Editorial

Editorial

Starwood-Standards, Oetker-Bonmot
11.12.2014

Liebe Insider,
die Jahresend-Hektik hat eingesetzt, das merkt man auch an Rand-Aktivitäten. Morgen, 13. Dezember, tritt in der EU die neue Allergen-Verordnung in Kraft. Ähnlich wie die Österreicher haben auch die Deutschen noch eine weniger bürokratische nationale Lösung gefunden…
In Bonn hat sich das Oberlandesgericht Düsseldorf am Mittwoch noch einmal mit HRS befasst und neue Informationen geben lassen. Nun soll das endgültige Urteil über die HRS-Beschwerde zum Fall der Ratenparität am 9. Januar 2015 fallen. HRS will, dass Booking.com oder Expedia ihre AGBs ebenfalls anpassen müssen.
Zur aktuellen Ausgabe: Am Frankfurter Flughafen hat vor vier Monaten bereits Starwoods Extended Stay-Marke Element eröffnet, jetzt hatte ich Gelegenheit, mit dem Starwoods Senior VP für Spezialmarken, Brian McGuinness, persönlich zu sprechen, ebenso ausführlich mit Marco Bari, dem neuen Element-Betreiber und Franchise-Partner. Interessante Gespräche um ein Produkt, das sich im Spagat zwischen amerikanischen Ketten-Standards und lokalen Märkten bewegt. Ist es nun mehr Hotel oder mehr Langzeit-Domizil? Und genauso "green" und "healthy" wie Starwood es gerne hätte?
Auch bei Unternehmen wie JSH Hotels & Resorts in Italien muss man hinter die Kulissen schauen: Die Gruppe betreibt Häuser unter bekannten Ketten-Namen. Damit kann sie unter den grossen internationalen Ketten im fragmentierten Markt Italien allerdings gut mithalten, auch in diesen schwierigen Zeiten.
White Label, Management, Pacht oder Franchise – diese Fragen stellen sich Eigentümer weltweit. Macy Marvel brachte Erkenntnisse einer Londoner Konferenz mit, in der es in diesem Kontext auch stark um die Rolle von "Key Money" ging.
Wenn die EU ihre Pauschalreise-Richtlinien nach den jetzigen Vorschlägen ändert, könnten Hotels genauso in die Haftung genommen werden wie Reiseveranstalter. Die Hotrec über die möglichen Folgen. Auf dem deutschen Markt geben die Althoff Hotels ein kleines Schlosshotel im Januar als Betreiber ab, die Immobilie des Atlantic Kempinski Hamburg ist nach langem Warten überraschend an einen grossen Klinikbetreiber verkauft worden, und Preferred Hotels haben in einer interessanten Studie eruiert, wie Grosseltern das generationen-übergreifende Reisen ankurbeln.
Und last but not least ein Bonmot aus der "Welt am Sonntag" vom 7. Dezember 2014: Dort äusserte sich der Grossindustrielle August Oetker über die Oetker Hotel Collection, die derzeit schnell expandiert und mit neuen Hotels wie dem legendären Lanesborough London oder Frégate Island Private auf den Seychellen prestigeträchtigste Häuser managt – zusätzlich zu den Eigentumshotels der Oetker Gruppe. Dafür erntet Collection-CEO Frank Marrenbach in der Branche viel Respekt.
In der Wahrnehmung eines Grossindustriellen sieht die Welt aber anders aus. Er sagte im Interview  wörtlich: "Die Hotels sind kein Kerngeschäft, da geht es nicht so sehr um Ertragskennziffern. Wir sehen sie mehr als Wertgegenstände. Aber die Hotels sind andererseits auch mehr als eine Spielwiese. Wir sind vielmehr gerade dabei, das Geschäft auszuweiten, indem wir die Verwaltung anderer Hotels übernehmen, wie zuletzt des "Landsdowne" in London. … Eins muss ich dazu noch erwähnen: Das sind Hotels der allerobersten Kategorie. Für unsere Familie ist es zu teuer, dort zu wohnen." - Das vollständige Editorial…

