Editorial
das Hotel Adlon am Brandenburger Tor in Berlin hat 100 Jahre Hotel-Geschichte geschrieben und wird sie auch weiterhin mitschreiben. Und so wurde letzten Montag im Kempinski Adlon fröhlich gefeiert - zu Recht. Es muss auch Zeiten geben, in denen man die Mühen der Aufbaujahre und die Tagesprobleme vergisst. Kempinski und die Fundus AG präsentierten sich als glamouröse Gastgeber; der Champagner floss in Strömen. Es war das Hotel-Society-Event des Jahres.
Diesem Termin waren für mich drei hochinteressante Tage in der Provence vorausgegangen, in der ich auf viele General Manager und einen Teil des Top-Managements von Four Seasons traf. Sie hatten zur ersten "Four Seasons University" eingeladen, einem Treff, an dem Plaudern erwünscht und konkretes Business hintenan gestellt war - zumindest zwischen Managern und Medien. Hier sollten die Zwischentöne deutlich werden, die feinen Unterschiede bei Märkten und Meinungen.... Das gelang.
Ich nutzte den Rahmen zu einem weiteren, erfreulich zwanglosen Treffen mit Oliver Hopp, dem Mit-Eigentümer des Four Seasons at Terre Blanche in der Provence. Die Familie, die zu den zehn reichsten in Deutschland zählt, gilt generell als medienscheu; umso interessanter sind, weil selten, ihre konkreten Aussagen zur Hotellerie und ihren eigenen Hotels. Oliver Hopp bat aus Sicherheitsgründen darum, nicht fotografiert zu werden. Das haben wir respektiert.
Ganz aktuell konfrontierte uns dann die HOTREC mit ihrem gerade versandten Positionspapier zu den Hotelbewertungsportalen. Der europäische Branchenverband formulierte gegenüber den Portalanbieter zehn Prinzipien. Ihr Ziel: die Hoteliers vor Manipulationen und ungerechten Bewertungen zu schützen. Ein vernünftiger Schritt, meine ich. So sehen es die ersten Anbieter auch. Lesen Sie selbst!
Ausserdem lesen Sie: noch ein Hotel für Berlin, neue Männer für Hilton und Seaside, Klagedrohung gegen den Relax-Guide Österreich, neue Motivation für Nichtraucher-Hotels...
In unserem Schwesterportal hospitalitySolutions.info lernen Sie heute den neuen "Suite8-Kundenbeirat at work" von Micros-Fidelio kennen. Auch dort geht es, ähnlich wie beim Four Seasons-Meeting, um den Informationsfluss zwischen Partnern.
Eine kurzweilige Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com
selbst wenn manche es nicht glauben wollen: Auf dem europäischen Hotelmarkt ist einiges geboten. In der italienischen Metropole Rom tauschte sich Maria Pütz-Willems auf der International Hotel Conference mit Experten aus aller Welt über Markttrends aus. Fred Fettner aus Österreich besuchte in Bregenz einen Kongress zum Thema Architektur im Tourismus und gewann dabei interessante Erkenntnisse zur Zukunft der Ferienhotellerie im Alpenraum. Dort hielten Hoteleigentümer jahrzehntelang an Hotels fest, die "aufgeblasenen" Bauernhäusern glichen und zu allem Elend später noch mit Türmchen und Erkerchen versehen wurden. Heute entstehen neuere Häuser im klaren, modernen Stil unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte - und sie rechnen sich dabei auch noch ökonomisch.
Auf der anderen Seite der Welt, in Asien und in den arabischen Ländern, beschäftigt man sich zurzeit noch weniger mit ökologischen Ansätzen, sondern berichtet vielmehr stündlich von neuen Expansionsvorhaben. Die dortigen Investoren übertreffen sich gegenseitig und äussern sich dabei zunehmend spöttisch über das veraltete und überalterte Europa - in dem sie sich in der Regel ihr Wissen aneigneten. Völlig unbeirrt davon laufen die Geschäfte in "Good old Europe" weiterhin rund.
