Editorial

Editorial

Limitiert sind nur die Gedanken
1.2.2018

Liebe Insider,
Motel One-Eröffnungsparty im neuen Hotel am Berliner Alexanderplatz, dem 10. Haus der Budget Design-Gruppe in der Hauptstadt und mit 708 Zimmern dem grössten überhaupt... Die Hotels werden grösser und bunter – und sie rechnen sich sehr gut, wie CEO Dieter Müller verriet. Das Erfolgsrezept besteht aus einem wohlüberlegten Mix aus Standort, Grösse und Design. 708 Zimmer sind deshalb noch nicht das Limit.
Eine andere Lifestyle-Design-Gruppe mit Limited Service-Charakter ist Yotel. Jetzt multipliziert sie sich selbst über YotelPads – Häuser mit Mini-Apartments für Langzeit-Gäste. Eine App ist der digitale Schlüssel für Services und Erlebnisse in der Community vor Ort. Was ist von der Grundidee übertragbar? Yotel will's wissen, wir auch.
Motel One und Yotel sind gut im Geschäft, österreichische Mittelständler nicht. Mit ihrem sehr engagierten Branchenverband ÖHV analysieren sie gerade ihre Rahmenbedingungen: Wer oder was ist schuld daran, dass die Gewinne kontinuierlich schmelzen? Falkensteiner-Aufsichtsrat Erich Falkensteiner hält das politische Gezeter teilweise für überzogen, ihm macht die Mitarbeiter-Frage mehr Sorgen als die Politik.
Viel Markt-Bewegung schwingt in den Meldungen mit: Choice Hotels setzt für 50 Millionen Dollar sein globales Reservierungssystem in die Cloud – ein Novum in der Branche. HRS vereinfacht Gästen und Hotels mit einer neuen Idee das Anmelde-Prozedere. Amsterdam und sieben andere Städte wollen Airbnb und andere P2P-Plattformen zwingen, ihre Daten an die Behörden zu geben. Mithilfe der EU könnte das klappen. Prinz Alwaleed aus Saudi-Arabien ist wieder frei, aber offenbar nur gegen viel Geld… Ob er mit seiner Kingdom Holding künftig uneingeschränkt weiterarbeiten darf, wird sich zeigen.
Vier Wochen vor der ITB liegt ein erstes Extrakt zu den Reisetrends weltweit vor, auch Amex schaut in die Kristallkugel für Geschäftsreisende. Optimismus überall. Einen glitzernden Award gab's letzten Montag für die "Hoteliers des Jahres" in Deutschland.
Beim Zusammenstellen der heutigen Ausgabe hatte ich das Gefühl, dass alle nur noch ihre Grenzen ausloten und/oder sich in Extremen bewegen. Offenbar kann man nur noch so Erfolg haben - oder sich verteidigen. Mit einem "gesunden Mittelmass" scheint nicht mehr viel zu funktionieren.
Auch deshalb muss man lernen von den Grossen: Unser gemeinsames Seminar über "Flächeneffizienz" mit den Kollegen von hotelbau findet am 19. März in München statt. Motel One gehört auch zu den Rednern. Haben Sie's im Visier? Das Programm, die Preise und den Anmelde-Link finden Sie auf unserer Seite 1.

 

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com

 
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Massen und Maximierung
25.1.2018