Von Mut, Millionen und Meckern
4.12.2014

Liebe Insider,
in Deutschland will das neue Buchungsportal Hotel Deals Direct den Hoteliers nur noch 5% Provision abverlangen. Super! Kleiner Haken: Erst sollen die Ketten und Einzelhotels dafür das Kapital einlegen. Eine Million zum Start sind das Minimum. Schon schlägt den mutigen Portal-Initiatoren erste Skepsis entgegen.
Ich frage mich hingegen, warum die Hoteliers in einigen Foren schon wieder meckern. Vielleicht sollten sie zuerst einmal auf ihre eigene Website schauen. Denn mancher User würde gerne direkt und mehr buchen, wenn dieses "hausgemachte" Buchungsportal optimal nutzbar wäre. Solche Defizite entlarvt – auf globaler Basis – die jüngste Google-Studie über das Entscheidungsverhalten der Reisenden. eCommerce-Spezialist Michael Pütter hat die hotel-relevanten Aussagen zusammengefasst.
Den Blick über den Tellerrand hinaus zu werfen, hilft – auch den Mitgliedern der ersten internationalen und ketten-unabhängigen Eigentümer-Vereinigung Hoftel. Gründer Simon Allison gibt einen kleinen Einblick in die Struktur und in die Marken-Gedanken seiner Mitglieder.
Vor einem Jahr haben wir das "Investment Barometer" in Kooperation mit der Union Investment ins Leben gerufen. In unserer 3. Befragung ging es um die Ketten und deren schleppende Umsetzung ihrer Expansionspläne. Was ist der Grund dafür? 40% der Hotel-Experten meinen: Es sind "falsche Erwartungen auf der Investoren- wie auf Betreiber-Seite"! Das schreit nach mehr Kommunikation von beiden Seiten. Lesen Sie heute auf unserer Seite 1 eine Kurz-Zusammenfassung der Umfrage, hospitalityInside-Abonnenten lesen etwas mehr. Möchten Sie künftig alle Ergebnisse sehen? Kein Problem, dann machen Sie einfach mit… Die nächste Umfrage startet im März.
Weil grosse Ketten irgendwann auch einmal klein waren, haben wir vor Jahren schon mit der Serie "Kleine Ketten" angefangen. Aktuell beschreibt unser italienischer Kollege die Nira Hotels aus London, die heute ihr 4. Boutique-Hotel in Italien eröffnen, aber nicht nur dort expandieren wollen.
Auch die Budget-Design-Kette Yotel aus London hat grosse Wachstumspläne, und die deutsche Hospitality Alliance hat gestern ihre neue "H2, H4, H+" Markenwelt neben der bisherigen Kernmarke Ramada vorgestellt. Das Thema Steuern kocht zum Jahresende auf verschiedenste Weise wieder hoch – in Lissabon, Griechenland und Österreich. – Das vollständige Editorial…