Dies unterstreicht auch der aktuell erschienene "Global Business Travel Forecast" von American Express. Er geht von einem Wachstum der Hotelraten in Europa im Jahr 2008 in der mittleren und gehobenen Kategorie von 12 bis 14 Prozent aus. Zum Vergleich: Die Zuwächse im Raum Asien-Pazifik werden danach - ebenso wie in Lateinamerika - zwischen 18 und 22 Prozent liegen. Deutschland darf im gehobenen Segment mit Preisanstiegen zwischen 10 und 12 Prozent, im mittleren zwischen sieben und neun Prozent rechnen. Verlierer dieser Umfrage sind die Hotels in Nordamerika, deren Zimmerpreise nur noch moderat ansteigen. Aber immerhin steigen und nicht sinken!
Die Expansion in Europa steht daher aus gutem Grund nach wie vor auf der Agenda ausländischer Investoren, ob aus Russland oder den USA. Ebenfalls unbeeindruckt von sämtlichen Unkenrufen hat Sir Rocco Forte unterdessen alle seine Wunschstandorte in Deutschland in Betrieb. Nach Frankfurt und Berlin erfolgte jetzt die Eröffnungsfeier mit der Münchner Schickeria. Ausführliche Berichte dazu und erste Zahlen zu den Tagen nach der "inoffiziellen" Eröffnung haben wir ebenfalls für unsere Leser herausgefunden. Und ganz nebenbei veröffentlichen wir die künftige Strategie von Europas Hotelriese Accor. Viel Spass im "alten Europa".
Ihre Susanne Stauss
Stv. Chefredakteurin
Fragen? susanne@hospitalityInside.com
Die Zeichen verdichten sich, dass die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten - ausgelöst durch die Krise auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt - die Entwicklung der Weltwirtschaft nur wenig beeinflussen werden. Der in diesen Tagen veröffentlichte Bericht des Internationalen Währungsfonds geht von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts aller Länder der Welt im Jahr 2008 um 4,8 Prozent aus, für dieses Jahr werden 5,2 Prozent erwartet. Zu den Wachstumsmärkten des Jahres 2008 werden nach Meinung der Experten vor allem die Schwellenländer China und Indien zählen. Diese Einschätzung unterstreicht einmal mehr, dass das Wohl und Wehe der Weltwirtschaft künftig nicht ausschliesslich von Amerika abhängen wird.
Relativ unbeeindruckt von den Turbulenzen zeigten sich in der vergangenen Woche - wie berichtet - auch die Immobilienexperten auf der Münchner Messe Expo Real. Ihre Meinung unterstreicht jetzt auch die Einschätzung von Lodging Econometrics. Das Unternehmen hat für die nächsten Jahre 814 Bauvorhaben für Hotels in Europa gezählt und geht davon aus, dass die meisten von ihnen auch realisiert werden.
Auch im nordafrikanischen Marokko laufen die Investitionen in den Tourismus auf Hochtouren. Allein in Marrakesch wurden im vergangenen Jahr 196 Bauanträge für Tourismusprojekte genehmigt, die Preise für Ferienimmobilien orientieren sich dort inzwischen fast schon an spanischen Verhältnissen.
Mit der Investition des Eigentümer des Four Seasons in New York, Ty Warner, halten die marokkanischen Hoteliers allerdings dann doch noch nicht mit. Er investierte allein 50 Millionen US-Dollar in eine einzige Suite.
Hierüber können europäische Investoren wie beispielsweise die Frankfurter Familie Blodinger nur den Kopf schütteln. Das Erfolgskonzept ihrer Hotels der Marken Fleming's, Steigenberger und InterCity, betrieben durch die eigene Betriebsgesellschaft HMG, lautet vielmehr: Bestandsimmobilien in Schlüsselstädten des deutschsprachigen Europas zu kaufen, in Hotels umzuwandeln und damit Erfolg zu haben. Geschah dies bisher vorwiegend im 3- bis 4-Sterne-Segment, so soll im nächsten Jahr mit dem ersten Fleming's Deluxe ein 5-Sterne-Produkt in Frankfurt eröffnen.