Liebe Insider,
der jährliche ÖHV-Kongress war wohl einer der politischsten seit langem, galt es doch, die Ansprüche der österreichischen Hoteliers klar zu zementieren. Schliesslich war der junge Bundeskanzler Sebastian Kurz zu Gast. Der gab sich kooperativ, versprach die Mehrwertsteuer-Erhöhung von 2016 zurückzunehmen und installierte u.a. das neue Ressort "Nachhaltigkeit und Tourismus". Ob das die hotelspezifischen Probleme schneller löst, bleibt dahingestellt. In dem tourismus-getriebenen Land wird die Mitarbeiter-Frage zum absoluten Kern-Problem.
Trotzdem lassen sich Betreiber und Investoren nicht abschrecken: Betten-Giganten wie Marriott und Motel One stürmen jetzt auch das kleine Innsbruck. Die Lokal-Matadore pokern da heftig mit. Fred Fettner fasst den ÖHV-Kongress und die Hintergründe der Innsbruck-Entwicklung zusammen.
Nachdem wir letzte Woche geschildert haben, wie "Overtourism" konkret in Mallorca und Lateinamerika aussieht, stellt unser zweiter Beitrag dazu heute fest: Kreuzfahrt-Schiffe, die nur für ein paar Stunden tausende Passagiere in Häfen und Städte spucken, sind als Mega-Übel identifiziert. Je kleiner die Destination, umso schlimmer. Sie bringen Einheimischen keine Benefits. Studien rechnen bereits die Nachteile vor und erfassen das weltweite Leid der Destinationen per Tabelle. Mit Lösungen tun sich allerdings alle schwer.
Es kann aber nur in einer Limitierung der Touristen-Massen enden. Overtourism habe ich zufällig letzten Sonntag hautnah am Grossen Palast in Bangkok erlebt: Schon um 9 Uhr morgens waren die grossen Innenhöfe randvoll gefüllt mit quirligen, lauten Reisegruppen, die grenzenlose Selfie-Manie der Besucher verlangsamte jedes Weiterkommen, weshalb um 9.30 Uhr schon die ersten ermatteten Touristen jede verfügbare Treppenstufe in den schattigen Tempel besetzt hatten. Welch ein Szenario!
Ob Innsbruck oder Bangkok: Es boomt überall. Und dort, wo es noch keine Überkapazitäten gibt, werden sie halt geschaffen – weil es ja weiter boomen wird. Es geht in der Branche nur noch um Skaleneffekte, Gewinn-Maximierung und Verdrängungswettbewerb. 2008 waren Unvernunft und Gier genauso ausgeprägt wie heute. Die aktuellen Super-Performance-Zahlen der Hotellerie weltweit heizen dieses Verhalten sogar noch weiter an: Alle Regionen ausser dem Mittleren Osten blühten im Jahr 2017 weiter auf.
Nachdem HNA seine Anteile an NH verkaufen will, hat sich Sarah Douag die Probleme von HNA genauer angesehen. Airbnb bleibt vordergründig auf Wachstumskurs, im Hintergrund aber bröckelt's heftig, aktuell in seiner Heimatstadt San Francisco. Die Italiener analysieren unterdessen, was ihnen das neue Finanzierungsgesetz bringt.
Gestern bestätigte Deutsche Hospitality Thomas Willms offiziell als CEO. Vergangenen Juni war der langjährige Starwood-Topmanager in Frankfurt als COO gestartet. Diesen Karriere-Sprung hatte hospitalityInside.com schon vor sieben Monaten vorhergesagt.
Dieses und mehr in einer neuen, bunten Ausgabe heute, mit dem Blick über den Tellerrand…

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin

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Der lange Schatten des Booms
18.1.2018

Liebe Insider,
so turbulent und energiegeladen war die Branche am Jahresanfang selten – unsere News-Flut heute, vor allem im Mix, zeigt: Es wird investiert, korrigiert und experimentiert wie nie zuvor – Falkensteiner berichtet z.B. von seinen Crowdfunding-Erfolgen, Destinationen von ihrem Aufschwung, Ketten von ihren vielfältigen Developments und von der Lust, immer wieder Neues auszuprobieren. So steigt die Hightech-Lifestyle-Gruppe Yotel jetzt auch ins Langzeit-Geschäft ein!
2017 sind über 1,3 Milliarden Menschen verreist, so die jetzt publizierten Zahlen der UNWTO. Ein Wahnsinn. Aber es werden noch mehr... Der Boom ist damit ein zweischneidiges, scharfes Schwert, wie unsere Insider-Berichte über "Overtourism" im Detail beschreiben: Südamerika sehnt sich einerseits nach Besuchermassen, hat teilweise aber auch schon Engpässe, und letzten September streikten rund 3.000 Mallorquiner gegen den Touristen-Ansturm.
Die Ketten stehen aber längst nicht mehr nur im Wettbewerb mit ihresgleichen, sondern kämpfen an immer mehr Fronten. Eine aktuelle Studie zeigt: Die weitaus grösseren Buchungszuwächse haben nicht Kettenhotels, sondern Alternativ-Unterkünfte à la Airbnb sowie Boutique Hotels – und allen Anfeindungen zum Trotz nach wie vor auch die OTAs.
Einen tiefen Blick warf Korrespondentin Sarah Douag nach Belgien, wo sich der Markt nach den Terror-Anschlägen in Brüssel Anfang 2016 wieder erholt. Für 2017 rechnet die Brussels Hotel Association mit einer Auslastung von 70 Prozent. Die Mittelstands-Hotellerie aber ist der grosse Verlierer: In den letzten fünf Jahren mussten 570 Betriebe schliessen. Stattdessen entstehen weitere Hotels mit über 100 Zimmern und Ketten-Label.
Optimistisch zeigt sich dagegen Massimiliano Sartis italienischer Gesprächspartner Giorgio Palmucci, Executive Vice President der TH Resorts. Diese Gruppe mit derzeit 17 Hotels und Feriendörfern ist auf Expansion aus, änderte seine Beteiligungsstruktur und unterschreibt jetzt Pacht-Verträge. Und dies in Destinationen, die vom Overtourism glücklicherweise noch nicht bedroht sind.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen heute
Ihre Susanne Stauss
Stellvertretende Chefredakteurin