Lifestyle und Dynamik
27.11.2014

Liebe Insider,
mit einer eigenen Marke auf den Lifestyle-Zug aufzuspringen, war vor zwei Jahren sicherlich eine gute Idee der deutschen Lindner Hotels gewesen, doch was tun, wenn sich einfach nicht die passenden Locations dazu finden lassen? Viele Ketten gehen an diesem Punkt faule Kompromisse ein. Eine mittelständische Hotelgruppe kann sich solche Patzer nicht leisten. Das modifizierte Lifestyle-Produkt besitzt seinen eigenen Charme, wie die heute erstmals hier veröffentlichten Renderings zeigen: Lifestyle ist jetzt nicht mehr länger cool, sondern wieder wohnlich-warm. Darüber hinaus gaben sich die Lindner-Vorstände Otto Lindner und Andreas Krökel beim Gespräch mit uns sehr entspannt.
Die neue EU-Verordnung zu Allergenen, die wir letzte Woche schon für Deutschland angerissen hatten, haben die Österreicher jetzt als erste pragmatisch interpretiert: Dort wird sich der Gast mit einer allgemeinen Info zufriedengeben müssen, oder Mitarbeiter wissen Bescheid. Die Austria Trend Hotels ärgern sich trotzdem, stellvertretend für alle Kollegen: Allein die Neubeschriftung der Frühstücksbuffets und der Türhänger fürs Zimmerfrühstück kostet für die 28 Hotels 8.000 Euro.
Weil Österreich stark tourismus-abhängig ist, ist das Land auch sehr sensibel: Akribisch haben die Touristiker jetzt neue Zielgruppen analysiert, die das drohende sinkende Winter-Geschäft abfangen könnten – allen voran die "Empty Nesters". Livecams und Social Media sollen dabei helfen.
Amazon hat offiziell noch nicht bestätigt, dass man ins Hotelvermittlungsgeschäft einsteigen will, insofern gibt sich die Branche – nach der ersten Medien-Mitteilung aus den USA – noch ziemlich gelassen. Die Hotellerie hat sich an OTAs gewöhnt und weiss jetzt eh, dass sie ihren Eigenvertrieb stärken muss. In der Schweiz setzt der andere, derzeit vieldiskutierte OTA, Airbnb, unterdessen dazu an, jetzt auch die Zweitwohnungen in den Bergen zu erobern. Dynamik auch im IT-Vertrieb: In der Flut der Software-Hersteller will sich das Softwarehaus HSDS jetzt profilieren, indem es Privat- wie Kettenhotels selbst massgeschneiderte Software zu vernünftigen Preisen anbietet. Bisher war HSDS nur Insidern bekannt.
All das ein Zeichen für das immense Tempo, dem alle im Markt unterworfen sind. Und das spürt auch ein anderes, noch junges Segment: So haben sich Experten und grosse Ketten in Deutschland und Grossbritannien darauf geeinigt, dass die bisherigen "Serviced Apartments" künftig "Apartmenthotels" oder "Aparthotels" heissen sollen. Und eine neue Studie erklärt, weshalb Hostels und Limited Service-Hotels immer mehr Chancen in Europa haben. – Das vollständige Editorial…

Airbnb, Shadow Economy & Lösungen
20.11.2014

Liebe Insider,
Reisende lieben offenbar Airbnb, von der kritischen Diskussion um diesen Anbieter nehmen sie nichts wahr. Was stören sie Sicherheitsbedenken und nicht gezahlte Steuern, wenn man online bequem ein günstiges Privatzimmer oder gar ein schickes Haus in Top-Destinationen buchen kann?
Airbnb-Gründer Brian Chesky schwärmt gerne öffentlich über die neue "sharing economy" – der europäische Hotelverband nennt sie ab sofort nur noch "shadow economy". Denn teilen will das US-Unternehmen offenbar nichts: weder Fairness noch Verantwortung noch Transparenz. Ihr Geschäftsmodell ähnelt einer Schattenwirtschaft und vieles lässt man gerne im Dunkeln stehen.
HOTREC-CEO Christian de Barrin macht seinem Unmut über diese OTA-ähnlichen Unternehmen in einem Interview heute Luft. Eine Task Force ist gegründet. Autorin Sarah Douag hat darüber hinaus aus der ganzen Welt - vor allem aus Airbnb-Brennpunkt-Städten wie New York, Amsterdam und Paris - zusammengetragen, wie Städte illegale Airbnb-Wohnungen aushebeln und Verbände mit Worten kämpfen.
Viel Feuer im Kessel ist derzeit auch im MICE-Markt. Jetzt werden auch in diesem Segment direkte Online-Buchungen für Tagungsräume möglich. Binnen kurzer Zeit drängen in Europa nun mehrere Anbieter auf den Markt – z.B. Okanda aus Deutschland, Book2Meet aus Brüssel und MeetingMarket von Expedia.
Einschlafen werden Sie bei dieser Ausgabe garantiert nicht. Selbst dann nicht, wenn Sie die Zusammenfassung einer neuen Schlaf-Studie lesen. Da tun sich ganz neue Geschäftsmodelle auf – z.B. mit Schlafen im Café!
Zufallen werden Ihnen die Augen aber auch nicht im Kameha Grand Zürich, das Ende Februar 2015 eröffnet. Sein Design - von Marcel Wanders - wird auch einige verwöhnte Schweizer beeindrucken. Sabre hat die erste Smartwatch vorgestellt, mit der man künftig Reiseinfos abrufen kann. In einer Umfrage des deutschen Branchenverbands Dehoga freuen sich etliche Hoteliers über einen guten Sommer, wesentlich mehr aber erwarten einen schlechteren Winter.
Für uns naht bereits mit Riesenschritten das Frühjahr und damit die ITB Berlin. HospitalityInside bietet in Halle 9 Hotel-Zulieferern erstmals ein neues Modul an, mit dem sie Hotel-Betreibern ihre neuen Konzepte und Lösungen präsentieren können, Video-Aufzeichnungen inklusive: die "Hospitality X-PERTS Lounge". Sie ergänzt den Gemeinschaftsstand, man muss jedoch kein Co-Aussteller sein, um mitzumachen. Für alle "Externen" halten wir ein attraktives Partner-Paket bereit. Sprechen Sie mit uns! Alle Details und Kontakte auf unserer Seite 1. – Das vollständige Editorial…