Den luxuriösen Resort-Hotels im Portfolio werden auch die NH Hoteles künftig einen eigenen Namen geben. Sie sollen edeNH heissen und zunächst aus acht Häusern bestehen.
Wie sich all die vielen neuen Betten in Zukunft füllen lassen könnten, beleuchtet eine interessante Untersuchung einer Studentin der Hochschule Heilbronn über Strukturen und Trends des Internetvertriebs. Bei ihrer Analyse hat sie Widersprüchliches und Interessantes festgestellt. Doch lesen Sie selbst.
Ihre Susanne Stauss
Stellvertretende Chefredakteurin
Anregungen? Fragen? susanne@hospitalityInside.com
die Expo Real ist eindeutig die führende Fachmesse für Gewerbeimmobilien in Europa: 23.800 Fachbesucher aus 77 Ländern - 13% mehr als im Vorjahr - kamen diese Woche nach München. Unter den Ausstellern waren stärker denn je Unternehmen aus Russland vertreten - und das spiegelte sich auch in vielen Diskussionen.
Der erste Messetag ist seit Jahren auch Treff für die Hotelbetreiber, Hotel-Immobilien-Eigentümer oder -finanziers: Bei allen Talkrunden des "Hospitality Industry Dialogue" war der Raum zum Bersten gefüllt. Susanne Stauss und ich haben alle Vortäge mitgehört und für Sie heute in vier grossen Artikeln zusammengefasst. Wirklich neue News gab es keine, prickelnd aber die Beobachtung, wie der Marktpendel teilweise zurück schwingt: So gelten nach der jüngsten Kapitalmarkt-Krise die mässigen Zinsen im spiessigen Europa plötzlich wieder als absolut vernünftig, und auch dem risikoloseren Pachtvertrag schenkt so mancher Investor wieder Gehör. Bei der Suche nach dem renditebringenden Erfolgskonzept setzt sich glücklicherweise immer mehr die Erkenntnis durch, dass hier nur klare Vorstellungen über Zielgruppen und die Kenntnis des Mikromarktes helfen.
Ausführlichst diskutiert wurde nicht nur auf der Expo Real, sondern auch auf der anschliessenden Branchenkonferenz "hotelforum" der Boom in Osteuropa und vor allem in Russland. Das kurze Fazit: Die Euphorie ist absoluter Ernüchterung gewichen, die ersten Märkte sind gesättigt, viele Probleme bleiben. Auch für Osteuropa gibt es kein einheitliches Erfolgsrezept.
Von den vielen News und Aspekten, die die hospitalityInside-Redaktion in dieser Woche aufpickte, lesen Sie heute nur das wichtigste, um noch Raum zu lassen für andere Branchen-Nachrichten. Zum Beispiel der, das die deutsche Innside Premium-Hotelgruppe verkauft wurde.
Der Eindruck nach tagelangen Gesprächen mit der Hotelimmobilien- und -finanzwelt: Der Markt wird in Bewegung bleiben, weil es noch viel zu viel Kapital zu verteilen gibt. Und Deutschland bleibt attraktiv, weil die Immobilien günstig und das Vertrauen in die Wirtschafts(erneuerungs)kraft des Landes hoch ist. Die Expo Real ist damit auch ein sensibler Sensor für die psychologischen Kräfte, die die Investorenlaune upsite oder downsite halten.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihr Kommentar? maria@hospitalityInside.com
die Resort-Hotellerie befindet sich - ebenso wie die Stadthotellerie - in einem rasanten Wandel. Es wird investiert, experimentiert und es werden mutig neue Wege beschritten. Die Erfolgsformeln für Ferienhotels sind dabei unterschiedlicher denn je. Freundlicher Service muss sein, doch er allein genügt längst nicht mehr. Unser Österreich-Korrespondent Fred Fettner beleuchtet die jüngsten Strategien und Investitionen der Hoteliers aus Kitzbühel und Seefeld. Sie rüsten ihre Ferienhotels mit Tagungsräumen nach, damit sie künftig mehr vom MICE-Markt profitieren können. Auf Tagungsgäste als Bettenfüller im Ganzjahresbetrieb setzt auch ein neues Thermenhotel im Burgenland, dessen erster Spatenstich soeben getätigt wurde.
