österreichs.
Das klingt doch verdächtig ähnlich dem, was wir letzte Woche berichtet haben – dass die Immobilien- und Bau-Branche auch das Segment der Serviced Apartment jetzt kräftig anheizt, auch mit Dumping-Preisen. Wenn Sie sich zu den von Fred Fettner vorgestellten Beispielen heute aber auch mal die Webseiten und vor allem die Fotos dieser Chalets und Almdörfer anschauen, sehen Sie sofort, wo ein liebevoller Hotelier und Gastgeber dahintersteht und was von einem rendite-getriebenen Bauherrn stammt.
Über Startups wird viel gesprochen, jetzt liefert eine Studie Zahlen: In den letzten 10 Jahren wurden weltweit über 1.600 Startups im Tourismus gegründet, davon ein Drittel in Europa. Die Hospitality-Branche ist die beliebteste unter den Startup-Gründern, Europa aber nicht die bevorzugte Region für Investoren. Sarah Douag erläutert die Entwicklung in der Startup-Szene und stellt noch drei neue Startups vor.
Ausländische Investoren lieben Deutschland, weil sie den klaren Rechtsrahmen lieben. Das höre ich immer wieder. Umgekehrt berichten mir Anwälte aber auch von total frustrierten Newcomern im Markt, deren Gesicht immer länger wird, wenn sie beispielsweise die Details des deutschen Arbeitsrechts hören. Für diese Spezies hat unser Experte Dr. Anton Ostler von der Kanzlei Arnecke Sibeth Dabelstein das deutsche Arbeitsrecht heute zusammengefasst.
Während sich Airbnb dem Hotelsegment annähert, greift Booking.com mit seiner neu gegründeten Home Division dessen Apartment-Segment an. Dazu hat der OTA schlicht den EMEA-Direktor von Airbnb abgeworben. Sarah Douag hörte Olivier Grémillon, den Herrn über fünf Millionen Wohnungen und Apartments auf der Booking-Plattform, erstmals öffentlich sprechen.
Weshalb Minor International diese Woche seine Anteile an der NH Group nur leicht erhöhte, ist nur schwer nachzuvollziehen; es bleibt vorerst bei Spekulationen. Einen leichten Touch von Spektakel trugen auch die "Europäischen Toleranzgespräche" in Kärnten in sich, wo das Thema Overtourism diskutiert wurde. Es barg die Erkenntnis, dass dieses Thema – ganz intolerant – dort endet, wo das eigennützige Denken von Hoteliers und Destinationen anfängt. Ein Gedanken-Anstoss zur bevorstehenden heissen Reise-Saison.

 

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Keine Zeit der Entspannung
17.5.2018

Liebe Insider,
die EU-Datenschutzverordnung vom 25. Juni 2018 brennt allen auf den Nägeln. Wir haben die Experten der US-Franchise-Kette Choice Hotels gefragt, wie sie mit den bisherigen Vorgaben umgegangen ist und nun die Daten-Kommunikation zwischen den beiden datentechnisch kontrovers positionierten Kontinenten angelegt hat. Währenddessen hat die HOTREC die EU um Aufschub und Gnade für die mittelständischen Hoteliers gebeten.
Das sind die Momente, in denen Unternehmer und Top-Manager täglich Streicheleinheiten für die Seele brauchen. Das wäre echter Luxus. "Soul Luxury" ist in der Tat der Name für den neuen Luxus-Trend, und so haben wir die Luxus- und Lifestyle-Beraterin Claudia Roth und den Horwath HTL-Berater Emanuel Tutek gefragt, wie sich mit diesem Mega-Trend das feinfühlige Business neu erobern lässt. Beide haben dazu zusammen einen Report erstellt, der den Kern von Soul Luxury erläutert – und heute bereits unseren Lesern vorab zur Verfügung steht.
Wie hektisch es im Markt zugeht, zeigt sich bei den Serviced Apartments. Die Wohn-Wirtschaft drängt nun neu ins Segment, mit Mega-Gebäuden und kompakten Mikro-Apartments, die sie mit Dumping-Preisen unter die Leute bringt. Die Nische ist damit tabu, jetzt steigen die Grossen ein. Und damit auch viele, die keine Ahnung vonOperations haben. Anett Gregorius erläutert die neuesten, durchaus dramatischen Veränderungen im Serviced Apartment-Sektor; der jährliche "Marktreport" der Berliner Beratungsgesellschaft erscheint in diesen Tagen neu. Dazu passt der parallele Hype auf der Transaktionsseite: Von den 525 Millionen Euro, die Investoren innerhalb Europas in Serviced Apartments stecken, fliesst fast die Hälfte nach Deutschland.
In Italien ist der Tourismus vergangenes Jahr schneller gewachsen als die nationale Wirtschaft, und auch Griechenland schreibt neue Rekorde. In Essen feierte Deutschlands hyperdynamische Novum Hotelgruppe die Premiere ihrer Lifestyle-Marke niu, einer farbenfrohen Spielwiese für die neue Generation. Zürich Tourismus hat jetzt auch einen Steuer-Deal mit Airbnb: Die Plattform kassiert die Gäste ab und leitet das Geld an die Touristiker weiter. Ob die Airbnb-Angaben wahrheitsgemäss sind, kann Zürich Tourismus aber nicht kontrollieren. Ich fasse es nicht! Und noch schlimmer: Zur Belohnung wird Airbnb auch noch Mitglied von Zürich Tourismus.
Ein paar Akteuren wünsche ich mehr Zeit zum Nachdenken!

