HI+Aktienkurs-Entwicklung der Woche 01/07/16 - 07/07/16
Veränderungen zur Vorwoche in %
Quelle: Factiva / powered by HVS EMEA Enews
München. Kreuzfahrten gelten als der Wachstumsmarkt der Zukunft. Nicht ganz so spektakulär wie Hochseekreuzfahrten haben sich die Flusskreuzfahrten im vergangenen Jahr entwickelt. Doch nun fallen auch hier mit der Insolvenz der Traditionsreederei Deilmann in Deutschland erste Schatten auf das Boom-Segment. Alles auf die Krise zu schieben, ist jedoch falsch - auch bei Deilmann. Die gute Nachricht im Krisenjahr 2009: Der Verkauf hat wieder angezogen. Vor allem die Amerikaner, die Hauptgästegruppe dieses Segments, buchen wieder.
Chicago. Der am 5. August durch die Hyatt Hotels Corporation angekündigte Börsengang hat in der Branche Fragen aufgeworfen. Börsenexperten, Berater und Journalisten rätseln über die wahren Hintergründe dieses Schritts zum jetzigen Zeitpunkt. Für die Eigentümer kann er aber durchaus Sinn machen.
München. Zum Aufatmen kommen derzeit weder Anleger noch Anbieter von offenen Immobilienfonds. Seit Morgan Stanley eine ausserplanmässige Neubewertung des Gesamtportfolios ihres Fonds P2 Value wegen eines befürchteten massiven Abwertungsbedarfs ankündigte, ist die Branche in Aufruhr. Die Meldung, dass der Fonds nach dem Anteilsverkauf auch den Anteilskauf aussetzte, kam einem Erbeben gleich. Mitbewerber befürchten nun einen erneuten fondsübergreifenden Vertrauensverlust, der in massiven Abflüssen von Anlegergeldern münden könnten. Ausgeschlossen ist das keineswegs. Es sei denn, man macht bei den offenen Fonds endlich einen Schnitt und legt die Karten offen auf den Tisch.
München. Die Krise konfrontiert Banken, Investoren und Betreiber wieder mit dem alten Thema Pacht. Während die einen diese Vertragsform als Absicherung wünschen, möchten die anderen sie erst gar nicht diskutieren. Kompromisse sind gefragt. Die beste Pacht ist schliesslich nicht die höchste Pacht. Ursula Kriegl, Executive Vice President Germany bei Jones Lang LaSalle Hotels in München, äussert sich zu neuen, krisenbedingten Akzenten in der Vertragsgestaltung und rechnet in konkreten Tabellen am Beispiel eines 150 Zimmer-Hotels den Gewinn bei Festpacht, Umsatzpacht und Management vor.
Berlin. Die Adlon Holding GmbH von Fondsiniator Anno August Jagdfeld befindet sich derzeit in Zahlungsschwierigkeiten. Das Unternehmen hat in den letzten Wochen bestätigt, dass es Mietzahlungen in Millionenhöhe aussetze. Ende letzter Woche hat es nun angeblich eine Einigung gegeben. Der Branchendienst "fondstelegramm" hatte das Dilemma aufgedeckt und berief sich u.a. auf einen Rechtsanwalt, der fundierten Einblick in die Vorgänge hat. Dieser vertritt die vor kurzem von Anlegern gegründete Schutzgemeinschaft der Adlon-Anleger. Im Interview mit hospitalityInside.com äussert sich der Anwalt im Detail zu den aktuellen und früheren Vorgängen, die Jagdfelds Finanzgebaren neu beleuchten.
Heiligendamm. Mit einer üppigen, millionenschweren Staatsbürgschaft soll dem finanziell angeschlagenen Grand Hotel Heiligendamm die Kehrtwende gelingen. Branchenkenner sehen vor allem angesichts der fehlenden Infrastruktur dauerhaft Probleme.
New York. In den USA sorgt die angehende Insolvenz der Extended Stay Hotels für Aufsehen. Die Gesellschaft betreibt über 680 Häuser in den USA und Kanada, die sich fast alle an Langzeitgäste richten. Die Lightstone Group hatte Extended Stay im Juni 2007 von Blackstone gekauft.
Paris. Hotelwerte fallen um 20% bis 60%, Kapitalisierungsraten schnellen nach oben, Umsätze brechen ein und Liquiditätsengpässe sind an der Tagesordnung... Beim ersten ESSEC "Annual Forum on Commercial and Hospitality Real Estate" am 5. Juni in Paris war die vorherrschende Meinung der Fachleute, dass noch einige Zeit vergehen müsste, ehe Banken wieder in Hotelprojekte einsteigen würden. Der Hotelsektor wird vermutlich darauf warten müssen, bis sich Büroimmobilien und andere Gewerbeimmobilien wieder erholt haben. Zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls drängen die Banken auf Verkäufe, selbst wenn sie dadurch bei den Darlehen Verluste schreiben. Ein aktueller Streifzug durch die Welt der Hotel-Finanzierung.
Nürnberg. Bei der Mehrheit der Unternehmen in Deutschland sind Finanzierungen seitens der Banken noch nicht gekürzt worden. Nur sechs Prozent der Firmen beklagen bisher, dass die Finanzinstitute im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise die Geldvergabe gekürzt, laufende Finanzierungen gekündigt oder
die Kreditvergabe eingeschränkt haben. Damit macht sich die befürchtete Kreditklemme bislang kaum auf dem Markt bemerkbar.