 

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Mitten im Wellenmeer
11.1.2018

Liebe Insider,
das hospitalityInside-Team wünscht Ihnen von ganzem Herzen ein gutes neues Jahr, von der Last des Jahres 2017 weniger und mehr von seiner Freude! 2018 wird uns alle vermutlich weiter in Schwung halten: Konsolidierungen, Kosten-Druck, OTA-Frust und Technologie-Trends in Highspeed werden vielen Top-Managern das Gefühl geben, Getriebene zu sein. Wer ist momentan überhaupt noch in der Lage, eine Strategie bis 2020 zu Papier zu bringen, frage ich mich am Ende des Jahresrückblicks 2017.
Die erste Wunsch-Fusion – Barceló kauft NH – jedenfalls platzte bereits in dieser ersten Januar-Woche. Die Zitterpartie um die Zukunft der China-gesteuerten NH Hotels geht damit weiter. Die Chinesen selbst werden auch 2018 nicht aufhören zu reisen, kündigt unser Kolumnist Prof. Wolfgang Arlt heute an: Sie wandeln sich vom Urlauber zum Urlaubs-Macher und gehen auf Entdeckungsreisen.
Was es bedeutet, Urlauber-Horden zu "managen", hat mein Kollege Hans-Jürgen Klesse auf ungewöhnliche Weise recherchiert – im Müllbauch eines TUI-Kreuzfahrtschiffes. Und dabei gelernt, wie man mit wenigen Massnahmen tonnenweise Essensreste und viel Geld sparen kann.
Dass sich mehr Kapital als Hotel-Objekte im Markt tummelt, haben die Immobilien-Broker gespürt: Mangels Masse endete 2017 ohne neuen Transaktionsrekord, in Deutschland wie in Österreich. Die Lust der Investoren auf sichere Häfen scheint aber ungebrochen, und genau das wird den Druck und das Tempo in der Hotel-Immobilien-Welt 2018 weiter kräftig erhöhen. Auch Amsterdam "nützt" der verhängte Hotel-Bann wenig: Die Investoren-Nachfrage schlafft trotzdem nicht ab.
Einer der berühmtesten und reichsten Hotel-Investoren der Welt, Prinz Alwaleed, hat diese Woche offensichtlich sein "goldenes Gefängnis", das Ritz-Carlton in Riad, mit einem echten tauschen müssen; das Drama mit der saudischen Königsfamilie um die Kingdom Holding scheint noch lange nicht beendet. Auch im neuen Jahr werden die Wellen weiter hoch schwappen, gesellschaftlich wie politisch. Umso mehr heisst es, in diesem Wellenbad mit zu schwimmen, kühlen Kopf zu bewahren und abzuwägen, auf welcher Welle man reiten möchte. Unser Elan und unser Herzblut fliessen momentan in die Umsetzung des vor Weihnachten angekündigten HITT Think Tanks im Juni in Berlin, und gemeinsam mit den Kollegen von der Fachzeitschrift hotelbau veranstalten wir im März in München ein eintägiges Fachsymposium über Flächeneffizienz – Wie berechnet man kreative Hotelkonzepte? Mehr zu beiden Events auf unserer Seite 1.

Ab jetzt ist wieder jeden Freitag hospitalityInside-Tag.