 

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Taktische und technologische Chancen
10.5.2018

Liebe Insider,
heute geht es nur um Chancen, Gelegenheiten, Möglichkeiten… Die Welt scheint voll davon zu sein, mehrheitlich aber getrieben durch die enormen Fortschritte in der Technologie. So wird die BNP Paribas ihre Immobilien dem Kunden künftig "grenzenlos" per Virtual Reality näherbringen; erste Tests kamen gut an. Forscher halten VR für die nächste grosse Revolution nach dem Smartphone. Doch Vorsicht: VR beeinflusst das Verhalten des Menschen, weil dieser Realität und Fiktion nicht mehr trennen kann. Das allerdings kann auch umsatzfördernd sein, vor allem in der Traumfabrik Tourismus. Bärbel Schwertfeger beschreibt den Trend – weshalb Sie jetzt neben einem Monster auf dem Sofa sitzen können, während Roboter aus der Decke fallen…
Italien hat bei den Immobilien-Preisen immer noch nicht das alte Level von 2007 erreicht. Das riecht nach viel Potential. In der Tat lockt das sich nur langsam entwickelnde Land neue, potente Kapitalgeber aus dem Ausland. Parallel stellen immer mehr Hotelbetreiber ihre Konzepte vor, wie ein Forum in Mailand zeigte. Hinter den Kulissen ist viel in Bewegung, meint unser Italien-Korrespondent Massimiliano Sarti.
Chinas neues Kultur- und Tourismus-Ministerium sieht seine Chancen im Outbound-Tourismus. Indem es seinen Bürgern mehr Reisen ins Ausland erlaubt, steigert der Staat seinen Einfluss auf sanfte Weise – und beobachtet weiter, wo sich neue Hotel- und Tourismus-Chancen eröffnen. Die kostspielige Jagd nach Trophy Assets ist mit den jüngsten Regulierungen zwar vorbei, die Lust auf Investments aber nicht, fasst unser China-Experte Prof. Dr. Wolfgang Arlt zusammen.
Aus den News der Woche: Der MICE-Markt in Deutschland wächst, wie die jährliche Studie vor der IMEX in Frankfurt nächste Woche ergab; Technologien lassen aber auch hier jetzt kleinere Meetings schrumpfen. Mallorcas Touristen zahlen in der Hochsaison jetzt doppelt so hohe Steuern, Österreichs gehobene Hotels in den Wintersport-Destinationen haben ihren RevPAR 2017 enorm gesteigert, "alle Trends intakt", meldet auch die TUI in ihrem Halbjahresbericht. Die vielen Fusionen beflügeln die Global Hotel Alliance, sich deutlich stärker zur Marken-Alternative aufzubauen. Und unser News-Mix aus dem Mittleren Osten zeigt durch Einzelmeldungen aus den Regionen, welche gigantischen Möglichkeiten die Hotellerie dort noch hat.
Die nächste grosse Gelegenheit, die Chancen der Technologien zu verstehen, bringt in genau vier Wochen unser HITT Think Tank mit sich. Unser Seminarschiff in Berlin wird mit Vertretern namhafter Unternehmen aus der Welt der Hotel-Operation und der Hotel-Immobilien ablegen. Möchten Sie auch noch mit an Bord? Alle Infos auf unserer Seite 1 und auf www.hitt.world.
Bis nächsten Freitag!