Der Druck der Ketten und Chinesen
13.11.2014

Liebe Insider,
die Chinesen sind mitten unter uns: Mit den 1.100 Hotels, die Jin Jiang Hotels jetzt durch den spektakulären Kauf der französischen Louvre Hotels hinzugewinnen, wächst ein neuer Riese aus Fernost heran. Aber auch andere chinesische Investoren haben schon längst ihre Fäden in Europa gesponnen. Sarah Douag über den Mega-Deal und die neuen Namen in der Hotel-Szene.
Damit scheidet Jin Jiang als möglicher Interessent für IHG aus. Die Chinesen hatte Marcato Capital Management aus San Francisco auch im Sinn: Der kleine IHG-Aktionär drängte IHG vor kurzem zum Nachdenken über eine Fusion mit einer anderen Kette – z.B. mit Starwood, Hyatt, Hilton, Accor oder chinesischen Unternehmen. IHG aber erteilte Marcato diese Woche eine Abfuhr. Der frustrierte Anleger publizierte online ein 76 Seiten-Papier, in dem Börsenkurse und vergleichende Tabellen klarmachen sollen, wieviel Rendite-Potential das IHG-Management gerade verschläft. Surfen Sie mal selbst im Internet, spannend!
An dieser Stelle heute soll das IHG-Aktionärsgebrabbel nur eine Randbemerkung bleiben, aber es zeigt doch, wie aggressiv und gierig die Finanzwelt inzwischen wieder geworden ist. Der Schrei nach Konsolidierung wird hörbar lauter – siehe Louvre.
Diese Woche werde ich das Gefühl nicht los, dass die Ketten immer gleichförmiger agieren und diese ihre nächsten Deals fast nur noch mit Gruppen aus dem gleichen Pool eingehen. Und das macht natürlich "Druck" auf die mittelgrossen und kleinen Gruppen im Markt: So waren die ganz grossen Player auch das Vorbild für die skandinavische Pandox, ihr Unternehmen nun auch in Eigentümer- und Betreiber-Gesellschaften zu splitten. Das Ziel auch hier: die schnellere Expansion.
Autark stehen noch die Mövenpick Hotels da, doch aus meinem Gespräch mit Mövenpick-CEO Jean Gabriel Pérès hört man doch modifizierte Akzente heraus, die den Strategien der Mega-Player ähneln. Pérès ist übrigens jetzt 15 Jahre CEO und damit nun der "dienstälteste" in der Branche. Für seine letzten Jahre will er nur, dass Mövenpick weiter profitabel bleibt.
In Italien gab es diese Woche einen kleinen Aufschrei, weil ein italienischer Staatsfonds 23% an Rocco Forte Hotels übernimmt und so die Expansionspläne einer britischen Gesellschaft unterstützt; Rocco Forte verriet in diesem Kontext die Gründe für die Beteiligung und die nächsten Expansionsziele.
Die aktuelle Eröffnung des neuen Motel One in super-zentraler Lage nahe der Staatsoper und ein Besuch im Ruby Wien haben mich zu einem "Zwischenruf" im Budget-/Lean Luxury-Segment verleitet: An der Hardware gibt es nur noch wenig aufzurüsten, beim Frühstücksbüffet aber vielleicht schon…
Eine neue Strömung in Spanien hat Beatriz de Lucas entdeckt: Halal Tourismus. Ein erstes Halal-Hotel ist am Markt, ebenso ein erster Halal-Reiseveranstalter. Dazu noch etliche bunte Meldungen – viel Spass beim Lesen!