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin


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Ein gutes und ein anstrengendes Jahr
21.12.2017

Liebe Insider,

 

wir beenden das Themen-Jahr 2017 heute mit einer Kempinski-Geschichte, die gar nicht so untypisch ist für diese Zeit: Eigentümer und Betreiber dividieren sich auseinander. In diesem Fall laufen die Verträge für das Atlantic Hamburg und die beiden Häuser in Königstein bei Frankfurt in zwei Jahren aus. Bernold Schröder, der neue COO der Luxushotelgruppe, hat uns die Hintergründe und die Kempinski-Strategie der nahen Zukunft exklusiv erläutert. Eigentümer Bernard Gr. Broermann liess gestern nachmittag melden, dass man künftig mit Marriotts Autograph Collection in die Luxus-Zukunft starten will.

Umdenken und Neudenken sind überall angesagt, deshalb wird die Global Hotel Alliance sich jetzt auch stärker mit Europa befassen. Dieser Verbund mit Sitz in Dubai bündelt 35 kleine und mittelgrosse Hotelgruppen aus der ganzen Welt, die über ein gemeinsames Loyalty-Programm Kunden und Technologie teilen. Dieses "Sharing"-Modell steigert die Direkt-Buchungen.

Weshalb hat 25hours total flotte, nette und gut informierte Mitarbeiter? Macht die hippe Lifestyle-Group in Sachen HR etwas Besonderes? COO Michael End erläutert die neue Sensibilität im Haus und das Trainingsprogramm. Und bleibt bei der Frage nach der Karriere-Lust einiger Youngster ganz nüchtern: "Ganz jung und ganz viel Verantwortung ist schwierig".

Bunte Meldungen zu Bookings neuem Chatbot, zu den Zimmern der Zukunft, zum Facebook-Trouble mit dem deutschen Kartellamt und anderem runden unsere heutige, letzte Ausgabe 2017 ab.

Für viele in der Hotellerie geht ein gutes, aber auch ein anstrengendes Jahr zu Ende. Der boomende Tourismus und zahlungskräftige Investoren zaubern zumindest den Kontinentaleuropäern ein Lächeln auf die Lippen. Gleichzeitig legt sich die Stirn in Falten: Im Back Office steigen die Kosten gnadenlos weiter an, für HR wie für Technologie. Was wird 2018 bringen? Es ist gut, dass wir es wieder nicht wissen.

Nur eines wissen wir: Die nächste Expo Real München kommt bestimmt wieder. Sie finden die neuen Konditionen für unseren Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" heute auf unserer Seite 1.

Das Team von HospitalityInside möchte sich bei seinen Lesern, Ausstellungs- und Event-Partnern herzlichst für ihre Treue und ihre grossartige Unterstützung in diesem Jahr bedanken!! 2018 wollen wir mit Ihnen auch wieder Neues ausprobieren – und z.B. mit unserem neuen Think Tank selbst Teil der Innovation in der Branche und für die Branche werden. Wir gehen mit hospitalityInside.com in unser 13. Jahr, und wir gehen unseren Qualitätsweg unbeirrt weiter, geleitet von der inspirierenden On- und Offline-Kommunikation mit Ihnen allen.


Unsere nächste Ausgabe erscheint am 12. Januar 2018; das Büro ist ab 8. Januar wieder besetzt.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr
wünschen Ihnen Ihre Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside-Team


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Wellen in Europa und ein Think Tank auf dem Wasser
14.12.2017

Liebe Insider,
kurz vor Jahresschluss möchten wir, HospitalityInside, Ihnen noch etwas aufregendes Neues vorstellen: HITT – den HospitalityInside Think Tank, den ersten seiner Art und Auftakt zu einer Serie von Think Tanks rund um das Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Es wird keine steife Konferenz mit oberflächlichem Inhalt werden, sondern ein entspannter, intensiver und persönlicher Talk für einen Kreis von etwa 60-80 Personen. Und das auf einem solar-betriebenen Seminar-Schiff in Berlin. Ebenso inspirierend und neu: Non-Hoteliers geben den Input und die Impulse, und unsere Sponsoren binden wir mit ihrem Knowhow ein. Und wir sorgen für die "Post-Event Kommunikation", mit dem Ziel eine "lernende Community" aufzubauen. SAVE THE DATE: 10./11. Juni 2018 in Berlin.
Klicken Sie auf unsere neue Website HITT.world und registrieren sich dort für weitere Infos. Das Programm ist in Arbeit, weitere Details folgen im Januar. Wenn Sie mehr wissen wollen, kontaktieren Sie uns unter editor@hospitalityInside.com.