Einen anderen Weg schlägt das neue, schicke Hotel Cerês auf der Ferieninsel Rügen ein, das Chefredakteurin Maria Pütz-Willems diese Woche besuchte. Das Lifestyle-Hotel hat sich durch seine aussergewöhnliche Architektur eine Nische geschaffen, die durchaus erfolgsversprechend ist.
Auf die traditionellen Ferienzielgruppen Familien, Wellness-Gäste und Aktivurlauber zielt die jüngste Ferienhotel-Strategie der Steigenberger Hotel Group ab, die im November an den Start geht. Einige Punkte zu ihren Inhalten - wie etwa eine verbesserte Ausstattung, erweiterte F&B-Angebote und ein Ferien-Concierge - verraten wir heute bereits vorab. Verbesserungen sind dringend notwendig, wie Maria Pütz-Willems diese Woche per Zufall im Steigenberger Resort auf Rügen erlebte: Dieses Hotel steckt im massiven Investitionsstau, so dass die Betten nur noch billig verkauft werden können. Das Ergebnis: ein Steigenberger-Hotel auf Budget-Niveau.
Ein anderes Thema führt uns in dieser Woche nach Spanien. Dort hat sich die einstige Kooperation Hotusa inzwischen zu einem vielfältigen Unternehmen mit mehr als 2000 Hotels in 40 Ländern gemausert. Hotels werden von Hotusa längst auch im Eigentum, in Pacht oder per Management-Vertrag betrieben. Dieses Segment wächst inzwischen sogar schneller als die eigentliche Kooperation. Weitere Kurzmeldungen und Gespräche mit Insidern zeigen internationale Trends und Tendenzen aus der Branche auf.
In der kommenden Woche wird die Redaktion von hospitalityInside.com für Sie auf der Expo Real in München unterwegs sein und Augen und Ohren nach weiteren interessanten Neuigkeiten offen halten.
Herzlich,
Susanne Stauss
Stellvertretende Chefredakteurin
Fragen? susanne@hospitalityInside.com
Meeting Cards ja bitte, aber ohne Disagio! Die Hotellerie möchte nicht schon wieder die Zeche zahlen, die sich andere ausdenken. Wer profitiert davon, wenn Firmen ihre Seminare per Kreditkarte zahlen? Unser Tagungsspezialist Ralph Langrock hat die Meinungen im Markt ausgelotet. Die Stimmung scheint zu kippen - pro Meeting Card!
Die Stimmung vermiesen könnte erneut dieser Bericht: Susanne Stauss hat entdeckt, dass jetzt auch noch Reiseveranstalter die Hotels bewerten wollen! Springen danach vielleicht auch noch die Verbände deutscher Frührentner, der Metzgerinnung oder der Vereinigung deutscher Heilpraktiker auf diesen Zug auf?
Die Hotelbranche ist auch Spielplatz der Architektur, wie sich an einer neuen interessanten Development-Messe in London ablesen lässt. Wenn Sie bis Ende Oktober nochmals in die britische Hauptstadt reisen sollten, nehmen Sie sich etwas Zeit für dieses aussergewöhnliche Event. Der Eintritt ist frei!