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin

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Kein Normal-Zustand
3.5.2018

Liebe Insider,
Mövenpick Hotels wird nicht AccorHotels' letzte Akquise gewesen sein. Der neue Deal hat funktioniert, weil die beiden Aktionäre der Schweizer Marke zur Zeit andere Probleme haben. Milliardäre sind in schwierigen Zeiten halt auch dankbar für Taschengeld. Die Brücke von Paris nach Zürich führte wohl über Riad, zu Prinz Alwaleed. Inzwischen gehört es zur monatlichen Routine für Accorianer, nach "new business" Ausschau zu halten. Damit sind nicht nur neue Hotelgruppen zur Übernahme gemeint, sondern auch hospitality-ergänzende Tech- und Service-Gesellschaften, erklärte uns gestern Laurent Picheral, Deputy CEO AccorHotels Europe. CEO Sébastien Bazin hat schon wieder neue Ideen – und immer noch 1,5 Milliarden Euro in der Kasse. Hoffentlich vergisst er vor lauter Kreativität die operative Umsetzung der neuen Schwesterhotels nicht!
Marriott, der Gigant aus Bethesda in den USA, ist seit der Starwood-Übernahme quasi verstummt.Mitarbeiter liessen in den letzten Monaten teils kein gutes Haar an Marriott, die ihre Beschäftigten sonst so liebevoll "associates" nennen. Umso aufschlussreicher jetzt das Gespräch mit Reiner Sachau, dem COO Europe for Core Brands, in München. "Das alles ist kein Normal-Zustand für uns", kommentiert er die Situation seit dem Merger. Seiner Region hat Starwood über Nacht 176 Hotels hinzugefügt. Seitdem ist Sachau "on the road" und hat es in 18 Monaten u.a. geschafft, mit allen Eigentümern zu sprechen. Hut ab! Aber seine Worte zeigen auch, was eine Übernahme letztlich bedeutet. AccorHotels sollte sich mal mit den Kollegen austauschen.
Hoteliers, die ihre Operations nicht im Griff haben, werden im Abschwung Achterbahn fahren. Genau das fürchten nun einige in Dubai: Der RevPAR ist zum Heulen, der Supply wächst und wächst, kein Ende in Sicht. Also schweigen die erfolgsverwöhnten Araber wieder. Wo kein Glitzer, da keine Kommunikation und keine kritischen Fragen. Obwohl – ein paar Superlative sind schon wieder zu vermelden, aber die Stadt braucht diese auch dringend als Köder. Sonst bleiben die Betten und die Kassen schon vor 2020 leer – weil die Fixkosten den Gewinn auffressen. Übrigens, die Lebensmittel-Verschwendung ist während des Ramadan um 50% höher als sonst, hat ein Experte herausgefunden. Er empfahl Waste Management als Teil künftiger Kosten-Kontrolle. Erstaunlich, dass er darüber am ATM sprechen durfte.
Aus den News: Die EU denkt daran, jedem Briten, der künftig in die EU einreisen will, eine Extragebühr abzufordern. Geschieht das, dreht sich der Spiess dann vermutlich auch wieder um… Dieses und mehr in unserer heutigen bunten Ausgabe, deren Themen sich zwischen Freudentaumel und Zukunftsangst bewegen.
In eigener Sache: Unsere HITT-Community wächst, wir freuen uns auf den Think Tank am 10./11. Juni in Berlin – und auch noch auf Ihre Anmeldung. Ein paar Namen vermisse ich noch.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin

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Im Osten geht die Sonne auf
26.4.2018