Lernen kann man heute auch wieder von unseren Autoren, die feinfühlig den Diskussionen um die Brexit-Folgen auf der Spur sind, dem schrumpfenden Hotel-Markt in Frankreich und der Marken-Strategie von Romantik-Hotels. Alle drei Beiträge spiegeln die heftigen Wellen, die die europäische Hotellerie derzeit durchziehen.
Frankreich fasst Airbnb nun härter an, Pandox und Fattal verschaffen sich eine stärkere Präsenz in Grossbritannien und Irland, Italien vermietet jetzt sogar schon Immobilien an Wanderwegen… Aus den Personalien: Accor schickt Laurent Picheral von Paris wieder zurück nach München und von AccorInvest zurück zu AccorHotels.
Tauchen Sie ein ins unsere bunte Ausgabe. Nächsten Freitag gibt es noch einmal hospitalityInside.com, danach werden auch wir in die Weihnachtsferien abtauchen.

 

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Luxus-Deals, Luxus-Sorgen. Und das Theaterhotel.
7.12.2017

Liebe Insider,
grosse und kleine Namen sorgen heute für tiefgründigen Lesestoff. Peter Fulton, Group President EMEA, erläuterte Susanne Stauss den Europa-Kurs von Hyatt: Die 42 Häuser in Europa will man binnen drei Jahren mehr als verdoppeln, vornehmlich über die neuen Select Service Brands Hyatt Place und Hyatt House. Damit der bisherige 5 Sterne-Anspruch der Kette nicht in Vergessenheit gerät, wird die Luxus-Lifestyle-Marke Andaz bunte Akzente mit viel Kultur, Musik und F&B setzen.
Ob das alles reicht, um als etablierte Kette im globalen Szene-Rausch mithalten zu können? Die Konkurrenz wird immer grösser und vor allem kreativer. "Alternative Unterkünfte werden die neue Norm!" Diese Botschaft brachte Macy Marvel aus London mit und unterstützt sie mit vielen Fakten zu neuen Brands und Trends aus der Welt der Microtels, Hostels und Serviced Apartments: Point A, Qbic, Z Hotels, NoCo, Bloc Hotels und Hub by Premier Inn machen dort Namen wie Yotel, citizenM und easyHotels Konkurrenz. Und diese Gruppen sind wirklich noch nicht alt…
Namen und Konzepte pushen Märkte: Rosewood Hotels wird sein erstes Haus in Deutschland eröffnen, und zwar in einer Schörghuber-Immobilie in München, in direkter Nachbarschaft zum Bayerischen Hof. Rosewood President Radha Arora will ganz oben, im Ultra Luxury Level, mitmischen – und kündigte weitere Standorte in Europa an. Er freut sich – die Bayerische Hausbau als Eigentümer noch nicht ganz. Der seit Jahren schwelende juristische Disput zwischen ihr und dem Bayerischen Hof wird erst im Februar final entschieden.
Vom Dach des Bristol Berlin wurde diese Woche der Name Kempinski abmontiert. Das Stammhaus der Luxushotel-Gruppe gehört künftig nur noch über eine Vertriebs- und Marketing-Partnerschaft zum Verbund. Investieren will die Eigentümer-Gesellschaft Octavian weiter, wohl aber nur schrittweise.
Mit dem aktuellen Tempo in der Hotel-Marken-Welt kann auch die OTA-Welt mithalten. Expedia und TripAdvisor ärgern den Hotelverband Deutschland aber sehr durch merkwürdige Gerichtsbeschlüsse und fragwürdige Warn-Hinweise für Gäste. Und HRS verschafft Apartment-Vermietern über seine Buchungsplattform HRS Destination Solutions den Zugang zu Airbnb: Der OTA aus Köln fügt die Sharing Economy-Plattform ihrer bestehenden Channel Manager-Liste einfach hinzu.
Ausserdem blitzen in dieser Ausgabe neue Ideen zur Immobilien-Finanzierung auf – ebenso wie die noch anhaltende Unsicherheit in der zähen Umsetzung der EU-Reiserichtlinie in Deutschland und Österreich.
Zum Abschluss heute dafür etwas sehr Motivierendes: Die Schüler von der humanberuflichen Schule HLTW13 Bergheidengasse in Wien – alle zwischen 14 und 19 Jahren alt – haben in zehn Jahren "ihr Theaterhotel" zur grössten Schul-Charity-Veranstaltung des Landes gemacht. Im Februar 2018 ist es wieder soweit, in einzigartiger Weise gekrönt von einem Konzert des international bekannten Liedermachers Konstantin Wecker! hospitalityInside.com unterstützt dieses besondere Schul-Engagement durch eine Medienpartnerschaft. Mehr auf unserer Seite 1.