Stark zukunftsorientiert geben sich die Peninsula Hotels. Diese feine, kleine Kollektion, die zum Besten in der weltweiten Luxushotellerie zählt, hat vor der Eröffnung des Peninsula Tokio ein Jahr lang - in einer bislang einmaligen Initiative - in 20 Mitarbeiter investiert und sie nach eigenen Standards schulen lassen. Gleichzeitig brüteten in den Zimmer-Technologie-Labors von Aberdeen (Hongkong) die eigenen Spezialisten über neue Ideen, die dem Gast künftig das Leben erleichtern. Wir haben diese Innovationen für Sie beschrieben. Das Peninsula-Engagement zeigt einmal mehr, dass Qualität nur aus der Kenntnis von Märkten und Bedürfnissen entsteht und dass sich Qualität nicht schubladenartig multiplizieren lässt.
Umso sorgfältiger sollten auch die Politiker mit dem Potential der Zukunft, den jugendlichen Mitarbeitern in der Hotellerie, umgehen. Doch da tut sich die deutsche Rechtsprechung mal wieder schwer, wie unser Arbeitsspezialist Hans-Jochaim Jungbluth heute zeigt.
Aus den topaktuellen News heute: Hilton expandiert in Russland und fliegt dafür aus dem Vertrag mit Trident in Indien raus; Golden Tulip verabschiedet sich von seinem Master-Franchisenehmer in Grossbritannien und Crowne Plaza kann nicht mehr in Köln verlängern.
Eine erfolgreiche Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ideen? Fragen? maria@hospitalityInside.com
die Unruhe auf den Finanzmärkten könnte auch Auswirkungen auf den Bereich Hotelimmobilien haben, darin sind sich die Experten inzwischen einig. Wie sehr die Preise für die Immobilien dabei nachgeben werden, kann niemand genau vorhersagen. Noch sind Investoren und Berater aber davon überzeugt, dass Investitionen in Hotelimmobilien eine langfristig sichere Anlage sind.
Im Vorfeld der Immobilienmesse Expo Real, die Anfang Oktober in München eröffnet und sich dem Thema Hotelimmobilien mit weiterhin zunehmender Intensität widmet, stellten sich in diesen Tage zwei deutsche Hotelimmobilien-Fonds der Öffentlichkeit vor. Ihre Initiatoren sehen gerade vor dem Hintergrund wachsender Probleme für Private-Equity-Finanzierungen eine grosse Chance für ihre Produkte. Einer der Fonds konzentriert sich dabei auf die Hamburger Innenstadt und ein Ferienhotel auf Sylt, ein andere wendet sich an institutionelle Anleger und propagiert ein Investment in Hotels in deutschen B-Standorten. Beides macht vermutlich Sinn. A-Lagen mit dem richtigen Konzept sind Selbstläufer und bei vernünftigem Investitionspreis nicht zu toppen. Die B-Lagen erobern zurzeit die Herzen der Branche im Sturm, weil die Märkte der mittelgrossen Städte sich in der Vergangenheit als stabil und relativ krisenresistent erwiesen haben.
Auf schnell steigende Zimmerpreise dürfen die Fonds in Deutschland dabei weiterhin nicht zählen. Nach einem Jahr der WM-bedingten Ruhe ist in Deutschland die Preisdiskussion wieder entflammt. Obgleich das Land bei ausländischen Gästen als Reise-Destination immer beliebter wird, hinken die Übernachtungspreise im europäischen Vergleich weiter hinterher. Immerhin: Arabische Gäste wenden dem teuren Grossbritannien dank unserer Niedrigpreise zunehmend den Rücken zu und lassen den deutschen Einzelhandel, den Medizinbereich und die "billigen" Luxushotels von ihrer starken Kaufkraft profitieren.
Weitere spannende Themen in dieser Ausgabe von hospitalityInside.com sind die persönliche Personalsuche des Kempinski-CEO Reto Wittwer, der das Thema "people" zur obersten Chefsache erklärte, angedachte Fusionen und der Erfahrungsbericht unseres Korrespondenten Guy Dittrich im ersten Yotel in Grossbritannien, der von einem Hintergrundinterview zum Yotel-Konzept begleitet wird.
Fassen Sie mit uns nach.