Accors Guru, Kraftakt MBA, Winter-Risiko
6.11.2014

Liebe Insider,
Accors neue Digital-Strategie möchte primär vom eigenen Gäste-Datenschatz profitieren, um so auch OTAs weitmöglichst zu umgehen. Ob die Kette die Mobile-Generation begeistern kann, auf die sie primär zielt, bleibt abzuwarten. Deren Direkt-Buchungsanteil allein will Accor in wenigen Jahren von 12 auf 40 Prozent heben! Sébastien Bazins Vorgaben für den neuen Switch in der Online-Distribution sind hoch. Der CEO jedenfalls gab sich beim grossen Verkündungstag in London als "Silicon Valley-Guru": mit schwarzem T-Shirt und barfuss auf der Bühne. Ziemlich cool für einen Investment-Profi. Das ergibt zumindest ein paar Klicks auf Facebook.
Eine konsequente Strategie kann durchaus zum Erfolg führen, wie man an dem massgeschneiderten MBA-Programm sieht, das Kempinski Hotels seinen GMs "verordnet" und diesen damit durchaus viel Disziplin abverlangt. Aber es wirkt. Auch die Lindner Hotels und Travel Charme boten ihren Führungskräften ein solches Programm an, gaben die Kraftaktion aber später auf.
In den Alpen ist der erste Schnee gefallen, die Österreicher haben teilweise wieder viel in die "Bergwirtschaft" investiert. Sie hoffen einmal mehr auf deutsche Ski-Urlauber – weil die Russen ausbleiben könnten. Das würde das Geschäft mit dem Wintersport einfrieren lassen. Trotzdem gibt es auch wieder neue Hotels im Winter-Land Österreich.
Nachhaltigkeit erzeugt Übernachtungen: Das berichtet IHG in seinem aktuellen Sustainability Report. Die beruflichen Fähigkeiten und den Opportunismus von Hoteliers nehmen zwei Studien unter die Lupe, und es gibt einen neuen Studiengang für Betreiber-Immobilien in Deutschland. – Das vollständige Editorial…