Liebe Insider,
Der Europa-Tourismus boomt, einen Schwerpunkt legen wir in dieser Ausgabe auf zwei Märkte, die dort aktuell für viel Gesprächsstoff sorgen: die österreichische Hauptstadt Wien und Polen.
In Wien wird derzeit investiert wie selten zuvor. Junge, frische Konzepte kommen dabei ebenso zum Zug wie Luxushotels, Hostels, Serviced Apartments und Budget-Häuser. Doch immer wieder werden Stimmen laut, die vor Überkapazitäten warnen und dies u.a. mit gesunkenen Durchschnittsraten rechtfertigen wollen. Marktexperte Martin Schaffer von der Beratungsgesellschaft MRP Hotels hält jetzt dagegen: Der leichte Einbruch bei den Raten liegt nicht an mangelnder Auslastung, sondern an der Verschiebung der Hotelkategorien. Der Wiener Markt braucht noch mehr Hotels, um langfristig attraktiv zu bleiben, so Schaffers Analyse.
In Polen bereitet die politische Situation zwar der EU Kopfzerbrechen, Investoren sind jedoch regelrecht heiss auf dieses touristisch blühende Land, das viele begehrenswerte Destinationen hat. Unser Autor Marcy Marvel warf einen Blick auf die Entwicklung der Hotelgruppe Orbis, die mit 70 Hotels unter AccorHotels-Labels das Land fest im Griff hat und jetzt auch CEE stärker angeht.
Apropos AccorHotels: Mehrere Medien meldeten gestern abend, das AccorHotels Mövenpick kaufen möchte. Sébastien Bazin leugnete es gegenüber Medien nicht, bestätigte es aber auch nicht. In Dubai hörte Maria Pütz-Willems bereits vor zwei Tagen, dass der Deal gelaufen sei. Als börsennotiertes Unternehmen wird AccorHotels es dann bald bestätigen müssen, vor allem wenn der CEO anfängt darüber zu reden.
Genau: Maria tummelte sich diese Woche noch weiter im Osten, auf Dubais "Arabian Travel Market" und berichtet heute von den neuen Merkwürdigkeiten dieser Region, die weiter im Bau-Boom taumelt und jetzt ein neues Feld zur Ausschüttung neuer Glückshormone entdeckt hat: Künstliche Intelligenz und Smart City. Dubai experimentiert heftig mit Partnern daran, die digitale Kontrolle über den Reisenden zu bekommen. Die Hotellerie leidet unter dem weiter steigenden Supply, glaubt aber unverdrossen an den finalen Heilsbringer namens Expo 2020. Einige wenige CEOs bereiten unterdessen ihre Eigentümer darauf vor, dass die Branche danach für viele Jahre Achterbahn fahren wird. Ein erster Eindruck von Maria heute, mehr dann nächste Woche.
Aus den USA kommt jetzt viel Gegenwind gegen Airbnb: Die mächtige American Hotels & Lodging Association verlangt von Politikern die Offenlegung heimlicher Steuer-Vereinbarungen; schliesslich wird Airbnb jetzt ja auch Hotelier. Marriotts Entschluss, nun massiv ins Home Sharing-Geschäft einzusteigen, ist auch ein Schuss gegen Airbnb, aber auch Aufholjagd gegenüber den eigenen Hotel-Wettbewerbern. Fred Fettner beleuchtet die Situation des verkauften Millionengrabs Grand Tirolia in Kitzbühel und den Einstieg eines Immobilien-Hais beim Flughafen Klagenfurt und in die Hotellerie. Und eine junge, verunsicherte Reise-Generation bucht laut einer Umfrage lieber im Reisebüro als mobil. Dazu ein paar interessante Personalien.

Ihre Susanne Stauss, Stellv. Chefredakteurin


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Grosse Gelüste, neue Markenfluten & der HITT
19.4.2018