 

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Apartment-Aufwind, Thermen-Theater und Hochzeitsstress
30.11.2017

Liebe Insider,
40 Prozent mehr Einheiten im Serviced Apartment-Segment bis 2019 – und das allein in Deutschland. Solche Prognosen sind gigantisch und locken jetzt erst recht grosse Betreiber, vor allem die Hotel-Gruppen. Klassische Hotels und Apartments für Langzeit-Gäste sind sich halt sehr nah – bald auch in der Zimmergrösse: Die Apartments werden immer kleiner. Ausbalanciert wird das u.a. durch kreative Service-Angebote und pfiffig gestaltete öffentliche Räume. Hier haben die kleinen Betreiber die Nase vorn. Zahlen und neue Ideen vom Branchen-Event "So!Apart" in Berlin.
Italiens Thermalbäder wachsen nicht mehr. Sie sind alt, müde und langweilig – und müssen deshalb selbst zur Kur. Jetzt streiten sich die Experten im Land, ob diese legendären Horte der Gesundheit künftig eher auf Medizin oder mehr auf Entspannung und Wohlfühlen setzen sollen. Massimiliano Sarti über den Diskussions-Dampf in der Thermen-Welt.
Wien und St. Moritz standen in jüngerer Vergangenheit mehrmals Kopf – weil k.u.k-Kitschkulisse und die coole Bergwelt immer mehr reiche Inder zum Heiraten anlocken. Glückwünsche an alle Hoteliers: Die Inder buchen tagelang einzelne oder gar mehrere Hotels. Unabhängig davon entstand in Irland eine Art "Wedding-OTA", eine Online-Plattform, die Brautleute auf Location-Suche mit Hoteliers zusammenbringt, Facebook-Vermarktung inklusive.
Aus den News: Die französische Maranatha Gruppe, mit über 60 Hotels keine kleine Gruppe im Land, steckt in ernsthaften Finanz-Schwierigkeiten. Eine gute Info für alle, die vor dem Jahresende noch Pacht-Verträge unterschreiben: Immer mehr Investoren reagieren positiv auf diese Vertragsform, haben Experten analysiert. Es muss weiterhin mehr Hotels geben, denn der Tourismus boomt weiter, sagen Trend-Zahlen aus Pisa und andere Markt-Experten. Eine gute Nachricht zur Winter-Saison in der Schweiz ist wohl, dass ihre Skipässe nicht mehr teurer sind als die in Österreich. Der Vergleich hinkt jedoch, fand Fred Fettner heraus.

 

Heute beginnt die Vorweihnachtszeit… Starten Sie gut hinein! Wenn Sie noch ein anspruchsvolles Geschenk suchen: Die ganze Hotel-Welt in einer Box liefert Ihnen ein hospitalityInside-Abo…

 

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Nachhaltiges und Nachdenkliches
23.11.2017