Kempinski-Karrieren, Premieren, Supermärkte und Schnäppchen
30.10.2014

Liebe Insider,
Reto Wittwers Personalkarussell der letzten Jahre war intern ebenso gefürchtet wie es regelmässig zu erwarten war. Jetzt beendete der Kempinski-CEO seine eigene Karriere. Wie gestern per "Breaking News" berichtet, hat sich der komplette Kempinski-Vorstand bereits neu formiert. Ich konnte gestern nachmittag bereits kurz mit dem neuen CEO Alejandro Bernabé sprechen. Den Titel "President" trägt er, wie gestern gemeldet, nicht.
Die Branche verliert mit Reto Wittwer einen weiteren, äusserst kompetenten wie agilen Top-Manager, der noch aus der Hotellerie kommt. 20 Jahre lang war er CEO einer Luxushotelgruppe in thailändischer Hand, die immer noch stolz darauf ist, deutsche Wurzeln zu haben. Diese multikulturelle Brücke konnte wohl nur ein Schweizer schlagen: Wie wenige in der Branche darf man Reto Wittwer als einen wahren Kosmopoliten bezeichnen – der mit deutscher Direktheit, Schweizer Eleganz und asiatischer Sensibilität letztlich auch in persona das verkörperte, was er lebte und liebte: ein echter Luxushotelier zu sein. Mehr im Magazin unter "V.I.P".
Die gesamte Woche hatte Spannendes zu bieten: Die grösste britische Budget-Kette Premier Inn kommt mit dem ersten Hotel in Deutschland in Schwung; Accor kündigte gestern in London eine grosse Digital-Strategie an und beteiligte sich parallel an der kleinen Boutique-Gruppe Mama Shelter. Die Individualisierung nimmt damit überall Fahrt auf, digital wie physisch. Mit der Fusion von TUI Travel und TUI ist der weltgrösste Reisekonzern entstanden. Wie beruhigend, dass da die Marktforscher aus Pisa dem Tourismus auch weiterhin gute Jahre versprechen.
Die Lust auf italienische Hotel-Immobilien ist momentan nicht sehr gross, alle warten wohl auf Schnäppchen, wie unser Italien-Korrespondent Massimiliano Sarti bei einem Branchen-Treffen herausfand. Über den "Marken-Supermarkt" in der Branche diskutierte man an der Expo Real, am Selbstbewusstsein der Ketten ist aber offenbar kaum zu rütteln. Mit einem leichten Schmunzeln lesen dürfen Sie den Vergleich zwischen der Hotellerie in Wien und in München… Und mit Ernsthaftigkeit bitte den juristischen Beitrag über schwerbehinderte Bewerber, die tricksen wollen.
Letzte Chance heute für Ihre Teilnahme am "Investment Barometer"! Was halten Sie von den Mega-Expansionsplänen der Ketten? Eine Minute reicht, um die 5 Fragen zu beantworten. Wer mitmacht, erhält die Auswertung. Ihre Stimme zählt – hier der direkte Link!

Strategien, Statements, Flashes, Events
23.10.2014

Liebe Insider,
eine Hotelgruppe, die ihre Bilanz nicht strapazieren will und ihre bestehenden Häuser konsequent aufwertet und ihre Präsenz in Italien bald versechsfachen will, hat einen spanischen Namen: Barceló Hotels. Unsere Korrespondentin Beatriz de Lucas hat dem EMEA-verantwortlichen CEO Raúl González Details der aktuellen Strategie entlockt.
Welche Erfolge in puncto Markt-Durchdringung und Preis-Politik den Privathotels oder den Kettenhotels in Deutschland zuzuschreiben sind, hat eine aktuelle Studie herauszufinden versucht. Die Marken-Hotels holen zwar auf, trotzdem aber laufen ihnen die unabhängigen Hotels teilweise den Rang ab. Das Midscale-Segment ist fest in privater Hand, was aber im Umkehrschluss heisst: Hier gibt es noch Raum für die Ketten.
Das Thema Hotel-Immobilien bleibt vor allem im Herbst ein Dauer-Thema. Wir haben nochmals kurz Kernaussagen der Expo Real zur aktuellen Verfassung der Hotellerie zusammengefasst – die Original-Statements in Wort und Ton finden Sie auf unserer YouTube-Seite "The Hospitality TV". Der Grund-Tenor: alles positiv. Das passt zu den aktuellen Beobachtungen aus den USA: Dort zieht der Markt kräftig an, die Forecasts der Hoteliers erfüllen sich.
Wieviel mehr an Qualität kann Budget überhaupt noch verkraften? Diese Frage konnte an der Expo Real-Hotelkonferenz in 20 Minuten nicht befriedigend beantwortet werden, deshalb haben wir Mark Thompson von B&B und Marco Nussbaum von prizeotel gebeten, für die heutige Ausgabe nochmals ins Detail zu gehen. Beide glauben, der Preis-Ansatz ist der falsche.
Ein Blick nach vorn: HospitalityInside geht von der Expo Real 2014 nahtlos in die Planung der ITB 2015 über. Wir werden an der weltgrössten Tourismus-Messe an unserem – inzwischen auf 110 qm angewachsenen Gemeinschaftsstand in der Hotel-Halle 9 – eine "X-PERTS Lounge" einrichten. Dort können Unternehmen Produkte und Lösungen vorstellen. Wenn Sie sich beteiligen möchten und/oder als Standpartner mit dabei sein wollen, kontaktieren Sie uns unter office@hospitalityInside.com.
Unmittelbar nach der ITB, aber in Frankfurt/Main, wird die zweite B2B-Messe für Luxushotels stattfinden – "Loop". Die Premiere letztes Jahr war ein voller Erfolg, jetzt geht's in die zweite Runde, mit noch mehr Hotels und Einkäufern. HospitalityInside ist bei diesem Event erneut Medienpartner.
Partner sind wir auch beim "Investment Barometer" der Union Investment: Sagen Sie uns bitte, was Sie von den Mega-Expansionsplänen der Ketten halten! Eine Minute reicht aus, um die 5 Fragen zu beantworten. Wer mitmacht, erhält die Auswertung. Ende Oktober werden wir diese aktuelle Umfrage beenden. - Das vollständige Editorial…