Liebe Insider,
heute ist Freitag – hospitalityInside-Tag. Richtig! Richtig ist aber auch: Gestern abend bekamen Sie Extra-Post von uns, aus gutem Grund: Das Programm des 1. HITT, unserem Think Tank im Juni in Berlin, ist komplett. Der Cheftechnologe von IBM Watson hat als letzter hochkarätiger Speaker zugesagt, ebenso hat sich in den letzten Wochen der Kreis der Sponsoren und Kooperationspartner noch um vier namhafte Unternehmen erweitert: um den Software Solutions-Spezialisten HSDS, den Projektsteuerer Drees & Sommer, die Expo Real München und deren Real Estate Innovation Network, ferner um die Hotelschool The Hague. Alle Details neu gebündelt unter www.hitt.world. Inklusive Buchungsformular. In sieben Wochen legen wir mit unserem Seminarschiff in Berlin ab!
Brandaktuell diese News heute morgen: Ctrip.com, Chinas führender OTA und Anbieter Reise-bezogener Services in China mit einer Abdeckung von zwei Drittel des Reisemarktes kündigte eine Memorandum of Understanding für eine Partnerschaft mit AccorHotels an. Sie soll den über 300 Millionen registrierten Usern den Zugang zu AccorHotels' internationalem Marken-Portfolio mit 4.300 Hotels und 10.000 Private Hotems in 100 Ländern geben; diese werden auch die Loyalty-Programme nutzen können. Ausserdem ist es der Auftakt zu einer gemeinsamen Kooperation in Sachen IT. Beide Unternehmen denken über eine tiefere Kooperation nach, hiess es in der Pressemitteilung von AccorHotels um 7 Uhr. 
In unserem Hotel-Magazin dreht sich der Alltag weiter, und der besteht inzwischen kontinuierlich aus Ketten, die noch grösser werden: So steht die Louvre Hotels Group inzwischen bei über 2.600 Hotels und kurz vor ihrer nächsten Marken-Explosion: Sie kündigt gerade vier neue Luxus-Marken an. Da kommt aber noch mehr. CEO Pierre Frederic Roulot berichtet im Detail, auch über Fehler, die Zeit kosteten.
Vergangene Woche haben über neue Recruiting-Ideen und die Zukunft des GMs diskutiert, heute hat Bärbel Schwertfeger analysiert, wann Algorithmen bei der Mitarbeiter-Auswahl nützlich sind oder nicht. Ausserdem hat sie Kritisches und Gutes zum Thema Gesichtserkennung gesammelt. Die Lust auf diese Methode, die übrigens schon in einigen Branchen angewandt wird, ist gross, der Daten-Missbrauch aber auch.
Fusionen gibt es auch schon im Co-working Segment: Da haben sich gerade zwei Giganten aus den USA und Chinas zusammengefunden. Big Marriott hat einen ersten Meilenstein erreicht: Die Kette hat es geschafft, die Loyalty Programme von Marriott, Ritz-Carlton und Starwood zu verschmelzen. In Italien interessieren sich auch immer mehr Investoren für Design-Hostels und Studenten-Wohnungen, deutsche Geschäftsreisende ärgern sich über andere Dinge als Hoteliers es annehmen und der frühere A-ja Resorts-Chef Holger Hutmacher baut jetzt "Moon New Era Hotels" auf… Ein total verrückter Name, hoffentlich wird's dafür eine Marke mit Substanz….

Bleiben Sie mit den Füssen auf dem Boden!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin

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Die Ideen der anderen & die Akquisen der Grossen
12.4.2018

Liebe Insider,
dass die Hotellerie ziemlich unbeweglich ist, spiegelt sich heute durch zwei Beiträge zum Thema HR: Bärbel Schwertfeger sammelte auf der ersten Fachmesse "TalentPro" in München Ideen von anderen Branchen. Da suchen Scouts bei Events nach Talenten, filtern Fotos von Kandidaten über Google Image, Grossunternehmen setzen Chatbots für Telefon-Interviews ein und Karriere-Websites müssen binnen drei Sekunden Infos liefern. Und was machte die Hotellerie am gleichen Nachmittag auf genau dieser Messe? Sie kapselte sich ab und diskutierte im geschlossenen HSMA-Kreis alte HR-Muster. Gratuliere!
Verglichen damit ist die deutsche Hoteldirektoren-Vereinigung progressiv unterwegs. Eine Diskussionsrunde aus GMs und HR-Profis über "das operative Wunderkind" schärfte an der HDV-Tagung wenigstens das Bewusstsein für den Wandel – weg vom Koch, hin zum Akademiker – und relativierte gleichzeitig die künftige Rolle des Direktors feinfühlig und praxisnah. Solch ein Erfahrungsaustausch hilft wenigstens weiter.
Unser HR-Schwerpunkt heute spiegelt sich auch noch in einigen Meldungen. Darüber hinaus hat sich Sarah Douag die Zeit genommen, die interessantesten Aussagen der beiden CEOs Arne Sorenson und Chris Nassetta aus den jüngsten Statements im Rahmen ihrer Bilanz-Calls mit Analysten einander gegenüberzustellen. Details bei den Themen Loyalty, Technologie, China und Trump zeigen Unterschiede zwischen Marriott und Hilton.
In der Branche gehen die Akquisitionen derzeit weiter. Die israelische Fattal Group ist offensichtlich dabei, eine niederländische Hotelgruppe mit 12 Hotels zu kaufen. Den Namen nannte Fattal offiziell noch nicht, aber wir haben vertrauenswürdige Quellen gefunden. Die Fattal Holdings wächst damit still und heimlich konsequent weiter: Sie zählt inzwischen 170 Hotels mit 33.000 Zimmern in 17 Ländern.
Dem US-Franchise-Gigant Choice gelingt durch ein Abkommen mit der spanischen Sercotel-Gruppe einen grosser Wurf in Spanien und Lateinamerika. Das macht Sinn, auch wenn noch nicht alle Details des Deals klar sind. AccorHotels-Chef Bazin kann seine Dinner-Meetings künftig online vorreservieren: Dem Konzern gehört jetzt auch der Tischreservierungs-Spezialist ResDiary.
Aus der Welt der Hotel-Kooperationen eine interessante Nachricht aus Wien diese Woche: Dort haben sich die Heritage Hotels of Europe als neuer Dachverband formiert – weil die Historic Hotels of Europe zerbrechen. Hotels oder Hotelgruppen mögen inzwischen häufiger ihre Marken oder Eigentümer wechseln, die Bettenflut ebbt fast nirgendwo ab. In Deutschland hat jetzt sogar der Hotelverband vor Überkapazitäten gewarnt.