Liebe Insider,
das Thema Nachhaltigkeit ist längst noch kein nachhaltiges Thema in der Hotellerie. In den Köpfen der Hotel-Immobilien-Eigentümer dominiert immer noch der Profit-Gedanke. Hotel-Betreiber werden aus Kosten-Gründen künftig aber Druck auf die Eigentümer machen müssen. Weshalb also nicht gleich umweltverträglich bauen, auf Basis neuerModelle? Kennen Sie schon den "Material-Pass" oder Cradle to Cradle, den Recycle-Kreislauf? Drees & Sommer – und andere – setzen bereits darauf.
ITP, die International Tourism Partnership, treibt das Thema in der Branche international. 14 globale Ketten sitzen in diesem Verbund zusammen, machen Wasser-Verbrauch und CO2-Emissionen messbar und entwickeln Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit und für Menschenrechte. Die Hotellerie trägt z.B. zu den globalen Emissionen bereits rund ein Prozent bei.
Deshalb kreisen heute gleich drei Beiträge um "Sustainability". Im Hintergrund ist viel in Bewegung, wie wir auf dem Panel an der Expo Real, beim 2. Invesco Real Estate Sustainability Roundtable und von ITP-Chairman Wolfgang Neumann gehört haben. Ihm persönlich liegen übrigens die Mitarbeiter sehr am Herzen. Deshalb hat der Ex-CEO von Rezidor diese Woche noch einen weiteren, passenden Job angenommen: Er wurde zum Chairman der Hotelschool The Hague ernannt.
Zurück zu den Immobilien: Das hospitalityInside Investment BAROMETER Herbst 2017 ist ausgewertet. Die aktuelle Stimmung in der Hotel-Immobilien- und -Investment-Branche ist unverändert gut. Der Nachfrage-Druck auf A-Lagen heisst aber nicht, dass C-Lagen attraktiver werden. Eine erste Zusammenfassung finden Sie auf unserer Seite 1, weitere Details gibt es im Magazin, und alle, die mitgemacht haben, haben bereits die komplette Auswertung erhalten.
Aus den Meldungen: Barcelo-CEO EMEA Raúl Gonzalez hat sich uns gegenüber zum Übernahme-Angebot an NH geäussert. Prinz Alwaleeds Kingdom Holding verliert nach dessen Verhaftung in Saudi-Arabien offenbar das Vertrauen der Banken. Und Hotel-Gruppen mit Sitz in Barcelona ziehen es nun vor, aus dem unruhigen Katalonien nach Madrid umzuziehen. Airbnb greift, geschäftstüchtig wie es ist, nach dem Segment der reisenden Menschen mit Behinderungen; gleichzeitig attestierte Morgan Stanley der Plattform, dass sie eine Sättigungsgrenze erreicht hat.
Dieses und mehr in einer wahrlich bunten Ausgabe heute. Viel Spass beim Lesen!

 

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Accor-Enttäuschungen, CEE-Ströme, Tech-Wünsche
16.11.2017

Liebe Insider,
AccorHotels schliesst unabhängige Hotels künftig wieder von seiner Distributionsplattform aus. Für Sébastien Bazins Idee hat die Gruppe nur 2.200 statt 10.000 Hotels gewinnen können. Und 22 Millionen Euro in den Sand gesetzt. In Paris hat der CEO Köpfe rollen lassen. Es ist seine erste Niederlage auf dem sehr ambitionierten Weg, aus der Hotelkette eine "weltführende Travel & Lifestyle Group und digitalen Innovator" zu machen. Zu dieser hyper-selbstbewusstem Formulierung passen nicht die Statements enttäuschter Individual-Hoteliers, die ihre Erfahrungen mit dem Accor-Vertrieb als "Albtraum" bezeichnen. Sarah Douag mit den Hintergründen.
Beste Stimmung hingegen bei der CEE-fokussierten Konferenz IHIDFC in Wien letzte Woche: Die osteuropäischen Märkte florieren und treiben sogar die Entwicklung in Gesamt-Europa. Heute erste Zahlen, weiteres in Kürze.
Eine gemischte Stimmung herrscht beim Thema Stornierung. Im Gegensatz zu einigen US-Ketten sind Europa-sensible Gruppen nicht bereit, striktere Regelungen einzuführen. Sie fürchten, ihre wertvollen Firmenkunden zu verlieren. Zu Recht. Führungskräfte von Best Western, AccorHotels, Louvre und Choice erläutern ihr Vorgehen.
Sehr interessant klingt das gerade angekündigte Experiment von Marriott, das Internet der Dinge in einem Zimmer auszuprobieren. Deren Erfahrungen werden dem Markt helfen, sich im aktuellen Tech-Chaos zurechtzufinden. Ebenso Four Seasons, die mit ihren Gästen auf vielen Kanälen chatten und schon erste positive Zahlen zur Akzeptanz vorlegen können. Der digitale Service wird jetzt weltweit eingeführt.
Unter den Personalien heute eine traurige: Henk R. Oosterhuis ist gestorben. In der Voreröffnungsphase des Estrel Hotels Berlin war er geschäftsführender Gesellschafter des 1.125 Zimmer-Hauses, das heute ein Event- und Convention-Gigant ist.

 

Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin

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