Susanne Stauss
Stellvertretende Chefredakteurin
Fragen? susanne@hospitalityInside.com
jetzt droht die Budget-Schwemme! Gleich zwei ähnliche Konzepte werden am gleichen Tag aus den Niederlanden angekündigt, parallel brüstet sich ein malaysischer Airline-Boss mit einem Konzept auf 3 Dollar-Niveau. In einem Tune-Hotel sollte nur einziehen, wer noch Platz für ein eigenes Handtuch im Gepäck hat. Dafür kostet das Vergnügen dann aber nur drei Dollar.
Die Holländer bieten immerhin noch ein Bett in einer Box: Wie Ikea-Möbel sollen sich die Zimmer von Qbic zusammenstecken lassen - das wäre die optimale Lösung für unausgelastete oder alte, im Grundriss unveränderbare Immobilien. Bei Qbic wie beim zweiten Budget-Novum CitzenM darf später dann der Gast mitspielen - und beispielsweise Lichtstärke und Farben in seinem Zimmer mitbestimmen und mitprogrammieren. Zwei wegweisende Beiträge aus der Abteilung Design- und Technologie-Zukunft.
Aus der Realität stammt die Beschreibung des Lanchid19, mit dem Guy Dittrich aufzeigt, dass osteuropäische Städte wie Budapest nahtlos den Anschluss zum "Westen" finden. Seine Detailbeschreibungen lassen vermuten, dass dieses Projekt zu den wertigen und vermutlich langlebigeren Design-Objekten zählen dürfte.
Asiaten wie Niederländer wollen übrigens mit ihren Budget-Konzepten expandieren, und das kräftig. Ob daraus je touristische Marken werden? Der erste "Marken-Tag" des Travel Industry Clubs in Frankfurt am vergangenen Montag zeigte auf, wie schwer es ist, sich vom Produkt zur Marke zu wandeln. Die Vorträge zeigten allerdings auch, dass es schwer ist, Redner zu finden, die ein anspruchsvolles Publikum nicht mit seichten Beiträgen langweilen.
Da ist das Thema Bankenwelt schon sehr anspruchsvoll, und so sollten Sie sich für den Artikel unserer Finanz- und Immobilien-Journalistin Karin Krentz etwas Zeit nehmen. Sie erklärt die Positionierung der deutschen Banken im internationalen Umfeld - ein wichtiger Hintergrund auch für die Hotellerie!
Von den "kleinen" Nachrichten dieser Woche sollte eine gross erwähnt werden: Die Hotelkette Jumeirah aus Dubai, bislang in Europa nur in London präsent, wird bald auf Mallorca präsent sein. Und eventuell auch in Deutschland.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com
grenzenloses Denken verbindet - und findet viele Wege zum "guten alten Europa". Die kuwaitische Gesellschaft Refad hat vor Jahren bereits sanft einen Fuss nach Deutschland gesetzt, jetzt holt sie sich auch noch einen deutschen COO nach Kuwait. Auch die arabische, regional aufgesetzte Marke Shaza Hotels hat durch ihre Verbindung mit Kempinski einen Fuss in Europa.
Deutschland profitiert seit der WM vergangenes Jahr von einem äussert positiven Image-Schub; das hat die Deutsche Zentrale für Tourismus jetzt erneut per Umfrage bestätigt. Die Reisenden haben auch die deutschen Hotels absolut positiv bewertet, dennoch wünscht sich DZT-Chefin Petra Hedorfer noch viel mehr interessierte Hotelgruppen im Verbund.
Immer im Verbund denkt die Überorganisation EU. Indirekt hat sie den europäischen Hotellerie-Dachverband HOTREC gezwungen, in der Branche den Weg freizumachen für eine europaweite Zertifzierung bestehender Qualitätsmanagement-Systeme. Ein trockenes, aber zukunftsorientiertes Thema für jene, die ihre Qualität vermarkten wollen!