Viel Spass bei der Lektüre diese Woche!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin

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Grosse oder kreative Projekte?
5.4.2018

Liebe Insider,
die Stimmung an der Immobilien-Messe in Cannes war ähnlich super-optimistisch wie an anderen Branchen-Events bisher. Der Treff an der Côte d'Azur zeigte aber auch, dass die aufsehenerregenden Mega-Projekte meist ausserhalb von Europa entstehen. "Think big" ist die Message, die Beatrix Boutonnet mitbrachte.
Mandarin Oriental denkt allenfalls daran, von "S" auf "M" zu wachsen, von einem Nischen-Player zu einer Boutique-Hotelgruppe passabler Grösse. Langsames, organisches Wachstum garantiere es fast schon, gleichzeitig Innovatives zu integrieren. An Hightech denkt COO Christoph Mares dabei aber weniger als an Klassisches – an peppige Bars, kleinere, wendigere Spas und das neue Guest Recognition-Programm "Fans of M.O.".
Wie es mit dem Popup-Konzept aus dem Lovelace München weitergeht, wenn das temporäre Hotel Ende des Jahres schliessen muss, ist momentan offen. Denn es ist gar nicht so einfach, einen neuen passenden Rahmen für solche kreativen Konzepte zu finden – ganz im Gegensatz zu der Leichtigkeit, die der Name Popup versprüht. Bärbel Schwertfeger unterhielt sich mit den Lovelace-Machern Gregor Wöltje und Michi Kern.
AccorHotels kaufte schon wieder 50% an einer Hotelgruppe, HNA verkauft jetzt seine Hilton-Beteiligung, Blackstone plant die Übernahme der spanischen Hispania Hotels, TUI kaufte sich eine junge Destination Management Company, Juventus Turin baut ein eigenes Hotel… Die Fusionen, diese und andere Hotel-Gelüste nehmen kein Ende. Wir haben das Wichtigste der letzten zweiWochen zusammengefasst.
Bezüglich Airbnb sollten die Europäer endlich mal Kante zeigen: Den Chinesen verrät die "Sharing"-Plattform nämlich jetzt ihre Gäste-Daten, aus lauter Angst, sonst kein Stück mehr vom grossen Kuchen in diesem Land abzubekommen. Diktatorischer Druck ist natürlich das eine, aber wie weit kommt man mit Über-Toleranz? Airbnb verhöhnt schlicht die Sanften.
Die Hotel-Transaktionen in Spanien nehmen zu, Kreuzfahrten sind beliebter denn je, Unternehmen geben weiter gerne Geld für die Reisen ihrer Mitarbeiter aus, Sabre Labs hat seinen neuesten Technologie-Report veröffentlicht, Design Hotels und Orascom haben ihre Ergebnisse für 2017 vorgelegt.
Und wir erläutern Ihnen heute mehr zu unserem solar-betriebenen Seminarschiff, auf dem am 10./11. Juni unser HospitalityInside Think Tank stattfindet. Falls Sie Sorgen haben, das Schiff zu verpassen oder nicht verlassen zu können – wir haben auch dafür eine Lösung parat. Über Spree und Havel zu schwimmen, kann die Gedanken über die "emerging technologies" nur ins Fliessen bringen. Sehen Sie dazu unsere Seite 1 bei hospitalityInside.com und die Event-Details zu unserem "floating forum" auf www.hitt.world. Dort finden Sie auch das Registrierungsformular. Die Anmeldungen laufen, die Teilnehmer-Zahl ist aus Qualitätsgründen begrenzt.