Von Rekorden, geplatzten Deals und Cash-Cows
16.10.2014

Liebe Insider,
die Hotel-Immobilien-Welt hält uns in dieser Ausgabe noch etwas in Schwung: Louvre Hotels stehen jetzt offiziell zum Verkauf – Developerin Willemijn Geels äussert sich dazu; der bereits angekündigte Verkauf des Balladins-Hotelportfolios ist geplatzt; im InterConti Berchtesgaden bahnt sich ein Betreiber-Wechsel an, und Dorint hat für sein Aushängeschild Hotel Maison Messmer in Baden-Baden die Pacht-Schulden beglichen.
Dazu gesellt sich eine Meldung über Rekorde: Die Transaktionen in der deutschen Hotel-Immobilien-Welt überspringen erstmals die 2 Milliarden-Euro-Marke! So viel Kapital ist noch nie nach Deutschland geflossen!
Das bedeutet auch: Der Hotelbau-Boom in Deutschland wird vorerst nicht abschwellen. Zwar kämpfen die Entwickler, wie eine Diskussion zeigte, um Top-Standorte, aber ansonsten sehen sie alle in Deutschland "noch viel Platz" für Neues – gerne auch in guten B-Standorten oder umtriebigen Mikromärkten. Die Ketten zieht es also genau dahin, wo sich mittelständische Hoteliers bisher als Platzhirsch fühlen konnten… Aus Wettbewerb wird damit Verdrängung. 
Noch nimmt man diese Bewegung nicht als Welle wahr. Genauer hinschauen aber muss man, wenn grosse Ketten wie Accor ihre Gesamt-Strategie ändern: Sie haben nämlich zusätzlich die Finanzpower, um Hotels zu kaufen. Sébastien Bazin, CEO von Europas grösster Hotelkette, erklärte im "CEO-Panel" der Expo Real-Hotekonferenz sehr selbstbewusst, weshalb er urplötzlich Millionen in die Akquise von Economy- und Midscale-Hotels steckt. Nur Cash-Cows werden noch gehätschelt. Weitaus flexibler und kaum weniger dynamisch hört sich die Strategie der Rezidor-Gruppe an. CEO Wolfgang Neumann erläuterte neben Bazin, weshalb man auch mit "Asset Light", mit selektiven Pacht-Verträgen und weniger Marken weiter kommen kann. Die beiden Top-Manager verkörperten symbolisch die immer stärkere Kluft im Hotelgeschäft: Immobilien-Wertsteigerung contra Hotel-Expertise.
Blick über den Tellerrand: Dubai und Doha sind gerade dabei, von den Fehlern anderer Märkte zu lernen. So setzte sich die "Vision"-Konferenz vor kurzem selbstkritisch damit auseinander, wie Mega-Events, Fun Parks oder Mega-Malls die Hotel-Entwicklung beeinflussen könnten. Jetzt haben alle Angst vor Stagnation, sinkenden Renditen, höheren Baukosten und dem verschärften Wettbewerb um Mitarbeiter. Das Sahnehäubchen im Schlaraffenland schmilzt.
Noch einmal kurz zur Expo Real: Wir haben für Sie heute Fotos von unserem Networking-Event "BRICKS & BRAINS" zusammengestellt – viel Vergnügen beim Anschauen! Darüber hinaus haben wir Co-Aussteller am Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" gefragt, weshalb sie an der Messe teilnehmen und wie sie die einzelne Branchen-Themen aktuell beurteilen. Fotos und Video-Links finden Sie alles auf unserer Seite 1!
Und jetzt bitte ich Sie, nochmals aktiv zu werden: Unser "Investment Barometer" in Kooperation mit der Union Investment läuft noch bis Ende Oktober. Machen Sie mit, beantworten Sie 5 Fragen – und Sie erhalten alle Ergebnisse später en detail. – Das vollständige Editorial…