Über alle Grenzen hinweg denkt HTNG - Hotel Technology Next Generation. Die Vereinigung aus Chicago und hospitalityInside.com beginnen mit dem heutigen Tag eine Zusammenarbeit, die Ihnen - liebe Insider - neue Impulse rund um das Themenfeld Technologie geben soll. In dieser Vereinigung zerbrechen sich Experten aus Hotellerie und Industrie regelmässig die Köpfe über Trends und ihre technologische Umsetzbarkeit. hospitalityInside.com sitzt künftig quasi mit am runden Tisch, um für Sie die Themen der kommenden Generation zu erspüren. Damit Sie wissen, wo im Hotel Investitionen künftig Sinn machen. Wir freuen uns sehr über diese neue, transkontinentale Zusammenarbeit und heissen HTNG im Kreis der hospitalityInsider herzlich willkommen!
Nach Cornell University/The Hotel School ist HTNG unser zweiter amerikanischer Partner, mit dem wir einmal mehr für Sie das Ohr am Puls der Branche haben. Darüber hinaus wird sich hospitalityInside.com in den nächsten Wochen hinter den Kulissen weiter für Sie engagieren: Wir sind u.a. präsent auf der ExpoReal in München, an der International Hotel Conference in Rom, und gleichzeitig beginnen wir bereits mit der Organisation der dritten Hotelkonferenz "Hospitality Day" auf der ITB 2008!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ideen? maria@hospitalityInside.com
die wahren Dimensionen einer Ankündigung oder einer Aktion offenbaren sich häufig erst, wenn man nachfragt. Deshalb haben sich aus vielen kleinen Meldungen diese Woche grössere Geschichten entwickelt. Immer geht es dabei um die Marke - wie man sie attraktiver macht und schneller in den Markt bringt.
Da ist Accor: Europas Bettengigant verkündet gute Halbjahreszahlen und nebenbei die viel heissere Nachricht, dass Sofitel aufgewertet und die alte Accor-Marke Pullman wiederbelebt werden wird. Das hatte hospitalityInside.com ja schon vor zwei Wochen geflüstert. Wie genau sich die Marken aber künftig voneinander abgrenzen werden, will Accor-CEO Gilles Pélisson erst Ende Oktober verraten. Wenn die Wirtschaftsmedien den CEO nach der Pressekonferenz am Dienstag richtig zitiert haben, will dieser Sofitel in eine Reihe stellen mit absoluten Top-Luxus-Marken wie Ritz-Carlton und Peninsula. Ein hoher Anspruch. Einer, der der Aktionäre viel Geld kosten kann. Denn da gibt es so einen kleinen Unterschied zwischen Luxus und Luxus ....
Da ist Hyatt - eine bislang relativ geschlossene Markenwelt unter der Regie des Pritzker-Clans aus Chicago. Erstmals lässt Pritzker jetzt Fremdinvestoren zu - als Alternative zum Börsengang. Die Markenexpansion verlangt nach höheren Investments.
Da ist Best Western: Etwas zögernd verhält sich die Hotelgruppe, als hospitalityInside.com nachbohrt, ob sich die ersten Pachtbetriebe zu einer neuen Geschäftssäule auswachsen könnten. Doch Markus Keller, Chef der Muttergesellschaft Dehag, erläutert den hospitalityInsidern dann gerne und ausführlich die Einzelheiten des neuen Modells, das vom Franchising abweicht, um die Marke Best Western zu stützen.
Da sind die Barceló Hotels aus Spanien: Sie kaufen sich in England ein, um zuhause zu überleben! Ein phantastisches Beispiel für die inzwischen grenzüberschreitende Verschmelzung kontinentaler/globaler Probleme und Chancen. Und schliesslich ist da das kleine Örtchen Alpbach bei Innsbruck in Österreich, das seinen Erfolg ebenfalls aus "grenzenlosem Denken" bezieht. Seine Steigerungsraten im Kongressgeschäft verdankt es den internationalen, häufig in Deutschland ansässigen Firmen.
hospitalityInside.com gibt Ihnen heute hoffentlich wieder ein paar neue "insights" über Märkte und Menschen .....
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ideen? Wünsche? maria@hospitalityInside.com