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Lifestyle-Deal und Daten-Logik
22.3.2018

Liebe Insider,
in der deutschen Hotellerie ist diese Woche ein ungewöhnlicher Deal über die Bühne gegangen: Der Männer-Mode-Spezialist Hirmer mit Sitz in München hat rückwirkend zum 1. Januar die Betriebsgesellschaft der Travel Charme Hotels gekauft. Hirmer ist selbst schon seit Jahren – vereinzelt – als Hotel-Entwickler und -Investor  unterwegs. Jetzt wagt man den grossen Sprung in die Hotel-Operation. Lifestyle verbindet. hospitalityInside.com konnte sich ausführlich mit den neuen Eigentümern und mit Giuliano Guerra von Travel Charme unterhalten. Die Exklusiv-Story nun für Sie.
Die übrigen Themen fokussieren sich heute sehr stark auf Technologie und Digitalisierung. Diese Themen-Welle hat uns in Berlin fast überrollt, und so haben wir  für diese Ausgabe die "Blockchain" unter die Lupe genommen – inklusive der Einschätzungen von Hotelgruppen. Ein wirklich schwieriges Thema, eng gekettet in seiner Logik und noch mit vielen Fragen behaftet. Aber da müssen wir jetzt alle durch!
Lernen, hinterfragen, weitergraben – das ist auch das, was Clinton Anderson, seit diesem Jahr Chef von Sabre Hospitality, treibt. Er erklärte uns u.a., wie Sabre Daten sieht. Eine Kostprobe: "Mein traditioneller Ansatz der Daten-Analyse ist es, eine Hypothese zu haben und dann die Daten zu analysieren und zu fragen, warum jemand etwas tut. Wenn man über Big Data und Analytik verfügt, spielt das Warum keine Rolle mehr. Man blickt nur noch auf die Zusammenhänge und sagt, wenn A, dann B. Man muss aber nicht wissen, warum B".
Willkommen in der Zukunft! 2025 werden wir Menschen nicht mehr in der Service-Hotline hängenbleiben, ein Bot wird für uns da sein. Der Kunde hat keine direkte Kommunikation mit dem Unternehmen mehr. Realistisch ist es wohl auch schon, 2030 mit Drohnen-Taxis abzuheben oder durch Hyperloop-Hochgeschwindigkeitsröhren zum nächsten Ziel geschossen zu werden.
Fortschritt in der Distribution besteht in der Hotellerie aus vielen Kleinigkeiten: Als revolutionäre Neuheit preiste Louvre Hotels seine neue Buchungsmaschine für Gruppen. Sie geht im Mai online.
Das geht Ihnen jetzt alles zu schnell oder ist zu wirr? Trösten Sie sich: Ihren Frust teilen Sie in Deutschland mit 89% der Manager in vielen anderen Branchen. Sie alle stossen beim Thema Digitalisierung an ihre Grenzen.
Als Frust-Vertreiber empfehle ich Ihnen unseren Think Tank im Juni in Berlin. In diesem unkonventionellen, persönlichen Rahmen dürfen Sie jede Frage stellen, Unsicherheiten diskutieren und an Lösungen mitarbeiten. Wir stellen Ihnen heute zwei weitere hochkarätige Impulsgeber vor – zwei Professoren, die selbst nach Antworten forschen: Dr. Andriew Lim, Professor für Technopreneurship und Innovation an der HotelSchool The Hague, zum Thema Künstliche Intelligenz sowie den China-Experten Prof. Dr. Wolfgang Arlt vom COTRI Forschungsinstitut über die chinesische Perspektive in Sachen Emerging Technologies. Nach den Osterferien gibt's weitere Infos, das aktuelle Update finden Sie unter www.hitt.world.

hospitalityInside.com erscheint wieder am Freitag, 6. April.

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