Kapitalmarkt sucht Hotelmarkt
9.10.2014

Liebe Insider,
die Expo Real in München war ein Erfolg für alle – vor allem aber für die Hotel-Aussteller. Deren Statements heute bescheinigen eines: Die Hotels haben endgültig einen festen Platz im Gedächtnis der Immobilien- und Investment-Experten. Immer mehr von ihnen finden den Weg in die Halle C2 und zur "World Hospitality"- das ist ein physisches Indiz. Am Montag und Dienstag war der Stand stundenweise übervoll. Das andere Indiz sind die guten Gespräche zwischen allen Beteiligten, denn die offenbar verfügbaren, gigantischen Summen im Kapitalmarkt suchen auch ihren Platz im Hotelmarkt.
Dass sich die Expo Real als Plattform für die Hotellerie mausert, hat uns die Messe-Statistik aktuell belegt: Erste Analysen von gestern besagen, dass 30% aller Teilnehmer 2014 Interesse an Hotel-Immobilien bekundet haben. In Zahlen sind das 11.070 Personen, ein Zuwachs von 1.070 Teilnehmern zum Vorjahr.
HospitalityInside als Initiator des Gemeinschaftsstands, des Networking-Events "BRICKS & BRAINS", als Organisator der Expo Real-Hotelkonferenz und als Herausgeber des SPECIALs freut sich mit den 20 Co-Ausstellern des Gemeinschaftsstands und den übrigen Hotel-Ausstellern auf der Messe über die überwältigende Resonanz aus dem Markt.
Eine Super-Stimmung, noch positiver als im Vorjahr, prägte die drei Messe-Tage. Wir haben für Sie News und Meinungen zusammengestellt, die zeigen, wie die Hotels jetzt als begehrte Assets im grossen Immobilien-Teich mitschwimmen. Ausserdem lesen Sie von der Konferenz das "Europa-Panel" in der Zusammenfassung. Weitere Berichte folgen.
Darüber hinaus hat die Treugast ihr Investment-Ranking für Deutschland und Österreich vorgestellt, LMI Management aus Düsseldorf hat Details zum neu gekauften Resort Land Fleesensee verraten. A-ja Resorts wie auch die neuen Alp Style Hotels haben noch nicht einmal im Ferienhotel-Segment Fuss gefasst, da stürmen sie schon auf die grossen Städte zu. Wyndham hat neben der Ankündigung für das nächste Super 8 in Freiburg noch ein paar andere Standorte in petto, und der neue Meininger-CEO Navneet Bali aus London hat seit der vollständigen Übernahme der deutschen Hostel- und Budget-Hotelgruppe erstmals detaillierter über Status Quo und Pläne gesprochen.
Last but not least: Haben Sie sich schon eingeloggt bei unserem "Investment Barometer"? 5 Klicks für 5 Fragen brauchen eine Minute. Wer mitmacht, erhält die Detail-Auswertungen! Hier ist Ihr direkter Zugang! 

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